Birchberg (1220 m)
Das Vinschgau zieht sich 80 km vom Reschenpass nach Meran und bietet eine Unzahl von Aufstiegen sowohl auf der orographisch linken, als auch auf der rechten Seite der Etsch. Sowohl Landschaft als auch das Kleinklima unterscheiden sich dabei grundlegend. Während man Auffahrten am Sonnenberg während der heißesten Tage tunlichst meiden sollte, bietet die gegenüberliegende Talseite, die sogenannte "Nörderseite", einige schöne und schattige Anstiege.
Hierzu zähle ich auf alle Fälle auch die nette Straße im unteren Vinschgau nach Birchberg. Ausgangspunkt ist das kleine Dorf Plaus, welches man am Vinschgauer Radweg nach 10 km von Meran erreicht Da es sich hier um eine reine Höfezufahrt handelt und unser Ziel (leider) keine Bewirtung anbietet, herrscht auf der relativ schmalen, aber gut ausgebauten Straße praktisch kein Verkehr. Obwohl die Durchschnittssteigung fast 11 % beträgt, halten sich die Abschnitte mit mehr als 13 % stark in Grenzen. Man sollte also auch mit schwächerer Kondition und einem kleinen Gang ganz gut zurecht kommen. Für ruhesuchende Höhenmetersammler auf alle Fälle empfehlenswert.
Auffahrten
Nordanfahrt vom Grabenweg
6 km | 675 Hm | 11,2 %
Wer vom Radweg kommt, überquert die Etsch und fährt ins winzige Dorfzentrum von Plaus ein. Dort biegt man vor der Kirche nach links ab und fährt ein Stück in Richtung Meran zurück. Bereits nach 200m weist eine Tafel den Weg nach "Birchberg". Hier zunächst noch vollkommen flach durch Obstwiesen an einem Hof vorbei in Richtung Wald. Kurz vor einem weiteren Hof beginnt die Straße relativ steil anzusteigen. Nach 100 m biegt von links die Straße aus Ried in die Birchbergstraße ein. Von hier geht es richtig los. Steil verlässt man nach einem starken Rechtsknick die Obstwiesen endgültig und taucht in den Wald des Nörderberges ein. Schmal, aber völlig verkehrsarm windet sich das Asphaltband in die Höhe.
Der Rest der Auffahrt ist schnell erzählt. Insgesamt sind es 11 Kehren, und es gibt nur ganz wenige Stellen, wo man die Beine kurz auslockern kann. Tendenziell kann man aber festhalten, dass die Straße gegen Ende hin etwas weniger Steigungsprozente aufweist. Ab und zu bieten sich schöne Tiefblicke ins Vinschgau und besonders auf die Berge der Texelgruppe. Kurz bevor man das Ziel erreicht, wird man von den Lamas am Pirchhof angefeuert für die letzten Höhenmeter. Oben angekommen erfreut man sich der Ruhe und einer tollen Aussicht.
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