Von Bergziegenmutant –
Tatsächlich 109 km, 2010 Hm
Nach reichhaltigem Frühstück ging es runter bis Ischgl. Dann war Schluß mit Lustig. Nie mehr unter 10%, kleines schmales Sträßchen, bis zur Mittelstation der Idalpbahn noch schöne Landschaft. Tolle Beschreibung der Auffahrt durch "thomasq".
Ab der Idalpe dann der Kulturschock. Sommerrummel (Wanderer + MTB ohne Naturverbundenheit und Respekt). Die Hochalpine Bergwelt völlig kaputt gemacht. Abrasierte, von Menschenhand gebahnte Steilhänge mit "Rasenmatten" neu angepflanzt für "perfekte" Skibedingungen. Keine Alpenflora und Fauna mehr erkennbar. Ein Trauerspiel.
Die Auffahrt zum Viderjoch ist wegen seiner Steilheit und Höhe natürlich unglaublich. Danke "Tortenbäcker" für die Beschreibung. Wir können kaum glauben dass er dies mit dem Rennrad durchgefahren ist. Auch wir sind ohne Schieben hoch gekommen, aber eine Pause im Steilstück war notwendig, sonst wären wir vom Rad gefallen. Und dies alles ohne Schatten und in großer Hitze.
In der Abfahrt dann auf der Schweizer Seite ist glücklicherweise alles anders. Natur noch vorhanden, viel Flora und Fauna, Alpwirtschaft. Die ersten Kilometer sind unglaublich steil bis zu 30 %. Dort hoch ist es unmöglich alles zu fahren. Auch die MTBler haben dort geschoben. Dank guter Bremsen und stabilem Rad konnte der Autor alles runter fahren.
Durch das Zollanschlußgebiet Samnaun von Compatsch bis Vinadi führ die Straße durch eine tief eingeschnittene Schlucht spektakulär runter. Viele kurze, kurvenreiche, sehr schmale Tunnel sind in die Steilwände geschlagen.
Im Inntal im Unterengadin kurz nach dem Ort Strada wechselten wir über eine Brücke auf den linksseitigen Radweg vorbei an der romanischen Basilika San Nicla. Der Radweg geht sehr wellig im steten auf und ab am Inn entlang. Er ist nicht asphaltiert aber auch mit dem Rennrad rel. gut zu fahren. Vor allem entgeht man total dem Verkehr der Inntalstraße. Da es ja sehr sehr heiß war, gönnten wir uns eine kurze Erfrischung im Inn. Dabei mußten wir gut aufpassen dass uns der Gebirgsfluß nicht weggerissen hat.
In Scuol (unbedingt anschauen - Engadiner Vorzeigeort) fuhren wir zum Bahnhof und weiter mit der Rhätischen Eisenbahn bis St. Moritz.
Von dort (schnell schnell weg - nicht unsere Welt dieses mondäne Luxusörtchen) fuhren wir Richtung Maloja Pass. Der Verkehr war unerträglich. Deshalb wechselten wir auf den Radweg, welcher zwar eine längere Strecke bedeutet, dafür aber sehr schön links vorbei am Silvaplaner See führt. Auch dort gab es einen kurzen Badestopp.
In Sils fuhren wir zurück auf die Malojastraße und fuhren am Lej da Segl rechtsufrig zum Maloja Paß. Paß ist von dieser Seite aus zwar eine lustige Bezeichnung, da es im Prinzip von St. Moritz bis hierher flach ist, aber Paßschild ist Paßschild.
Runter dann ins Val Bregaglia ist der Maloja ein ganz schöner, oben ein Kehrensalat, weiter unten tief eingeschnitten steil runter. 200 Meter nach der italienischen Grenze fanden wir Unterkunft in dem leicht herruntergekommenen Hotel Altavilla. Aber das Hotel ist auch ein Ristorante-Pizzeria. Es war viel los dort. Fast alle Tische mit "Einheimischen" besetzt. Das spricht für eine gute Küche - und das können wir voll bestätigen. Und bei 25 Euro pro Person mit Frühstück kann man ja nicht meckern.
Nach Vino Rosso und gutem Essen schläft es sich ja auch gut.
Ich bin diese Etappe gefahren und möchte die befahrenen Pässe in mein Palmares eintragen
Ich bin diese Etappe gefahren