Pressiger Berg (568 m) Friedersdorfer Höhe

Aus dem ansehnlichen Rothenkirchen kann man je nach Gusto in Richtung Dammbachshöhe oder aber zum Teuschnitzer Berg starten – oder aber den beschwerlichen Weg ins Himmelreich antreten. Und dann gibt es da noch eine wahrlich versteckte Alternative, die sprichwörtlich als Sackgasse nicht so weit führt wie die beiden ersten Alternativen, aber immerhin eine bessere Straßenbeschaffenheit zu bieten hat als der Weg ins Himmelreich.

All die Blasphemie zur Seite: Hinter Rothenkirchen kommt nicht mehr viel. Wäre da nicht Friedersdorf, ein verschlafenes Dorf am Fuße des Frankenwaldes. Und wie das manchmal so ist, werden wir Rennradfahrer in den unbekanntesten Orten von den geheimsten Bergsträßchen überrascht, über deren Existenz man sich manches Mal wundern darf. Tatsächlich kam – wie so oft – also irgendwer irgendwann mal auf die Idee, einen (Holz-)Wirtschaftsweg zu asphaltieren, um die Auf- oder Abfahrt zu erleichtern – ein wenig das Schicksal eines Angliru sozusagen.

Aber von der weiten Welt des Profiradsports zurück in den verschlafenen Frankenwald: Die Strecke führt ohne nennenswerte Kurven in den Wald hinein, führt an einem Teich vorbei und steigt recht gleichmäßig mit um die 10 % an. Seinen Hochpunkt nimmt der Anstieg an gleich zwei Stellen (der Weg teilt sich relativ weit oben, anders als in der Politik führt hier die rechte Alternative weiter) irgendwo in der Nähe der ehemaligen innerdeutschen Grenze zwischen kleinem Mittelberg, Hohberg und Pressiger Berg im Wald. Und nun soll es so sein, dass diese Auffahrt, die oben übrigens mit grandiosen Aussichten auf den Frankenwald und den Kronacher Landkreis aufwarten kann, nach dem bedeutendsten der umliegenden Berge, dem Pressiger Berg, benannt ist.

Und dann geht's wieder zurück ins Tal und vielleicht ja doch ins Himmelreich. Oder? Tipp: Wer Schotter nicht scheut, biegt am Hochpunkt links ab in Richtung Welitsch – und von dort über Jagdshof und den Steinhügel in den Frankenwald?