Monteluco (793 m)

Der Monteluco (831 m) ist nicht der höchste Berge im Chianti. Diesen Superlativ kann der nordwestlich am Valico del Morellino gelegene Monte San Michele mit 893 m für sich beanspruchen. Mit dem Rennrad aber kommt man nirgends im Chianti so hoch hinaus wie hier am Monteluco, der letzten südöstlichen Bastion des für seinen Wein weltberühmten Höhenzuges.

Aufgrund der exponierten Lage ergeben sich weitreichende Tiefblicke. Nach Nordosten sieht man über das Arnotal hinweg auf den Apennin, nach Süden über die Crete Senesi hinweg bis zum Monte Amiata  klare Sicht vorausgesetzt! Diese Blicke allerdings eröffnen sich jeweils erst deutlich unterhalb des Gipfels, der komplett mit einem relativ dichten Kiefernwald bedeckt und selbstverständlich mit einer riesigen Antenne bestückt ist.

Drei Straßen führen unweit des Gipfels auf ca 793 m Höhe zusammen. Die dritte kommt direkt aus dem Kerngebiet des Chianti und verzweigt sich mehrmals. Von Westen sind also diverse Anfahrten möglich, die meistgefahrene startet unweit von Gaiole in Chianti, seines Zeichens für die Eroica berühmt. Der Hochpunkt dieser Straße liegt einige Meter westlich des hier beschriebenen Kreuzungspunkts auf ca 797 m Höhe.

Ebenfalls am Kreuzungspunkt der drei Straßen befindet sich ein aus der Zeit gefallenes Alimentari/Bar/Ristorante/Albergo, das zwar sicher schon bessere Zeiten gesehen hat, aber mit einer Ursprünglichkeit ausgezeichnet ist, die Seinesgleichen sucht, gerade im touristisch voll erschlossenen Chianti. Leider war das gesamte Ensemble im Jahr 2022 nach einem Trauerfall in der Familie "auf unbestimmte Zeit geschlossen". Es bleibt nur zu hoffen, dass dieses Juwel des Chianti nicht für immer verloren ist. Wenn die Familie nicht weitermacht, wird hier oben sicher niemand investieren. In alten Zeiten war sowohl der Alimentari als auch der Mittagstisch stets gut von den Einheimischen besucht. Die Albergo (ein Stern!) machte allerdings noch nie den Eindruck, noch Gäste anzuziehen.

Zu den Kombinationsmöglichkeiten: im Süden schließen sich nahtlos ab Arbia die Crete Senesi an. Im Osten kann man über Moncioni und Montegonzi einen Teil der Hauptstraße Richtung Montevarchi zum Rundenschluss Richtung Gaiole abkürzen. Im Westen lohnt sich eigentlich jedes asphaltierte Sträßchen wunderschönes Chianti!