Pfitscher Joch (2251 m) Passo di Vizze

Auffahrten
Südwestauffahrt von Sterzing
33 km | 1348 Hm | 4,1 %

Fährt man von Sterzing aus auf der Brennerstraße südwärts, so passiert man am Ortsausgang einen großen Kreisverkehr. Hier zweigt rechts die Straße zum Penser Joch und zum Jaufenpass ab. Über diesen Kreisverkehr geht es noch gerade hinweg, doch ca. 100 Meter weiter folgen wir der Ausschilderung zum Pfitscher Tal nach links auf die Straße nach Wiesen / Prati.
Bis kurz hinter dem Ort gibt es noch Gelegenheit zum Einrollen, dann nimmt auf einer langen Geraden die Steigung merklich zu. Immer entlang des Pfitscher Baches wird das Tal hinter dem Pumpspeicherwerk von Wiesen merklich enger und die Straße inklusive einiger kurzer 12 %-Rampen noch steiler. Auf dem Weg nach Afens muss ein Tunnel durchquert werden. Zur Erholung lässt im Ort die Steigung etwas nach, gleich danach jedoch wird über zwei Kehren ein felsiger Steilabbruch im Tal überwunden.
Weit oberhalb des Baches verliert man bei der Einfahrt in das Hochtal wieder einige wenige Höhenmeter. Zwischen den Bergen erstreckt sich nun das breite und nur sacht ansteigende obere Pfitscher Tal. Entweder im leichten Auf und Ab auf der linken Seite der Talsohle durch mehrere Weiler und den Ort Kematen oder weiterhin längs des Pfitscher Baches rollt man nun – immer noch auf perfekt asphaltierter Straße – entspannt dem Talschluss entgegen und kann dabei schon spekulieren, wo der Weiterweg hinauf zum Joch führt.
Schließlich nimmt die Steigung kurz vor zwei 180°-Kurven wieder zu, und plötzlich muss man ziemlich unvermittelt die Asphaltstraße verlassen. Diese führt nach links noch einige hundert Meter hinauf nach Stein / Sasso. Sich an die Ausschilderung zum Pfitscher Joch haltend fährt man jedoch geradeaus auf eine Erdstraße, die zunächst bis zu einem kleinen Bach dreihundert Meter eben bzw. sogar leicht abwärts verläuft.
Dann beginnt der Schlussanstieg. Die folgenden Serpentinen im Wald lassen sich sehr angenehm fahren, nie werden dabei zweistellige Steigungsprozente erreicht. Auch der Untergrund ist problemlos mit empfindlichen Reifen zu befahren, denn die Schottersteine sind gut in der Erde eingebettet. Das liegt sicher auch am Autoverkehr. Bis zum großen Parkplatz bei der vierten Kehre darf man nämlich noch mit dem eigenen Kfz fahren. Allerdings machen davon nur recht wenige Leute Gebrauch, auch weil das Pfitscher Joch abseits der touristischen Hauptstrecken liegt.
Nach vier Kilometern haben Radsportler und Wanderer die Straße endlich fast ausschließlich für sich allein, nur noch ein Shuttle-Bus fährt ab und zu vorbei. Auf dem langen, nur wenig gewundenem Mittelteil der alten Militärstraße nimmt die Steigung noch einmal auf wenigen Metern bis ca. 10 % zu, doch schon nach der letzten großen Kehre wird man dafür mit einem großartigen Bergpanorama rund um das das Pfitscher Tal belohnt. Von der Straße aus, die hier gleichmäßig nur noch zwischen 6 und 8 % ansteigt, bleibt die Passhöhe bis nach der letzten Rechtskurve verborgen. Die Fahnen, welche man zuvor auf dem Wiesenhang oberhalb der Straße sieht, gehören bereits zum Pfitscherjoch-Haus.
Die letzten 700 Meter rollt es fast eben zum Joch, das sich unmittelbar neben dem alten Zollhaus befindet. Ein Passschild gibt es hier jedoch nicht mehr, denn neben dem Grenzstein ragt nur noch eine verwaiste Stange in den Himmel. Der kurze Abstecher zur nahen und ein paar Meter höher gelegenen Schutzhütte lohnt sich unbedingt, auch wegen des großartigen Rundumblicks.
51 Befahrungen Befahrung eintragen