Steinberg (Sauerland) (608 m) Potsdamer Platz
Der Steinberg (624 m) liegt im Rothaargebirge nahe des Lennetals im Kreis Olpe im Gebiet von Kirchhundem. Der namensgebende Berg für unseren Pass befindet sich in Rufweite neben unserer Passstraße, um die es hier gehen soll. Man muss sich auch nicht wundern, wenn auf dem Kulminationspunkt unseres Übergangs nur Schilder mit der Bezeichnung „Potsdamer Platz“ zu finden sind. Diesen Namen findet man aber verschiedentlich auch an anderen Stellen im Rothaargebirge, meistens dort, wo sich mehrere Wege kreuzen. Daher macht dieser Name für unseren Pass nicht viel Sinn und wird nur als Zweitname genannt.
Unser Pass verbindet im Südwesten den kleinen Ort Stelborn, einen Ortsteil von Kirchhundem, mit Störmecke im Lennetal, einen Stadtteil von Lennestadt im Norden.
Erst eine einsame Spur im Quaeldich.de-Tourenplaner machte den Autor vor Jahren neugierig, sich diese Strecke einmal zu Gemüte zu führen. Zuerst war noch das Vorurteil zu widerlegen, es handle sich um eine nicht ordnungsgemäß verdatete Naturpiste eines MTB-Kollegen. Also wurde irgendwann einmal die Strecke erkundet und für befahrbar befunden und dabei wurden auch die Steilheit und die Schönheit der Gegend entdeckt. Der damalige Track wurde inzwischen durch eine genauere Version ersetzt und auch mit einem Feedback bezüglich des Wegzustands versehen, um weitere Vorurteile zu begrenzen.
Bei der Erstbefahrung vor längerer Zeit befand sich der Übergang auf weiten Strecken in geschlossenem Wald, was aber durch den Borkenkäfer und die Trockenheit der letzten Sommer geändert wurde. Man hat zwar keine große Fernsicht zu erwarten, kann aber trotzdem zumindest von der Passhöhe in die erweiterte Umgebung sehen. Nur auf der Nordanfahrt gibt es teilweise noch grünen Fichtenbestand (Stand Mai 2023).
Man kann diesen Übergang gut in Rundfahrten einbinden, die auch Rhein-Weser-Turm, Jagdhaus oder Haferhagen einschließen. Eine Befahrung von Süden nach Norden würde auf dem schlechteren Belag auffahren, aber auf der sportlich interessanteren Strecke abfahren. Von Norden nach Süden hat man die sportliche Auffahrt und die aussichtsreichere Abfahrt, aber diese auf sehr schlechten Asphaltresten. Der Autor ist beide Richtungen innerhalb von zwei Tagen mit dem Rennrad (23er Reifen mit 8 bar, Systemgewicht > 100 kg) gefahren und hatte keine Bedenken.
Ein Stück abseits der Passhöhe gibt es das Alpenhaus, wo der Autor bisher nicht war und keine Infos liefern kann. Dort hin kommt man aber nur über Schotter.
Übrigens ist dieser Übergang für den öffentlichen Verkehr nicht zugänglich.
Auffahrten
Nordauffahrt von Störmecke
4 km | 289 Hm | 7,2 %
In Störmecke verlassen wir die Bundesstraße 236 nach Osten mit der Beschilderung Milchenbach. Von Schmallenberg kommend waren wir vermutlich auf der Bundesstraße, da es keine sinnvolle Alternative gibt. Und von Lennestadt kommend, haben wir vielleicht entweder die Bundesstraße oder besser die Strecke des Sauerland-Radrings genutzt.
Wir queren die Lenne und steigen harmlos an Richtung Milchenbach, welches ein kleiner, gepflegter Ort in einem kleinen Seitental der Lenne ist. Noch vor Milchenbach zweigen Radroutenschilder nach scharf rechts ab, die nach Oberhundem und Schwartmecke zeigen. Wer Freude daran hat, ein typisches Sauerländer Kuhdorf zu sehen, der mag erst einmal nach Milchenbach fahren und eine Runde durch das Dorf drehen. Verirren kann man sich nicht, da es hinter Milchenbach nirgendwohin geht. Schön ist es trotzdem dort.
An unserer besagten Abzweigung wird es sofort steil. Kette links und durch! Es wird nirgends unmenschlich steil, dafür ist der Anstieg auch zu kurz, aber bis 16 % müssen trotzdem getreten werden. Hier befinden wir uns überraschenderweise in recht intaktem Fichtenwald (Stand Mai 2023) und fahren an einem recht steilen Hang entlang aufwärts. Nahe der Passhöhe lichtet sich schon der Wald und die üblichen Borkenkäferschadflächen tauchen auf. Und schon sind wir oben.
Der Belag dieser Auffahrt ist nahezu perfekt, aber in der Fahrbahnmitte vielleicht nicht immer ganz sauber. Als Abfahrt muss man wegen des eventuell vorhandenen Grünbelags aufpassen. Die folgende Abfahrt nach Südwesten ist leider recht desolat und mit entsprechender Vorsicht zu befahren.
7 Befahrungen Befahrung eintragen
Südwestauffahrt von Stelborn
2,2 km | 197 Hm | 9,0 %
Wir starten unsere Auffahrt spätestens in Stelborn. Entweder kommt man von Oberhundem über einen kleinen Zwischenanstieg und das Dorf Schwartmecke hier hin oder aus dem Tal der Hundem am Selbeckebach entlag über das Dorf Selbecke nach Stelborn. Am Ortsende von Stelborn folgen wir der kleinen asphaltierten Straße dem Tal weiter leicht ansteigend. Alle anderen Abzweigungen enden sehr bald. Es wird nirgends nennenswert steil, nur am Ende der Auffahrt ist es in einem kurvigen Abschnitt mal kurzzeitig bis 13 % steil. Und schon sind wir oben angekommen und wundern uns, dass es kein Passhöhenschild mit dem Namen Steinberg gibt sondern nur einen „Potsdamer Platz“. Unsere ursprünglich mal asphaltierte Piste ist leider in einem traurigen Zustand, der auch zum Wald passt, der nämlich zunächst durch den Borkenkäfer zugrunde gerichtet wurde und dann in Container verladen, nach China verzog. Dieser Umzug mittels schwerer LKW hat auch seine tiefen Spuren im Asphalt hinterlassen. Bergauf ist es vielleicht egal, aber bergab sollten man hier etwas Vorsicht walten lassen. Der Autor ist im Mai 2023 hier mit dem normalen Rennrad mit 23er Dackelschneidern sowohl auf- als auch abgefahren ohne Probleme.
In der Auffahrt hat man keine besondere Aussicht, es sei denn man hält an, um zurück zu schauen. Immerhin kann man aber von der Passhöhe gut zurück sehen auf die nahen Hügel des Rothaargebirges. In der Abfahrt kann man die Sicht auch nicht nutzen, da man vermutlich eher mit fahrtechnischen Dingen beschäftigt ist.
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