St. Nikolaus unterm Krudum (675 m) Kostel svatého Mikuláše pod Krudumem, Hrušková, Birndorf
Der Krudum ist ein 838 Meter hoher Berg im nördlichen Kaiserwald, dessen Gipfel über einen Sende- und Aussichtsturm verfügt, aber nur mit dem Mountainbike zu erreichen ist. Der höchste mit dem Rennrad anfahrbare Punkt in der näheren Umgebung befindet sich jedoch weniger als einen Kilometer Luftlinie vom Gipfel entfernt und bietet einen exzellenten Ausblick auf ebendiesen. Als würde das noch nicht reichen, gibt es hier außerdem eine mittelalterliche Kirchenruine mit interessanter Geschichte zu bestaunen.
Die Rede ist von St. Nikolaus unterm Krudum (tschechisch: Kostel svatého Mikuláše pod Krudumem oder kurz Svatý Mikuláš), einer Kirche, die im 13. Jahrhundert an einer wichtigen Handelsstraße von Eger nach Prag gegründet wurde. Anno 1253 wurden die Kreuzherren mit dem roten Stern als Eigentümer genannt. Ab dem Spätmittelalter und insbesondere zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges erfolgte ein schleichender Bedeutungsverlust, bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts im dichten Wald keine Spur des ehemaligen Kirchengebäudes mehr zu sehen war.
Seit den 1980er Jahren arbeiteten Archäolog*innen daran, die historisch belegte Kirche wieder zu lokalisieren. Zwischen 2002 und 2006 ließ das Museum von Karlovy Vary (Karlsbad) an der Straße von Hrušková (Birndorf) nach Třídomí (Dreihäuser) Ausgrabungen durchführen, die schließlich von Erfolg gekrönt waren. Die Überreste der Kirche wurden freigelegt und durch geringfügige Ergänzungen des Mauerwerks in einen aussagekräftigen Zustand gebracht. In der Nähe befindet sich außerdem eine Infotafel aus dem Jahre 2019 (leider nur auf Tschechisch), die eine unnötig detaillierte Baubeschreibung der ehemaligen Kirche zum Inhalt hat.
Auffahrten
Nordwestauffahrt von der Landstraße 210
4,2 km | 206 Hm | 4,9 %
Die Auffahrt beginnt bei der ehemaligen Siedlung Vítkov (Wudingrün), von der bis auf den südöstlich gelegenen Steinbruch heute nichts mehr übrig ist. (Der von Google Maps heute als Vítkov bezeichnete Stadtteil von Sokolov liegt gut einen Kilometer weiter westlich, auf der anderen Seite der Autobahn D6.) Auf der Landstraße 210 von Sokolov (Falkenau) kommend, ist der Ausgangspunkt durch ein Straßenschild nach Hrušková und eine Infotafel über Vítkov markiert.
Zunächst geht es auf makellosem Asphalt bei etwa 6 % Steigung bergauf. Nach etwa einem Kilometer kann man in einer Rechtskurve Blicke hinab auf den Jezero Michal, einen Badesee, sowie auf das gegenüberliegende Erzgebirge werfen. Vor Hrušková verflacht das Profil vorübergehend. Im Ort werden wieder die vorherigen Werte erreicht, allerdings ist ab hier die Fahrbahndecke ziemlich schadhaft. Am Ortsende hört der Asphalt sogar ganz auf. Hier umzukehren, wäre allerdings ein grober Fehler, denn nach einer extrem kurzen Schotterpassage (ca. 20 Meter) beginnt wieder frischer Teerbelag. Dieser Abschnitt ist so neu, dass er sogar noch von einem Baustellenschild („!!! Pozor stavba !!!“) samt rot-weißer Schranke verziert wird (Stand September 2022). Unter der Schranke kann man aber problemlos durchschieben. Nach einem weiteren Kilometer erreicht man das Ende des geteerten Weges. Die letzten hundert Meter Schieben auf dem nach links abzweigenden holprigen Waldweg sollte man nicht scheuen, um sich die Kirchenruine zu Gemüte führen zu können.
Die weitere Straße nach Třídomí ist nicht rennradtauglich, sodass nur die Umkehr als Option bleibt. Ein Schild, das auf die EU-Finanzierung des vorangehenden Abschnitts verweist, lässt allerdings Hoffnung aufkommen, dass dies nicht auf ewig so bleiben wird. (Wer hierzu Nachforschungen anstellen möchte: der relevante Suchbegriff lautet „Stavební úpravy lesní cesty Hrušková Etapa I.“.)
1 Befahrungen Befahrung eintragen
Reifen
Laufräder
Ernährung
