Soboth (1347 m) Koglereck
Auffahrten
Westauffahrt von Lavamünd
11,9 km | 1014 Hm | 8,5 %
Mit nur kurzen Stücken zur Erholung führt die breite Bundesstraße 69 bergauf, auf ca. 800 m Seehöhe in einem Geschlängel steiler Kehren finden sich links zwei Rohre, aus denen Wasser fließt – die erste und letzte Gelegenheit, sich zu erfrischen. Danach genießt man auf 1000 m bei dem Gasthaus und der Kirche die letzten fantastischen Ausblicke auf und über das Drautal. Besonders mutige Recken haben sich ja bereits vorher im Tal an der Jauntalbrücke (96 m über dem Wasserspiegel) beim Bungee-Springen den nötigen Adrenalinkick für den Anstieg geholt.
Danach führt die Straße wieder in dichteren Wald, bis schließlich nach zwei nochmals recht steilen Kehren und einer längeren Geraden der Würstelstand auf 1306 m erreicht ist. Ab hier sind es nur mehr ein paar Meter bis zur eigentlichen Passhöhe auf 1347 m. Passschild habe ich allerdings keines entdeckt.
Die Abfahrt Richtung Sobothstausee ist oben auf breiter Bundesstraße enorm schnell, bei mir (und ich bin ein langsamer Abfahrer) waren es 85 km/h, mehr wäre locker möglich gewesen. Immer wieder mit kurzen Zwischenanstiegen und Flachstücken garniert führt uns die Abfahrt über den o.g. Stausse zum gleichnamigen Ort Soboth und schließlich in die südsteirische Metropole Eibiswald, wo das Gebiet des Schilchers (Blauer Wildbacher) und überhaupt die steirische Weinstraße beginnt. Für Labung sorgen zuverlässig die vielen Buschenschanken entlang der nun flachen Strecke.
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Ostauffahrt von Eibiswald
27,2 km | 1195 Hm | 4,4 %
Man startet vom Hauptplatz Eibiswald auf die B67 Radlpass Straße, zweigt jedoch gleich beim ersten Kreisverkehr rechts ab Richtung Soboth bzw Lavamünd.
Im ersten Abschnitt rollt man gemütlich dahin bei Steigungen um 5-6%. Wir sind spät nachmittags gestartet, um die Juli-Hitze zu umgehen, viele Teile der Strecke waren durch den Wald schon beschattet. Unter der Woche Dienstag war nur mehr wenig Berufsverkehr unterwegs zurück nach Kärnten, einige Motorräder, jedoch fast keine Holztransporte mehr. Berücksichtigen sollte man, dass man nach Westen fährt und bei tiefstehender Sonne von hinten herannahende Verkehrsteilnehmer geblendet werden könnten. Hier hilft ein gutes Rücklicht.
Die Fahrbahn ist meist breit und der Belag ist - bis auf die ausgebesserten Stellen - gut bis sehr gut. Vereinfacht wird die Auffahrt durch die gleichmäßig verteilten 6 Abschnitte, wo es immer mal wieder bergab geht.
Landschaftlicher Höhepunkt ist definitiv der Soboth Stausee auf 1080m, er ist Teil des Kraftwerks Koralpe, deswegen die Sternebewertung. Wenn man Glück hat, erwischt man die „goldene Stunde“ für ein schnelles Foto. Das Restaurant hatte geschlossen, zur Not gibts einen kleinen Snack-Automaten.
Wer sich bis dahin gefragt hat, hinter welcher Kurve die fehlenden ca. 300 Höhenmeter versteckt sind, bekommt direkt nach dem See die Antwort in Form vom Steigungen größer 10% auf den letzten 4 Kilometern.
Der höchste Punkt stellt sich bescheiden ganz ohne Schild oder Markierung dar, danach leicht bergab und Rechtskurve, Pflicht ist ein Besuch beim Biker-Treff Kärntnerblick, den es seit 1992 gibt. Bei Kaffee und Topfenstrudel gesellt man sich zu den motorisierten Zweirad-Kollegen.
Zu empfehlen ist die Kombination zu einer Rundtour: Abfahrt nach Lavamünd, dann über die Grenze ins slowenische Dravograd, und über den Radlpass retour nach Eibiswald.
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Nordwestalternative von Krottendorf
9,5 km | 985 Hm | 10,4 %
Ein Tourentipp des Kärntner Tourismusverbandes macht indes klüger, es gibt noch eine Alternativstrecke. Zu schmal für Raser und damit bestens geeignet für uns. Den ein oder anderen verirrten Tourenfahrer lassen wir gnädig gewähren, geschenkt. Der Einstieg zur Bergfahrt erfolgt an der Lavantbrücke in Krottendorf. Hierfür einfach aus Lavamünd kommend dem Jauntalradweg folgen. Der Einstieg ist leicht zu übersehen. Wir fahren noch in der Ortsmitte rechts ab in die Mettingerstraße an der Feuerwehr vorbei. So bleibt noch für ca. 3,5 Kilometer Zeit zum einrollen.
Bereits hinter der ersten Kurve zieht die Straße dann an. Gut für den Kopf zu wissen: Leichter wird es bis oben nicht mehr. Der Anstieg ist bocksteil, lang und definitiv einer der schwersten Pässe hier im weiten Umkreis. Die verknatterte Hauptstraße ist das allerdings auch. Also trotz allem eine gute Wahl. Vamos!
In Ettendorf rechts ab folgen wir der nun schmalen Straße und der Ausschilderung „Koglereck”. Die nächsten drei Kilometer sind zweistellig. Die schönen Blicke Richtung Drautal, Griffener Berg und Saualpe entschädigen zwar etwas, kontemplatives Pedalieren mit Souplesse sieht aber anders aus. Glücklicherweise sieht hier keiner zu, das ist schon grenzwertig erbärmlich, so ein unrunder Stampf.
Auf einem markanten Bergrücken taucht dann die Spitze der Filialkirche St. Lambrecht auf, die wir wenig später umrunden können. Halbzeit. Ein wirklich schöner Platz und tatsächlich ein kurzes Stück zum Durchschnaufen. Gefühlt wird es danach etwas flacher, aber der Blick auf den Höhenmesser zeigt die Realität. Etwas knapp über 800 Höhenmeter, noch 500 offen, macht nach Adam Riese also immer noch zehn Prozent im Mittel bis oben. Trotzdem vergeht das letzte Stück irgendwie schneller.
Oben heißt es sich dann entscheiden: ins Steirische und zum Radlpass nach links, für eine krachende Schussfahrt zum Startpunkt nach rechts. Den fettigen Würstelstand lassen wir aus, bei den Cafés in Lavamünd unten schmeckt es besser und wir müssen keinen dicken Männern bei ihren Benzingesprächen zuhören. Die neidvollen Blicke auf unsere definierte Muskulatur nehmen wir natürlich mit. Pedaleusen mit Zopf wird vielleicht sogar nachgepfiffen. Hier ist die Welt noch wie früher. Das nächste Mal komme ich mit meinem verrußten Diesel herauf und steck mir eine Kippe an.
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