Karamanlis Pass (1254 m) Selladi tou Karamanli
Ein wirklich hübscher kleiner Übergang nördlich des Madari. Die Straße über den Pass zwischen Lagoudera und dem Moutti tis Choras Pass führt nicht über den Hauptkamm des Troodos, sondern über einen nach Norden in die Mesoaria ragenden Ausläufer. Auf der Ostseite um die Dörfer Lagoudera und Spilia herum ist die Landschaft erstaunlich grün, auch im Spätsommer noch, bestanden u.a. mit Eichen und Walnußbäumen.
Der Übergang hat einen Ortsnamen, nämlich Selladi tou Karamanli. "Karamanlis" war der Spitzname von Charalambos Pettemerides, einem zyprischen Guerilla-Kämpfer im Unabhängigkeitskrieg gegen die Briten. Seine Geschichte kann man in der Verlinkung nachlesen, weswegen hier dazu weiter nichts gesagt wird. Irgendwo an der Straße muß wohl auch ein Monument mit seinem Namen stehen, aber ich konnte es nicht aufspüren. "Selladi" ist, wie schon beim Stavros Pass erwähnt, ein Begriff für den höchsten Punkt eines Ortsgebiets. Dementsprechend war der Name früher wohl Selladi ton Spilion, was man als den höchsten Punkt des Ortsgebiets von Spilia verstehen kann, bevor Karamanlis zu seinen posthumen Ehren kam.
Erwähnt werden sollte noch, dass man, fährt man den Pass direkt von Lagoudera und nicht von unterhalb von Spilia an, an der Kirche Panagia tou Arakos vorbeikommt. Die Kirche ist uralt, aus dem späten 12. Jahrhundert, und ein eindrucksvolles Beispiel einer zyprischen Scheunendachkirche. Deswegen wurde sie dem UNESCO-Weltkulturerbe zugerechnet.
Auffahrten
Ostauffahrt von der E907
3,4 km | 313 Hm | 9,2 %
Der Abzweig zu dieser Auffahrt liegt unterhalb von Lagoudera. Fährt man aus der Mesaoria hoch, nimmt man den Pass über diese Straße in Angriff und muß nicht bis Lagoudera weiterstrampeln. Im Prinzip ist die Steigung auf den >3km recht gleichmäßig steil. Vor Spilia vielleicht etwas steiler als hinter dem Dorf. Eine wirklich steile Minirampe hat man in Spilia selbst zu bewätigen (kann aufgrund der Kürze nicht aus dem Steigungsprofil heraus gelesen werden). Von der Landschaft her ist der Abschnitt vor Spilia in einem engen Hochtal so grün, wie man es grüner vermutlich nicht auf Zypern findet, mit Obstbäumen im Talgrund und Laubbäumen an den Hängen. Bei meinem Besuch im Oktober zwitscherten auch jede Menge Vögel in der Schlucht, vielleicht aus Vorfreude auf den Abflug ins afrikanische Winterquartier.
Hinter Spilia dominiert nach einer kurzen offenen Passage der Troodos-typische Kiefernwald, bis hinauf zur unspektakulären Passhöhe. Dahinter bietet sich dann ein weiter Blick nach Nordwesten.
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Westauffahrt von Moutti tis Choras
4,3 km | 123 Hm | 2,9 %
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Ernährung
