Von B-Schraube –
Wenn Klischees bedient werden, ist das ja immer ein kleines Fest... Aber der Reihe nach.
Aufgrund der Wetterprognose wird die Etappe in den Luberon auf Dienstag vorgezogen. Und wir sollten nicht enttäuscht werden! Nach dem üblichen Anfangsrencontre mit motorisierten Fahrsätzen bzw. deren Insassen folgen Radwege und Strassen mit wenig Verkehr, eine wunderschöne Streckenführung und sanfte Hügel, die sich kaum wie Anstiege anfühlen, so angenehm rollen sie weg.
Im herrlich einsamen Luberon ist die Herausforderung des Tages, eine geeignete Verpflegung zu finden. Etwa in der Mitte der Etappe befindet sich das kleine Dorf Peypin d'Aigues. Und dort gibt es genau EINE Verpflegungsmöglichkeit, ein nettes kleines Lokal der Marke klassisches französisches Bistrot. Die sportive Gruppe trifft als erste ein, und versucht - klischeehaft auf der Suche nach einer eher kurzen Mittagspause - diverse Sonderwünsche (Sandwich, NUR Hauptgang anstatt Menu, etc.) anzubringen. Diese werden vom Kellner wiederholt und leicht beleidigt abgeschmettert mit der Bemerkung, dass dies hier eben ein (richtiges) Restaurant sei ("on est un restaurant"). Die ausdauernde Gruppe entscheidet sich für die pragmatische Lösung und bestellt ca. zwei Dutzend "café gourmands" (quasi Kaffee und Kuchen). Damit weiss Monsieur le garçon umzugehen. Die entspannte Gruppe macht es dann richtig - auf die entspannte Art eben, dem Klischee entsprechend. Auf Nachfrage, was es denn alles gäbe, fällt irgendwann das Wort "Frites". Tag gerettet, ausser für die sportive Gruppe, als diese die Geschichte beim Abendessen hört.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Für den Schlusstag haben wir uns eine lange Etappe aufgehoben, die uns in das südöstlich von Isle liegende Lubéron-Gebirge führt. Dieser Höhenzug spannt sich südlich und südöstlich von L'Isle auf, und es ist sozusagen der allerletzte Außenposten der provenzalischen Alpen, die noch weiter in Richtung Süden in das hügelige Hinterland der Côte d'Azur übergehen. Die Anfahrt zum Lubéron ist flach: wieder benutzen wir den Bahntrassenradweg Véloroute du Calavon, um am Nordrand des Gebirges entlang zu fahren. In Cereste wartet dann die nicht allzu schwere, dafür aber umso schönere Auffahrt auf einen Pass mit dem schönen melodischen Namen Col de l'Aire deï Masco. Eine traumhafte Abfahrt bringt uns auf die Südseite des Lubéron, wo wir durch verschiedene malerische Dörfer bis Lourmarin fahren und dann den Höhenzug erneut nach Bonnieux überqueren. Auch für die Rückfahrt nach Isle nehmen wir den Radweg.
Ich bin diese Etappe gefahren und möchte die befahrenen Pässe in mein Palmares eintragen
Ich bin diese Etappe gefahren