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AGunterwegs – Der Bözbergpass ist ein Übergang, der schon vieles erlebt hat, war er doch schon zu Zeiten der Römer ein wichtiger Verbindungsweg zwischen dem Frick- und dem Aaretal. Er verband Augusta Raurica, das heutige Kaiseraugst am Rhein, mit Vindonissa, das heute Windisch heißt, beziehungsweise den Fähren an der Aare. In den Fels gehauene Fahrstraßen, etwas östlich von der heutigen Passstraße, zeugen noch von dieser Trasse.
Nach den Römern entwickelte sich eine Handelsstraße, die etwas westlich von der heutigen Passstraße den Bözberg überquerte. Dem heutigen Dörfchen Linn kann man das ehemalige Straßendorf noch gut ansehen, denn der Ortskern besteht im wesentlichen aus zwei Reihen Häuser, die sich entlang der Straße ziehen.
Mit dem Aufkommen des motorisierten Verkehrs bis zum Bau des heutigen Autobahntunnels der A3 unter dem Bözberg hindurch, fuhr der gesamte Verkehr auf der kürzesten Verbindung zwischen Basel und Zürich über den Bözberg. Die Passstraße wurde absichtlich sehr direkt und fast kurvenlos zwischen die Dörfer gelegt. Zeugen dieses großen Verkehrsaufkommens sind die auf beiden Seiten des Passes teils doppelspurig geführten Bergspuren. Auch die Tankstelle kurz vor der Passhöhe auf der Südseite, welche heute eher verlassen dasteht und noch ein paar letzten Autos mehr als letzter Abstellplatz denn als Tankstelle dient. Der für den heutigen Verkehr stark überdimensionierte Parkplatz beim Hotel Vier Linden war wohl eher für die Mittagspause und die Übernachtung der zahlreichen Laster berechnet.
Für den Radfahrer bietet die Passstraße heute noch eine schöne, regelmäßige Steigung, auf beiden Seiten des Passes mit einer kurzen Verschnaufpause, bevor man die Höhe von 569 Meter erreicht. Ein Halt auf der Südseite des Passes beim Hotel Vier Linden, um den Blick über das Aaretal, das unterste Limmattal, die Habsburg und das Schloss Wildegg schweifen zu lassen, empfiehlt sich auf jeden Fall. Der Pass lässt sich in Verbindung mit anderen Übergängen wie
Bürersteig, Ampferenhöhe und
Staffelegg oder auch mit Fahrten entlang von Aare und Rhein in schöne Rundfahrten einbinden.
Auf der Nordseite des Passes trifft man mit etwas Glück auf offene Türen beim Strassenbeck. Wenige Meter nach der Passhöhe lohnt sich auf jeden Fall ein kurzer Abstecher nach links zur Linner Linde. Ihr Alter ist nicht ganz klar, doch der Baum dürfte zwischen 700 und 800 Jahren alt sein.