Monte Erice (746 m)
Auffahrten
Südauffahrt ab SS187
7,8 km | 628 Hm | 8,1 %
Bei der Vorbereitung dieser Anfahrt fällt auf, dass (Stand November 2023) das zu befahrene Sträßchen von gängigen Tourenplanern (Komoot, Strava, BRouter) nur auf den ersten 2 Kilometern erkannt, als Ganzes aber zurückgewiesen, bzw. weiträumig umfahren wird. Selbst auf Google Maps lässt sich zwischen Start und Ziel keine Verbindung herstellen, obschon das Sträßchen vom Street-View-Auto, das die gleichnamige App mit Fotomaterial füttert, zwischen 2009 und 2023 mehrmals aufgenommen wurde. Ob sich die Planer-Apps durch die mit unterschiedlichen Zusatzinformationen (für alle Fahrzeuge ab Kilometer 00, nur für Busse und LKWs, nur für Anhänger, ...) geschmückten allgemeinen Fahrverbotstafeln am unteren und oberen Streckenende abschrecken ließen? Auch der Autor wurde durch die Nichtplanbarkeit verunsichert und hat für die erste Anfahrt der Westanfahrt den Vorzug gegeben. Irritiert und neugierig gemacht durch den kurz vor dem Gipfel, aus dem mit Fahrverbot belegten und ausgeschilderten Straße herkommenden PKW, hat er sich für die Abfahrt auf das Risiko eingelassen, nach unbestimmter Distanz infolge unbekannten Hindernisses (Erdrutsch o.ä.) bergwärts den Rückweg antreten zu müssen. Als nach Streckenhälfte und weiteren kreuzenden PKWs, fröhlich grüßende, einheimische ciclisti entgegen pedalierten, waren Erleichterung und Gewissheit groß: diese Straße kann unmöglich gesperrt sein. Der weitere Verlauf der Abfahrt zeigte zudem, dass sie als Auffahrt mit Sicherheit Genußpotential ausspielen wird. Dies also das Intro und Fazit zur Südanfahrt. Nachtrag: die eingangs beschriebene Planbarkeitslücke ist im QD-Tourenplaner mit der Einreichung der Beschreibung behoben worden.
Die südlich am Monte Erice vorbeiführende SS187 verbindet Trapani mit Palermo und ist rennradfahrerisch von bescheidenem Reiz. Zum Glück ist die Strecke ab Trapani nicht sehr weit, die Abzweigung auf den Südanstieg geht von der SS187 unmittelbar nach den letzten Häusern des Vorortes Casa Santa auf einer Höhe von 123m als SP3 links weg. Die niedrige Nummer und ihr Name, Ericina, deuten darauf hin, dass es sich um eine der älteren Verbindungen auf den Monte Erice handelt. Es ist anzunehmen, dass das in der Einleitung beschriebene allgemeine Fahrverbotsschild noch weitere Jahre an der Abzweigung stehen und diese als hilfreichen Orientierungspunkt kennzeichnen wird 😊.
Auf dem ersten Kilometer gewinnt das Sträßchen, in unregelmässigen Serpentinen, durch Olivenhaine und Wochenendvillen schlängelnd, schnell an Höhe und erreicht bald offenes Gelände. Die Sicht wird frei auf die Ebene südlich von Trapani und das Naturschutzgebiet mit den Salinen. Das landwirtschaftlich genutzte Gelände entlang des mittleren Streckenabschnitts verwildert nun zunehmend. Das Asphaltband konnte bis hierhin noch als zweispurig und von guter Qualität durchgehen. Auf dem restlichen Streckenteil zerfallen die begrenzenden Mäuerchen teilweise bereits und kreuzen ist für PKW nur mit Ausweichmanövern möglich. Nach knapp 3 Kilometern folgt ein hübsches Dutzend eng geschachtelter Kehren, bevor die SP3 vorübergehend abflacht und in einer weit gesteckten Schlaufe einen gepflegten Rebenhang umrundet. Zum ersten Mal zeigen sich nun die Antennen, die das Nahen des Gipfels ankündigen. Die nächste Spitzkehre leitet den Schlussteil des weitgehend im Wald verlaufenden Anstiegs ein. In der Kurve am Ende der ersten Rampe befindet sich der Eingang zu einem Klarissinnen-Kloster und dem daran angrenzenden Friedhof von Erice. Nach weiteren 100 Höhenmetern erreicht das Strässchen die Geländenase zum Westhang und führt kurz unterhalb deren Bergstation unter der Funivia durch. Wenig später ist die Einbiegung auf die deutlich grössere Strasse erreicht, die auch den Schlussteil der West- und Nordanfahrt bilden.
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Westauffahrt ab Talstation Funivia Trapani - Erice
11,8 km | 704 Hm | 6,0 %
Start dieser Anfahrt ist bei der Talstation der Funivia Trapani - Erice, am östlichen Stadtrand in der Nähe von Fussballstadion und Spital. Links an dieser vorbeifahrend, verlässt die SP31 bereits nach 200 Metern die letzten Häuser von Trapani, wenig später taucht die erste Spitzkehre auf. Dort lauert oft ein Rudel verwilderter, nerviger Hunde. Einen vollen Bidon mit offenem Trinkverschluss also bereithalten. Auf "scheuen wie der Teufel das Weihwasser" war bei diesen Kötern zum Glück Verlass. Vor und nach er zweiten Spitzkehre kreuzt man die Seilbahn, die die Besucher in runden gelben Kabinen auf den Monte Erice schnurrt. Erst an der Bergstation begegnet man sich das nächste Mal wieder.
Der gesamte Anstieg bewegt sich steigungsmässig im Wohlfühlbereich. Nur zwei, drei flachere Abschnitte und ein kurzer Abfahrtsteil entlang eines Felsens unterbrechen den meditativen Fluss. Da der Streckenverlauf fast durchgängig durch offenes Gelände führt, weitet sich das Panorama auf das Tyrrhenische Meer mit zunehmender Höhe. Leider liegen dessen schönste Ausschnitte, die Aussicht über Trapani und die Egadischen Inseln, auf den nordöstlich ausgerichteten Passagen genau im Rücken. Kurz anhalten oder den Anstieg als Abfahrt wählen lohnt sich, denn auf den zwei gegen Südwesten zeigenden Traversen stehen auf der unteren ein kleiner Hügel vor der Sicht, auf der oberen Gesträuch und Bäume. Erst am Schluss der zweiten Traverse und in der Spitzkehre an deren Ende ist auch im Anstieg die Aussicht perfekt.
Nach genau 10 Kilometern trifft die SP31 auf die von Valderice kommende Via Erice (siehe Nordanfahrt) und teilt sich mit dieser die letzten zwei Kilometer des Anstiegs. Knapp ein Kilometer davon verläuft in offenem Mischwald. Bei Kilometer 11.2 wird der Wendeplatz für Busse erreicht. Kurz zuvor hat man rechts die Bergstation der Funivia passiert, um die sich die Radioantennen gruppieren. Links ansteigend führt die Porta Trapani durch die Stadtmauer nach Erice hinein. Wir halten geradeaus auf der ab hier für Busse gesperrten, dafür mit PKW-Parkplätzen tapezierten Ringstrasse, bis diese in einem scharfen Linksknick mit gepflastertem Belag ins Städtchens einbiegt. Neben einem Kiosk steht dort das in der Übersicht beschriebene allgemeine Fahrverbots-Schild, das in der Fussgängerdichte angepasster Geschwindigkeit problemlos ignoriert werden kann. Nach knapp 200 Metern auf der unteren Aussichtsterrasse führt in einem scharfen Linksknick eine kurze Rampe zur oberen Aussichtsterrasse im Giardino del Balio.
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