Von hagen306 – Die Mission unserer kleinen Andalusienrundfahrt: Vom Meer in den Schnee und zurück. Auf oftmals eher unbekannteren Pässen und Straßen ebenso wie den epischen und wundervollen Anstiegen zum Veleta oder zum Palomas-Pass durchkreuzen wir das Herz Andalusiens. Natürlich auf deutlich mehr als den unten schon vorab genannten Pässen.
Die sportlichen, aber sowohl für "Heißdüsen" als auch entspannte Rennradtypen sehr gut fahrbaren Etappen haben wir so gestaltet, dass zumeist auch genügend Zeit für einen Stadtbummel, große Kultur (Alhambra) oder auch nur die örtlichen Tapas-Bars bleibt, allen voran in Granada, Ronda und Antequera. Eine Strecke - gemacht für Rennrad-Urlaub auf und neben dem Asphalt!
quäldich-Reise Vuelta a Andalucía – durch Spaniens Süden
Von hagen306 – Start der Vuelta a Andalucía. Einy typische Chronologie dieses Tags:
4:00: Der Wetter klingelt. Irgendwo in Berlin. 5 Grad. Schnee. Schneeregen. Die Frisur sitzt!
9:30: Ankunft Malaga, Wind. 20 Grad. Bewölkt. Der Scheitel steht wie eine Kerze!
15:30: Estepona. Start zur Einrollrunde. Keine Ahnung, wie die Frisuren aussehen - Helmpflicht!
16:30: oben im Bergdorf Casares: Hausgemachter, sehr leckerer Apfelkuchen. 7 Euro. Kaffee 1,50. Da verrutscht schon mal das Toupé.
18:00: Hotelbar. Das erste berüchtigte Schmutzbier nach gelungener Einrollrunde. Übrigens Sonnenschein, seit den ersten Kilometern aufdem Rad. Perfekter Sitz der "Helmfrisuren" nach Abnehmen der selbigen.
Was sollen wir da noch sagen: Ja richtig. Gleich am Anfang am Hafen in Estepona haben wir - siehe Foto - eine Schweigeminute eingelegt für alle, die gerade im Schnee versinken oder, wie unsere zeitgleiche Reise in der Toscana, im Regenwasser schwimmen. Wir nehmen dann doch wahlweise Hotelpool oder Strand. Denn ab morgen haben wir gar kein Wasser mehr: Es ist andalusischer Frühling angesagt, regenfrei. Und zwar auch in den Bergen, in die es dann ab morgen geht. Wenn da mal die Frisuren halten...
Originaltext:
Bienvenidos a Andalucía! Wer heute schon mag, darf sich mit uns die Anreise aus den Beinen fahren. Wir haben eine feine Spätnachmittagsrunde auf dem Tablett: Einrollen entlang der Küste, um dann den einzigen Pass des Tages hinaufzurollern. In Cásares haben wir dann auch schon fast alle der 750 Höhenmeter hinter uns - dabei war der Stieg nie wirklich böse, sondern gut fahrbar. Gelegentlich bläst hier schon der scharfe Wind von Gibraltar hinüber - also Lenker festhalten in der Abfahrt zurück zur Küste nach Estepona. Letzte Einstellungen an Sattel und Co. - wir sind gerüstet für die kommenden Tage!
Von hagen306 – Unsere Andalusien-Rundfahrt ist heute so richtig auf Touren gekommen. Gestern abend angedroht, geben wir uns heute gleich nach der Ehrenrunde an Esteponas Strandpromenade dem Puerto de las Peñas Blancas hin. Natürlich in den Spitzen über 12% und natürlich gleich unten im Einstieg. Ist uns egal, wir drücken ihn einfach rauf. Vorbei am Denkmal für den Roten und Weißen Rennradfahrer (siehe Fotos), mit Blick hinüber zum Upper Rock von Gibraltar. Wir bevorzugen gegenüber der britischen Enklave heute die Einsamkeit. Denn bis auf den Idioten des Tages in seinem Möchtergern-Daimler ist es hier verkehrsfrei. Schwupps (na gut, ein wenig länger war´s dann schon) sind wir auf guten 1000 Höhenmetern. Wir durchkreuzen die "corona forestal" (ganz ähnlich den Kanaren saugen die Pinienwälder ab etwa 700m Höhe die Feuchtigkeit aus der Luft - die Bauern freut es) und blicken ins noch tiefere Hinterland. Auf unseren Pausenort Jubrique (YEEESSS, der Kaffee für 1 EUR - Ziel der Tour erreicht!) und hinüber zum Puerto de Espino, der gleich noch folgen wird. Herrlich, sogar Schatten ist dabei - da bleibt auch Guide Robert der Mund offen stehen! Er schließt sich erst wieder bei der Gummibärchenorgie ("ositos de oro" = Goldbärchen) am Pausenpunkt. Edu hat aufgetischt, lecker!
Aber nun wird es noch einmal ernst: Alle, die gestern beschlossen hatten, sich gesund und nicht in Massen zu ernähren, werden eines Besseren belehrt: Krämpfe bei der Fahrt durch die Korkeichen. Pfui! Und das bei diesem Rüttelasphalt. Aber; oh ja: Die Zielabfahrt ist neu asphaltiert. Einkehrschwung auf der Hotelterrasse am Tagesziel in Ubrique. Blick auf die gleichnamige Sierra. Die Wäsche trocknet. Denn (und das schreiben wir ohne ätsch-Gedanken) die Sonne scheint. Und morgen geht´s in die Sierra mit dem berühmten Palomas-Pass und nach Grazalema mit der vor allem uns Wiederholungsandalusiern bekannten kleinen Bar mit dem gewissen Etwas. Aber dazu hüllen wir uns in galantes Schweigen :-) Bis morgen, Salud!
Originaltext:
86km und ca. 2.400 Höhenmeter - hört sich erst einmal ganz passabel ab, doch heute starten wir scharf. Praktisch sofort nach dem Aufsitzen geht es hinein in den Stieg zum Puerto de las Peñas Blancas. Unten und um mittleren Teil teils ,,rampös", zwischendrin wieder etwas sanfter, tolle Blicke zum Meer und zum Upper Rock von Gibraltar gibt's gratis - dieses kleine Biest mit seinen 1010hm ist genau nach unserem Gusto. Oben erwartet uns: NICHTS - Willkommen im Hinterland. Durch die Pinienwälder geht es wellig bergab nach Jubrique - Zeit für den ersten café con leche des Tages.
Aber nicht zu faul werden, denn es wartet der wiederum teils zornige Gegenstieg über Algotocín zum Puerto de Espino. Beine lockern in der Abfahrt durch landwirtschaftlich geprägtes Gebiet, bevor es nach Cortés dann durch tolle Korkeichenwälder auf den letzten, schroffen Buckel des Tages, den ,,Mojón", geht. Von oben ist schon Ubrique zu sehen. In der finalen Abfahrt werden uns sicherlich wieder diverse Bergläufer, Rannradfahrer und Mountainbiker begegnen - denn man hat einen Ruf zu verlieren: Sportlichstes Dorf der Sierra de Ubrique mit diversen Rennen aller couleur. Wenn wir dann im Hotel oberhalb des Ortes ankommen, haben wir unseren Teil definitiv geleistet!
Von hagen306 – GRANDIOS. Wir haben den Mund mal wieder voll genommen bei der gestrigen Streckenbesprechung: "Schönster Pass Spaniens. Sonnenschein. Verkehrsfrei. Und die Bars von Grazalema." Nach vollbrachter Etappe müssen wir sagen: Wir hätten noch dicker auftragen können. Ein Tag für die Rennradewigkeit! Eingebrannt ins Gedächtnis wie die Sonnenbräune auf Armen und Beinen.
Es geht los mit der fast schon edelkitschigen Ouvertüre gleich beim Start: Die Wolken ziehen auf - Markus erwischt den perfekten Fotostop vor dem Bergpanorama. Ich hab mich verschätzt und muss jetzt erst einmal 5km warten, bis sich ähnliches bietet. Dank der fossilen Energieträger am Morgen von Spiegelei bis Schinken besteht heute definitiv keine Krampfgefahr. Wir kullern hübsch bergauf, machen noch den Abstecher ins Bergdorf Benaocaz und schon sind wir das erste Mal oben. Die Temperatur: 22 Grad. Im 40er Plaudertempo rauschen die Züge am Zahara-Stausee entlang und schon biegen wir in den Palomas-Anstieg ein. Damit wir nicht zu schnell werden und den Pass genießen können, bremsen wir die Meute hier mit unserer Verpflegung ein.Zitat Edu "Bei der Salami sind sie wie Piranjas". Mir egal, ich bleibe bei "ositos".
Derweil schüttet sich Sebastian den mindestens 4. Liter von heute 6 Litern Wasser ein - damit dürfte er der Rekordhalter des Tages sein. Der Schweiß fließt jedenfalls in Strömen. Und ab geht´s in den sanften Stieg, hübsch mit Mäuerchen in den Berg drapiert. Und wir sagen Euch: Keines der Fotos hier ist in irgendeiner Weise gestellt - die dynamischen Szenen resultieren schlicht aus dem Endorphnrausch in den oberen Kehren. MEHR DAVON!!
Pause in Grazalema. Kaffee. Kuchen. Gebratenes. Und weiter geht´s zum lustigen Wellenreiten bis zum Puerto de Montejaque - die Beine sind frei! Und dann: noch ein paar Buckel, Zielanstieg nach Ronda. Diverse Schmutzclara und -biere. Gruppe 1 geht nach der Dusche geschlossen auf die nächste Runde in die Stadt. Und Paul lotst unsere Entspannten dank seines individualisierten Roadbook (siehe Fotos) zielsicher in die Wiege des moderen Stierkampfs. Zwischenzeitlich ist nun die Minibar meines Hotelzimmers geleert und ich muss Nachschub holen. Dringend! Und morgen geht das ganze so weiter. YEAH. YEAH. YEAH.
Übrigens: Sven hat es heute gefallen. (Ich bekomme immer Live-Feedback und heule dann meist gleich auf dem Rad ;-). Bis morgen!
Originaltext
Heute wollen wir die Stimmung endgültig zum Überkochen bringen: Von Ubrique starten wir sogleich in die schroffe Bergwelt der gleichnamigen Sierra. Eine einsame Straße führt uns hinauf nach Benaocaz, wo einst schon die Römer zivilisatorische Höchstleistungen vollbrachten, nach Villalengua. Einmal runter, entlang des Zahara-Stausees die Beine pendeln lassen und dann sich voll und ganz dem Zauber des sanften und kunstvoll an den Berg drapierten Palomaspass auf 1200 Metern ergeben. Pause machen wir heute in Grazalema - einem unserer liebsten Bergdörfer in Andalusien.
Hier kreuzen wir unsere Strecke vom morgen und biegen dann ab zum ,,Wellenreiten" in Richtung Ronda - aber Vorsicht: zum Schluss wartet noch ein kleiner ,,Zieher" hinauf in die Wiege des Stierkampfs. Natürlich übernachten wir im Herzen der Stadt und unser Essen werden wir in einem kleinen Restaurant in der Nähe gleich hinter der weltbekannten Tajo-Schlucht mit der Puente Nuevo einnehmen. Vámos!
Von hagen306 – 30 Grad. Sonne satt.Noch mehr Höhenmeter. Hart. Giftig. Vielseitig. Spektakulär So muss der Schöpfer sich den perfekten Rennradtag vorgestellt haben. Und genau das wird dieser Tag heute. Um die Erwartungen nicht zu hoch zu schrauben, hab ich gesern noch ein wenig tiefgestapelt und das Stück Hinterland als ganz furchtbares Überbrückungsstück beschrieben. Doch der Reihe nach:
Bähm - Nr. 1: Puerto del Viento. Die Züge rauschen förmlich hinauf. Roberts Zitat aus dem Letzten Jahr bewahrheitet sich: Von Westen ist das ja gar kein richtiger Pass. Oben bergsprint oder auch nicht. Dagmar bucht das Upgrade und verstärkt ab jetzt Gruppe 2. Auf Flüsterasphalt geht´s runter nach El Burgo und dann ins doch nicht so üble Hinterland. Aber wir sind auch ziemlich fix durchgekeult.
Bähm, Nr. 2: El Chorro. Wie aus dem Nichts kommt die spektakuläre Schlucht mit dem Caminito del Rey daher. Standesgemäß hat Edu den Transporter zur Pause mit Panorama und Schatten geparkt.
Bähm Nr 3: La Joya. (Das Juwel). Nach dem üblen Stich über die Ostflanke des Torcal beschließen wir, die örtliche Bäckerei zu überfallen. Volltreffer.
Bähm Nr. 4: Villanueva. Zwar ist es schwierig, eine geöffnete Bar zu finden. Aber das gelingt und es gibt natürlich frisch gepressten Orangensaft.
BÄÄÄÄÄÄHM Nr 5 - 2000: Der Torcal: Unser Schlussanstieg auf den ehemaligen Meeresboden ist...SPEKTAKULÄÄÄR. Bizarrste Felsen. Surreal. Oben lernt Robert indische Biobauern kennen. War er sooo platt??
Bähm Nr. 2001: Schmutzclara auf der Plaza in Antequera. Auf der Rechnung steht eine hohe zweistellige Zahl. Völliges Unverständnis kommt auf, als jemand bemerkt, dass es nach dem Waschen/Duschen doch wirklich sehr fein sei nun. Hä?? Wir spülen. Cerveca oder Clara. Hauptsache GRANDE!
Originaltext:
Diese Etappe ist ganz anders als die gestrige - und hat es in sich, wenn wir denn wollen. Wir beginnen noch gemach über den Westanstieg des Puerto del Viento. Mit Westwind fliegen wir hier nur so rauf. An Ostwind wollen wir nicht denken.
Quer durchs Hinterland mit vielen Oliven und wenigen Dörfern erreichen wir el Chorro mit dem berühmten Caminito del Rey. Mit Rennradschuhen bleiben wir dann aber doch dem Klettersteig fern, schrauben uns aus der Schlucht hinaus und nähern uns dem Tageshöhepunkt, dem Torcal - in südlichem Bogen umrunden wir ihn fast auf Panoramastraßen, bevor wir auf die finale Stichstraße bis auf das Gipfelplateau der karstigen Formation auf 1300m gelangen. Ikonisch trifft es noch am ehesten, was die Erdgeschichte hier aufgetürmt hat an bizarren Felsformationen. Doch hier oben gibt es keine Bäckereien und also stürzen wir uns in die finale Abfahrt nach Antequera, der Stadt der Kirchen. Wir haben zwar nicht nachgezählt, aber es könnte hinkommen...2900 Höhenmeter mit ordentlichem Klassikerprofil haben wir uns heute gegeben - darauf eine clara!
Von hagen306 – No hay dolor - Es gibt keinen Schmerz. Leitspruch der heutigen Etappe von Antequera nach Alhama.
No hay dolor: Sofort nach dem Start geht es rauf auf die Ostseite des Torcal. Die zweistelligen Prozente schleichen sich ganz langsam an.
No hay dolor: Der Puerto del Barco lockt mit bis zu 16%. Zack, drüber
No hay dolor: Gruppe 2 schiebt die Sportiven vor sich her. Offiziell fahren diese heute moderater. Inoffiziell wird gemunkelt, dass das Ende naht.
No hay dolor: Man raunt, dass am Puerto del Sol hier und da das große Blatt auflag.
No hay dolor: Wer die Getränkeauswahl der Bar in Alfarnate überlebt, ist wirklich schmerzfrei. Wir begnügen uns mit knoblauchlastiger porra, einer Variante des Salmorejo.
Y no hay dolor: Zum grandiosen Finale der Rückenwindetappe haben wir optimale Voraussetzungen für lustiges Lichterlöschen geschaffen. Wellen. Wellen. Wellen. Aber nun auch die verschneite Sierra Nevada endlich im Blick. Yeah.
Jetzt noch fix schmerzfrei in den Thermalpool des Landhauses und dann: ESSEN!
Originaltext
So viele ernsthafte Anstiege hat unser Tag heute nicht, dennoch geht es heute gefühlt fast immer...bergauf!. Vorbei am Torcal widmen wir uns im nächsten Stieg hinter Villanueva den kleinen Gängen. Runter, rauf, runter, rauf - aber es lohnt sich: denn auf kleinsten Sträßchen mit viel Panorama geht es bis nach Alfarnatejo.
Eigentlich wären wir jetzt fast oben - doch wir schwenken ostwärts hinab: Nur so kommen wir in den Genuss der Serpentinenorgie am Puerto del Sol auf fast 1100 Metern, natürlich bergauf. In Alfarnate können wir unsere Straße von vorhin fast schon sehen, biegen nordwärts und erklimmen einen letzten kleinen Huckel, bevor wir in die Vega von Zafarraya einbiegen. Hier ist es FLACH. Das große Blatt darf aufgelegt werden und alsbald sind wir in Alhama. Unser Quartier ist leicht außerhalb der in der Reconquista arg umkämpften Kleinstadt - das Landhaus wartet dafür aber mit eigenen Thermalpools auf. Beine hoch!
Von hagen306 – Heute nehmen wir Kurs auf die wohl legendärste Stadt Andalusiens: Granada steht wie kein zweiter Ort für den Orient im Okzident. Es heißt: ,,Wer Granada nicht gesehen hat, hat nichts gesehen". Also nichts wie hin!
Doch wir müssen uns die Perle erst noch verdienen: Wir starten in eleganter Zweierreihe entlang der Vega, in der auch Granada liegt. Irgendwann haben wir bei Íllora den Fuß der Sierra de Parapanda erreicht - und natürlich geht es nunmehr hinauf. Die Nimmermüden können bei gutem Wetter noch ganz hinauf auf die 1600m hohe Höhe mit Traumpanorama (Achtung: ruppiger Asphalt!), alle anderen fahren einfach über den Hauptkamm hinüber nach Moclín an der alten Handelsstraße nach Córdoba. Hier die Anisplätzchen in der Bar unbedingt probieren!
Anschließend geht es hinüber in Richtung Sierra de Huetor hinauf nach Alfácar - selbstverständlich wollen wir sehen, wo 2018 die Vuelta eine Bergankunft hatte. Spätestens hier können wir auch bald die Sierra Nevada in ihrer meist noch verschneiten Pracht bestaunen, bevor wir über den Lobo-Pass direkt ins Herz Granadas hinabstürzen. Zielsicher lotst uns Hagen durch seine alte Heimat auf Zeit zu unserem Hotel in der Altstadt, das wir nun für zwei Nächte beziehen.
Von hagen306 – Gestern hat unser Reiseblog geruht: Denn erstens mussten wir auf die Räder und zweitens in die Alhambra bei Nacht. Durch das Olivenland rund um Alhama über ein paar "Wellen" direkt ins Herz Granadas. SO muss es sein! Warm war´s natürlich, so dass die meisten sich die Extrastiche sparen. Soll mir recht sein - denn wir haben ja noch die Nachtführung durch die Nasridenpaläste der Alhambra. Gut, dass es dort hin und wieder Sessel gibt..aaah...so müssen sich Sultane gefühlt haben. Bequem lümmeln und von den Konkubinen träumen. Warf der Sultan wirklich einen Apfel durch das Dachfenster des Hamams auf die Dame, die er an diesem Abend...?
Egal - wir haben den Kulturtest bestanden und können uns daher heute ungeniert der Jungfrau hingeben: Die schneeweiße Statue der "Virgen de las Nieves" markiert heute fast den Umkehrpunkt der Kletterorgie in Richung Pico del Veleta: Ab 2729m liegt noch Schnee. Aber die Sonne knallt herrlich und hat mir die Lehren der letzten beiden Tage förmlich ins Hirn gebrannt:
1. Wenn das gelbe Trikot anhält, stoppt das Peloton. So gestern bei der Pipipause. Was eine Einerreihe entlang der Straße!
2. Wir haben die stärkste Gruppe 3 aller Zeiten - und können sie also getrost die fiesen Rampen hinter Güéjar auskosten lassen. NIx Mädchenstrecke. Dafür lassen wir uns gern verfluchen, wenn es dann doch alle schaffen und die Siegerfaust geballt wird!
3. Die Tiefe der Guide-Trickkiste ist unergründlich: Ein kurzer Griff hinein und wir bekommen nun doch endlich die lange absehbare Vergrößerung von Gruppe 1 hin. Und in Gruppe 2 wird auch mal wie in dieser gefahren - die Steigraten sinken ein wenig auf 900hm/h...
4. Man sollte vor dem Veleta-Stieg nicht zu viel den Tapas fröhnen. Schinken und Öl gefährden das Magenklima bergauf. Heute abend ist es aber wieder eine ganz andere Ausgangslage, jawoll!
5. Apropos: Es wird Zeit für neuen Brennstoff! Irgendeine Bar dürfte doch jetzt gerade noch offen sein...
und 6.: Liebe Gruppe: Wir sind mächtig stolz auf Euch! Morgen geht´s zur Ehrenrunde hinunter ans Meer!
Originaltext
Dieser Tag bietet ,,nur" einen Berg, doch der ist episch: Der Pico del Veleta auf 3396m lässt uns auch im Frühjahr meist schon auf fast 3000m klettern, bevor dann doch noch der letzte Schnee den Weg versperrt. Der Stieg ist meist sanft, aber lang und spektakulär. Sicherlich dürft Ihr Euch auch mit dort trainierenden Profis messen. Nur dass die meist 2 oder 3x rauf fahren auf 2500m, wo die mythische Virgen de las Nieves, Granadas Schutzpatronin, wartet. Die Abfahrt gleicht lustigem Kurvenräubern - und unten wartet wiederum Granada. Voraussichtlich heute Abend wollen wir dann auch in die Alhambra, also hebt Euch noch ein paar Körner auf ?!
Von hagen306 – Lasst Bilder sprechen, denn davon gab es heute noch einmal viele! Ein letztes Mal "leiden" wir unter andalusischer Sonne, ein letztes Mal donnert der "Freigabe"-Schlachtruf in den Ohren, ein letztes Mal knarzen die Knie. Ein letztes Mal plündern wir Edus Buffet. Ein letztes Mal bolzen wir im Wind. Und ein letztes Mal erwartet uns das Schmutzbier am Strand von Torre del Mar. ANDALUSIEN, WIR KOMMEN WIEDER!!!
Originaltext
Etwas wehmütig verlassen wir Granada, doch es warten schon die nächsten und letzten Schmankerl: Über den Suspiro del Moro rollen wir noch locker hinweg, dafür löschen wir - je nach Gusto - die Lichter im darauffolgenden Anstieg zum Cruze de Jayena. Nach einer schnellen Abfahrt durch Olivenhaine passieren wir den türkisen Bermejales-Stausee passieren und nehmen Kurs auf den Navazo als letzten kleinen Rollerberg der Tour. In Zafarraya gibt es leckere Grillhähnchen und anschließend folgt die Schussfahrt bis nach Torre del Mar am Mittelmeer. Sí, Señor!