Traurige Ritter der fremden Art 72,3 km / 1669 Hm
Redaktionell bestätigte Tour von Uwe
Von Uwe –
Traurige Ritter der fremden Art
08.08.2014
Nachdem wir als Familie schon mehrfach unseren Sommerurlaub im Val Müstair im Osten Graubündens verbrachten, fanden wir, dass es schade ist, dass man kaum mit einer Tageswanderung bis ins schöne Val Mora und was noch dahinter liegt und wieder zurück auskommen kann, da die Strecken recht weitläufig sind. Nicht umsonst finden sich also dort überwiegend MTB-Fahrer, die sich dort austoben. Außerdem führt hier eine der beliebtesten MTB-Transalprouten, nämlich die „Albrechtroute“ dort hindurch.
So hatten wir, also Sohn Benni und ich, schon im Vorfeld des Urlaubs gesagt, dass wir wohl eine kleine Tour mit gemieteten MTB fahren würden, um in die Gegend „einzudringen“. So wurden noch alte, eigentlich ausgemusterte Radschuhe aus dem Keller gekramt, und mit Shimano-MTB-Cleats versehen, da wir am Rennrad andere Systeme nutzen. Benni hatte im Internet auch schon einen offensichtlich kompetenten MTB-Verleih in Müstair ausfindig gemacht und Kontakt damit aufgenommen.
So bestellten wir nach vorheriger Recherche des kläglichen Wetterberichts, zwei MTB für Freitag, 08.08.2014.
Als wir morgens die Räder abholten, war noch einige Einstellarbeit und Einweisung in die Technik der Geräte notwendig, da ich noch nie in meinem bisherigen Dasein mit einem richtigen MTB gefahren bin. Entgegen der ursprünglichen Anfrage nach einfachen Bikes, wurden es dann aber aufgrund unserer Körperlänge sehr teure, voll ausgestattete, voll gefederte Bikes. Kostenpunkt für uns: je 60 CHF für einen Tag, was aber angesichts der gebotenen Geräte ein vermutlich durchaus anständiger Preis ist. Benni hat nachher einmal recherchiert und für sein Gerät einen Neupreis von 3700 Euro ermittelt…
Schon direkt nach dem Start begann ich, mit der für mich total ungewohnten Sitzgeometrie zu kämpfen. Sattel zu niedrig, Lenker zu breit… Also wurde der Sattel über das markierte Maximum angehoben.
Trotz kleinster Übersetzungen war es mir kaum möglich, vernünftigen Druck auf die Pedale zu bringen, und so schaukelte ich ziemlich hilflos über die Steigungen des Feldwegs nach Sta. Maria. Weit schlimmer wurde die Fahrt dann weiter von der Hauptstraße bei Sta. Maria ins Val Vau, wo es auch recht steil wird. Natürlich hatte ich die Federung blockiert, was an meinem Fahrgerät während der Fahrt per Hebel am Lenker möglich war.
Irgendwie sind wir aber dann doch ins Val Vau gekommen, wo weiter oben der etwas flachere Fahrweg von Fuldera kommend einmündet. Inzwischen waren wir auch mit einer kleinen Gruppe Biker vereint, die zunächst in derselben Richtung wie wir unterwegs waren.
Der Weg durchs Val Vau führt wunderschön und einsam zum Döss Radont (2238 m), unserem höchsten Pass auf der Strecke. Auf halbem Weg, nämlich an einem Abzweig namens Tschuccai (ca. 1950 m), kann man zu Fuß zum Lai da Rims, einem traumhaft schön gelegenen Bergsee auf ca. 2400 m abzweigen.
Und dann waren da noch die Steinböcke, die wir zwar nicht gesehen haben – vielleicht lag es nur an der beschlagenen Brille – aber umso deutlicher gehört haben. Sie machten sich heftig lustig über uns und immer wieder konnten wir Sätze verstehen wie: „Schnuufe muss’r“ „E ganze rote Chrind hätt’r“ „Un a düüres Velo hätt’r“ „Karbon statt Kondition“.
Endlich hatten wir den Anstieg zum Döss Radont geschafft und so konnten wir eine kleine Rast einlegen und den neu eingezäunten Brunnen anzapfen. Die weitere Fahrt ins Val Mora war dann trotz aller Handlingprobleme ein Genuss, da die Federung sämtliche Steine, Bodenwellen, Wurzeln und sonstigen Unebenheiten schluckte und man anders als mit den vertrauten 23 mm Rennradreifen auch keine Angst vor Durchschlägen haben musste.
Dann aber kam der für mich fahrtechnisch völlig unbrauchbare Teil der Tour, nämlich ein längerer Abschnitt Singletrail am Hang entlang, wo es immer wieder kurz steil auf und ab geht und ich mit dem Gerät gar nicht klar komme. So werde ich zum Fußgänger mit überflüssigem Handfahrzeug und zerre das Bike am Hang entlang. Ab der Grenze zu Italien wird der Weg aber auch für mich wieder befahrbar und so treffen wir bald auf den Lago di San Giacomo di Fraele, dem wir zunächst am Nordufer entlang bis zum Rifugio Val Fraele folgen und dort zu einem Mittagessen einkehren. Hier am See entlang könnte man auch mit etwas Vorsicht mit dem Rennrad fahren, da der Weg einen ziemlich festen Naturbelag hat. Da das Rennrad aber im Val Müstair im Keller steht, muss ich mich mit der ungünstigen Sitzposition und dem gigantischen Rollwiderstand der Breitreifen zufrieden geben.
Weiter führt uns unsere Tour dann über die Staumauer des Sees und dann am Südufer des Lago di Cancano entlang zu dessen Staumauer, wo man Tiefblicke ins Tal hat und man fast bis zur Straße des Stilfser Jochs sehen kann. Der Rückweg am Nordufer des Lago di Cancano entlang ist zwar durch ein Fahrverbot und eine geschlossene Schranke behindert, aber da unsere Bikes nicht zu schwer sind, ist eine Schranke nur die Garantie dafür, dass hier kein Auto- und Motorradverkehr existiert. Aber bald kommen wir zu einem Tunnelportal mit neuerlichem Fahrverbot, explizit für Fahrräder. Da aber das besagte Schild am linken Fahrbahnrand steht, erklären wir es kurzerhand für ungültig und fahren in das finstere Loch. Natürlich stecken unsere Lampen an unseren Rennrädern und sind somit im falschen Staat. Benni findet aber in seinem Rucksack doch noch eine kleine LED-Funzel und so tappen wir ziemlich hilflos durch den Tunnel mit seinen riesigen Schlaglöchern und vielen Kurven. Selbstverständlich hätten wir den Tunnel auch auf seinem dafür vorgesehenen Weg umfahren können, aber der nötige Wille war nicht gegeben. Ein weiterer Tunnel, der nicht umgangen werden kann, konnte einfacher durchfahren werden, da er keine Kurven hat und deutlich kürzer ist.
So trafen wir bald wieder auf die Staumauer des Lago di San Giacomo di Fraele, die wir nun zum zweiten Mal überfuhren, da wir noch am Südufer dieses Sees entlang fahren wollten. Dort am Südufer ist die Naturpiste auch quasi wieder rennradtauglich, da man die Schlaglöcher mangels Motorverkehr nach Herzenslust umfahren kann. Wir fahren natürlich durch die Löcher und spritzen uns gegenseitig mit Wasser und Dreck voll.
An einem Gasthaus treffen wir unvermittelt wieder unsere kleine Bikegruppe vom Vormittag und fahren gemeinsam mit ihnen bis zum Abzweig, wo sie zum Passo di Alpisella abzweigen. Dann beginnt für uns der beschwerliche Rückweg, zunächst noch flach am See entlang bis zum Passo di Fraele (nicht verwechseln mit dem Passo Torri di Fraele) und dann über Wanderwege zur Grenze zur Schweiz. Ab der Grenze ziehe ich mir Schuhe mit ordentlicher Profilsohle an, mit denen ich zwar kaum fahren, aber umso besser gehen kann, denn den Singletrail am Hang entlang erledige ich weitestgehend zu Fuß.
Endlich im Val Mora wieder auf befahrbaren Wegen angekommen, wechsle ich wieder die Schuhe und der lange, zwar nur leicht ansteigende, aber doch recht hoppelig zu fahrende Weg zum Döss Radont beginnt. Inzwischen bin ich die Gurkerei so leid wie Steineklopfen, aber das Ziel auf der Passhöhe kommt doch näher und wird auch tatsächlich erreicht.
Hier finden wir den massiv eingezäunten Brunnen als Viehtränke missbraucht vor, da es ein dämliches Rindvieh geschafft hat, durch das Drehkreuz ins Innere des Areals einzudringen, aber nicht in der Lage ist, wieder daraus zurück in die allgemeine Freiheit auszubrechen.
Die Abfahrt, dieses Mal über den Fahrweg Richtung Fuldera, ist ein rechtes Vergnügen, da der Sattel wieder in eine niedrigere Position versetzt wird und die Blockade der Federung gelöst wird. In Valchava zeigen wir noch kurz die inzwischen verdreckten, teuren Böcke unserer Familie und dann müssen wir uns allmählich beeilen, da der Radvermieter die Geräte noch vor Feierabend zurück bekommen soll.
Mein persönliches Fazit:
Landschaftlich eine ganz tolle Tour, zu Fuß viel zu weit weg für eine eintägige Aktion.
Entgegen der öffentlichen Meinung gehören meiner Meinung nach trotzdem keine Fahrräder auf Singletrails und Wanderwege, wobei aber hier die Situation etwas anders ist, da man so gut wie keine Fußgänger im abgelegenen Teil der Tour antrifft, wo der Singletrail am Hang entlang führt.
Fahrtechnisch gesehen: Einmal MTB – nie wieder. Es mag sein, dass ich mit einem noch größeren Bock mit noch höherer Sitzposition etwas besser klar kommen könnte, aber irgendwo habe ich trotzdem keine Freude daran und bleibe lieber bei meinem Rennrad.
Trotz allem hat der Ausflug aber noch etwas Spaß gemacht.
Info zum sehr kompetenten Radvermieter, der nicht ein typischer Vermieter, sondern ein Metallbauunternehmen mit Radwerkstatt und Verkauf ist. Hier gibt es auch einige Sonderanfertigungen von MTB-Teilen, die aus eigener Produktion und Entwicklung stammen.
Livio Tschenett „The Bike Patcher“
via Palü 111
7537 Müstair
+41 81 8585963
http://dapilten.com/de/content/category/7-the-bike-patcher
08.08.2014
Nachdem wir als Familie schon mehrfach unseren Sommerurlaub im Val Müstair im Osten Graubündens verbrachten, fanden wir, dass es schade ist, dass man kaum mit einer Tageswanderung bis ins schöne Val Mora und was noch dahinter liegt und wieder zurück auskommen kann, da die Strecken recht weitläufig sind. Nicht umsonst finden sich also dort überwiegend MTB-Fahrer, die sich dort austoben. Außerdem führt hier eine der beliebtesten MTB-Transalprouten, nämlich die „Albrechtroute“ dort hindurch.
So hatten wir, also Sohn Benni und ich, schon im Vorfeld des Urlaubs gesagt, dass wir wohl eine kleine Tour mit gemieteten MTB fahren würden, um in die Gegend „einzudringen“. So wurden noch alte, eigentlich ausgemusterte Radschuhe aus dem Keller gekramt, und mit Shimano-MTB-Cleats versehen, da wir am Rennrad andere Systeme nutzen. Benni hatte im Internet auch schon einen offensichtlich kompetenten MTB-Verleih in Müstair ausfindig gemacht und Kontakt damit aufgenommen.
So bestellten wir nach vorheriger Recherche des kläglichen Wetterberichts, zwei MTB für Freitag, 08.08.2014.
Als wir morgens die Räder abholten, war noch einige Einstellarbeit und Einweisung in die Technik der Geräte notwendig, da ich noch nie in meinem bisherigen Dasein mit einem richtigen MTB gefahren bin. Entgegen der ursprünglichen Anfrage nach einfachen Bikes, wurden es dann aber aufgrund unserer Körperlänge sehr teure, voll ausgestattete, voll gefederte Bikes. Kostenpunkt für uns: je 60 CHF für einen Tag, was aber angesichts der gebotenen Geräte ein vermutlich durchaus anständiger Preis ist. Benni hat nachher einmal recherchiert und für sein Gerät einen Neupreis von 3700 Euro ermittelt…
Schon direkt nach dem Start begann ich, mit der für mich total ungewohnten Sitzgeometrie zu kämpfen. Sattel zu niedrig, Lenker zu breit… Also wurde der Sattel über das markierte Maximum angehoben.
Trotz kleinster Übersetzungen war es mir kaum möglich, vernünftigen Druck auf die Pedale zu bringen, und so schaukelte ich ziemlich hilflos über die Steigungen des Feldwegs nach Sta. Maria. Weit schlimmer wurde die Fahrt dann weiter von der Hauptstraße bei Sta. Maria ins Val Vau, wo es auch recht steil wird. Natürlich hatte ich die Federung blockiert, was an meinem Fahrgerät während der Fahrt per Hebel am Lenker möglich war.
Irgendwie sind wir aber dann doch ins Val Vau gekommen, wo weiter oben der etwas flachere Fahrweg von Fuldera kommend einmündet. Inzwischen waren wir auch mit einer kleinen Gruppe Biker vereint, die zunächst in derselben Richtung wie wir unterwegs waren.
Der Weg durchs Val Vau führt wunderschön und einsam zum Döss Radont (2238 m), unserem höchsten Pass auf der Strecke. Auf halbem Weg, nämlich an einem Abzweig namens Tschuccai (ca. 1950 m), kann man zu Fuß zum Lai da Rims, einem traumhaft schön gelegenen Bergsee auf ca. 2400 m abzweigen.
Und dann waren da noch die Steinböcke, die wir zwar nicht gesehen haben – vielleicht lag es nur an der beschlagenen Brille – aber umso deutlicher gehört haben. Sie machten sich heftig lustig über uns und immer wieder konnten wir Sätze verstehen wie: „Schnuufe muss’r“ „E ganze rote Chrind hätt’r“ „Un a düüres Velo hätt’r“ „Karbon statt Kondition“.
Endlich hatten wir den Anstieg zum Döss Radont geschafft und so konnten wir eine kleine Rast einlegen und den neu eingezäunten Brunnen anzapfen. Die weitere Fahrt ins Val Mora war dann trotz aller Handlingprobleme ein Genuss, da die Federung sämtliche Steine, Bodenwellen, Wurzeln und sonstigen Unebenheiten schluckte und man anders als mit den vertrauten 23 mm Rennradreifen auch keine Angst vor Durchschlägen haben musste.
Dann aber kam der für mich fahrtechnisch völlig unbrauchbare Teil der Tour, nämlich ein längerer Abschnitt Singletrail am Hang entlang, wo es immer wieder kurz steil auf und ab geht und ich mit dem Gerät gar nicht klar komme. So werde ich zum Fußgänger mit überflüssigem Handfahrzeug und zerre das Bike am Hang entlang. Ab der Grenze zu Italien wird der Weg aber auch für mich wieder befahrbar und so treffen wir bald auf den Lago di San Giacomo di Fraele, dem wir zunächst am Nordufer entlang bis zum Rifugio Val Fraele folgen und dort zu einem Mittagessen einkehren. Hier am See entlang könnte man auch mit etwas Vorsicht mit dem Rennrad fahren, da der Weg einen ziemlich festen Naturbelag hat. Da das Rennrad aber im Val Müstair im Keller steht, muss ich mich mit der ungünstigen Sitzposition und dem gigantischen Rollwiderstand der Breitreifen zufrieden geben.
Weiter führt uns unsere Tour dann über die Staumauer des Sees und dann am Südufer des Lago di Cancano entlang zu dessen Staumauer, wo man Tiefblicke ins Tal hat und man fast bis zur Straße des Stilfser Jochs sehen kann. Der Rückweg am Nordufer des Lago di Cancano entlang ist zwar durch ein Fahrverbot und eine geschlossene Schranke behindert, aber da unsere Bikes nicht zu schwer sind, ist eine Schranke nur die Garantie dafür, dass hier kein Auto- und Motorradverkehr existiert. Aber bald kommen wir zu einem Tunnelportal mit neuerlichem Fahrverbot, explizit für Fahrräder. Da aber das besagte Schild am linken Fahrbahnrand steht, erklären wir es kurzerhand für ungültig und fahren in das finstere Loch. Natürlich stecken unsere Lampen an unseren Rennrädern und sind somit im falschen Staat. Benni findet aber in seinem Rucksack doch noch eine kleine LED-Funzel und so tappen wir ziemlich hilflos durch den Tunnel mit seinen riesigen Schlaglöchern und vielen Kurven. Selbstverständlich hätten wir den Tunnel auch auf seinem dafür vorgesehenen Weg umfahren können, aber der nötige Wille war nicht gegeben. Ein weiterer Tunnel, der nicht umgangen werden kann, konnte einfacher durchfahren werden, da er keine Kurven hat und deutlich kürzer ist.
So trafen wir bald wieder auf die Staumauer des Lago di San Giacomo di Fraele, die wir nun zum zweiten Mal überfuhren, da wir noch am Südufer dieses Sees entlang fahren wollten. Dort am Südufer ist die Naturpiste auch quasi wieder rennradtauglich, da man die Schlaglöcher mangels Motorverkehr nach Herzenslust umfahren kann. Wir fahren natürlich durch die Löcher und spritzen uns gegenseitig mit Wasser und Dreck voll.
An einem Gasthaus treffen wir unvermittelt wieder unsere kleine Bikegruppe vom Vormittag und fahren gemeinsam mit ihnen bis zum Abzweig, wo sie zum Passo di Alpisella abzweigen. Dann beginnt für uns der beschwerliche Rückweg, zunächst noch flach am See entlang bis zum Passo di Fraele (nicht verwechseln mit dem Passo Torri di Fraele) und dann über Wanderwege zur Grenze zur Schweiz. Ab der Grenze ziehe ich mir Schuhe mit ordentlicher Profilsohle an, mit denen ich zwar kaum fahren, aber umso besser gehen kann, denn den Singletrail am Hang entlang erledige ich weitestgehend zu Fuß.
Endlich im Val Mora wieder auf befahrbaren Wegen angekommen, wechsle ich wieder die Schuhe und der lange, zwar nur leicht ansteigende, aber doch recht hoppelig zu fahrende Weg zum Döss Radont beginnt. Inzwischen bin ich die Gurkerei so leid wie Steineklopfen, aber das Ziel auf der Passhöhe kommt doch näher und wird auch tatsächlich erreicht.
Hier finden wir den massiv eingezäunten Brunnen als Viehtränke missbraucht vor, da es ein dämliches Rindvieh geschafft hat, durch das Drehkreuz ins Innere des Areals einzudringen, aber nicht in der Lage ist, wieder daraus zurück in die allgemeine Freiheit auszubrechen.
Die Abfahrt, dieses Mal über den Fahrweg Richtung Fuldera, ist ein rechtes Vergnügen, da der Sattel wieder in eine niedrigere Position versetzt wird und die Blockade der Federung gelöst wird. In Valchava zeigen wir noch kurz die inzwischen verdreckten, teuren Böcke unserer Familie und dann müssen wir uns allmählich beeilen, da der Radvermieter die Geräte noch vor Feierabend zurück bekommen soll.
Mein persönliches Fazit:
Landschaftlich eine ganz tolle Tour, zu Fuß viel zu weit weg für eine eintägige Aktion.
Entgegen der öffentlichen Meinung gehören meiner Meinung nach trotzdem keine Fahrräder auf Singletrails und Wanderwege, wobei aber hier die Situation etwas anders ist, da man so gut wie keine Fußgänger im abgelegenen Teil der Tour antrifft, wo der Singletrail am Hang entlang führt.
Fahrtechnisch gesehen: Einmal MTB – nie wieder. Es mag sein, dass ich mit einem noch größeren Bock mit noch höherer Sitzposition etwas besser klar kommen könnte, aber irgendwo habe ich trotzdem keine Freude daran und bleibe lieber bei meinem Rennrad.
Trotz allem hat der Ausflug aber noch etwas Spaß gemacht.
Info zum sehr kompetenten Radvermieter, der nicht ein typischer Vermieter, sondern ein Metallbauunternehmen mit Radwerkstatt und Verkauf ist. Hier gibt es auch einige Sonderanfertigungen von MTB-Teilen, die aus eigener Produktion und Entwicklung stammen.
Livio Tschenett „The Bike Patcher“
via Palü 111
7537 Müstair
+41 81 8585963
http://dapilten.com/de/content/category/7-the-bike-patcher