Der prächtige Gletscher und Stefans begeisterte Beschreibung vom Lac de Moiry sowie Reto’s Bestätigung der Schönheit zwingen mich geradezu dorthin. Wie üblich kombiniert mit einer Neutour, in diesem Fall naheliegend nach Chandolin.
Beste Wettervorhersage für das Wallis, dann um 5.30h Regen am Simplon. Meteosuisse entschuldigt sich im Radio mit einer „zerfallenden Kaltfront“, die Meterologen wegen ihrer Unvorhersehbarkeit verabscheuen. Zu spät für Alternativen. Im Nieselregen fahre ich die schönen Kehren ins Val d’Anniviers, von der versprochenen Schönheit im Abschnitt bis Vissoie sehe ich im Nebel wenig. Auch keine vernünftige Steigung und relativ viel Verkehr lässt mich bedauern, dass ich nicht doch die wohl einsamere und schönere Chippis-Alternative gefahren bin. In Vissoie (Bild 03) hat es wenigstens zum Regnen aufgehört. Die Kehren hinauf nach dem recht touristischen Grimentz (Bild 04) absolviere ich wie ein Pflichtprogramm.
Plötzlich heben sich die Wolken deutlich über die 2000m-Grenze hinauf. Und ein Blick hinauf zum Weiterweg im steilen Tal (Bild 05) holt blitzschnell meine Velofreude zurück. Steil und in alpiner Umgebung geht es in prächtiger Wegführung nach oben. Bis ich die Staumauer von oben sehen kann, werden die Beine richtig müde wie üblich, wenn es am Ende einer Hm-starken Auffahrt steil wird. Der schöne Rückblick (Bild 07) gibt ein gutes Gefühl. Schnell den langen Stausee entlang (Bild 08), um endlich den prächtigen Gletscher zu sehen. Und dann habe ich Glück mit den Sonnenstrahlen und stehe tief beeindruckt vor diesem Schauspiel (Bild 09, 10). Sicher einer der eindrucksvollsten Plätze, die man mit dem Renn-Velo erreichen kann.
In bester Stimmung wieder hinunter nach Vissoie erhasche ich wenigstens einen Blick auf das schöne Zinalrothorn, wenn es auch gleich wieder hinter Wolken verschwindet. Die 800 Hm weiter nach Chandolin (Bild 12) sind weder steil noch einsam, sie fallen mir wohl auch deswegen schwer. Die versprochenen Ausblicke müssen trotz des schöner gewordenen Wetters etwas enttäuschen. Die Belohnung für die Mühen des Tages folgt oben in Chandolin, wo ich auf gut befahrbarer Erdstraße die 2000m überschreite und in Pramarin(2066m) einen weiten Blick hinunter ins Rhonetal genießen kann (Bild 15). Und ich sehe in Richtung Col du Sanetsch, einem meiner nächsten Ziele.