Alto das Cruzes (305 m)

Die Südauffahrt zum Alto das Cruzes beginnt im Arade-Tal, am nördlichen Ortsende von Silves, der von einer mittelalterlichen Festung gekrönten Kleinstadt nordöstlich von Portimão. Es handelt sich um keinen durchgehenden Anstieg; vielmehr gibt es mehrere Flachpassagen und auch immer wieder Abschnitte, auf denen es bergab geht. Stück für Stück arbeiten wir uns dennoch auf die schöne und aussichtsreiche Höhenstraße am Rand der Serra de Monchique vor.

Es beginnt mit einem Flachstück in ein Arade-Seitental hinein, das etwa 3,2 km lang und noch recht unspektakulär ist. Dann queren wir vom einen in ein anderes Seitental, wobei ein etwa 1,5 km langer ansteigender Abschnitt ansteht. Hier wird kurzzeitig auch die Zehn-Prozent-Marke geknackt. Eine Zwischenabfahrt führt uns zu einem jugendpädagogischen Bauernhof, den wir rechterhand passieren. Es geht dann über etwa 5 km nur leicht ansteigend dieses meist trockene Tal hinauf.

Bei Kilometer 11 geht es über einen ansteigenden Abschnitt auf die Höhenstraße hinauf. Hier werden dann auch die Ausblicke immer besser; wir können auf der linken Seite die Berggipfel der Serra sehen, rechts blicken wir über das Arade-Tal hinweg in die Hügellandschaft der Algarve. Auf der Höhenstraße werden wir dann noch mit einigem Auf und Ab konfrontiert, was bei schönen Ausblicken in einsamer Bergkulisse aber nicht allzu schwer fällt. Den Hochpunkt nahe des Cruzes erreichen wir nach insgesamt 16,9 km.

Hier haben wir zwar den höchsten Punkt der Straße erreicht, wir sollten aber unbedingt im Hinterkopf behalten, dass nach einer ersten Abfahrt nochmal ein Gegenanstieg bewältigt werden muss. Erst dann können wir ins Odelouca-Tal abfahren.

Ist die südliche Anfahrt von eher moderaten Steigungswerten geprägt, werden wir auf der Nordseite mit einer brutalen Steilrampe konfrontiert. Es handelt sich also eindeutig um die schwerere Fahrtrichtung.

Um zur Siedlung Sapeira zu kommen, wo der Anstieg beginnt, müssen wir von der N267 in südlicher Richtung auf eine lokale Straße abbiegen. Auf dem Hinweisschild steht hier nur trânsito local, man möchte den Durchgangsverkehr nach Silves wohl außenrum über die Hauptstraße IC1 lotsen, was uns ja nur recht sein kann. Wir verlieren bis Sapeira, das direkt am Odelouca-Tal liegt, ein paar Höhenmeter. Früher reichte wohl auch der Stausee bis hier, daher die etwas überdimensioniert wirkende Brücke, die Vegetation legt jedoch nahe, dass er schon lange nicht mehr diese Pegelstände erreicht.

Auf dem ersten Kilometer beginnt der Anstieg noch ganz zahm. In einem kurzen Flachstück können wir jedoch schon sehen, was nun auf uns zukommt, denn die bedrohlich wirkende, schnurgerade den Hang hinauf führende Rampe ist hier gut zu sehen. Tatsächlich sind hier im steilsten Stück über ca. 500 m Steigungswerte von 15 % oder sogar noch mehr zu überwinden. Gemein ist auch, dass man im unteren Teil dann nicht mehr die komplette Rampe einsehen kann, und nach einer kleinen Kuppe dann vielleicht davon überrascht wird, dass das steilste Stück noch kommt.

Hat man die Steilrampe überwunden, ist auch schon der erste Hochpunkt erreicht, und wir können uns am schönen Panorama erfreuen. Allerdings geht es nach einer Zwischenabfahrt nochmal in eine zweite Rampe, wenn auch bei weitem nicht so steil wie die erste, erst dann ist der Alto das Cruzes erreicht.

Wie auch bei der Südanfahrt sollte man im Hinterkopf behalten, dass es keine durchgehende Abfahrt gibt, sondern immer wieder auch Gegenanstiege anstehen. Hat man alle Körner im Steilstück gelassen, könnte es also durchaus nochmal zäh werden.