Chandria Pass (1347 m) Adelfoi Pass
Auf Zypern gibt es einige Straßen über den Hauptkamm (oder über Nebenkämme) des Troodos, die keine "traditionellen" Pässe sind, sondern sich aus dem dichten Straßennetz ergeben, das man im mittleren und östlichen Teil dieses Gebirges gewebt hat. Dazu gehört der Chandria Pass, ein Hochpunkt, der keinen Namen hat, weswegen wir ihn nach dem nächstgelegenen Dorf benennen. Man könnte ihn auch Adelfoi Pass nennen, nach dem kleinen, sich westlich des Passes erstreckenden Bergmassivs. Vom Hochpunkt aus zweigt eine Stichstraße ab zum Madari.
Die Straße über diesen Hochpunkt verbindet den Fuß des nördlichen Troodos über das Dorf Lagoudera mit Chandria, dem zweithöchsten Dorf Zyperns, oder Argos, etwas tiefer gelegen (man erreicht den Hochpunkt von beiden Orten aus über zwei verschiedene Straßen). Von Süden aus kann man die Anfahrten auch tiefer ansetzen; wenn man will direkt hinter Limassol, oder irgendwo zwischen Limassol und Chandria. Je tiefer man aber ansetzt, desto mehr Zwischenbuckel gilt es zu bewältigen. Ich habe mich unten für Kato Mylos entschieden, ein Dorf im unteren Teil der Region Pitsilia, von dem aus der Anstieg praktisch durchgehend ist.
Die Region Pitsilia ist eine ziemlich fruchtbare, zerklüftete Bergregion östlich des Massivs des Olympos und nördlich der Region Commandaria. Sie umfaßt elf größere Dörfer zu beiden Seiten des Hauptkamms des Troodos. Die Landschaft ist abwechslungsreich mit Terrassenfeldern, kleinen Kiefernwäldern, Obstbäumen und Weinbergen. Über die Region verstreut findet man, z.B. in Lagoudera, eine Handvoll der alten Kirchen Zyperns, die zum UNESCO-Welterbe gehören. Insgesamt eine nette Ecke zum Radeln, weil man relativ viele kaum befahrene Straßen findet. Es gibt auch durchaus noch mehr Pässe als nur den Chandria Pass. Der einzige Nachteil ist etwas kurios, und zwar sind viele zyprische Autofahrer auf den engen Bergstraßen nicht gerade schnell unterwegs. Bei meinem Trip hing ich irgendwo auf der Abfahrt bei Dimes hinter einem Pick-up Truck mit Trauben auf der Ladefläche fest, und der Fahrer echauffierte sich unmißverständlich, als ich bei passender Gelegenheit an ihm vorbeizog. Nun gut, lieber zockelnde Autofahrer, als wenn gerast würde wie verrückt.
Auffahrten
Südauffahrt von Kato Mylos über Agios Ioannis
10,5 km | 600 Hm | 5,7 %
Von Zoopigi bzw. über die E110 kommend erreicht man den unteren Ortsrand von Kato Mylos über eine kurze Abfahrt. Die E110 steigt dann eher unregelmäßig an über Agios Ioannis in Richtung Agros. Vor Agros ist die Landschaft spärlich bewaldet. Im östlichen Teil von Agros hält man sich nicht rechts in Richtung Kyperounta, sondern biegt links Richtung Ortsmitte ab. Hielte man sich an die Beschilderung, würde man einen etwas längeren Weg nehmen und Agros nördlich auf der Hauptachse durch den östlichen Troodos (E903/E909) umfahren.
In Agros muß man aufpassen, daß man nicht zu lange auf der Hauptstraße bleibt, denn die führt hinter dem Dorf runter nach Potamitissa. Auf Höhe einer markanten Kirche mit der Terrasse eines Cafes davor biegt man rechts in eine enge Straße ab. Diese Straße führt über den westlichen Teil von Argos hoch zur oben erwähnten Hauptachse. Direkt an der Kreuzung kann man sich links halten, relativ flach Richtung Nordwesten nach Chandria fahren und von dort aus wieder nach Osten hoch zum Paß. Meine Anfahrtsvariante sieht aber vor, die steil nach Norden abzweigende Landstraße (Lagoudera ist dort ausgeschildert) zu nehmen. Diese Straße steigt etwa zwei Kilometer bis auf ein kurzes Flachstück eher anspruchsvoll an. Oberhalb von Argos passiert man noch einige Weinberge, dann dominieren Kiefern. Einen halben Kilometer vom Paß entfernt erreicht diese Straße ihren Scheitelpunkt, mit Sicht auf den Adelfoi, und fällt dann kaum spürbar ab zum Hochpunkt.
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Nordauffahrt von hinter Xyliatos
14,8 km | 900 Hm | 6,1 %
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Ernährung
