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Sella di Razzo (1760 m) Sella di Rioda

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Umstrukturierung nach Ortstermin

  • Jan, 20.07.2023, 17:01 Uhr 20.07.2023, 17:20 Uhr
    Liebe Mitstreiter, insbesondere lieber @christoph , @qwpoeriu , @Flugrad und @muskulus ,

    Heute habe ich meinen an anderer Stelle schon angekündigten Ortstermin abgehalten und bin die Sella di Razzo durch das Val Pesarina angefahren. Abfahrt dann zum Lago di Sauris und über den Passo di Pura weiter (ja, die Runde ist sicher andersrum schöner).

    Für die Fahrtrichtung sprach weniger der zusätzliche Passjagdpunkt an der  Forcella Lavardet als die Möglichkeit, kurz vor dem Ende der Runde Frühstücksbrötchen in Ovaro zu kaufen (Untersatz: Gurken-MTB, war selten so langsam) sowie das Studium der Situation rund um den Lavardet.

    Vorgeschichte: @muskulus und @qwpoeriu berichteten, dass die Nordrampe der Forcella Lavardet mittlerweile sogar für Wanderer Bachquerungen mit sich bringt: der Pass wurde schon in den 70ern aufgelassen. Vorher verband er das Val Pesarina mit dem oberen Piavetal, grob mit Santo Stefano di Cadore. Heute ist die einzige Berechtigung dieser Passmarke ein Warnhinweis: "bitte nicht versuchen"! Fährt man das Val Pesarina hinauf in Richtung Sella di Razzo bemerkt man auch gar nicht, dass man einen Sattel touchiert hat. Der eigentliche Sattel liegt etwas abseits rechts der Straße und ist noch mit einer Schlaglochpiste erreichbar, vor der heute ein großes Verbotsschild steht. Der Sattel selbst ist nur noch ein großer, hässlicher Holzrückeplatz mitten im Wald, die Piste hinunter Richtung Piavetal ist grob geschottert.

    Fährt man weiter, passiert man direkt hinter dem Abzweig das Schild "Passo Ciampigotto aperto", aber keinen Hinweis auf den Sella di Razzo. Es geht weiter leicht bergauf, bis man die Alm "Malga di Razzo" erreicht. Hier zweigt links die Straße nach Sauris ab ("Sauris aperto"). Geradeaus geht's zur Almhütte, vor der auch das Passschild "Sella di Razzo" steht. Weiter geradeaus ginge es zur Sella Ciampigotto, nur weniger Meter höher.

    Warum ich das alles aufschreibe: heute gibt's in meinen Augen nur noch Bedarf für genau eine Passmarke, die Sella di Razzo, mit drei Auffahrten:

    1. Westauffahrt von San Vito di Cadore über den Ciampigotto

    2. Nordostauffahrt von Comeglians durch das Val Pesarina

    3. Südostauffahrt vom Lago di Sauris

    Die geografische Situation sieht so aus, dass der eigentliche Sattel mitten in der Alm oberhalb der oben erwähnten Almhütte ist. Die jeweiligen Straßen zu 1. und 3. führen aus straßenbaulichen Gründen noch etwas weiter hoch, aber in wesentlichen nur am Hang entlang. Insbesondere die beschilderte "Sella di Rioda (1800 m)" ist ein Pups hinter einer Minikuppe. Auf der Karte kann ich am Sella di Ciampigotto gar keinen echten Sattel erkennen (war leider nicht dort).


    Ich wäre also dafür, den Ciampigotto zu streichen und den Lavardet "einzufrieren", also keine Passbefahrungen mehr zu erlauben, vielleicht auch die leere Ostrampe mitsamt Befahrungen zu löschen. Dann stimmt nämlich auch das Schotter-Tag.

    Auffahrt "2." habe ich heute schon angelegt. Die Passmarke würde ich entweder an die Kreuzung verlegen oder dorthin, wo auch die OSM-Passmarke liegt: ans Passschild am Almgebäude. Aus OSM -Sicht finde ich die Platzierung falsch, in unserem Fall würde es Passjäger dorthin locken, wo auch die Aussicht stimmt.

    Etwas unglücklich bzgl Streichung des Ciampigotto ist der Umstand, dass aus Richtung Comeglians kommend zwar der Lavardet mehrfach (!) und der Ciampigotto einmal als geöffnet ausgewiesen wird, aber der Razzo nie Erwähnung findet.

    Ich wünsche lustiges Diskutieren.

    Herzlichen Grüße von Jan
  • Flugrad, 20.07.2023, 21:38 Uhr 20.07.2023, 21:51 Uhr
    Lieber Jan, 

    zum Lavardet: bei unserer Befahrung kamen wir oben am heutigen Holzrückplatz an und waren maximal verwirrt: bester Asphalt und abknickende Vorfahrststraße samt Beschilderung von Comeglians her. Spaßig für uns, zuzusehen, wie bei unserer Vesperpause etliche PKW und Motorräder in die Irre fuhren. Der heutige Holzlagerplatz war einst übrigens eine Tankstelle, also richtig ausgebaute Passhöhe. Mein Gesamteindruck damals (möglicherweise auch noch heute): die scheinen nicht so genau zu wissen, was sie mit dieser halbzerstörten Straße anfangen sollen. Einerseits aufwändige Hilfsbrücken eingezogen, auch der Serpentinenteil eher gepflegt, aber immer wieder neue Zerstörungen. Soweit zur Historie. Ich nehme jetzt mal an, dass Du den Lavardet nicht hinuntergefahren bist bis zu den Serpentinen. Landschaftlich super, ganz verschwinden sollte er m.E. nicht aus dem qd-Lexikon. Er gehört in die Reihe der schwierigen Gesellen, wie der Parpaillon (dessen Scheiteltunnel abenteuerlicher ist als manche Bachdurchquerung), deren Befahrung Abenteurern bleibende Erlebnisse verschafft.

    Nun zu den anderen Geschichten: ich interpretiere Deine Umzugspläne dahingehend, dass Du die Passhöhe der Sella Di Razzo vom heutigen Standort zur Einmündung der SP 33 in die SP 619 Comeglians-Pelos di Cadore verschieben willst. 
    Damit würde der Razzo um 1 km nordöstlich verschoben und seine Passhöhe aus Sauris zumindest in einer 1 km langen 40 hm-Abfahrt enden. Aus Comeglians wäre das nicht so. Da würde es passen, und die heutigen Asphaltstreifen abbilden.
    Allerdings ist die heutige Lokalisation der Sella Di Razzo NICHT identisch mit der Lage der in der OSM so bezeichneten Sella Di Razzo an der SP 619! Die qd-Lokalisation liegt am höchsten Punkt. OSM hat mit Sella Di Razzo die eigentliche Casera Di Razzo bezeichnet. Auch die Wasserscheide ist eher in der Nähe des heutigen Passknödels zu verorten als an der Straßenabzweigung.

    Auflösung der Razzo-Verwirrungen:      
    der Beschreiber des Razzo hat die Passhöhe der Sella Di Rioda (1800 m) im TP und in der Beschreibung als Sella Di Razzo bezeichnet. Beweisfotos hat er interessanterweise ja auch eingestellt.  
    Die in der OSM-Karte als Sella Di Razzo bezeichneten Gebäude der casera Di Razzo weisen das entsprechende Paßschild Sella Di Razzo auf, an der D 619, aber eben nicht so ganz korrekt, weil eigentlich noch in der Abfahrt vom Ciampiotto gelegen. Immerhinpasst die genannte Höhe von 1760 m auf dem Razzo-Schild und in der OSM-Karte zur 40 m höheren Passhöhe des Rioda.Die Fotodoku des Razzo-Beschreibers zeigt das Razzo-Paßschild, wo es auch heute steht: bei der Casera an der SP619.

    Unklar ist mir das Verschieben des Ciampigotto zu besagter Einmündung der SP 33 und damit die Zusammenführung zu einer einzigen Passhöhe. Und zwar aus folgenden Gründen:          
    - ich empfand damals den Ciampigotto tatsächlich als echte Passhöhe, und bis zur o.g. Abzweigung der SP 33 und potentiell zukünftigen Passhöhe des Razzo sind es immerhin 3 km und 67 hm Abfahrt.         
    - die Passhöhe stellt auch tatsächlich die Wasserscheide dar zwischen dem Piova und dem brückenfressenden Frison.   
    - die Passhöhe ist als solche auf der durchgehenden SP 619 überall als solche gekennzeichnet.

    Was tun also mit der bisher dem Lavardet zugeordneten Asphaltauffahrt von Comeglians?

    Mein Vorschlag:

    1. die Sella Di Razzo am heutigen OSM-Standort(Casera) knödelfrei als falscher Vorpass des Ciampigotto in der (neuen) Comeglians-Auffahrt erwähnen. Damit würde die Comegliansseite der SP 619 dem Ciampigotto zugeschlagen. Das ist auch der Sinn der Straßenführungen.    

    2. die existierende qd-Beschreibung der Sella Di Razzo dahingehend korrigieren, dass sie an der eigentlichen Passhöhe (und Wasserscheide) endet und der Pass in Sella Di Rioda (1800 m) umgetauft wird. Der Passknödel sitzt ja schon dort.

    Einziger Nachteil: sehr ehrlichen Comeglians-Razzo-Rioda-Sauris-Befahrern würde dadurch strenggenommen ein absolut verdienter Passknödel entgehen.
    Oder man nimmt eine Ausnahmeregel für Passrelevanz auf und erfindet eine Nordauffahrt zur Sella di Rioda mit stolzen 40 hm auf 1 km. Hielte ich hier für vertretbar.

    Mit dieser Rochade hätte man auf Kosten des Razzo (der bezüglich der Befahrbarkeit ja eh nicht erwähnt wird, weil eben nur falscher Vorpass) die Realität dort oben m.E. am besten abgebildet. Die Passhöhen wären dann die tatsächlichen samt Wasserscheide.

    Beste Grüße

    Ulrich
  • Jan, 21.07.2023, 09:37 Uhr 21.07.2023, 10:15 Uhr auf Flugrad
    Lieber Ulrich,

    bzgl Ciampigotto danke ich dir für die Erläuterungen, jetzt kann ich da auch die Wasserscheide erkennen und gebe dir Recht, dass er bleiben sollte. Auch bzgl der Ausschilderung.

    Bzgl Razzo/Rioda verhält es sich meiner Meinung nach aber anders:

    Die Hauptwasserscheide liegt mmn in der Almfläche der Malga di Razzo (Auf OSM liegt dort der Altiporto Casera Razzo). Dort werden eindeutig die Wässer der Lumiei/Sauris nach Süden und Frison nach Norden geschieden. Laut Höhenlinien liegt der Punkt auf 1760 m und ist somit vermutlich der eigentliche Sattel "Sella di Razzo", der mit dem Passschild vor der Casera di Razzo gemeint ist. Dieses liegt laut Höhenlinien auf einer Höhe von 1730 m und zeigt 1760 an. Dieser Sattel ist auch der markanteste der Gegend, nämlich der tiefste Punkt zwischen Monte Tiarfin (2413 m) im Westen und Monte Rioda (2043 m) im Osten. Durch diese Scharte führt auch die Straße Richtung Sauris.

    Am Passo di Rioda (1800 m) hingegen werden die Wasser von Pesarina und Lumiei geschieden. Er liegt höher, hat also eine geringere Signifikanz. Die Schartenhöhe zum Col Rioda (1966 m) ist deutlich geringer, man könnte ihn also als topographische Störung betrachten. Außerdem führt die Sauris-Straße nicht über die Wasserscheide, sonden touchiert diese nur von Süden kommend. Für unsere Straße hat er somit faktisch keine Relevanz. Für mich geht das aus der Übersichtskarte so hervor. Daher meine Meinung, dem Razzo eine Nordostauffahrt von Comeglians zu spendieren und die Passmarke an eine der beiden oben genannten Punkte zu verschieben. Der Ciampigotto hätte dann nur eine Westrampe, dann gibt es auf allen Richtungen kommend genau eine Passmarke, die man eintragen kann. Ganz sauber wäre das aber auch nicht, weil man von Comeglians ins Cadore fahrend nunmal über den Ciampigotto fährt. Wir können diese Auffahrt also gerne doppeln. In dieser Richtung ist deine Aussage vom "falschen Vorpass" auch richtig, in Richtung Sauris aber nicht. Dort ist eher der Rioda in der Gegenrichtung ein falscher Vorpass zum Razzo.

    Ich versuche aber nochmal einen Blick auf eine aktuelle topografische Karte zu werfen.

    Die Wasserscheide zwischen Frison und Pesarina liegt unzweifelhaft am Lavardet, aber da sind wir uns sicher einig. Da es aber keine Straße mehr darüber gibt, können wir die Nordrame gerne als Schotter stehen lassen und die Situation klar benennen, dass es sich hier um eine Renko/Flugrad-Abenteuernummer handelt. Ostrampe löschen. Ergibt heute keinen Sinn mehr, dass man sich in Richtung Razzo zwei Pässe gutschreiben kann, und bei der Befahrung aus Comeglians bemerkt man nichts. Eigentlich sollten wir die Passhöhe dorthin verschieben, wo sie auch bei OSM (und geografisch) liegt, damit man sie auch im Tourenplaner nicht eingeplant bekommt.

    Ich gehe mal eine topographische Karte suchen.

    Schöne Grüße von Jan

     
  • Flugrad, 21.07.2023, 11:42 Uhr
    Hallo Jan, 

    da Du ja zum Brötchenholen von Comeglians herauf vorbeigekommen bist: wie stellt sich heute die Straßenführung am Abzweig zum Lavardet dar? Ist die Straße zum Lavardet immer noch als Vorfahrtsstraße von Comeglians her deklariert und der damalige Abzweig auf die D 619 zum Ciampiotto so gut wie nicht beschildert?

    Zum Ciampiotto: ich hatte ein Bild einer abfotografierten Topo von der Einkehr 2017 oben kurz nach der Passhöhe, wo eine 1:25.000er ausgehangen ist, die könnte weiterhelfen, das Bild habe ich leider gelöscht, weil wir es auch nur für die Auffahrt von Sauris zum Passo della Forcella benötigten. Wenn die Razzi-Passhöhe in die SP 33 verschoben wird braucht es m.E. aber schon eine Doppelung der Comeglians-Anfahrt zum Ciampiotto.

    Razzo/Rioda: die von Dir angesprochene Wasserscheide zwischen dem Frison- und dem Lumiei liegt tatsächlich im südlichen Bereich des Altiporto Casera Razzo. Dort, wo das Paßschild heute steht, an der SP 619, ist es zumindest sinnfrei. Andererseits liegt die Passhöhe, zumindest der höchste Punkt der SP 33, nah an der Wasserscheide und das Paßschild der Sella Di Rioda steht zumindest aus Perspektive der Straßenführungen in diesem Gebiet richtig. Deshalb würde ich auch den Übergang so benennen. Die Casera Di Razzo bzw. ihre Bezeichnung bezieht sich aus meiner Sicht eher auf die Richtung Frison geneigte landwirtschaftliche Hochfläche.

    Sehe gerade, dass auch der vorhandene Passhöhenknödel des TP auch nicht zur eigentlichen Passhöhe der Sella die Rioda passt, die liegt in natura tatsächlich dort, wo auch das Paßschild steht, noch 400 m weiter Richtung Sauris.

    Zur SP 33 zwischen der Rioda-Passhöhe und Sauris di Sopra eine Nachfrage: bei unserer Abfahrt 2017 vom Rioda nach Sauris war dieses Sträßchen vor allem im Bereich der oberen Serpentinen in erbärmlichem Zustand und unwettergezeichnet, teilweise abgerutscht (immerhin nicht gesperrt). Für uns sah das so aus, wie hier eine zweite Lavardet-Straßenruine im Entstehen begriffen ist. Wie ist der heutige Zustand? 

    Betse Grüße

    Ulrich

     
  • Jan, 21.07.2023, 17:38 Uhr auf Flugrad
    Hi Ulrich,

    die Vorfahrt am Lavardet ist mittlerweile bereinigt, und ein klares Verbotsschild aufgestellt. Seltsam sind nur die weiterhin bestehenden Schilder "Forcella Lavardet aperto" aus Richtung Comeglians kommend. Auch am Abzweig nach Sauris (SP 33) ist weiterhin der Lavardet ausgeschildert. Mein Lebensmittelhändler sagt, dass die Straße zu seinen Lebzeiten nie befahrbar war, und er ist etwa in meinem Alter. Dennoch rede man immer wieder davon, sie wieder auf zu machen.

    Die Straße Richtung Sauris wird instand gehalten. Eine kürzliche Mure wurde offensichtlich geräumt. Hier scheint alles stabil. Toll dort.

    Ich lade gleich mal ein paar Bilder hoch, die meinen obigen Standpunkt bzgl Razzo/Rioda illustrieren.

    Die Alm erstreckt sich übrigens auf beiden Seiten des Sattels, und laut der Tabacco-Karte ist der Sattel mit "Sella di Razzo" beschriftet.  Auf dieser ist der Passo di Rioda auch auf einem Wanderweg orthogonal zur Straße eingezeichnet, was meine These ebenfalls bestärkt. Ich denke, deine Rioda-These bleibt eine Inselmeinung ;)

    Bis gleich, Jan
  • Jan, 21.07.2023, 18:39 Uhr 21.07.2023, 18:40 Uhr auf Flugrad
    Hier die Bilder: https://mein.quaeldich.de/Jan/bilder/?fid=7080

    Auf der Karte sieht man die Beschritung "Sella di Razzo" in der Almfläche, wo sie meines Erachtens hingehört. Der Sattel "Sella di Rioda" ist orthogonal zur Straße an einem Wanderweg eingezeichnet.

    Bild 3 und 6 zeigen die Almfläche jenseits des Sattels. Bild 4 zeigt das Passchild "Sella di Rioda" in Fahrtrichtung Sauris. Sie quert den Sattel nicht, wie man in Bild 5, im Rückblick sieht. Der Sattel liegt rechts der Straße. Links ist nur ein Pupshügel, vielleicht 5 Meter höher als die Straße, und die Straße verläuft als Hangstraße oberhalb der Lumiei. Somit überquert die Straße die Wasserscheide Frison/Lumiei (Sella di Razzo) und nicht Pesarina/Lumiei (Sella di Rioda). Wenn du weiterhin für den Namen Sella di Rioda plädierst, bräuchte ich Argumente.

    In meinen Augen ist die Malga di Razzo die beherrschende geografische Entität hier oben. In ihrer Almfläche entspringen drei der vier Flüsse, um die es hier geht (Frison, Lumiei, Piova, wohl aber nicht die Pesarina), und ich würde sie ins Zentrum einer aufgebohrten Sella-di-Razzo-Beschreibung setzen, die die gewonnenen Erkenntnisse strukturiert.

    Wo man die Passmarke "Sella di Razzo" platziert, ist dann fast Nebensache. Sie sollte aber definitiv vor die Brücke über die Lumiei verschoben werden, die die SP33 quert. Derzeit liegt sie dahinter. Wenn Ciampigotto und Razzo erhalten bleiben (wofür ich mittlerweile auch bin), wäre es vielleicht sogar schlüssiger, die Passmarke weiterhin auf der SP33 zu platzieren, und nicht an die Kreuzung, und nicht ans Passschild. In die Passbeschreibung würde eh aufgenommen, dass das Passchild an der (bewirtschafteten) Casera steht, und dass man dort auch der Aussicht halber hinfahren sollte.

    Ich bin ja für mich der Meinung, dass nur eine ÜBERfahrung eines Passes eine richtige Befahrung ist. Somit müsste ICH sowieso noch einmal den Ciampigotto überfahren, am liebsten aus dem Cadore kommend. Ich fürchte aber, dass ich das in diesem Urlaub nicht mehr schaffe. Die Runde ist zu lang, und dafür müsste ich mir ein Rennrad organisieren. Was in dieser gottverlassenen Gegend etwas schwierig ist .)

    Mein vorläufiges Fazit:

    * Ciampigotto mit einer West und einer Ostseite (ab Comeglians)
    * Sella di Razzo mit einer Nordostseite ab Comeglians und einer Südostseite vom Lago di Sauris
    * Ostseite des Lavardet wird gestrichen, die Nordseite als Freakbefahrung gekennzeichnet.

    Herzliche Grüße von Jan
  • Flugrad, 22.07.2023, 00:06 Uhr
    Lieber Jan,

    nun wird mir anhand der Beschriftungen der Karte auch etwas klarer, wie es zu den diversen Razzo-Konfusionen gekommen sein könnte: aufgrund des etwas willkürlich platzierten Sella di Razzo-Namens und in Verbindung des Forstweges westlich des Altiportos zur heutigen Sauris-SP33 sowie den Casera-Gebäuden ziehe ich den Schluss, dass dazumals der Sauris-Abzweig nicht an heutiger Stelle zu suchen gewesen ist sondern an der Stelle, an der heute noch das Razzo-Passschild an der SP 619 zu finden ist, bei den Casera-Gebäuden. Also ist der heutige Forstweg wahrscheinlich die alte Sauris-Trasse. Dazu würde auch passen, dass die Sauris-Straße ab dem Abzweig von der SP 619 volle Ausbaubreite hat und erst gegen die Rioda-Passhöhe sich auf gut die Hälfte verschmälert. Dieser erste Teil dürfte eine Neutrassierung sein.

    Nach wie vor würde ich einen Rioda-Pass einem Razzo vorziehen. Der Rioda ist, egal wie rum das Zeichen in der Topo liegt, im heutigen Straßenverlauf höher, erst danach geht es Richtung Sauris runter, die Wasserscheide(n) sind auch mindestens so in seiner Nähe wie an einem etwaigen verschobenen Razzo-Knödel. Wobei sich wohl nicht allzuviele Passfahrer überhaupt dafür interessieren, in welche Richtung ihr Urin denn nun fließt - sondern eher für den höchsten Punkt der Straße (ich weiß: Banausen, und ich kenne tatsächlich einige durchaus sympatische, die sich für die Fließrichtung des Urins interessieren).

    PS: wenn Dein Lebensmittelhändler so alt ist wie Du, dann passt das recht gut. Laut meiner (dank mangelnder Sprachkenntnisse und genauso mangelnder Internet-Daten) kläglichen Rechercheversuche müssen die ersten Brückenzerstörungen des Frison aus der Zeit zwischen 1972 und 1975 datieren. Das würde schon nach dem Ausbauzustand der noch vorhandenen Reste darauf schließen lassen, dass für damalige Verhältnisse die SP 465 bis dahin schon sehr gut ausgebaut worden ist (zweispurig, aufwändig gesichert). Dass die Straße auch noch nicht definitiv aufgegeben wurde war auch mein Eindruck. Weshalb sonst hätten man die doch recht aufwändigen Ausbesserungen und Hilfsbrücken gemacht und offenbar bis heute, abgesehen von den Fahrverboten, an der Klassifizierung festgehalten?

    Beste Grüße vom Freakbefahrer
  • Jan, 23.07.2023, 14:14 Uhr 23.07.2023, 14:34 Uhr auf Flugrad
    Lieber Freak :),

    ich denke, die Diskussion führt hier nicht weiter, und ich bleibe dabei, dass du mit deiner Meinung eine kleine Insel in der Hauptmeinungsstromrichtung bildest. Die Razzo-Straße führt aus rein straßenbaulichen Überlegungen oberhalb am Hang entlang, weil darunter zuviele Zuflüsse der Lumiei zuströmen und die Erosionsaktivität oben am Hang einfach geringer ist. Dass man damit einen Sattel touchiert ist Rainer Zufall. Rainer hätte auch genauso den Sattel zwischen Col Rioda und Monte Rioda mit Felsmassen ausgestalten können, dann wäre die Straße genauso verlaufen, und niemand wäre auf den Gedanken gekommen, am zufällig höchsten Punkt der Straße ein Passschild aufzubauen. Genauso ist es übrigens am Sellajoch: hier kommt auch niemand auf die Idee, einen neuen Passnamen zu erfinden, nur weil die Straße noch auf 2244 Meter hochführt, obwohl der geographische Sattel auf 2213 Metern liegt.

    Vielleicht sollten wir also einfach konstatieren, dass wir hier unterschiedlicher Meinung sind und uns gemeinsam am Umstand erfreuen, dass der Sella di Razzo großartig ist und ein Glücksfall für uns Rennradfahrer :)

    Und mir bleiben (leider oder zum Glück) zwei todos in dieser Gegend: Den Sella Ciampigotto von Westen anfahren und den Sella di Razzo aus dem Sauris. Toll! Zwei weitere Runden in der Lebensplanungsschublade :)

    Dafür habe ich aber meine beiden Runden hier im Urlaub genutzt, um mich an einer Regionsbeschreibung der Karnischen Alpen zu versuchen. Weiterer Input wird gerne aufgenommen.

    Schöne Grüße von Jan

    Edith hat noch die Ostseite vom Forcella Lavardet gelöscht und mir damit einen Alpenpass geklaut. Frechheit!
  • Flugrad, 23.07.2023, 15:37 Uhr
    Lieber Cheffe,

    natürlich füge ich mich zumindest in solch schwerwiegenden Fällen wie diesem dem Che-äh Mehrheitsvotum und gebe in aller Bescheidenheit mein Minderheitsvotum ab. Zumindest die Sella Ciampigotto vor dem Hackebeil gerettet zu haben war mir schon Ehre genug. Wenn Du sie von Westen her gefahren bist wirst Du erkennen, dass dieses Teil auch einer Ostauffahrt würdig ist. Und den künftig dem Razzo zum Opfer fallenden Rioda von der Zahre-Seite her hochzufahren wird bestimmt ein highlight. Wir sind den runter, waren infolge Fotostopps und Bewunderungspausen aber sehr wahrscheinlich auch nicht viel schneller als wenn wir hochgefahren wären. In Oberzahre/Sauris-di Sopra kannst Du Dir in der örtlichen Sägerei auch gleich ein hölzernes MTB schnitzen lassen..

    Sauris/Zahre hat eine interessante Geschichte. Und die brauen inzwischen ein eigenes Zahre-Bier. Und für den Fall, dass Du rein zufälligerweise dort auch noch einen Hungerast beim Hinauffahren bekommst hätte ich zumindest für Sauris-di-Sotto/Unterzahre einen Tipp , natürlich völlig ohne Gewähr. Der sehr freundliche Herr Schneider vermietet auf der anderen Straßenseite auch - zumindest anno 2017 noch sehr günstige - Zimmer/FeWo. Und nein, ich habe bei dem keine Aktien.

    Auf jeden Fall ist das eine Gegend, bei der ich mir vorstellen könnte, eine dritte Bereisung zu machen. 

    Beste Grüße

    Ulrich

     

     
  • Jan, 23.07.2023, 19:16 Uhr auf Flugrad
    Hi Ulrich,

    beim Ciampigotto hast du mich ja schnell überzeugt. Ich freue mich schon auf eine Befahrung, wann immer die stattfinden wird. Mittlerweile habe ich auch die Razzo-Passbeschreibung aufgebohrt und hoffe, dass sie Gefallen findet. Ich müsste noch etwas zu den umstehenden Massiven recherchieren, aber jetzt habe ich erstmal genug Hirnschmalz in die verworrene Situation investiert.

    Anregungen werden aber nach kritischer Prüfung gerne übernommen :)

    Jan
  • Flugrad, 23.07.2023, 22:12 Uhr
    Lieber Jan,

    habe ich ja schon bei den Karnischen Alpen bemerkt. Sozusagen in vorauseilendem Wissen ist die zimbrische Sprachinsel verewigt. Ansonsten auch wieder ein episches Werk über eine zu Unrecht im Schatten liegende Gebirgsregion.

    Beste Grüße aus dem Allgäu

    Ulrich
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Sooooo schön!

  • KasiaxTirol, 26.06.2023, 10:57 Uhr
    Gerade über Passo di Pura auf Sella die Razzo und zurück nach Vigo di Cadore gefahren. Wieso ich diese Straße nicht vorher schon entdeckt habe... schon der Start im langen Tunnel und dann am Sauris See am Ende von Passo di Pura ist spektakulär, die ersten Kilometer einfach nur ein Genuss, zum Schluss wird es bissl steiler, aber die Eindrücke sind gewaltig und ganz oben anekommen ist es spektakuläres Erlebnis und sooo empfehlenswert! Die Abfahrt dann links über Sella Campigotto ist vom Straßenzustand her eine Katastrophe, aber trotzdem so lohnenswert!
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