Mortola (151 m)
Obwohl die Grenze zwischen Frankreich und Italien fast 500 km lang ist, kann man die rennradtauglichen Grenzübergänge zwischen den Ländern fast an einer Hand abzählen. Dies liegt natürlich daran, dass die Grenze im wesentlichen dem Alpenhauptkamm folgt und Grenzübergänge somit oft auf hohen Pässen liegen; der höchste ist in den Cottischen Alpen der Col Agnel. Hier beschreiben wir den wohl zweitniedrigsten Grenzübergang zwischen den beiden Ländern, der ganz im Süden am Mittelmeer liegt. Der niedrigste Grenzübergang wäre die Hauptverbindungsstraße zwischen Menton und Ventimiglia, also fast auf Meereshöhe. Hier müssen auf einer recht stark befahrenen Straße allerdings auf italienischer Seite auch mehrere Tunnel durchfahren werden, so dass es sich lohnt, ein paar zusätzliche Höhenmeter über Mortola in Kauf zu nehmen.
Der höchste Punkt dieses Übergangs liegt auf italienischer Seite etwas oberhalb des Dorfes Mortola Inferiore. Die Grenze hingegen wird weiter westlich überquert, so dass nur der kurze Anfangsteil der Westauffahrt überhaupt auf französischem Gebiet verläuft. Den Ort Mortola Superiore würde man vom höchsten Punkt aus über eine Stichstraße erreichen; ob es einen guten Grund gibt, hier hinauf zu fahren, können wir nicht sagen, zweifeln es aber an.
Man hat durchaus hübsche Blicke über die Küste hinweg, so dass es sich auch nicht nur zur Tunnelvermeidung lohnt, diese Strecke zu fahren.
Der nächste Grenzübergang im Norden verläuft dann schon über den 477 m hohen Col de Vescavo; hier liegt allerdings die Passhöhe komplett auf französischem Gebiet, und die Grenze wird aus dem hier italienischen Roya-Tal kommend schon vor der Passhöhe überquert. Zusammen mit der Küstenstraße über Mortola und dem Col de Castillon kommt man so zu einer schönen kleinen Runde durch die Seealpen. Es lohnt sich aber auch, einfach der Küstenstraße in Richtung Westen nach Nizza (wobei man dann dringend über La Turbie den Moloch Monaco umfahren sollte) oder in Richtung Osten nach Sanremo zu folgen.
Auffahrten
Westauffahrt von Menton-Garavan
2,7 km | 144 Hm | 5,3 %
Frankreich wird ja oft auch als L'Hexagone – das Sechseck – bezeichnet, aufgrund seiner charakteristischen Form auf der Landkarte. Unsere Auffahrt startet in einer der sechs Ecken Frankreichs, nämlich in Menton an der Mittelmeerküste, unmittelbar an der Grenze zu Italien. Genauer: In Menton-Garavan, einem östlichen Vorort der Zitronenstadt Menton, die im übrigen auch als Endpunkt der Route des Grandes Alpes bekannt ist.
Hier ist der Einstieg in die grenzüberschreitende Auffahrt nach Mortola ein wenig kompliziert, da wir uns von Westen kommend in die linke Fahrspur einreihen müssen, um links abzubiegen. Eine Ausschilderung gibt es nicht; den Behörden scheint wohl daran gelegen zu sein, dass der Durchgangsverkehr den großen Grenzübergang an der Hauptstraße nimmt.
Wir gewinnen also an Höhe in den letzten Ausläufern Frankreichs. 800 m Auffahrt legen wir auf französischem Boden zurück. An der Grenze fallen die Felsen der Seealpen sehr steil ab ins Meer, und sobald wir die Grenze überschritten haben und den besiedelten Bereich von Menton verlassen, sehen wir unter uns das Meer, die Bucht von Ventimiglia, und auch den Grenzübergang an der Hauptstraße unter uns. In Italien angekommen, werden wir mit dem steilsten Teil der Auffahrt konfrontiert, der aber auch im einstelligen Prozentbereich bleibt.
Die Straße verläuft nun entlang der Klippen, und auf dem letzten Kilometer gewinnen wir nur noch moderat an Höhe. An der Abzweigung nach Mortola Superiore ist dann der höchste Punkt erreicht. Kurz nach diesem finden wir auf der rechten Seite in der Linkskurve einen schönen Aussichtspunkt vor; ist man in der Gruppe unterwegs, so sollte man sich am besten dort nach dem Anstieg wieder sammeln.
29 Befahrungen Befahrung eintragen
Ostauffahrt von Latte
2,6 km | 130 Hm | 5,0 %
41 Befahrungen Befahrung eintragen
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