Kahle Wart (249 m)

Die Nordauffahrt beginnt sanft in Obermehnen-Dorf an der Einmündung der Verbindungsstraße von Bad Holzhausen  und führt ab Obermehnen-Berg ins Wiehengebirge mit dort für norddeutsche Verhältnisse knackigen phasenweise 10 Prozent Steigung. Nach 2,9km ist der Gipfel mit der Freilichtbühne auf etwa 250m erreicht.

überarbeitet durch Flugrad

Wer sich für belgische Klassiker wie die Flandernrundfahrt anmeldet, muss sich geistig und körperlich auf Herausforderungen einstellen. Einerseits sind es die üblen, enervierend langen Kopfsteinpflastersegmente, andererseits die kurzen, fiesen Anstiege mit unmöglichen Steigungsprozenten, die den Fahrspaß auf die Probe stellen. Die Südauffahrt auf die Kahle Wart bietet für letzteren Parcoursaspekt eine authentische Vorbereitungsmöglichkeit. So fehlt zwar das Kopfsteinpflaster im Anstieg, aber, sorry, die Reise nach Belgien soll ja auch noch einen oben drauf setzen können. Dennoch sind Profil und Verlauf der Steigung durchaus mit Paterberg (360m, 46HM, 12,8%) und Koppenberg (600m, 68Hm, 11,3%) vergleichbar.

In der Ortschaft Oberbauerschaft biegt man beim Hotel "Kahle Wart", dem geschnitzten Hinweisschild "Zur Freilichtbühne Kahle-Wart" folgend, in die Kahle-Wart-Straße ein. Die zur Allee ausgebaute Straße ist breit, gut asphaltiert, sehr gut einsehbar und geht in einem Rutsch hoch auf den Pass. Schon nach wenigen Metern stellt sich spürbarer Widerstand im 10%-Bereich ein, der mit Beginn des Waldes immer heftiger wird und an den 20+%-Werten der belgischen Ikonen kratzt. Schon sieht man im Verlauf einer leichten Rechtskurve im Hintergrund das erlösende weiße Parkplatzschild aufblitzen, doch will es, so scheint's, einfach nicht näher rücken, und der Pass ergibt sich erst ganz zum Schluss, als die Steigung wieder etwas nachlässt. Einfach 10x hochfahren, und Flandern kann kommen.