VERY important message

Col de Pratazanier (1225 m)

Abfahrt, Tal der Borne flussabwärts.

Auffahrten

Von Cinz

Was für die Nordwestanfahrt zum Col de la Croix de Toutes Aures gilt auch für seinen Nachbarn auf der Südseite des Canyons: ohne vorher eine Abfahrt an das Flüsschen Borne absolviert zu haben gibt es keine Auffahrt. Die Welt der Pässe steht gefühlt auf dem Kopf hier.

Es lohnt sich, am Startpunkt dieser Auffahrt kurz anzuhalten, denn die Szenerie ist einzigartig. Von der schmalen Brücke, die hier das Flüsschen überquert, das dem Tal und darin liegende Flecken den Namen gibt, blickt man auf zu einer verlassenen Burg. Man meint, diese müsse von Geiern gebaut worden sein. Kühn und unerreichbar steht sie auf einem felsigen Sporn und war doch einst Zentrum dieser engen und wilden Welt. Um die Burg herum hat der Wald schon vor Jahrzehnten, die ihm einst abgetrotzten Flächen zurückerobert, einzig talauswärts lassen sich auf einer Kuppe hinter Bäumen Zeichen menschlicher Zivilisation erkennen.

Der Aufstiegt dorthin überrascht, denn schon nach kurzer Fahrt vorbei an überwucherten Mäuerchen und Ruinen werden die ersten bewirtschafteten Weideflächen und drei Serpentinen später der unteren Rand des Dörfchens Borne erreicht. Es scheint eine Handvoll Enthusiasten zu geben, die es am Leben behalten und weiter beleben wollen. Unterhalb der Kirche steht ein kleiner neuer Steinbau, wo mit Infotafeln die alten Geschichten und Legenden sowie die Pläne für die Gegenwart und Zukunft beschrieben sind. Davor plätschert wunderbar frisches Trinkwasser in den in die Mauer eingelassener Brunnen. Wenige Meter weiter verlässt das Strässchen die Siedlung und die Sicht wird frei auf den Hang mit einem Grossteil des meist in kargem Weideland verlaufenden restlichen Aufstiegs. Die Steigungsprozente bleiben im wohligen Bereich und es bleibt viel Luft, um den immer grösser werdenden Talkessel und das sich weitende Panorama zu geniessen. Zwei auf eine Geländenase geschmiegte Serpentinen komplettieren die Aussichtsrichtungen im oberen Streckenabschnitt, bevor der Aufstieg auf dem letzten Kilometer in das Waldstück der Passhöhe eintaucht.


2 Befahrungen Befahrung eintragen
Schnellste Zeit
00:30:38 | 17.06.2019
Shanks
Mittlere Zeit
Dolce Vita
00:30:45 | 17.06.2019
Ullinger
Von Cinz

Die Abzweigung der D301 von der D19 ist gut ausgeschildert, Borne mit 7 Kilometer Entfernung angegeben, selbst der Col de Pratazanier hat sein Schildchen. Das Strässchen überquert zuerst den Bach des Tals der Masméjean, führt an einem Campingplatz und ein paar Einzelhöfen vorbei, danach in zwei Schleifen den Hang hinauf weiter durch Weideland. Bald wird loser Wald erreicht, später wieder Weiden, die im Blick rückwärts die Aussicht auf das zurückliegende Hochland erlauben. Das letzte Stück bis zur Passhöhe verläuft in Wald, der die Zeichen von hier kargen und im Winter oft garstigen klimatischen Bedingungen zeigt. Das Strässchen ist gut zu fahren, die Steigung bewegt sich um 7%.

Hinter der Passhöhe bleibt es auf dem ersten Kilometer der Abfahrt noch meist waldig, dann kommen die ersten verwilderten Weiden und auf der ersten Geländenase wird die Aussicht frei auf den Talkessel und das darin angeschmiegte Strässchen. Abfahrtsgenuss pur steht an!


4 Befahrungen Befahrung eintragen
Schnellste Zeit
00:12:50 | 17.06.2023
Cinz
Mittlere Zeit
00:13:27 | 16.06.2017
Das Fahrrad
Dolce Vita
00:14:09 | 17.06.2022
Das Fahrrad
Ersten Kommentar verfassen