Von majortom – Für unseren Saisonauftakt beziehen wir Quartier in Ronda, einem der bekanntesten „Weißen Dörfer“ Andalusiens. Du lernst die umgebenden Sierras mit ihren Traumpässen kennen, fährst aber auch auf einer dreitägigen Rundreise über Gibraltar und Arcos de la Frontera quer durch den Südzipfel Spaniens.
Streckenplanung von robertom. Streckenänderungen vorbehalten!
quäldich-Reise Saisonauftakt in Andalusien (Ronda und Gibraltar)
Von majortom – Nach der gestrigen Einroll-Runde steigt nun die erste richtige Etappe. Heute fahren wir einen Bogen durch die Sierra de Cadiz nach El Burgo. Von El Burgo aus fahren wir den Puerto del Viento und rollen danach Richtung Ronda zurück.
Von majortom – Wir beginnen heute unsere kleine Rundtour an der Costa de la Luz. Wir brechen morgens Richtung Gibraltar auf. Kurz vor der Mittagspause in Gaucin sehen wir das erste Mal Gibraltar und Afrika in der Ferne. Dann geht es abwärts ans Meer! Für schnelle Gruppen gibt es die Option, nach Castellar oder auf den „Rock“, den legendären Affenfelsen, zu fahren. Ausweise nicht vergessen - wir betreten englischen Boden!
Von majortom – Von La Linea fahren wir Richtung Arcos auf einem der breitesten Radwege Spaniens - einer alten Landstraße, die von PKWs kaum mehr befahren wird. In Arcos haben wir das beste Hotel der Stadt inmitten der Altstadt, mit der besten Aussicht über die Schlucht von Arcos. Das Abendessen dort ist ein absolutes Muss. Danach besuchen wir die umliegenden Tapas-Bars.
Von majortom – Hier haben wir zwei Optionen, einmal eine gemütliche Heimfahrt nach Ronda am Rand des Grazalema Gebirges mit Stop in Zahara, oder die Befahrung des Puerto el Boyar. Das können wir spontan entscheiden und gegebenenfalls die Gruppen aufteilen.
Von majortom – Mittlerweile sind wir wir am Kletterzenit unserer Tour angelangt. Haben wir die ersten Tage noch den gigantischen Rückenwind hinab nach Gibralter und weiter nach Arcos genossen, sind alles was es an Wellen auf Andalusiens Straßen gibt, abgeritten und gestern schon einmal über den Boyar gefahren, so hieß es heute: Königsetappe. Gefühlt mindestens die dritte.
Streckenchef Roberto hatte wieder ein feines Menü angerichtet. Entweder "Kurz" mit 105km und 1800 Höhenmetern oder "Lang" mit 156km mit fetten 3000 Höhenmetern. Garniert mit meist recht kühlen Temperaturen und dann doch dem einen oder anderen Sonnenstrahl. Es roch nach knallhartem Ausscheidungsfahren...
Die Schar der wackeren Recken schrumpfte schon vor dem Start, Guides mussten in letzter Minute noch einmal ums Eck und die Gruppe ziehen lassen. MIt Blick auf die drohenden Regenwolken schrumpft die Gruppengröße nochmals.
Dann aber, nach 30km malerischer Fahrt im Valle del Guadiaro beim Stopover in Cortes de la Frontera wird klar: San Miguel, der Gott der Radfahrer könnte ein Einsehen haben, wenn wir erst einmal über den ersten Wetterscheide-Buckel sind, der so schön von Korkeichen umstanden ist, bevor er oben kahl und schroff daherkommt. Kühl ist´s oben, alle sind froh, als sie unten in Ubrique den nächsten Cortado einfüllen können. Nebenbei lassen wir im Radladen noch schnell einen Speichenbruch verarzten und bestaunen die mindestens 30 Jahre alten BH-Räder in quietschenden Farben.
Nach Ubrique schlägt die Stunde von Iron Frank: Er täuscht zunächst Gemütlichkeit vor, um dann die Truppe bis zum Pass von hinten aufzurollen und sich in Schussfahrt die nächsten 30km hinunter ins Tal zu stürzen.
Dass wir heute in Teilen auf der Ruta de los Almorávides unterwegs sind und uns also die arabische Vergangenheit im toll im Hang eingebetteten Bergdorf Villalengua del Rosario eng umarmt, ist nebensächlich. Auch die steinernen Mausoleen am Wegesrand sind nur Dekoration.
Der Blick sucht das Passschild - aber da kommt meist keins. Warum soll bei dieser Vielzahl an Pässen und Pässchen auch alle Nase lang eins stehen? Zudem spart es uns Zeit, da nicht so viele Pass-Bezwingerfotos geschossen werden müssen. Denn die Guides schauen immer wieder nach oben, ob sich die Schleusen nicht doch noch öffnen. Tun sie nicht. Bei Grazalema kommt für die ausdauernde Gruppe sogar mal die Sonne raus - ganz bei Sonnenschein sieht es dann so aus wie auf dem gestrigen Foto - Königlich! Genau so wie die Tortillas im Dorf, auch die Bedienung soll sehr nett gewesen sein.
Aber zurück zum Thema. Während Iron Frank die wilde Jagd bei den Ausdauernden angestoßen hat, wird für die schnelle Truppe der Boyar mit seinen 1100 Metern noch einmal zum Scharfrichter: Endlich ziehen die Jungen und Rennradrookies die alten Hasen mal ordentlich ab. Für einen Blick auf die seit ein paar Tagen schneebezuckerte Sierra de las Nieves hat da keiner Zeit. Warum auch - wir sind doch im andalusischen Frühling, oder?
Weiter geht die Wilde Hatz hinunter auf der schnellen A374 in Schussfahrt bis kurz vor Ronda. Gestern haben wir links und rechts noch die hoch aufragenden Wellen geritten, heute sparen wir uns das. Denn es wartet noch dieser Kaugummi hinauf nach Ronda. Am späten Nachmittag ist es geschafft. Einfahrt im Hotel, alle sind trocken geblieben, die Gesichtszüge tauen nach den heutigen Temperaturen wieder auf. Zeit für einen abendlichen Stadtspaziergang, Tortilla und den einen oder anderen Fino gleich ums Eck.
Morgen sind es ja dann nur noch einmal 100km, die aber über den Palomas-Pass, der unseren Saisonauftakt beschließt. Wir hoffen auf schönes Wetter und wiederum die Einkehr in besagter Bar in Grazalema, bevor es heißt, den Radwäscheberg einzupacken und entweder heimzufliegen oder aber gleich noch das Bergtraining in Motril dranzuhängen.
Hasta la próxima vez, Ronda querida!
Ursprünglicher Text:
Heute wird das Grazalema-Gebirge umrundet. Die Etappe kann bis auf sagenhafte 3000 Hm und 160 km ausgebaut werden... unser sportiver Guide Robert scharrt schon mit den Hufen...
Von majortom – Wir fahren eine unglaublich schöne ruhige Nebenstraße nach Zahara und fahren von dort den vielleicht schönsten Pass Spaniens, den Puerto de las Palomas. Wir besuche dann den höchsten Ort Andalusiens: Grazalema. Nach einem gemeinsamen Abendessen im Hotel lassen wir es in Ronda nochmals krachen.