Glösinger Bahnhof (411 m)

Der Glösinger Bahnhof ist ein irreführender Name für einen örtlich hoch gelegenen Kreuzungspunkt des in Süd-Nord-Richtung verlaufenden Herfwegs mit dem in Ost-West-Richtung verlaufenden Plackweg ca. 2,5 Kilometer nördlich von Glösingen (gehört zu Oeventrop). Eine Namensverbindung mit einer Eisenbahn ist dem Autor nicht bekannt. Für den reinen Asphaltfahrer ist nachteilig, dass der Glösinger Bahnhof zwar von Glösingen komplett asphaltiert zu erreichen ist, die asphaltierte Straße aber ca. sechshundert Meter nördlich des Glösinger Bahnhofs aufhört. Der Plackweg ist teils geschottert und teils ein Erdweg.
Wer den Glösinger Bahnhof als durchgehende Süd-Nord-Verbindung nutzen will, muss daher ab der Stelle, wo der Asphalt aufhört, einen Schotter- bzw. Waldweg (Singletrailskala S0, kurz vielleicht S1) nutzen, wofür sich ein Gravelrad, Crossrad oder Mountainbike eignet. Eine kurze, vielleicht fünfzig Meter lange Passage lässt sich besonders bei feuchtem Untergrund am besten mit einem MTB fahren. Dieser Weg endet am Parkplatz Kreuzeiche ca. 4,5 Kilometer nördlich von Glösingen, wo wieder Asphalt erreicht wird und entweder in Richtung Westen weiterfahrend die B 229 oder in Nordostrichtung der Ort Neuhaus bzw. als nächste Steigung der Fellberg angefahren werden kann.

Der Autor kennt den Glösinger Bahnhof schon lange und schätzt vier Merkmale: Erstens die Ruhe im Vergleich zum westlich gelegenen Bockstall (B 229) als auch dem östlich gelegenen Lattenberg und dem daran nördlich anschließenden Eisenberg, berücksichtigt man die gesamte Verbindung vom Parkplatz Kreuzeiche bis nach Glösingen.
Zweitens die kernigen Steigungsprozente bis knapp 15 %. Ca. 190 Höhenmeter auf 2,5 Kilometern mit durchschnittlich 7,5 % Steigung bekommt man in der näheren Umgebung asphaltiert sonst nur annähernd vergleichbar auf der Anfahrt zum Küppelturm, der leider 2017 wegen Baufälligkeit abgerissen wurde.
Drittens die kürzeste Verbindung von Freienohl in Richtung Soest; für den Autor wegen seiner relativ zu anderen Fahrern begrenzten Reichweite auf dem Fahrrad ein wichtiges Merkmal.
Viertens der Blick in das sich öffnende Ruhrtal, wenn man vom Parkplatz Kreuzeiche in Richtung Glösingen fährt und den Wald in der Abfahrt nach Glösingen verlässt. Bei der nahegelegenen Westauffahrt zum Lattenberg findet der Autor es z. B. schade, dass man sich annähernd die gesamte Zeit im Wald befindet und nur selten eine Blickmöglichkeit in das Ruhrtal hat.

Wer auch mal gerne Trails in seine Strecken einflechtet, dem dürfte die Verbindung zwischen Glösingen und Kreuzeiche vermutlich gefallen. Wenn der nördlichste Abschnitt zum Parkplatz Kreuzeiche allerdings wie Ende 2019/Anfang 2020 wegen des massiven Fichtensterbens im Arnsberger Wald von Harvestern und ähnlichen Fahrzeugen befahren wird, lässt sich der Weg mit Fahrrädern aufgrund der resultierenden Querrillen durch das sehr grobe Reifenprofil der Nutzfahrzeuge nur sehr unangenehm fahren.
Zum Zeitpunkt der Erstellung der Passbeschreibung (April 2021) lässt sich der Weg, abgesehen von der im Frühjahr typisch noch deutlichen Wegdurchfeuchtung, gut fahren. Wer den Asphalt nicht verlassen will, kann von Glösingen bis zum höchsten Punkt fahren, dann umkehren und so z. B. noch ein paar steile Höhenmeter für seine Tour sammeln.