Reto und ich wollen schon seit vorigem Jahr gemeinsam den Alpenbrevet Klassiker Wassen – Gotthard – Nufenen – Grimsel – Susten - Wassen fahren.
In der ersten Julihälfte ist es sehr heiß. Nur am Dienstag den 13. soll es kühler sein. Also fahren wir um 4.30h in Wassen los. Nach sehr schweren Gewittern in der Nacht ist es tatsächlich angenehm kühl. In der Schöllenenschlucht zeige ich Reto das „Schlupfloch“ zur spektakulären Rossmettlen-Auffahrt und schwärme von der Stöckli-Tour ab Andermatt. In der Morgendämmerung sind wir ganz allein auf dem Gotthard (Bild 01). Erster Sonnenschein bei der Abfahrt nach Airolo. Das erste Auto überholt uns erst auf der langweiligen Geraden am Beginn des Nufenen (Bild 05). Nach dem 2. Frühstück auf dem Pass genießen wir die schnelle Abfahrt(Bild 06) nach Ulrichen. Wie erwartet werden meine Beine müde bei der zähen Auffahrt nach Gletsch. Die schönen Genusskehren hinauf zum Grimsel erfrischen meinen Geist, aber nicht meinen Körper (Bild 08,09).
Auf dem Grimsel liest Reto auf seinem iphone, dass der Sustenpass wegen eines Erdrutsches bis 18h gesperrt ist. Na ja, unser kühlendes Gewitter. Wir einigen uns schnell: Oberaarsee, den keiner von uns kennt, dann Grimsel Nord bis hinunter auf 1600m und zurück über den Furka, damit wir die 5000 Hm einhalten.
Der Oberaarsee hat auf 138 Hm 5 grüne Sterne. Vorher: wie kann man so etwas machen?? Nachher: das MUSSTE unbedingt so gemacht werden!! Einfach unglaublich. Tief- und Fernblicke vom Feinsten und ein wunderbares Sträßchen (Bild 12 bis 17). Hm maximierend fahren wir bis zum Fuß der Staumauer. So richtig frisch bin ich wirklich nicht mehr. Reto ist geschickt und kommentiert nicht meine Aussage „die halbe Nordauffahrt werde ich noch bereuen“. Und so muss ich hinunter bis zur schönen Tunnel-Umfahrung. Rast, Essen und Reto’s Erzählung seiner letzten 2700m Schotterpass Erlebnisse bringen mich irgendwie wieder rauf auf den Grimsel. Gott sei Dank kenne ich schon die Auffahrt, so dass ich nicht in die Noch-immer-nicht-oben-Falle tappe. Zuletzt der Furka: leichtfüßiger Beginn, die (nicht überraschende) Elementar-Schwäche in der Steilrampe, prächtiges Gefühl oben (Bild 20). Auch wenn wir Wassen von der falschen Seite erreichen, es war eine großartige Tour!
4 Pässe sind genug für mich, für Reto waren es voriges Jahr 9.