Von dbeckel – 17 Tage, 1706 km, 12500 hm 24.07.08 – 11.08.08
Nordkap. Das war unsere Idee als Timo vor gut zwei Jahren den Vorschlag zu einer gemeinsamen Radtour machte. Daraus wurde eine Tour jenseits des Polarkreises, die uns zu vielen interessanten Punkten brachte – nur nicht zum Nordkap. Doch vor den Details hier noch ein paar generelle Anmerkungen für alle, die mit dem Gedanken spielen in Nordnorwegen eine Radtour zu machen.
Wetter
Die hier beschriebene Tour verläuft komplett nördlich des Polarkreises, also kein Wunder, dass mit Kälte zu rechnen ist. Bei Sonnenschein kann es im Sommer in Ausnahmefällen schon auch mal 30°C warm werden. Wir hatten allerdings den kältesten Sommer seit 13 Jahren erwischt, so dass wir uns auch für mehrere Tage mal mit 4 – 8°C begnügen mussten. Man sollte den Einfluss der andauernden Kälte nicht unterschätzen wenn man rund um die Uhr draussen ist und auf dem Fahrrad doch einige Energie verliert. Meine Überschuhe und langen Handschuhe habe ich brauchen können.
Mit Regen hatten wir weitgehend Glück allerdings ist v. a. die Westküste sehr regenreich. Regen- und winddichte Kleidung ist ein absolutes Muss.
Da die Hauptwindrichtung Süd-West ist, macht es Sinn eine Tour in die gleiche Richtung wie hier beschrieben zu fahren. Oft ist wegen der dauernden Richtungsänderung der Küstenstrassen kaum ein Vorteil zu merken, aber spätestens in den Weiten der Finnmark hat sich die Richtungswahl bezahlt gemacht.
Routenwahl
Der westliche Teil (Lofoten, Vesterålen, Andøy) ist zweifellos der abwechslungsreichere Teil, so dass man durchaus daran denken kann nur bis Alta (oder wenn es denn sein muss) bis zum Nordkap zu fahren. Wer nicht die Einsamkeit sondern die totale Einsamkeit schätzt, ist im östlichen Teil aber besser aufgehoben.
Und was ist jetzt mit dem Nordkap? Nun, dass ist ein Parkplatz am Ende einer langen Sackgasse, der recht weit im Norden liegt aber weder der nördlichste Punkt Europas noch der nördlichste Punkt des europäischen Festlands ist, siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Nordkap. D.h. das Nordkap ist nicht optimal in eine Tour einzubinden und eher etwas für Liebhaber nördlich gelegener Parkplätze.
Bei der Routenplanung sollten auf alle Fälle die Fahrzeiten und Fahrpläne der zahlreichen Fähren berücksichtigt werden. Alle Kilometerangaben hier sind natürlich nur auf die mit dem Rad zurückgelegten Strecken bezogen.
Infrastruktur
Die hier beschriebene Tour verläuft bis auf einige Abstecher und Verfahrer auf geteertem Untergrund, der meistens in gutem Zustand war. Lediglich gegen Osten waren einige der abgelegenen Landstrassen von schlechterer Teerqualität. Entlang der grossen „E“ Strassen fahren meistens ein- bis zweimal täglich Busse, die auch Räder mitnehmen, so dass man (genügend Zeit vorausgesetzt) im Pannenfall nicht den einsamen Kältetod sterben muss. Generell gibt es wenige Überlandstrassen, so dass Verfahren schwierig ist, aber wir haben es trotzdem geschafft.
Radfahrer müssen meistens auf Landstrassen fahren, was von der Verkehrsdichte aber grösstenteils gut möglich ist. In der Nähe der Grossstädte gibt es mehr Verkehr, dafür aber auch mehr Fahrradwege; dort folgt der GPS Track meistens diesen Radwegen und manchmal auch Nebenstrassen wo vorhanden. Die Autos fahren oft schnell, halten aber meistens viel Abstand beim Überholen (Ausnahme: Touristen, die nicht merken dass ihr Wohnwagen breiter als ihr Auto ist). Wir haben auch kein aggressives Verhalten der Autofahrer festgestellt.
Es gibt sehr viele Tunnels, oft existiert aber noch eine Umfahrung, ein Gehweg, oder das Durchfahren ist zumindest erlaubt. Auf unserer Tour sind wir auf keinen für Radfahrer gesperrten Tunnel gestossen. Etwas mehr Informationen bezüglich Tunnels gibt es hier http://www.eftel.com.au/~wheelbuddies/norway/norway2007/n2007tunnels.htm Sehr gebräuchlich sind in Norwegen bei Radfahrern und z. T. auch bei Motorradfahren orangefarbene Reflektor Warnwesten, oder reflektierende Umhänge wie sie in der Schweiz Kindergartenkinder tragen. Selbst als böser Hells Angel kann man so was in Norwegen offenbar tragen ohne sich lächerlich zu machen.
Für alle Infrastruktur (Strassen, Unterkünfte, Restaurants, Lebensmittelläden, Handy Empfang) gilt in Nordnorwegen: nach Osten nimmt’s ab. Zwischen der Finnmark und der russischen Grenze kann es schon mal 60 – 80 km dauern bis wieder Lebensmittel oder ein Campingplatz auftauchen. Restaurants sind so dünn gesät, dass sie auf unserer 1:400000 Karte eingezeichnet waren (!). Manchmal existierten aber selbst die eingezeichneten Restaurants nicht mehr, was die Situation noch prekärer macht.
Hier noch ein Hinweis auf einige Restaurants, die in der späteren Beschreibung nicht erwähnt werden, die aber zumindest 2008 existierten:
- Hamn i Senja auf der Insel Senja (angeblich ein teueres aber sehr gutes Restaurant)
- in der Nähe von Lyngseidet gibt es ein Restaurant , das lokale Spezialitäten führt, leider konnte ich keinen Namen finden
- Pasvik Taiga in Skogfoss (nur mit Reservation Tel. 78 99 54 44)
Unterkunft
Da es nur sehr wenige Hotels gibt, bietet sich Campen an. Man kann auf fast jedem Campingplatz auch Hütten mieten. Ebenso ist fast jeder Campingplatz mit einer Küche ausgestattet, so dass man sich den Kocher (nicht aber die Töpfe!) meistens sparen kann.
Eine weitere gute Nachricht: jeder Campingplatz den wir besuchten hatte nicht nur warme, sondern wirklich heisse Duschen. Die schlechte Nachricht: das war auch nötig, siehe Wetter. Oft braucht man Münzen für die Dusche, insofern empfiehlt es sich immer eine Auswahl dabei zu haben, manchmal werden allerdings spezielle Jetons gebraucht. Wir haben auf der ganzen Tour nur einen Campingplatz gesehen, der einen Lebensmittelladen hatte. Wild campen ist in Norwegen grundsätzlich erlaubt (in ausreichendem Abstand von Behausungen gilt das "Jedermannsrecht"), was sehr angenehm ist, da es oftmals nicht genügend Campingplätze gibt.
Kosten
Norwegen ist teuer, da gibt es nichts schön zu reden. Selbst wenn man die Schweiz gewohnt ist, erschrickt man hin- und wieder. Allerdings sind die Campingplätze (zumindest fürs Zelten) preiswert. Essen gehen ist teuer, aber zum Glück gibt es ja so wenig Restaurants, dass man nicht oft in Versuchung kommt. Letztlich kamen wir mit ca. 250 Kronen (50 SFr.) pro Tag und Person zurecht für Essen, Eintritte, Fähren und Campingplatz-Gebühren.
Moskitos
Je mehr Wind und je kälter, desto weniger Moskitos, aber glaubt ja nicht die geben schon bei 6°C auf, da sind sie nur etwas langsamer. Von dem kompletten Inferno sind wir verschont geblieben, meinen Moskito Hut habe ich nur einmal benutzt. Laut Nationalpark-Informationszentrum im Pasviktal kann ein völlig ungeschützter Mensch bei maximaler Moskitodichte in 2 Stunden die Hälfte seines Blutes loswerden. Von solchen Horrorgeschichten waren wir aber weit weg. Aber merke: Radkleidung schützt nicht vor Moskitostichen, da muss dann schon wieder die schon oben gelobte wind- und wasserdichte Kleidung her.
Bodø – Valosen - (E80) – Løding – (17) – Godøynes – Saltstraumen
Meist kann man der grossen Strasse von Bodø nach Lødving auf Radwegen folgen. Später wird die Strasse wesentlich ruhiger und folgt dann ohne Radweg oft der Küste über relativ flaches Gelände. Die Brücke über den Saltstraumen ist nicht zu verfehlen.
Am Abend kamen wir im Flughafen von Bodø an. Als wir unsere Räder in der Flughafenhalle zusammenbauten, war ich noch ganz angenehm überrascht, dass es doch nicht so kalt war. Zu diesem Zeitpunkt war mir noch nicht klar, dass die Flughafenhalle im Juli geheizt war…Draussen erwartete uns dann ein kühler Nebel, der sich mit etwas Nieselregen abwechselte.
Die Touristeninformation, in der Nähe des Hafens gelegen, erwies sich als gute Informationsquelle sowohl für den Fähren-Fahrplan, den wir für den nächsten Tag zum Übersetzen auf die Lofoten brauchten, als auch für die beste Zeit, den Mahlstrom in Saltstraumen zu beobachten. Dort gibt es nämlich den stärksten Mahlstrom der Welt. Denjenigen die so wenig wie ich vor dem 24.07.08 über Mahlströme wissen, sei http://de.wikipedia.org/wiki/Saltstraumen zur Wissenserweiterung empfohlen. Der Mahlstrom war wirklich beeindruckend anzuschauen, auch für Laien. Um noch zur besten Zeit anzukommen gaben wir recht Gas, und Thomas flickte seinen platten Reifen zwischendurch in Rekordzeit.
Auf dem in der Nähe von Saltstraumen gelegenen Campingplatz schlugen wir dann unsere Zelte auf. Der Fast-noch-Mitternachtssonne sei Dank, war es auch um 23:30 noch hell genug für solche Aktionen. Während sich unser Spiritus-Kocher mit dem verfügbaren Brennstoff (der wohl doch kein Spiritus war, aber wer versteht schon Norwegisch) zwar zu einer beeindruckenden Russfackel entwickelte, aber zum kochen nicht mehr zu gebrauchen war, nahmen wird dankbar den Kocher unserer freundlichen Campingnachbarn in Anspruch. So kamen wir noch zu einem guten Abendessen, das wir gemütlich im nassen Gras liegend genossen. Da war ich zum ersten Mal den Erfindern ordentlicher Regenbekleidung äusserst dankbar.
Von dbeckel – (siehe auch zweiten Teil im GPS Track, nach jeder Fährenstrecke fängt ein neuer Teil an)
Gudbrandsdalsost 67 km, 435 hm, 25.07.08
Saltstraumen – Bodø – Fähre – Sørvågen – (E10) – Reine – Hamnøy – Molnarodden – Fredvang
Zurück nach Bodø ging es auf dem gleichen Weg wie zuvor beschrieben. Dann mit der Fähre (4 std.) nach Sørvågen auf den Lofoten. Dort immer entlang der E10 bis zum Abzweig nach Fredvang. Der Campingplatz liegt etwas hinter Fredvang.
In einem nahe gelegenen Hotel machten wir unsere erste Bekanntschaft mit einem norwegischen Frühstücksbuffet. Neben allerlei Fisch entdeckten wir auch etwas, das wie Karamell aussah. Es war ein Käse. Allerdings schmeckte er immerhin nach Karamell. Dies war der Beginn meiner Freundschaft mit Gudbrandsdalsost (http://de.wikipedia.org/wiki/Gudbrandsdalsost).
Gut gestärkt musste Wolfgang dann noch sein Rad flicken, bevor es zurück nach Bodø ging. Thomas riss dann noch der vordere Schaltzug, aber das musste bis zur Fähre warten, bis dahin radelte Thomas mit vorbildlich hoher Trittfrequenz (manch regelmässiger Besucher des Quäldich-Forums wäre stolz gewesen auf soviel Souplesse).
Auf der Überfahrt zu den Lofoten meinten wir bald einmal etwas weniger graue Stellen am Himmel auszumachen. Schliesslich konnten wir sogar einen blauen Fleck erkennen. Zu allem Überfluss, hatten wir bei Ankunft in Sørvågen sogar Sonne – für 5 min.
Die landschaftliche Schönheit der Lofoten hat mich dann aber alles Wetter vergessen lassen. Auf Grund der Berge und Fjorde wechselt das Landschaftsbild andauernd. Durch den oft starken Wind wechselt auch die Stimmung häufig zwischen Sonne und Nebel, was wirklich eindrücklich ist. Auch die Strassenführung, meist an der Küste, oft auch über flache Brücken direkt über das Meer, war beeindruckend. Wie immer gelang es mir nicht die ganze Schönheit auf den Fotos einzufangen. Der Campingplatz war direkt am Strand gelegen, so dass wir noch schwimmen gehen konnten. Also, gefroren war das Meer zwar nicht, aber das war es dann auch schon.
Von dbeckel – Ankommen vor der Dunkelheit 129 km, 836 hm, 26.07.08
Fredvang – (E10) – Flakstad – Nusfjord – Offersøya – (815) – Leknes – Rolvsfjord – (E10) – Rørvik – Kabelvåg – Svolvær – Hamerstad
Diese Etappe führt von Fredvang wieder auf die E10 an der Flakstad-Kirche vorbei. Nach einem Abstecher nach Nusfjord geht es auf der E10 unter dem Meer (Nappstraumen) hindurch. In dem Tunnel gibt es einen Gehweg. Nach Leknes geht es auf der 815 weiter, die später einer einsamen Küste folgt, bis sie wieder auf die E10 trifft. Auf der E10 geht es dann nach Rørvik über einen Pass und weiter durch Kabelvåg und Svolvær, letzteres hat einen recht schönen Hafen. Nach Svolvær wird es wieder einsamer, der kleine Campingplatz Hamerstad liegt an der Küste neben der Strasse.
Kurz nach dem Start machten wir eine ausgiebige Frühstückspause, sogar die Sonne kam zum Vorschein. So genossen wir das Wetter und vertrödelten gemütlich die Zeit, bis wir gegen 12 Uhr doch noch starteten. Da ja nur knapp 130 km auf dem Programm standen, kein Problem. Damit war der running gag geboren, Hauptsache vor der Dunkelheit anzukommen.
Es sollte auch ein Tag der kulturellen highlights werden. Zuerst stand die knallrote Flakstad kirke http://no.wikipedia.org/wiki/Flakstad_kirke auf dem Programm. Danach ging es nach Nusfjord, das als besterhaltenes Fischerdorf Norwegens zum UNESCO-Weltkulturerbe erkoren wurde. Der Ort ist zwar schön gelegen, kann aber ansonsten nur begrenzt mit der Werbung mithalten. In Nusfjord trafen wir noch auf eine ganze Reihe bepackter Fahrräder (übrigens scheinen sich in Nordnorwegen bevorzugt Deutsche und Schweizer auf Fahrrädern bzw. Velos rumzutreiben). Besonders auffallend war eine Familie, die auf jedem Rad etwa soviel Gepäck hatte wie wir auf unseren 4 Rädern zusammen. Nicht nur das Packvolumen, auch ihre Räder waren sehr ausgefallen: ein Liegerad mit vorne zwei Rädern (so passt wohl mehr Gepäck drauf) und ein Tandem, das vorne Liegerad und hinten ein normales Rad war.
Zurück auf der E10 ging es am späten Nachmittag in praller Sonne weiter, im Tunnel unter dem Meer durch, bis Wolfgangs Rad wieder den obligatorischen Platten hatte, aber inzwischen waren wir ja geübt. Danach auf der 815 ging es einer einsamen, schönen aber auch endlosen Küste entlang. Dort standen auch einige Bäume, was mir auffiel, da vorher kaum Bäume zu sehen waren und die Vegetation noch karger war. Mit der Zeit wurde es doch recht lang bis zum schön gelegenen Campingplatz, den wir wohl gegen 22 Uhr erreichten; Hauptsache vor der Dunkelheit :)
Nach 1 kg Nudeln und einer warmen Dusche waren die Strapazen der Etappe aber schnell vergessen als wir mit Blick auf das Meer noch in der Sonne sassen.
Von Hamerstad geht es auf der E10 nach Fiskebøl und dann mit der Fähre nach Melbu auf den Vesterålen. Von Melbu auf der kleinen Strasse entlang der Westküste bis nach Stokmarknes, anstatt der E10 (heisst in manchen Karten noch 82) an der Ostküste folgen. Von Stokmarknes der E10 entlang über einige Brücken bis Sortland. Dort geht es wieder über eine Brücke und dann auf der 82 weiter in die Einsamkeit bis Forfjord.
Zum Start wieder sonniges Wetter, da kann man auch mal mit einem mageren Frühstück bis Fiskebøl zur Fähre sprinten. Auf der Fähre kam mir Wolfgang mit einer dampfenden Waffel mit Gudbrandsdalsost entgegen. Da musste ich natürlich auch zuschlagen, erwischte nur leider den falschen Stapel mit den kalten Waffeln ohne Gudbrandsdalsost. Naja, es würde nicht die letzte Fähre dieser Tour bleiben.
Zur Feier des Tages fanden wir ein Restaurant, das sogar geöffnet hatte. Danach kämpften wir uns durch den Wind nach Sortland und kehrten nochmals auf einen Kuchen ein. Für ein Stück Kuchen kann man in Norwegen schon mal 20 sfr / 13 € hinlegen.
Derart gestärkt und verarmt ging es weiter über eine Brücke über den Sortlandsundet. Der Wind wehte uns fast vom Fahrrad und von der Brücke und vor allem wehte er danach Nebel mit einer solchen Geschwindigkeit in die Meeresenge, wie ich es noch nie gesehen habe. Innerhalb weniger Sekunden war das andere Ufer verschwunden, die Landschaft fast vom Nebel verschluckt. Etwas später schien die Sonne teilweise durch den Nebel. Eine wunderbare Stimmung, die die Kamera wieder nur unzureichend einfangen kann.
In einsamer Landschaft radelten wir bis Forfjord, wo ein Campingplatz angeschrieben war. Nur liess sich der nicht finden. Es gab nur eine Strasse und wenige Häuser, aber vom Campingplatz keine Spur. Schliesslich fragten wir in einem Haus nach. Es war zufällig dasjenige, das ehemals einen Campingplatz angeboten hatte. Da wir mit dem Rad unterwegs waren, durften wir bleiben, obwohl es eigentlich gar keinen Campingplatz mehr gab.
Übrigens unser erster pannenfreier Tag.
Auf der 82 von Forfjord über die Brücke nach Risøyhamn auf der Insel Andøy. Dort zur Westküste abbiegen und dieser bis Bleik folgen.
Wieder nahmen wir den Kampf mit dem Wind auf und plötzlich sahen wir, was alle Skandinavien-Urlauber erhoffen: ein Elch! Bei näherem Hinschauen entpuppte er sich allerdings als Rentier, aber auch das war unser erstes. Und wohl auch für einige andere Schaulustige. Etwa an der gleichen Stelle entdeckten wir zudem zum ersten Mal eine weitere skandinavische Spezialität: Moltebeeren. In der Ferne fuhr schliesslich noch ein Hurtigrouten-Schiff vorbei, damit war die Norwegen Idylle perfekt.
Über eine Brücke ging es rüber auf die Insel Andøy, wir wollten dort Mittagessen gehen, unsere Recherche hatte ergeben, dass in Bø ein Restaurant sein solle, das tatsächlich geöffnet haben soll und Norwegisches Essen führt, etwas, nach dem wir bisher vergeblich Ausschau gehalten hatten. (Eine in dieser Hinsicht vermutlich empfehlenswerte Adresse, die allerdings nicht in unseren Tagesrhythmus passte, ist das Andøy Friluftsenter in Buksnesfjord.) Wolfgang und ich waren so mit Windschattenfahren beschäftigt, dass wir die Abzweigung zur Westküste verpassten und weiter auf der 82 fuhren. Irgendwann, kurz vor dem Hungertod, gaben wir auf und wunderten uns, wo Bø und das versprochene Restaurant blieben. Dann sahen wir auch die SMS von Timo und Thomas, die den richtigen Weg erwischt hatten.
Glücklicherweise fanden wir in Dverberg, wo wir gestrandet waren wenigstens einen Laden und stopften uns erstmal mit Kuchen, Kartoffelsalat, Knäckebrot, Wurst und allem, was wir finden konnten, voll. Als wir wieder klar denken konnten, kam ich noch auf die fatale Idee einen Orangensaft zu kaufen. Der schmeckte zwar komisch, um nicht zu sagen furchtbar, aber was soll’s, so ein Liter O-Saft kann nicht Schaden. Die nächsten Tage bereute ich es noch bitter und hatte alle Mühe, mein Essen bei mir zu behalten, was besonders fatal ist, wenn einen der Hunger eigentlich dazu treibt, Unmengen zu essen.
Über eine recht gut befahrbare Naturstrasse kamen wir von Dverberg zur Westküste wo wir wieder auf Thomas und Timo trafen. Das versprochene Restaurant hatte zwar geschlossen, aber immerhin hatten sie Sonne und die schönere Strecke hinter sich. Danach ging es in strahlender Sonne bis Bleik, wo wir an Norwegens längstem Sandstrand wieder Baden gehen konnten - und das bei Sonne bis 23:30!
Von Bleik der Küste entlang bis Andenes, von dort mit der Fähre nach Gryllefjord auf der Insel Senja. Dann auf der 86 bis zur Kreuzung 86 / 862. Nordküstenvariante: der 862 nach Steinfjord und Erstfjord folgen (überprüfen, ob alle Tunnel mit dem Rad befahren werden können), nach Melfjord auf der 862 weiter bis nach Botnhamn (nächster Hafen) oder die 861 bis Fjordbotn zum Campingplatz fahren.
Inlandvariante: auf der 86 die Insel südwärts durchqueren, ab Svanelvmo der 86 östlich bis Silsand folgen. In Silsand auf der 861 nordwärts der Ostküste bis Gibostad folgen. Dann weiter auf der 861 zwei Landzungen queren bis zum Campingplatz in Fjordbotn.
Wieder mal ein hektischer Aufbruch, diesmal sogar ohne Frühstück, um die Fähre nach Senja zu erreichen. Dort wurde dann das Frühstück nachgeholt und die weiteren Pläne geschmiedet. Um unser Ziel Kirkenes noch zu erreichen, wollten wir eine etwas weiter im Landesinneren verlaufende, kürzere Route einschlagen.
Auf Senja erwartete uns mit dem 172 m hohen www.quaeldich.de/paesse/ballesvikskaret der erste Pass, der auch eine Beschreibung verdient. Was noch zu erwähnen wäre: Sonne! Endlich hat es sich gelohnt das kurze Trikot mitzunehmen! Wir durchquerten auf der hügeligen 86 die Insel. Die Moskito- und Fliegenwolke, die sich auf den Anstiegen ansammelte, konnte auf der Abfahrt zwar nicht abgehängt aber immerhin wieder ausgedünnt werden.
Schon etwas hungrig kamen wir in Svanelvmo an, wo laut Karte ein Restaurant sein sollte. Wie es noch oft bis zum Ende der Reise vorkommen sollte, existierte das Restaurant nicht mehr. Nach einiger Notverpflegung und qualvollen, aber sonnigen 20 km erreichten wir Silsand, wo es gleich neben der Brücke über den Gisund tatsächlich ein Restaurant gab, sogar eines mit Norwegischem Essen.
Gut gestärkt ging es dann auf der 861 gen Norden. Warum wir nicht gleich der kürzeren, vermutlich spektakuläreren 862 der Nordküste entlang gefolgt sind? Nun, da gibt es keinen vernünftigen Grund, wir hätten uns einfach auch früher überlegen können, dass die Strecke schöner und wohl doch auch kürzer gewesen wäre… aber irgendwie muss man ja die 100 km pro Tag voll kriegen.
Nach dem guten Essen hatte ich dann ein weiteres Mal mit den Folgen des O-Safts des Grauens zu kämpfen, die restlichen etwa 40 km bis zum Campingplatz waren eine rechte Qual.
Dort kochten wir dann essen, nachdem wir inzwischen Spiritus, in Norwegen Rødsprit genannt, gefunden hatten. Die Sosse schmeckte, da gibt es nix zu beschönigen, grauenhaft bitter. Erst dachte ich, es sei nur meine Einbildung, da meine Geschmackspapillen und mein Magen durch den O-Saft des Grauens sowieso ruiniert waren. Aber auch die anderen entschieden sich dafür, die Sosse wegzukippen. Nach längerem Rätseln war der Tathergang geklärt: etwas Rødsprit (und v.a. das darin enthaltene Vergällungsmittel) waren wohl in die Pfefferdose gelangt und mit dem Pfeffer in die Sosse. Wirklich erstaunlich in welch geringen Dosen dieses Mittel wirkt! Es sollte nicht der einzige Rødsprit-Unfall bleiben.
Von Fjordbotn auf die 862 abzweigen nach Botnhamn. Von dort mit der Fähre nach Brensholmen auf Kvaløya. Dort nach Norden und dann nach Westen der 862 folgen (könnte je nach Karte auch 86 heissen), durch Sjøtun entlang des Kattfjord und schliesslich die Insel bis zur Ostküste zum Kaldfjorden durchqueren. Dort der 862 nach Tromsø folgen. Der GPS-Track folgt einer Umfahrung des für Radfahrer gesperrten Langnestunnelen. Nach Tromsø geht der GPS-Track parallel zur E8 zuerst auf Radwegen, dann auf Nebenstrassen nach Süden. Später geht es dann auf der E8 weiter bis Fagernes, dort geht es auf der 91 weg von der Küste nach Osten.
Diesmal schafften wir es sogar zu Frühstücken vor unserem inzwischen allmorgendlichen Sprint zur Fähre. In Brensholmen angekommen ging es dann auf recht einsamer Strasse voran. Allerdings wurden die Wolken immer dunkler bis wir schliesslich in kräftigen Regen gelangten. Ein weiteres Mal war ich froh um ordentliche Regenkleidung. Ein ausführliches Essen in Tromsø ersparte uns das völlige Durchweichen.
Als es wieder trocken war, machten wir uns zum nördlichsten Botanischen Garten der Welt auf, der in Tromsø liegt http://www.bgci.org/garden.php?id=825&ftrCountry=NO&ftrKeyword=&ftrBGCImem=&ftrIAReg= . Die Vegetation dort hat manchmal Ähnlichkeit mit der alpinen Vegetation. Es ist schon erstaunlich welche Pflanzen in diesem Garten noch gedeihen. Beim Verlassen von Tromsø (vorbei an der berühmten Eismeerkathedrale http://de.wikipedia.org/wiki/Eismeerkathedrale) waren wir froh, dem dichten Verkehr auf der E8 durch Radwege und Nebenstrassen zu entgehen. Dementsprechend euphorisch rasten wir eine Nebenstrasse bergab, die jedoch in einen Waldweg mündete. Zu faul, den Berg wieder hoch zu fahren, fuhren wir den Waldweg entlang, der allerdings bald zu einem Trampelpfad wurde. Immer noch zu faul umzudrehen, kämpften wir uns mit unseren schwer beladenen Rädern durchs Unterholz, bis unser Spähtrupp schliesslich einen Trampelpfad die Böschung hoch zur Strasse ausmachte. Die steile Böschung mussten manche Räder zu zweit gezogen und geschoben werden, ebenso wie es einiger Kraft bedurfte die Räder über die Leitplanke zu wuchten. Der GPS-Track geht nicht durch das Gebüsch, um nachfolgenden Radfahren dieses Vergnügen zu ersparen.
Da der nächste Campingplatz erst nach der nächsten Fähre lag, die nicht mehr zu erreichen war, entschlossen wir uns in der Nähe von Stormo in der Breivikeidet wild zu campen. Auf der Inlanddurchquerung, die mit starkem Rückenwind schnell voran ging, waren genügend einsame Stellen und Süsswasser zu finden, was ausser den Wildcampern auch die Moskitos freute. Der erste Einsatz für meinen Moskito Hut und wieder sei ordentliche Regenkleidung gelobt, da diese auch moskitodicht ist.
Der 91 bis Breivik folgen und die Fähre nach Svensby nehmen. Dort geht es auf der einsamen 91 nach Osten bis Lyngen, wo es auf die nächste Fähre nach Olderdalen geht. In Olderdalen der E6 nach Norden folgen bis Djupvik, dort kann ein Abstecher nach Spåkenes gemacht werden, der danach wieder auf die E6 trifft (nicht im GPS-Track enthalten). Die E6 folgt der Küste entlang des Rotsundet bis sie nach der Abzweigung der 866 ins Landesinnere über einen 227 m hohen Pass geht und schliesslich der Küste des Rejsafjorden bis Storslett folgt. Nach Storslett führt die E6 wieder in die Einsamkeit bis zum Campingplatz Sandnes.
Nach einem gemeinsamen Frühstück mit den Moskitos ging es wieder zum allmorgendlichen Fährensprint, nur diesmal leider gegen den Wind, was die Angelegenheit erschwerte. Letztlich erreichten wir die Fähre aber noch. Die Fahrt mit der Fähre war dann auch zu kurz, um sich zu erholen. Von Svensby nach Lyngen, war es wieder sehr einsam, und die Berge und Gletscher in Sichtweite boten einen sehr alpinen Landschaftseindruck.
Nach der nächsten Fähre hatten wir wieder das Glück, ein Restaurant zu treffen. Es war ein thailändisches Restaurant und die Bedienung sprach sogar etwas Schweizerdeutsch, da sie zuvor in der Schweiz gearbeitet hatte.
Nach dieser Stärkung konnten wir uns wieder im Gegenwindfahren üben und während der Pausen uns in die schon oft erwähnte ordentlicher Regenkleidung hüllen, denn diese ist auch winddicht. Auf Grund akuter Faulheit von mir gibt es weder einen GPS-Track des Abstechers nach Spåkenes, noch eine Beschreibung des 227 m hohen Passes zwischen Rotsundet und Rejsafjorden, da muss sich noch mal ein anderer quälen.
Der einsame Campingplatz in Sandnes liegt auf einer steilen Kies-Klippe direkt am Meer, und man fragt sich, wie viele Sturmfluten es braucht, bis er weggespült ist. Mit seiner warmen Dusche und Küche vermittelte er dennoch jede Menge Gemütlichkeit und ein Gefühl von Zivilisation.
Den ganzen Tag geht es der E6 entlang, zunächst an der Küste des Straumfjorden und Oksfjorden. Dann kommt mit 402 m der zweithöchste Pass der Tour (www.quaeldich.de/paesse/kvaenangsfjellet), bevor es nach Sørstraumen hinunter geht. Danach erfolgt der Anstieg zum 269 m hohen Baddereidet. Nach Burfjord geht es wieder der Küste entlang, bis kurz vor Langfjordbotn noch ein namenloser 70 m hoher oder besser gesagt niedriger Pass überwunden wird.
Das Wetter war über Nacht nicht besser geworden, im Gegenteil. Wir zögerten die Abfahrt in der warmen Campingplatzküche noch so lange wie möglich raus, aber schliesslich mussten wir doch bei Nieselregen und 6-8°C weiterfahren. Zum Glück standen heute 3 Pässe auf dem Programm, da konnte man sich wenigstens warmfahren.
Mit 402 m war der www.quaeldich.de/paesse/kvaenangsfjellet zwar der zweithöchste Pass unserer Tour, aber verglichen zu „richtigen“ Pässen natürlich harmlos, auch wenn man sich auf Grund der nördlichen Vegetation viel höher als 400 m glaubt.
Bald nach dem Pass gab es einen Aussichtsparkplatz mit Souvenir-Ständen der Samen und entsprechendem Touristen-Auflauf. Thomas hatte darunter zu leiden, denn eine vermutlich Auto fahrende Touristin hielt es für eine gute Idee sich ungefragt für ein Foto auf sein Fahrrad zu setzen. Offenbar dachte sie das Gepäck hinge nur zur Zierde da, oder würde jedenfalls nichts wiegen, zumindest hat sie das Gewicht so unterschätzt, dass sie samt Fahrrad umfiel. War bestimmt ein super Erinnerungsfoto.
Nach berauschender Abfahrt nach Sørstraumen ging es bereits auf den nächsten Pass, den Baddereidet, dessen Beschreibung im Quäldich-Pässelexikon ich mir mal spare, da ich zuwenig Notizen für eine vernünftige Passbeschreibung gemacht habe. Nach einer weiteren Fahrt durch die Einöde sollte es mal wieder ein Restaurant in Burfjord geben, das auch tatsächlich existierte. Der ganze Stolz der Wirtin ist ihr Kaffeeautomat, der auch richtigen Espresso hergibt, womit sie bei den italienischen Urlaubern grosse Beliebtheit geniesst, da Espresso in diesen Breiten offenbar eine Seltenheit ist. Laut der Wirtin beschweren sich die Einheimischen nur über zu kleine Kaffeetassen, wenn sie Espresso verkaufen will.
Den letzten Pass, lasse ich mal lieber weg, wenn er nicht in der Karte eingezeichnet gewesen wäre, hätten wir ihn wohl eh nicht bemerkt. Auf dem Campingplatz in Langfjordbotn trafen wir einen weiteren Radfahrer (auch aus der Schweiz), der wohl schon deutlich länger als wir mit schlechtem Wetter zu kämpfen hatte, wie wir aus seiner etwas frustrierten Laune schliessen konnten.
Von dbeckel – Rückenwind ! 89 km, 681 hm, 02.08.08
Langfjordbotn – Storsandnes – Talvik – Kåfjord – Alta
Ein weiterer Tag auf der E6. Von Langfjordbotn geht es recht lange entlang des Langfjorden (wer hät’s gedacht). An der Landzunge bei Isnestoften knickt die Strasse nach Süden ab und es geht entlang des Altafjorden bis (wer hät’s gedacht) Alta.
In der Nacht regnete es wieder verstärkt, am Morgen war der Regen aber wieder dem gewohnten Wechselspiel aus Kälte, Wolken und manchmal Nieselregen gewichen. Ab der Landspitze bei Isnestoften hatten wir dann starken Rückenwind, der uns sensationell beflügelte. Im Rausch der Geschwindigkeit mit Rückenwind und teilweise bergab, nahm ich dann auch eine Baustelle nicht ernst genug, wie sich in aller Konsequenz allerdings erst am nächsten Morgen herausstellte. Bis dahin dachte ich nur, ich sollte mal wieder das Hinterrad zentrieren.
Am westlichen Ende Altas besuchten wir das Alta-Museum http://www.alta.museum.no/, auf dessen Freigelände es zahlreiche Felszeichnungen aus prähistorischer Zeit zu sehen gibt. Danach ging es in die Stadt, Alta hat immerhin 18 000 Einwohner, so eine Grossstadt lag bis zum Ende unserer Tour nicht mehr auf unserer Route. Wir genossen es mal, richtig gediegen essen zu gehen, auch wenn das pro Person mit ca. 90 sfr / 60 € zu buche schlug (ohne Wein). Dafür gab es leckeres Rentiersteak, das geschmacklich irgendwo zwischen Rind und Wild liegt.
Von dbeckel – Moskitos und Moltebeeren 84 km, 782 hm, 03.08.08
Alta – Stilla – Sautso Canyon – Stilla – Alta
Am Ostende Altas im Viertel Kronstad die Tverrelvdaleveien nehmen und dieser Strasse nach Stilla folgen. Wesentlich später ist die Strasse dann für Autos (nicht aber für Moskitos) gesperrt. Einige Kilometer danach beginnt der Abstieg der Strasse zum Kraftwerk und auch zum Sautso-Canyon.
Vor dem Frühstück wollte ich noch rasch mein Hinterrad zentrieren. Bei näherem hinsehen stellte sich allerdings raus, dass eine Speiche dabei war, sich aus der Felge rauszureissen. An Ersatzspeichen, für den Fall dass eine Speiche reisst hatte ich zwar gedacht, aber eine Ersatzfelge hatte ich spontan nicht um den Hals hängen. Nun ja, schliesslich waren wir ja in der letzten Stadt, also wollte ich am nächsten Tag (Montag) einen Radladen suchen. Heute war ein Ausflug zum Sautso-Canyon geplant. Da wir wieder nach Alta zurück mussten, konnten wir ohne Gepäck fahren, das war eine angenehme Abwechslung und meiner Hinterradfelge musste ich damit nicht zuviel zumuten. Trotzdem war der Schlag bald so gross, dass ich die Hinterbremse aushängen musste.
Die kleine Strasse ging durch die Einsamkeit meistens bergauf in eine karge Landschaft. Als wir schliesslich den Beginn des Canyons erreichten, wollten wir Pause machen und Essen. Leider waren wir aber bereits soweit vom Meer und damit vom Wind weg, das die Moskitos bereits zur Plage wurden und man nur noch durch ständiges Auf- und Abgehen, die Plagegesiter einigermassen in Schach halten konnte. Unsere Moskito-Ausrüstung war natürlich bei dem Gepäck in Alta geblieben.
Der Sautso-Canyon selber (laut Reiseführer und lokaler Tourismuswerbung immerhin der grösste Europas), war dann ehrlich gesagt nicht ganz so beeindruckend. Ich weiss nicht wie man Grösse bei einem Canyon misst (Tiefe? Breite? Länge? Massenstrom des durchfliessenden Wassers?); die Verdonschlucht in der Provence ist jedenfalls um einiges beeindruckender als der Sautso-Canyon, auch wenn sie, in welcher Dimension auch immer, kleiner sein soll. Wenigstens haben wir dann auch noch eine Moltebeere gesehen (eine typisch norwegische Marmelade, bzw. die Frucht dazu).
Auf der Fahrt runter nach Alta, war ich wegen meiner Felge dann etwas gehemmt, das Tal schien sich endlos zu ziehen, aber in Alta gab es dann zur allgemeinen Freude noch etwas Sonnenschein und damit auch das einzige Eis dieser Sommertour.
Von dbeckel – Baumarktfahrrad 110 km, ca. 800 hm, 04.08.08
Alta – Rafsbotn – Skáidi – Russenes
Die Route folgt wieder ausschliesslich der E6 in nordöstlicher Richtung nach Rafsbotn und dann etwa 80 km durch die Einsamkeit bis Skáidi. Von dort geht es in östlicher Richtung bis Olderfjord/Russenes.
Thomas und Wolfgang wollten ihre Heimreise von Alta aus antreten, hatten dazu aber noch einen Tag Zeit, so dass sie mit Timo in Richtung Olderfjord bis zum Westeingang des Stabbursdalen-Nationalparks (http://en.wikipedia.org/wiki/Stabbursdalen) fuhren.
Ich machte mich derweil auf die Suche nach Ersatz für mein Hinterrad, immerhin gibt es in Alta 2 Radgeschäfte. Beide hatten allerdings weder eine Felge, sodass ich das Rad hätte umspeichen können, noch ein Komplettlaufrad. Kurz vor der Verzweiflung ging ich noch in einen Baumarkt, der tatsächlich einen Typ Ersatzlaufrad hatte, zufällig ein 26“ mit 8-9 fach Shimano-Freilauf, genau was ich brauchte. Die Tour war gerettet, der Verkäufer hatte auch noch Kassettenabzieher usw. so dass ich alles ummontieren konnte, und eine kräftige Zange, dass ich aus dem alten Laufrad wenigstens die gute Hügi-Nabe retten konnte (die durch ihre typischen Freilauf-Geräusche wahrscheinlich zuvor schon die Nerven meiner Mitfahrer strapaziert hatte). Nie wieder werde ich über Baumarktfahrräder lästern! Das Laufrad musste ich zwar oft nachzentrieren, aber es hielt bis zum Ende durch.
Die ganze Aktion kostete mich auch gut einen halben Tag und die Hinundherfahrerei zwischen den Läden brachte mir immerhin auch 30 km ein (Alta ist langgezogen) und 270 hm (Alta ist hügelig). Danach machte ich den Bus aus, der die E6 entlang fährt (wie praktisch, dass es da oben nur eine Strasse gibt) und hatte Glück, dass dieser noch am gleichen Tag bis Olderfjord fuhr und mich samt Fahrrad mitnahm.
Die Strasse von Rafsbotn nach Skáidi führt lange Zeit über eine karge, rund 400 m hoch gelegene Hochebene. Auf der Karte sehe ich, dass der höchste Punkt mit 406 m eingezeichnet ist.. Dieser Pass (vermutlich in samischer Sprache Ai'saroai'vi genannt) wäre somit der höchste dieser Tour, bleibt aber auch unbeschrieben im Quäldich-Pässelexikon. Auf den 80 km von Rafsbotn bis Skáidi ist ausser ein paar Hütten und Einsamkeit nichts. Skáidi selber ist im Wesentlichen ein Kiosk und ein Busumsteigeplatz. Auf dem Weg nach Russenes gibt es gemäss der Karte dann noch mal einen 240 m hohen Pass.
Russenes scheint vom Nordkap-Tourismus zu leben. Der Ort an und für sich ist sehr einsam, vielleicht auch etwas öde, verwandelt sich aber in Hektik wenn wieder ein Bus auf dem Weg zum Nordkap hält und die Touristen ausströmen um Nordkap-Tassen und T-shirts zu kaufen. Russenes stellte auf unserer Reise den nördlichsten Punkt dar, jetzt geht es vor allem ostwärts; auf Tassen und T-shirts verzichten wir.
Timo nahm auch die Strecke von Alta nach Russenes unter die eigenen Räder und hatte für einmal auch Rückenwind, so dass wir noch kurz vor Schliessung des Campingplatz-Restaurants essen gehen konnten.
Für mich war der Tag auf Grund des „cheating“ – den Bus zu nutzen – recht entspannt, ich konnte mich im Bus aber kaum wach halten, daran merkte ich doch, dass die letzten Tage Kraft gekostet hatten. Da es aber dauernd hell war und wir dauernd auf dem Rad sassen, merkte man die Müdigkeit erst, wenn man sich mal nicht bewegte. Oft waren wir doch bis 21 oder nach 22 Uhr auf dem Rad gesessen, meistens nach Mitternacht ins Bett gekommen und oft um 7 in der Früh wieder aufgestanden. Dazu noch die andauernde Kälte: das hinterlässt Spuren. Insofern hatte die Felgenpanne auch ihr Gutes, so kam ich zu einem Zwangsruhetag.
Ein weiterer Tag auf der E6, diesmal nach Süden der Küste des Porsangerfjord entlang bis zum Informationszentrum des Stabbursdalen-Nationalparks http://en.wikipedia.org/wiki/Stabbursdalen. Von dort geht es noch ein Stückchen auf der E6 weiter nach Süden, bevor eine Schotterstrasse nach Westen zum Ostzugang des Stabbursdalen-Nationalparks abzweigt. (Alles auf dem GPS-Track enthalten). Danach der E6 weiter bis Lakselv folgen.
Der Tag fing grandios an mit viel Rückenwind und etwas Sonne. Der Ruhetag hatte mir gut getan und ich fühlte mich deutlicher fitter als zuvor. Nach einem gediegenen Picknick in der Sonne fuhren wir noch zum Osteingang des Nationalparks und machten eine kleine Wanderung durch den nördlichsten Kiefernwald Norwegens zum Stabbursfossen-Wasserfall. Solange man bei der Wanderung nicht stehen blieb, konnte man die Moskitos einigermassen auf Abstand halten. Der lichte Kiefernwald ist eine sehr idyllische Landschaft, besonders wenn noch ein Rentier vorbeischaut.
Danach ging es weiter nach Lakselv, wo es ein Restaurant gab. Und gerade als wir uns gegen 21 Uhr motiviert hatten, weitere 40 km in Angriff zu nehmen, weil der Campingplatz nicht zu finden war, entdeckten wir den Campingplatz nach der Ortsausfahrt unweit der Kreuzung E6 / 98 doch noch.
Von dbeckel – Einsamkeit 124 km, 1083 hm, 06.08.08
Lakselv – Børselv – Kunes – Ilfjord
Diesmal folgt die Route den ganzen Tag der 98. Zunächst der Küste entlang bis Børselv, dann eine Durchquerung des Inlands bis Kunes. Danach geht es wieder in einigem Abstand von der Küste weiter bis Ilfjord.
Nach Lakselv war von der Zivilisation nicht mehr viel zu sehen, In Børselv sollte es ein Restaurant geben, das wie so oft doch nicht existierte. Immerhin gab es eine Tankstelle. Die Tankstellen dienen hier als Hauptquelle für Verpflegung. Spätestens hier sollte man gelernt haben, immer mindestens eine Mahlzeit mehr mitzunehmen als man glaubt zu brauchen. Nach Børselv ging es auf eine 47 km lange Inlandsdurchquerung, die es an Kargheit mit einer Wüste aufnehmen konnte, was in der Finnmark häufiger vorkommt. Dank des starken Rückenwinds fuhr ich wie gedopt (oder zumindest wie ich glaube, dass es sich gedopt fährt) durch diese „Wüste“. Jedenfalls erstaunlich wie viel der Rückenwind hilft, die Etappe fiel mir bedeutend leichter als vergleichbar lange Etappen ohne Rückenwind zu Beginn auf den Lofoten.
In Kunes gab es dann zu unserer Freude doch etwas zu essen. In der örtlichen Schule hatten Schüler während der Ferien ein kleines Cafe eröffnet, das gut geheizt war und eine angemessene Auswahl an Essen bereit hielt. An der Wand hingen viele Karten mit Fähnchen der Wohnorte der Besucher dieses Cafes. Erstaunlich von welchen Orten bereits Besucher den Weg nach Kunes gefunden hatten. Am Strassenrand sahen wir noch einen Motorradfahrer, der wohl schon Stunden auf den Abschleppwagen wartete. Hier sollte man besser keine Panne haben, da die Busse, die mich zuvor gerettet hatten, weiter südlich auf der E6 fahren.
Am Abend erreichten wir den Campingplatz in Ilfjord kurz bevor es wieder leicht zu regnen begann.
Auf der 98 nach Osten bis Tana Kirke, danach der 98 nach Süden folgen bis Tana Bru. In Tana Bru trifft man wieder auf die E6, dieser über den Fluss nach Osten bis Varangerbotn folgen.
Bei recht gemischtem Wetter ging es zunächst wieder auf eine sehr einsame Inlandsdurchquerung von etwa 35 km Länge durch äusserst karge Landschaft. Die Strasse ist zwar geteert, der Belag jedoch in keinem guten Zustand. Wir kamen allerdings an einer Baustelle vorbei, vielleicht bessert sich also der Belag noch. Ab Tana Kirke wurde das Wetter dann wieder etwas freundlicher und es waren entlang des Tana Flusses wieder mehr Menschen und Häuser zu sehen. Die Ebene scheint auch landwirtschaftlich intensiv genutzt zu werden.
In Tana Bru bekamen wir auch wieder etwas Warmes zu essen (ein Buffet à discrétion wie der Schweizer sagt, bzw. ein All-you-can-eat-Buffet wie der Deutsche sagt, zu einem ungewohnt günstigen Preis) und nahmen uns noch vor, nicht den nächsten Campingplatz anzusteuern, sondern den übernächsten, der auch nur etwa 20 km entfernt sein sollte. In Varangerbotn stellte sich dann wieder mal raus, dass es den Campingplatz nicht gab, dafür gab es auf der E75 in Meskelv in etwa 6 km Entfernung noch einen Campingplatz. Es war kein Vermieter zu finden, aber mit Hilfe von Handy, weiteren Gästen und einem doch noch aufgefundenen Sohn des Vermieters konnten wir dann legal unser Zelt aufschlagen.
Am nächsten Morgen war zum Bezahlen die gleiche Kette (nur diesmal ohne Sohn) nötig um gesagt zu bekommen, man solle einen runden Betrag ins Haus legen. Der Vermieter war wohl Angeln, da musste sich sein Campingplatz und seine Pension halt selber organisieren.
Immer der E6 südöstlich von Varangerbotn nach Neiden folgen. Von dort einige Kilometer in Richtung finnischer Grenze abbiegen
Zu Beginn besuchten wir das Museum in Varangerbotn das sich mit der Kultur der Samen Beschäftigt http://www.varjjat.org/web/?giella1=eng. Das war auch eine willkommene Aufwärmung am Morgen.
Danach war es wieder mal ein Tag auf der E6. Und wieder eine Durchquerung einsamer, karger Landschaften. Diesmal gab es auf den nächsten 90 km auch keine Möglichkeit Verpflegung zu kaufen. So sehr diese Kargheit und Einsamkeit auf Urlauber ungewohnt oder entspannend wirken mag, ein Leben dort muss doch komplett anders sein als in unseren Breiten. Es hilft wohl, wenn man kein allzu ausgeprägtes Bedürfnis nach Kontakten hat.
Gegen Abend bei Ankunft in Neiden hatte der Campingplatz nicht das versprochene Restaurant, aber nach einem Abstecher auf die 893 fanden wir kurz vor der finnischen Grenze noch einen Campingplatz, der sogar warmes Essen im Angebot hatte. Auf diesem Campingplatz trafen wir auch wieder Leute, die schon in Ilfjord den Campingplatz mit uns geteilt hatten. Sie hatten ein Feuer entfacht, so dass wir noch gemütlich draussen sitzen konnten, ohne zu frieren.
Von Neiden geht es auf der 887, die zuvor E6 hiess, weiter bis Hesseng. Dort nach Süden auf die 885 ins Pasviktal einbiegen. Durch Sandnes vorbei an Bjørnevatn durch Brattli, Rødsand bis Svanvik. An dieser Kreuzung entweder zum Pasvik-Nationalpark-Informationszentrum abbiegen, oder weiter ins Pasviktal fahren.
Zunächst besuchten wir in Neiden noch die Stabkirche http://no.wikipedia.org/wiki/Neiden_kapell (für die, die Norwegisch können und keine Bilder brauchen). Dabei fuhren wir auch durch den Ort durch, der offensichtlich schon bessere Zeiten gesehen hatte, wie die aufgegeben Geschäfte zeigten. Dies ist ein Bild was sich uns oft aufgedrängt hatte, je weiter wir nach Osten kamen. Anscheinend gab es nach dem Zusammenbruch des Ostblocks einige Hoffnungen auf Besucherströme aus Russland, die aber nicht in dem Masse in Erfüllung gingen.
Etwas zäh ging es anfangs bei Gegenwind zum Eingang des Pasviktals. Auf dem Weg dahin macht sich die Nähe der russischen Grenze zunächst mit einem Militärgebiet bemerkbar. Grosse Schilder weisen auf das Verbot zu Fotografieren hin. Dieses strenggeheime Gelände ist in Google Earth besonders leicht zu finden, da es von dort (im Gegensatz zum restlichen Nordnorwegen) sehr scharfe Luftbilder gibt, da braucht der Feind gar nicht mehr zu fotografieren.
Das Pasviktal selbst ist für dortige Verhältnisse recht lieblich, sogar ein paar Getreidefelder waren zu sehen, bis dahin hatten wir, wenn es überhaupt Landwirtschaft gab, nur Viehzucht beobachtet. Hier hat man wohl früher versucht, besonders kälteresistentes Getreide zu züchten, um die Gegend ausreichend zu besiedeln und so den Anspruch auf dieses Land gegenüber den russischen Nachbarn zu untermauern.
Jedenfalls gilt das Pasviktal als westlichster Ausläufer der Taiga. Die Vegetation (Mischung aus Birken- und Nadelwald) gibt es auch noch weiter westlich, es gehört halt sonst nicht mehr zur Taiga. Durch das für dortige Verhältnisse warme Klima gibt es aber auch eine Vielzahl anderer Pflanzen, so dass es verglichen zu dem, was wir bisher gesehen hatten, fast mitteleuropäisch aussieht. <br>Nach diesem Flora-Exkurs noch mal zurück zum Militär. Der Fluss im Pasviktal stellt die Grenze zu Russland dar. Dementsprechend gibt es allerlei Schilder, die auf Gesetze von 1946 hinweisen, wie weit man im Fluss schwimmen darf, wo, ob und wer angeln darf usw. Vielleicht liegt es ja am kalten Wetter, dass der kalte Krieg hier noch nicht vorbei zu sein scheint.
Am Eingang des Pasviktals gab es Eisenerztagebau (der vermutlich auch bald wieder aufgenommen wird); dieser ist auch sehr beeindruckend auf Google Earth zu sehen. Auf der russischen Seite steht die Stadt Nikel, und die heisst nicht ohne Grund so: Hier gibt es eine grosse Nickel-Mine. Dank des Westwindes ist zum Glück der Norweger die erhebliche Umweltzerstörung hauptsächlich auf Russland beschränkt. Über 300 Tonnen Nickel, also des Rohstoffes, den man hier gewinnen will, werden angeblich Jahr für Jahr in die Atmosphäre geblasen. Hinzu kommt ein gewaltiger Ausstoss an Schwefeldioxid. Auch dieses Bergbaugebiet ist gut auf Google Earth zu sehen (sogar mit Fotos).
Im Informationszentrum des Nationalparks wurden wir sehr gut beraten was die Möglichkeiten zum wild campen angeht, denn, o Wunder, der eingezeichnete Campingplatz existierte nicht. Wir konnten am Fluss campen und damit auch - unter Aufsicht der russischen Grenzwachen - baden. Da im Pasviktal die grösste Norwegische Braunbären-Population wohnt, haben wir unsere Essensvorräte lieber ausserhalb des Zelts gelagert.
Auf der 885 geht es weiter Richtung Ende des Tals, vorbei am Aussichtsturm Høyden 96. Der GPS-Track kehrt in der Nähe von Skogfoss um, von dort wären es noch etwa 45 km bis zum Ende des Tals. Zurück am Talanfang befindet sich westlich von Hesseng der zu Kirkenes nächstgelegene Campingplatz.
Die Bären hatten offenbar besseres als unser Essen gefunden, denn das war am Morgen noch unversehrt und unverzehrt. Die diversen Restaurants, die es geben sollte bedienen nur auf Vorbestellung. Über einen norwegischen Anrufbeantworter kamen wir aber nicht hinaus. Auch beim Vorbeifahren hatte kein Restaurant offen und so blieb es ein weiterer Tag ohne warmes Essen. Irgendwo hinter Skogfoss drehten wir dann schliesslich um Richtung Hesseng.
Einigermassen durchfroren kamen wir auf dem Campingplatz an. Der hatte schon zu, aber über Telefon konnten wir die Rezeption noch erreichen und nach Jetons für die Duschen fragen. Die seien in einem Briefkasten deponiert in den wir auch das Geld für das Übernachten legen sollen. Wie praktisch!! Unpraktisch nur, dass es keine Jetons mehr gab. Nach einer Umfrage auf dem Campingplatz kann wenigstens noch eine Marke zum Vorschein. Timo verzichtete freiwillig auf die warme Dusche; wenigstens kam hier das kalte Wasser noch ohne Jeton aus der Dusche. Wenn es auch schon an ein Wunder grenzte, dass das Wasser bei der Temperatur noch flüssig war.
Hesseng – Kirkenes
Der Rest ist schnell erzählt: in Kirkenes ging es auf das Hurtigruten-Schiff "Nordnorge", das uns zurück nach Bodø brachte. Die Schiffe sind u. a. für ihr teures und gutes Essen berühmt. Was soll ich sagen: kurz nach dem Start gab es ein Buffet, ein sagenhaftes All-you-can-eat-Buffet. Was für ein Fest, nach zwei Tagen ohne warmes Essen! Der Rest der Gäste zählte eher zur Kategorie der Friedhofsdeserteure, so gab es keine ernst zu nehmende Konkurrenz am Buffet und kein Grund zum Futterneid. Der Preis von 275 Kronen war unter diesem Gesichtspunkt für norwegische Verhältnisse geradezu ein Schnäppchen.
Die Schifffahrt war eine gute Gelegenheit sich von der Tour zur Erholen. Begeistert an der Tour hat uns vor allem die uns bis dahin unbekannte, eindrucksvolle und vielseitige Landschaft, wo sich Einsamkeit und Kargheit mit zahlreichen Fjorden, Bergen und Inseln abwechseln, und wir haben die Strapazen nicht bereut.