Von hagen306 – An unserem Standort Playa Granada ist alles bereitet für ein perfektes Bergtrainingslager früh im Jahr:
Die andalusischen Sierras reichen hier direkt ans Meer, und nach Westen, Norden und Osten warten fordernde, rollende und stets landschaftlich begeisternde Anstiege auf ihre Entdeckung. Sanft ansteigend zum Haza del Lino? Giftig weiter auf die Sierra de Lújar? Begeisternd zum Venta del Chaleco, die verschneiten Gipfel der Sierra Nevada am Horizont? Oder über einen langen Anstieg epischen Ausmaßes hoch zur Cabra, einzigartig in der Vielfalt der durchfahrenen Landschaften von den Plantagen in Meernähe bis in die monumentale Felswelt vor dem Gipfel und in 2018 wieder einmal bei der Vuelta im Programm? Die Peña Escrita, der Anglirú des Südens, wartet mit einer Kraftprobe. Hoch zur Venta del Chaleco blühen die Mandelbäume.
Und überall kennen wir die versteckten Bars entlang den Strecken mit den besten Tortillas und Bocadillos.
Entlang des Meeres geben einem kilometerlang fast verkehrsfreie Straßen jederzeit die Gelegenheit für einen spontanen Ruhetag außerhalb des Programms. Und Möglichkeiten, die Runden weiter zu verschärfen, gibt es ohnehin immer.
Je nach Wetter können die Tagesetappen getauscht werden. MIt etwas Glück bereiten uns die spanischen Straßenbauer auch noch weitere Touren mit neuestem Asphalt auf, aber hier wollen wir noch nicht zuviel verraten ;-)!
Von hagen306 – Nein, wir starten unseren Blog zum Bergtraining in Andalusien NICHT mit dem obligatorischen Sonnenschein-Blauer-Himmel-Ätsch-Bild. Obwohl wir das natürlich könnten. Nein, viel interessanter war des Bolzers (also Guide Tobias´) hemmungslose Shopping-Tour in Motrils Sport-Discounter. Hier probiert er gerade eine Perle des spanischen Helmbaus - mit integrierter Papp-Rennradmütze. Egal, Hauptsache die Frisur sitzt! Oder so. Aber wenn der Radkoffer irgendwo in Frankfurt hängenbleibt, führt kein Weg dran vorbei. Ansonsten: Die lange Anreise war in Windeseile vergessen, als wir am späten Nachmittag fix auf Motrils Hausberg, den Alto de Moral rollten. Na gut, ein paar Watt könnten getreten worden sein. Doch bei diesem stahlblauen Himmel, dieser kleinen Straße, diesem Panorama müssen die Pferde einfach galoppieren! 1x rauf , 1x runter und im Zug entlang der Küste in den Blauen Hecht....äh...verdammt...vergessen :-(. Ausnahmsweise sind wir dann heute mal gleich wieder ins Hotel und nicht in die schrulligste Bar des MIttelmeers. Morgen ist ja noch ein Tag. und übermorgen und Dienstag...Andalucía hat uns wieder!
Original-Beschreibung
Wir verlassen den Hafenbereich von Motril in Richtung Stadtzentrum, biegen aber schon am Stadtrand ostwärts ab auf die schmale Straße zum Alto de Moral, unserem Hausberg. Oben haben wir schon 550 Höhenmeter gemacht und genießen die Blicke aufs Mittelmeer. Wenn wir noch etwas Zeit haben, können wir sogar noch in Gualchos oder beim Caferini in Castell de Ferro einen café solo oder con leche trinken.
Alle Räder eingestellt? Dann kanns morgen richtig los gehen!
Von hagen306 – Dieser Tag heute stellt mir lediglich eine Frage: "Wer hat meine Beine geklaut??". Hat die Rollerfahrt die ersten 40km unten entlang am Meer super funktioniert, so verweigern meine beiden Pseudo-Kraftwerke im Anstieg ein wenig ihren Job. Scheinbar haben sie im Zuge der Energiewende den Umstieg auf zukunftsweisende Energiebereitstellung für die Bergauffahrten nicht geschafft: Z.B. durch gesundes Essen. Statt dessen begnügte ich mich wie immer mit fossilen Energieträgern von Schokolade bis Gummibärchen. - Mentale Gesundheit ist aber auch was wert.
Die ist mir nun bei km 14 im Stieg hinauf zur Haza del Lino ziemlich Wumpe. Gerade noch passte der Rhythmus und schwupps wird es zäh. Egal, diesen Preis hat der Skilanglaufwinter fast ohne Rad nun einmal. Später, oben an der Haza auf 1300m, erfahre ich aber, dass sich der Brennstoff auch bei dem einem oder anderen verflüchtigte. (Das darf ich jetzt aber nicht Torsten sagen, der für heute das Fazit zieht: "Es gibt diesmal keine Gruppe 3" - Chapeau, Ihr Lieben! Der guten Laune halber ladet Ihr ihn aber morgen auf ein paar albóndigas in Pinos del Valle ein ;-)!)
Derweil schwingt sich Tobias wieder auf seine neuen, heißgeliebten Pedalen (#Bolzerstyle, siehe Fotogalerie) und brät mit den Heißdüsen nach Rúbite runter.
Der Rest ist schnell erzählt: Fotos knipsen rauf zum Alto de Conjuro in der Waldbrandlandschaft, ankommen in Motril und #Schmutzbier im Blauen Hecht. - JETZT sind wir wirklich angekommen und freuen uns auf die von mir innig geliebte "Cabra" morgen. Salud!
P.S.: die qualdich-Trikots gibt´s jetzt auch in der Limited Salted Edition (siehe Fotogalerie)
Original-Beschreibung:
Heute können wir die Beine zunächst richtig freidrehen. Nur drei kleine Wellen stellen sich uns am Meer entlang in Richtung Albuñol in den Weg, und so können wir die warme Mittelmeerbrise und die herrlichen Blicke nach links in die Berge genießen.
Dorthinein geht es über Albuñol hoch nach Haza del Lino auf 1280 m über einen herrlichen Anstieg. Oben können wir einkehren. Vom Bocadillo bis zu einem richtigen Essen gibt es hier alles, inkl. café. Mit tollen Blicken auf die Sierra de Lujar und hinüber zur großen Sierra Nevada fahren wir nun wieder runter und biegen links nach Rúbite ab. Teils schnelle Abfahrt auf rauhen Belägen. Fast in Castell de Ferro angekommen, geht es scharf nach rechts über die Brücke über Lújar zum Alto de Conjuro auf den Alto de Moral, den wir schon von der gestrigen Einrollrunde kennen.
Rasant hinab sind wir schon wieder im Hotel. Beine hoch!
Von hagen306 – 12:00 Der Mythos lebt! High Noon an der mythischen Carretera de la Cabra im eitlen Sonnenschein. Auch mein linkes Bein hat sich wieder eingefunden - fehlt noch das rechte (siehe gestriger Bericht). Keine weiteren Worte zu diesem Bergklassiker! Must have!
13:00 - gefühlt 15:00: Im Refugio ganz oben verbringen wir etwas mehr Zeit als geplant. Hm, wir müssen wohl doch vorkochen lassen - aber ob das bei DIESEM Wirt funktioniert? Übrigens sind auch dieses Jahr zwei Recken am einzigen Haus auf 20km vorbeigesprintet - und haben nach Bemerken des Aussetzers umgedreht, ein paar km gesammelt und die 3000 Höhenmeter geknackt. Auch was wert!
15:10: Zack: Gruppe 2 kann es nicht lassen und fährt im Abfahrtssprint auf die 1 auf. Entsetzen bei Harry, der heute eh im "anerotischen" Bereich fährt. Hierzu bitte keine weiteren Fragen.
16:00: Schande - die Bar Venezia in PInos del Valle hat neuerdings Montags zu - alle Gruppen tendieren ohnehin dazu, durchzufahren. Es nähern sich Nieselregenschauer.
17:00. Die SAHNEABFAHRT über Guájar-Faragüit hat das ewige Lächeln in die Gesichter gezaubert.
18:00: Gruppenvereinigung im Blauen Hecht - tapas heute: Spiegeleier mit Fritten (fossile Energieträger haben nicht ausgedient :-)) - Ach so, die Sache mit dem Beglischen Kreisel:Quotenbelgier Luc ist glühender Verfechter des Belgischen Kreisel - allerdings bemerkt Markus beim Eisbier, dass dazu noch 9 weitere Belgier fehlen, weswegen das nicht geht. Gruppe 2 kann das ebenfalls bestätigen. Punkt für Markus.
So, if the road comes to en end, would you keep pedaling? YEEEESSS!!!
Original-Beschreibung.
Über den kleinen Stich von Ítrabo fahren wir ins Valle Verde. Kurz darauf erreichen wir Otívar (letzte café-Möglichkeit für die nächsten 25km) und folgen der legendären Carretera de la Cabra, die 2018 auch bei der Vuelta gefahren wird. Von satt grün ins karge NIchts aus weißem Fels und (hoffentlich) blauem Himmel.
Oben erreichen wir ein Hochplateau, von dem aus wir bei gutem Wetter geniale Blicke auf die verschneite Sierra Nevada blicken können. Hier steht auch ein kleines Refugio für einen kurzen Pausenstopp. In einem weiten Bogen fahren wir nun über Padul wieder nach Süden. Aus dem Olivenland wird allmählich Orangenzone. Bald ist Pinos del Valle mit seiner Bar Venezia erreicht - berühmt u.a. für ihre albóndigas (Fleischbällchen).
Es folgt ein einsamer Ritt über eine perfekt asphaltierte Bergstraße und den Alto de los Guájares. Gerüchteweise gut geeignet für satte Bergsprints! Nun geht es hinab bis zur N 323, die sich ihren Weg durch eine tiefe Schlucht hinaus zur Küste in Richtung Motril bahnt.
Von hagen306 – Wir haben das Wetter-Roulette gewonnen: Auf der Königsetappe hinauf in die Alpujarras bis nach Trevélez war uns Wettergott San Miguel milde gesonnen. "MIld" bezieht sich dabei aber nicht auf die Temperaturen (oben nur noch 3 Grad), sondern den Tag ohne Regen. MIt dem Wind muss Miguel auch noch ein Wörtchen reden - Einrollen an der Küste bis zur "Hübschen" (La Guapa) war nicht wirklich hübsch. Aber dann: Wir sind jedesmal aufs neue begeistert, wenn wir den Stieg über Polopos unter die Räder nehmen: Du siehst mit jeder Kurve, wie Du an Höhe gewinnst. Panorama satt, nicht zu derbe Prozente. Besser geht´s kaum! Oben an der Haza nach dem obligatorischen Bergsprint plündern wir erst einmal die Kuchentheke, denn wir wissen: Nach dem Queren des Tals des "Hässlichen" (des Flusses GuadalFEO) folgt noch das dicke Ende über den Portichuela de Cástaras. Es ist schlicht die Länge, die ihn mächtig werden lässt. Oben dann ist das Schinkendorf Trevélez schon zu sehen und natürlich hauen wir uns dort oben die "Schweinereien" in Form des Alpujarra-Tellers mit Blutwurst und Co rein. Alle? Fast alle. Denn ich spreche den Rest des Tages intensiv mit meinem Magen.
Weiter geht´s den Alpujarra-Hang hinab bis Órgiva und dann die "Nacional" im Zweierzug, geführt vom "Goldenen ICE" (dem Bolzer und Jörn), raus ans Meer. Schwupps, sind 155km und über 3200hm Geschichte. Darauf eine Clara (oder eben eine infusión - das spanische Wort für Kamillen-, Minz- und Kräutertee). - Die letzte Tour am Freitag kann kommen!
Original-Beschreibung
Heute fahren wir ganz tief in die Alpujarras, ins Schinkendorf Trevélez, dem Zentrum des Serrano-Schinkens. Aber damit nicht genug, die Etappe ist gespickt mit Highlights. Erst der nagelneue Panorama-Asphalt über Polopos (neu im Programm 2018) hinauf zur Haza. Dann die Contraviesa entlang mit grandiosen Tiefblicken zum Meer, und im Anschluss nach Norden in Richtung Alpujarras hinunter. Nirgendwo sonst sieht man so frontal auf die Sierra Nevada wie hier. Aber Vorsicht: die Abfahrt ist steil!
Deutlich sanfter ist der folgende Anstieg vom Rio Guadalfeo hinauf. Oben am Portichuelas fordert er uns aber dann noch einmal richtig. In Trevélez lohnt es sich, sich etwas umzugucken und in die Hallen zu schauen, in denen der Schinken trocknet. Achtung: Ab hier MIetwagen, Reisebusse und Rentner en masse!
Der weitere Abschnitt gehört zum Flowigsten, was die Region zu bieten hat. Geniale Kurven hinunter nach Órgiva, immer wieder kurze Anstiege. Dann dem Rio Guadalfeo folgend durch die vom Vortag bekannte Schlucht ins Hotel.
Von hagen306 – Wer heute schwere Beine hat, nimmt die Kurzversion: Nach der Contraviesa geht es dem Rio Guadalfeo folgend und durch die vom Vortag bekannte Schlucht zurückins Hotel. Aber schwere Beine hat heute keiner!
Von hagen306 – Wie sagten wir doch? Heute bewegen wir uns ganz nah an der quaeldich-DNA: "Der nächste Anstieg ist zwar steil, aber dafür nicht so kurz." Zwar bleibt uns das Martirium der allerletzten Kehren rauf zur Peña Escrita erspart: Das Gelände des ehemaligen aberwitzig auf den höchsten Zacken gezimmerten Bergzoos ist noch immer nicht wieder freigegeben. Doch werden die Orangen hier natürlich schon viel früher entsaftet. Ist der Einstieg zur Peña nach 20km Küstenfahrt (ja: wir starteten heute tatsächlich im Brevet-Tempo) noch sanft, kündet spätestens die Silhouette der Autobahnbrücke an, dass wir gleich in die "Schlange" einbiegen werden. Jetzt gilt es: Treten, was die Beine hergeben! Gut informierte Kreise berichten, dass sogar der Bolzer auf der kleinsten Übersetzung fuhr. Nach 2km wird es mit 10% schon fast versöhnlich flach, der Rest bis zum Umkehrpunkt ist Zugabe.
Dort aber Schrecksekunde: Sagt doch das verblichene Schild, dass unsere Abfahrt im nächsten Hippie-Dorf gesperrt wäre. Wir fragen die Besatzung eines Autos - die aber wird blass und kehrt gleich ganz um. Wir nicht - und haben Glück: Die Straße ist offen. Eine enge und in beiden Richtungen :-) anspruchsvolle Abfahrt bis runter zur Küste will nun bezwungen werden. Die Gegenwellen sind fast noch gemeiner als der Stieg vorhin. Nah an der quäldich-DNA halt!
Und es geht (zumindest für Tobis Truppe - derweil wir anderen schon bei Dorade und Salmorejo am Strand sitzen) so weiter: Vom Cantarriján aus asten die wackeren Helden die neu entdeckte "Ostauffahrt" hinauf. Aufgrund des orgiastischen Essens vorab in der Strandbar wird diese nunmehr die "Paella-Trophy" genannt. Chapeau! Und weil man ja von so etwas ja nie genug bekommen kann, hängen unsere Heißdüsen noch den Alto de Itrabo an, bevor sie dann auch zu uns im Blauen Hecht stoßen.
Der hat morgen leider zu (dann müssen wir wohl den Trevélez-Hammer fahren bis zum Abend), aber für Donnerstag sind uns als Tapas schon die heißgeliebten "Berenjenas a la miel" angekündigt worden. Si, señor!
Original-Beschreibung
Der Schrecken hat einen Namen: Peña Escrita. Steil geht es schon über die "Schlange", eine aberwitzige Kehrenstaffel, durch die Plantagen des Rio Seco nach oben, bevor uns eine längere Hangpassage zum finalen Gegner bringt.
Aktueller Hinweis Stand Februar 2018: Die im Track markierten allerletzten entsaftenden 4km bergauf zum ehemaligen Bergzoo an der Peña Escrita sind noch immer gesperrt. Sollte doch offen sein, entscheiden wir am Abzweig zur Abfahrt, ob wir raufquetschen.
Auch die Abfahrt hat es in sich: Erst derbe Gegenanstige, dann steil hinab zur Küstenstraße. Dort biegen wir nach Westen (Achtung: beleuchteter Tunnel) und bald hinunter zur Bucht von Cantarriján - PAUSE! Zurück geht es über Almuñécar. landeinwärts und den fast schon versöhnlich "flachen" Collado de Ítrabo zurück ins Basislager.
Abkürzungsoption ab Almuñécar: einfach der Küstenstraße folgen.
Von hagen306 – Man kann an der Peña Escrita die Lichter löschen, muss es aber nicht: Die 5a verzichtet auf die Schlussrampen und führt die Abfahrt mit einigen derben Gegenanstiegen hinunter zur Küstenstraße. Kurz nach Westen schwenken und vor dem Tunnel nach links in die Bucht von La Herradura abbiegen - PAUSE! Gerüchten zufolge soll es hier Dorade geben, die müde Beine schnell macht. Auch ein Sonnen- und Badestopp ist möglich. Es folgt der Rückweg über die Nationalstraße nach Motril. Je nach Gusto schwenken wir dabei noch einmal ein nach Salobreña. Fragt Hagen nach dem Lokal mit dem besten selbstgemachten Kuchen oben auf der Plaza!
Von hagen306 – Heute fahren wir im Tunnel - im Gorgoracha-Tunnel gleich über Motril. Damit sollte das Thema Tunnel eigentlich durch sein, doch scheint der eine oder andere doch noch etwas länger in selbigem unterwegs zu sein - und schwupp, hat man schon wieder so einen Pass übersehen und ist gleich ins nächste Dorf gefahren. Wenn es läuft, läuft es halt. Verloren gegangen ist jedenfalls keiner.
Der Guájares-Anstieg präsentiert sich heute von seiner besten Seite: Sonne satt, kein Wind. Dennoch überlassen wir den ersten Café des Tages auf halber Höhe Torstens Gruppe. Sorry, Wolfgang: undemokratische Mehrheitsentscheidung des Guides (Dafür wird er mich später noch am Berg stehen lassen :-).
Es rauscht nur so weiter nach Lanjarón, ein wenig Kultur an der alten arabischen Brücke und schon sind wir in der Stadt des Wassers. Dort reiten wir in eine 2-in-1-Bar ein: Kneipe und Wohnzimmer in einem. Cafe con Leche zwischen der Hausapotheke. Brote holt der Meister erst einmal vom Bäcker nebenan. Und auch Torsten besorgt uns dort noch etwas Süßstoff. Flaschen mit originalem Quellwasser aufgefüllt und weiter nach Órgiva, dem Auswanderernest in den Alpujarras.
Szenenwechsel: Der Himmel zieht sich nun zu, oben auf der Contraviesa haben wir erfrischende 4 Grad, Nebel und Niesel. Fahren wie im Tunnel - bloß runter hier!
Derweil schwebt Weißbierfan Michi noch drei Etagen über uns im siebten Himmel: Endlich hat er ein Lokal gefunden, wo es Paulaner gibt. Wir gönnen es ihm von Herzen! Über weitere launefördernde Getränke in Torstens Gruppe hat sich der Nebel des Schweigens der Contraviesa gehüllt ;-). - Während Michi schwelgt, sinniert Martin im letzten Stieg des Tages über "Scheinebenen". Mir ist zwar nicht ganz klar, wie einem ein 9%er eben vorkommen kann, aber wahrscheinlich sind wir im finalen Teil des Tages auch wieder im Tunnel angelangt. Kurz darauf meine ich, auf der Straße Münzen liegen zu sehen. Tunnelsyndrom? Ich lass sie einfach liegen - ich sitz ja schließlich im Sattel - Hauptsache bergauf!
Irgendwann aber hängen wir dann aber am Meer gepflegt im Caferini und speisen fossile Energien: Kuchen, Kakao und Co. Wohl gestärkt mit Rückenwind rauschen wir die Küste entlang zurück und schlagen auch den immer näher kommenden Regenwolken ein Schnippchen. Genau so soll es sein!
Jetzt bleibt für mich nur noch eine Frage: Wie können wir diesen Tag noch toppen? Richtig: Morgen endlich geben wir uns den Trevélez-Ritt. Schinken und Alpujarra-Teller warten schon!
Original-Beschreibung
Wir streifen Motríl und fahren über den Gorgoracha-Tunnel (330 Hm) nach Vélez de Benaudalla ins Hinterland. Die Auffahrt zum Alto de Los Guájares rollt wunderbar, der Belag ist toll,ebenso wie die Blicke in die Sierra Nevada, vor allem oben an der Ruine. Mit einem kleinen Gegenanstieg erreichen wir Pinos del Valle. Leicht ansteigend fahren wir Richtung Lanjarón mit Umweg über die arabische Brücke. In Lanjarón, bekannt durch seine Mineralquellen, zapfen wir Wasser, Brunnen gibt es genug! Nach einer kurzen Abfahrt erreichen wir Órgiva, und fahren dann über die Brücke mit den sieben Augen von hinten hinauf zur Haza del Lino. Kurz hinter dem höchsten Punkt erreichen wir das Restaurant Venta Cañadas. Hier gibt es die besten Bocadillos und einen sehr guten café. Ab hier fahren wir über Rubite stramm hinunter ans Meer und zurück nach Motril.
Von hagen306 – Gegenüber der Normalvariante nehmen wir nach dem Aufstieg aus den Alpujarras zum Restaurant Venta Cañadas noch den Stich hinauf zur Sierra de Lújar. Hinweis: Lohnens- und empfehlenswert nur bei Top-Wetter (Sierra-Nevada-Panorama) und nur für starke und abfahrtsichere FahrerInnen, da technisch SEHR anspruchsvoll v.a. in der Abfahrt auf marodem Asphalt. Vertraut auf die Einschätzung Eurer Guides - Sicherheit hat oberste Priorität!
Von hagen306 – Heute wollen wir nochmal alles rausholen aus der Region. Meer, Berge, Sierra-Nevada-Blicke, weiße Dörfer, Bocadillos und café con leche, knackige Anstiege und rauschende Abfahrten. Um das alles erleben zu können, shutteln wir euch die ersten 30 km nach La Guapa. Wer noch mehr will, fährt mit dem Rad hin (plus 30 km / 320 Hm). Bis Adra folgen wir dem Küstenverlauf, der uns nur wenige Höhenmeter aufzwingt. Dann geht es kurz hinein in die plásticos, aber schnell auch wieder auf einsamen Straßen zur Caceta Cinta, einem Übergang in Richtung Benínar-Stausee. Den Hochpunkt markieren drei Pinien. Wunderbar runter, dann sensationell hoch zur Venta del Chaleco: ein Traum auf
20 einsamen Bergaufkilometern! Bocadillo in Turón nicht vergessen! Reguläre Einkehr: Bodega de los quatro vientos nach der Venta! Es folgen Contraviesa, Haza und die aalglatte Panorama-Abfahrt über Polopos zum Meer...finales Ausfahren auf der Küstenstraße. Genießt die letzten Meter!
Von hagen306 – Finale beim Bergtraining I in Andalusien: Natürlich haben wir die komplette Gruppe 1 überzeugt, den langen Kanten über Adra und den Venta del Chaleco zu fahren. Und natürlich haben wir für eine würdige Ersatzfahrt für die beiden anderen Gruppen aufgelegt (denn die geplante Schotterpiste hat den Nächtlichen Regen vorgestern eher schlecht überstanden). So steht dieser Tag im Zeichen des Flüsterns:
Gruppe 1 fährt den Chaleco-Pass auf nageneuem Asphalt. Kein Mucks stört das flüssige Kurbeln. Gruppe 2 kurbelt über Albondón auf die Contraviesa und widlmet sich anschließend ausgiebgem Wellenreiten entlang des Bergkamms auf 1200m. Gruppe 3 surrt auf Flüsterasphalt über Polopos hinauf zur Haza. Ein letztes Mal verwirren wir die Bedienung mit unseren umfänglichen Bestellungen - ein letztes Mal gehen die Bocadillo-Brote aus.
Währenddessen speisen unsere Sportiven fürstlich in der Bodega de los Quatro Vientos. Es soll das vollumfängliche Tagesmenü nach 110km gegeben haben - irgendwie müssen ja die letzten 70km auch noch gefahren werden.
Das bekommen wir ja gut hin. Allerdings nur, wenn sich alle nicht zu sehr dem Flüstern der Pässe und des Asphalts hingeben. But so did Harry. Letzte Abfahrt, einmal clever vor dem Bolzer versteckt und schwups war er weg. Allerdings auch nach 5 min wieder bei der Gruppe - die letzten donnernden Rückenwindkilometer entlang der Küste krönen diese Woche voller Berge, Sonne, Wind und Clara. Hasta la próxima, querida Andalucía!
Gegenüber der Normalversion starten wir schon ab Hotel: macht entlang der Küste plus 30 km / 320 Hm. und insgesamt ein langes, aber herrliches 180er Brett!
Im Anschluss wartet schon der "Blaue Hecht" ;-)!