Nigerpass (1774 m) Passo Nigra

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quäldich-Rennradreisen zum Nigerpass
quäldich.de bietet 2 Rennradreisen am Nigerpass an. Hauptsache bergauf!
Zum Beispiel Südtirol – der Alpen-Kurztrip vom 17.05. bis 20.05.2024
Auffahrten
Südliche Anfahrt vom Abzweig Karerpass
4,5 km | 74 Hm | 1,6 %

Nach links blickt man ständig ins Tal und nach rechts auf die Gipfel und Hänge der Rosengartengruppe, ein schönes Panorama. Zwischendurch taucht man immer wieder in den Wald ein und relativ plötzlich, in einer kleinen Abfahrt (!) steht rechts das Passschild. Es folgt direkt ein Knick nach links, rechts ist ein Parkplatz, sofort eine Rechtskurve, in der links eine Gaststätte steht. Das wars.
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Westanfahrt von Blumau (alte Straße über Breien)
18,5 km | 1390 Hm | 7,5 %

Dies beginnt nicht gerade Erfolg versprechend. Links passiert man eine Fabrikanlage. Die Straße ist eng und der Belag rau, man kommt sich vor, wie in einem Industriegebiet. Kurz nachdem man dieses letzte Gebäude passiert hat, hat man die Zivilisation rasch hinter sich. Man fährt in ein enges tiefes leeres Tal hinein. Schon am Anfang gibt es ein Warnschild: 20% Steigung. Allerdings ist davon zunächst nichts zu sehen. Man rollt in einem wunderschönen einsamen Tal: nur der spärlichste Autoverkehr, sonst der Fahrer allein mit dem Geräusch eines kleinen Flusses nebenbei. Durch das Tal schlängelt die Straße bei sanfter Steigung.
Kurz nachdem die Straße den Fluss überquert kündigt sich die erste Steilrampe an. Ob sie wirklich 20% steil ist, bleibt nicht ganz klar, aber attackiert werden kann sie auf jeden Fall, denn die Rampe ist nicht wahnsinnig lang. Danach ist die Straße wieder flach, und der Fahrer kann sich auf die nächste Rampe vorbereiten.
Sehr bald folgt das nächste Warnschild mit der unwahrscheinlich hohen Zahl: 24%! Etwas länger als die vorige, geht diese ganz hart in die Beine. Wieder flach, und dann wieder ein 24% Warnschild. Diese Rampe war nicht unbedingt länger, aber tat richtig weh. Erneut flacht die Straße ab. Genau hier hat man die allerletzte Chance, sich auf den mit Abstand härtesten Teil des gesamten Aufstieges vorzubereiten. Denn kurz danach bricht die Hölle aus: Die Steigung nimmt massiv zu, und diesmal ist die Rampe ohne baldiges Ende. Schier endlos schraubt sich die Straße in die Höhe, hier bei einer Durchschnittssteigung von 17,5%. Wer dieses Teilstück ohne anzuhalten übersteht, darf sehr stolz sein...
Nach 8,8 Kilometern mündet die alte in die neue Straße. Bei zunächst nur geringer Steigung bietet sich hier willkommene Erholung für die Beine. Nach Tiers erreicht man Sankt Zyprian, und anschließend wieder eine 20% Rampe. Dieses ist noch nicht die letzte. Noch härter erschien mir eine danach folgende längere Rampe, deren Steigung um die 14% lag.
Die letzten Kilometer sind von mehreren Serpentinen gekennzeichnet, und die Steigung liegt im bequemeren Bereich unter zehn Prozent. Nach 18,5 Kilometern erreicht man offiziell den Pass.
Auch noch nach erreichen des Passes steigt die Straße weiter an, jedoch nur sanft. Erst ein gutes Stück weiter, an der Tscheiner Hütte (1778 m) mit ihren Skiliften, erreicht man eine kurze Abfahrt. Wenig später erreicht man die Straße aus Bozen. Nach kurzem Aufstieg steht man auf dem Karerpass. Vom Nigerjoch bis hier beträgt die Strecke 6,5km.
Der Weg zum Nigerpass ist zwar lang und hat einen großen Höhengewinn, wäre aber über die neue Straße weniger hart. Es sind aber insbesondere die letzten zwei Kilometer der alten Straße, welche eine fast unüberwindbare Hürde darstellen. Wer absteigen muss, braucht sich nicht zu schämen, denn die Architekten solcher übersteilen Straßen (und diese Straßen gibt es in der Region Bozen auffallend viele) dachten nie an die Bedürfnisse des Rennradfahrers....
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Westanfahrt von Blumau (neue Straße über Aicha)
24,5 km | 1390 Hm | 5,7 %

In Blumau wählt man die Hauptstraße nach Völs und Seis, verlässt man sie später in Richtung Sankt Zyprian. Dann gewinnt man innerhalb der Komfortzone mittels Serpentinen stetig an Höhe.
Etwa drei Kilometer vor Tiers ist die Auffahrt vorerst zuende. Hier kommen Landschaftgenießer voll auf ihre Kosten, denn im Unterschied zur nach rechts unten liegenden Hölle im tief eingeschnittenen, supersteilen Tiersertal fährt man hier stattdessen auf einem Balkon, mit besten Ausblicken auf den Schlern, zurück zur Eisackschlucht und dahinter Bozen, sowie nach Osten auf die ersten Spitzen der Dolomiten.
Gerade vor Tiers biegen von rechts her die erschöpften Radler aus Breien, danach geht die Auffahrt wie oben beschrieben weiter bis zum Nigerpass.
Manche Radler suchen die ultimative Herausforderung, andere den Landschaftsgenuss. Die Straßen aus dem Eisacktal bieten beides. Was beide Straßen vereinen, sind die Ausblicke im oberen Bereich auf den Rosengarten und später Latemar, die bei der Besteigung der alten Straße im Herbst 2005 in Wolken verhüllt waren. Drei Jahre später war dagegen die Sicht frei auf zwei von Südtirols ganz besonders schönen Bergketten – wärmstens empfohlen!
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