Karvounas Pass (1188 m)

Karvounas ist eine Lokalität und gleichzeitig Straßenknotenpunkt am Ostabfall des Olympos-Massivs. Der Ort ist von allen vier Himmelsrichtungen her zu erreichen. Von Norden her führt die B9/B8, die wichtigste Verbindung über den Troodos, von westlich von Nikosia durch das Solea Valley zum Karvounas, weiter nach Westen zum Troodos Square und hinab nach Trimiklini, ab dort teils mehrspurig ausgebaut nach Limassol/Lemesós. Von Osten kommend endet am Karvounas die E909, ebenfalls eine stärker ausgelastete Straße direkt von Nikosia aus in die Bergregion Pitsilia. Und schließlich gibt es noch die E801, die von Süden her Trimiklini über Amiantos direkt mit Karvounas verbindet. Die Nord-Süd-Achse macht den Karvounas zu einem Pass auf dem Kamm des Troodos.

Oben an der Kreuzung steht eins der beliebten halboffenen Grillrestaurants, die es um den Olympos herum in Hülle und Fülle gibt. Ansonsten hat der Pass wenig Charme, er ist eher eine Durchgangsstation. Gerade an Sonntagen ist mit einigem Verkehr zu rechnen. Man könnte dies als Hitzeflucht verstehen. Der Hauptverkehr kommt dabei vom Solea Valley, also aus Norden über Kakopetria hoch. Das Solea Valley ist im unteren Teil übrigens breiter als die anderen Täler des nördlichen Troodos. Durchflossen wird das Tal vom Klarios River, der angeblich auch im Sommer nicht trockenfällt. Jedenfalls noch nicht, aber wer weiß, wie sich der Klimawandel auf den Fluß auswirken wird.

Das Dorf Amiantos auf der Südseite des Karvounas Pass lebte fast 80 Jahre lang von der oberhalb in den Hang getriebenen Asbestmine. Tatsächlich hat der Ort seinen Namen von der Mine, denn der Name Asbest entstammt zwar dem Altgriechischen (ἄσβεστος), aber das Mineral war früher auch als Amiant oder αμίαντο auf Neugriechisch bekannt. Jedenfalls brachte die Mine der Republik Zypern zwar einiges an Exporterlösen, aber dafür auch ein heftiges Umweltproblem. In den Achtzigern sank die Rentabilität der Mine, was ihre Schließung in 1988 bedingte. Heutzutage versucht man, die riesige Wunde im Berghang zu renaturieren, und es wurde auch ein botanischer Garten im Randbereich eingerichtet.

Kurzgefaßt zum Karvounas: eine Asbestmine, eine belebte Straßenkreuzung....es gibt attraktivere Orte auf Zypern. Nichtsdestrotrotz gönnen wir ihm einen Auftritt im QD-Paßlexikon.