Oberhohenberg (845 m) Schenkenrain
Wir bewegen uns innerhalb der Zone der 10 Tausender der Schwäbischen Alb. Mit 1010 m rangiert der wenig bekannte Oberhohenberg in dieser 10er-Liste immerhin auf Platz 2, hinter dem 6 m höheren benachbarten Lemberg. Außerdem stellt diese Auffahrt von Schörzingen auf den Heuberg die zweite alte Straße nach Deilingen dar, neben der alten Steige von Weilen unter den Rinnen bzw. Ratshausen, bei qd als ruhige Auffahrtsvariante zum Eck bei Deilingen beschrieben. Sprich: auch diese Auffahrt wird bis zur fast völligen Verkehrsfreiheit entlastet durch die neue Raserstrecke von Schömberg her nach Deilingen. Passt also schon mal das Wichtigste.
Interessant ist dieser Oberhohenberg für Radtouren aus dem Raum Rottweil, er stellt hier die Auffahrt zur zweiten Stufe auf die Hochflächen der Alb dar, nach Bewältigung der ersten Stufe über Feckenhausen. Aber obacht. Am Hohenberg hat man erst die Stufe Nr.2 erreicht. Es wartet für die Wackeren noch die Stufe Nr. 3. Dafür stehen zur Weiterfahrt entweder die über Deilingen erreichbare Deilinger Kapelle oder, über den Nachbarort Delkhofen zu erreichen, das Montschenloch zur Verfügung. Beide verfehlen die 1000er-Marke nur knapp. Beide sind ebenso verkehrsarm.
Die Auffahrten aus den beiden vorgenannten Orten zum Oberhohenberg reichen mit je ca. 40 hm nicht zum Überschreiten der Kackwellengrenze.
Geschichts-, Aussichts- und/oder Einkehrinteressierten sei zudem ab der Passhöhe der Abstecher zu dem über eine Stichstraße erreichbare Wanderparkplatz Oberhohenberg wärmstens ans Herz gelegt. Die dortige Schutzhüttenschänke wird zwar nur sonntags betrieben, aber die Geschichte dieses Berges ist hochinteressant. Erkunden kann man denselben auf leider nicht rennradgeeigneten kurzen Rundwegen.
Gerne möchte der Autor an dieser Stelle auch einmal die rührigen weitgehend ehrenamtlichen Aktivitäten des Schwäbischen Albvereines hervorheben, der nicht nur für Pflege und Beschilderung eines engmaschigen Wanderwegenetzes sorgt, sondern eben auch für die Bewirtschaftung von Schutzhütten und Herbergen, und Informationstafeln aufstellt, die dem ahnungslosen Wanderer eine Ahnung gibt, wo er gerade herumstiefelt. Soviel Schleichwerbung muss auch mal sein.
Auffahrten
Westauffahrt aus Schörzingen/Alte Steige
1,8 km | 134 Hm | 7,4 %
Im südlichen Teil Schörzingens, nahe des Ortsendes Richtung Wilflingen, zweigt Richtung Osten ein unscheinbares Sträßchen ab, mit 3,5-t-Beschränkung: die Oberhohenbergstraße. An dieser Kreuzung weist auch ein Wegweiser auf den KZ-Friedhof hin. Hier wurden mehr als 500 Menschen durch die Arbeit im Ölschieferabbau am Albtrauf umgebracht.
Zurück zur Auffahrt: zunächst durchqueren wir bei mäßigem Anstieg ein Neubaugebiet, dann passieren wir das Hofgut Oberhohenberg mit Bio-Weiderindern, die entfernt an diese Exemplare erinnern. Kurz danach fahren wir in ein Wald-Weidegebiet, und die Straße wechselt von sanft in den 10%+-Bereich. Eine weite Linkskehre, eine engere nach rechts, und wir verlassen den Wald. Über uns erkennen wir eine Bank zwischen zwei mächtigen Bäumen - das ist die Passhöhe.
Nach rechts führt eine asphaltierte Sackgasse noch 50 hm weiter bis zum Wanderparkplatz bei der Schutzhütte. Hier öffnet sich auch ein weiter Blick vom Rottweiler Fahrstuhl-Turm mit den Schwarzwaldbergen bis zum Plettenberg und der Reihe von 1000er, die hinter Deilingen und Delkhofen aufragen. Weiter geht es am besten zu Fuß, ein Rundweg führt über das Gelände der abgegangenen Stadt Oberhohenberg zu den spärlichen Resten der Burgruine. Für die Weiterradler: nach ca. 200 m Abfahrt trennen sich die beiden asphalierten Wege: geradeaus geht es Richtung Deilingen, rechts Richtung Delkhofen und Wehingen.
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