Weissensteinpass (1279 m)

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Nordrampe von Gänsbrunnen
5 km | 547 Hm | 10,9 %

Doch dieser Abschnitt von knapp einem Kilometer hat es in sich: durchschnittlich mehr als 14 % müssen erklommen werden!
Nach der Passhöhe und einer kurzen Abfahrt kann man sich entweder im Kurhaus oder im Berggasthof einen verdienten Imbiss gönnen. Da praktisch die gesamte Strecke im Wald liegt, ist sie eher langweilig; es gibt auch keine großartigen Aussichtspunkte, da die umliegende Bergzüge die Sicht gegen Norden versperren. Erst wer oben angekommen ist, wird bei entsprechenden Sichtverhältnissen mit dem Ausblick auf die Alpen belohnt.
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Südrampe von Oberdorf
5 km | 624 Hm | 12,5 %

Als Begrüßung hat der Weissensteinpass ein paar große weiße Felsbrocken dekorativ am Straßenrand positioniert. Diese werden ihm wohl den Namen gegeben haben. Die erste Gerade von 500 m nach der Rechtskurve ist mit 9 % noch relativ harmlos, nach der ersten Linkskehre steigt die Straße dann auf 200 m schon mit 15 % – und nach einer Rechtskehre beginnt dann der Kampf. Eine 650 m lange Gerade mit 20 % im Schnitt baut sich vor einem auf. In der Mitte dieser Geraden bewirkt eine mörderische Rampe, dass man am Lenker ziehen muss, bis man glaubt, ihn gleich in der Hand zu halten.
Die sich abzeichnende Kurve macht Hoffnung auf Entspannung. Der Sessellift kreuzt die Straße bei fast jeder Kehre, das Geratter des Lifts nervt, und die Leute schauen dem Sterbenden interessiert zu. In der nächsten Linkskehre auf 890 m Höhe hat man noch nicht die Hälfte der Strecke hinter sich.
Auf 500 m ist nun bei 5 % Steigung erst einmal Entspannung angesagt. Zum Glück liegt bis auf ein kleines Stück gegen Ende die gesamte Strecke im Wald. Der Gedanke „Kommt es noch schlimmer?“ mag einem nun in den Sinn kommen. Und es kommt schlimmer! Der nächsten Rechtskehre folgt eine 1 km lange Gerade, in der es auf 350 m über 100 Hm hochgeht – der absolute Wahnsinn!
Eine Kolonne von Autos verhindert einen Zickzackkurs, und die „Hopp Hopp“-Rufe kann man mit einem gequälten Lächeln und „Danke, kann ich brauchen“ quittieren. Nach einer sanften Linkskurve sieht man, dass die verflixte Steigung noch gar nicht fertig ist, aber die 12 % bis zur nächsten Linkskehre sind schon fast Erholung. Das Gröbste ist jetzt durch!
Mit 15 % geht es auf die letzten 800 m. Jetzt kommt man aus dem Wald und sieht auf der linken Seite das Restaurant Sennhaus, aber die Passhöhe ist immer noch nicht zu sehen. Eine Welt bricht zusammen! Weit kann es aber gemäß Radcomputer nicht mehr sein. Hier sollte man die schöne Aussicht auf das Juramassiv im Osten und Westen ein wenig genießen. Die Straße führt mit einer Rechtskehre wieder in den Wald, und die wirklich letzten 150 m hinauf zur Passhöhe sind dann im Sprint zu nehmen. Das Bedürfnis, das Passschild zu umarmen, ist riesengroß.
Fazit dieses Aufstiegs: der Pass ist schön zu fahren und erlaubt einem immer wieder schöne Blicke Richtung Solothurn. Zum Glück sind 95 % des Anstieges im Wald, welcher doch eine schöne Kühle spendet. Negativ ist der Sessellift, der durch sein Geknatter über den gesamten Aufstieg ein wenig nervt und somit auch verhindert, dass man die Autos schon früh hört. Für Prozentjunkies ist dieser Pass definitiv ein Muss und nach Wissen des Autors ohnegleichen in der Schweiz.
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