Von hagen306 – Eine optimale Tour für die Spätsaison, rund um die Sierra Nevada mit dem Pico del Veleta als Europas höchstem mit dem Rennrad fahrbaren Berg.
Drumherum haben wir eine schöne Perlenschnur bekannter und unbekannter Bergstraßen und Pässe mit insgesamt ab 840km und 18.700hm bis zu 953km und 21.388hm aufgereiht: Von Alcaucín aus und entlang der Sierra Tejeda geht es zunächst hinab ans Meer, bevor wir die legendäre Cabra bezwingen. Nach der dünnen Höhenluft am Veleta und Stopover in Granada folgen Puerto Lobo und Puerto de los Blancares nach Guadix, dann der Sierra-Seitenwechsel über den Ragua in die lieblichen Alpujarras. Dort warten noch ein paar Bergüberraschungen, bevor es über das Valle de Lecrín und den Bermejales-Stausee in Schussfahrt zum Ziel nach Vinuela geht.
quäldich-Reise Sierra Nevada-Umrundung
Dies ist die offizielle Strecke der quäldich-Reise Sierra Nevada-Umrundung vom 29. September bis 9. Oktober 2018.
Von hagen306 – Bienvenidos a Andalucía - mit der Sierra-Nevada-Umrundung nimmt der letzte quaeldich.de-Klassiker 2019 Fahrt auf.
Nachdem das Hufescharren gestern schon ruhestörende Ausmaße annaehm und vor allem die Frühankömmlinge in Alcaucín es kaum erwarten konten, auf die Räder zu kommen, starten wir heute nun offiziell unser Bergfest auf zwei Rädern.
Der Fairness halber entschließen wir uns, den Pulk ganz gemach und gemeinsam auf die Strecke zu schicken und vorerst keine Le-Mans-Starts hinzulegen. Obwohl..lustig wärs ;-). Also kullern wir in schönstem Plaudertempo los - und halten die UNGLAUBLICHE 28-köpfige Zweierreihe tatsächlich bis zum Fuß des Hügels der Entscheidung aufrecht. Die Gruppenteilung erfolgt diesmal "en ruta": Robert, Torsten und ich gehen - oder krachen?? - einfach mit dem jeweiligen Normtempo in die Steigung. Herrlich, dieser prozentegierende Asphalt und herrlich, diese prozentegierende Meute! Sonne, Sonne, Sonne.
Wie üblich, werden die ersten Heldengeschichten feil geboten...ok, ziehen wir noch ein wenig an und arbeiten weiter an der unnatürlichen Auslese.
Oben hinter Alfarnatejo im Lokal wird die Bdienung blass: "Das ist aber viel für so wenig Leute". café, café, café. Da muss sie wohl mal etwas eilen, macht sie aber gut!
Es folgt ein disziplinierter Massenstart zur zweiten Hälfte der Tour (siehe Foto), und mit ein wenig Provokation sorge ich dann doch noch für das Auflegen des großen Kettenblatts im Bergsprint am Puerto del Sol. Kette rechts. Rechts. Rechts!
Die folgende Abfahrt lässt mich grübeln, ob wir wirklich erst übermorgen die Carretera de la Cabra fahren: Eine riesige Ziegenherde kreuzt die Piste und hat Melkstress - die vollen Euter schleifen fast am Boden - oder war da doch ein Bock dabei??
Egal, weiter im Programm: Runter und dann schöne 5 km bergauf zurück nach Alcaucín. Herrliche Dramaturgie, die ihren Abschluss bei laut Gerüchten diversen Kaltgetränken im "Hirsch" (huch, ist das Lokal im Bayrischen Wald?) findet. Wahlweise für den einen oder anderen auf noch einigen Extrakilometern oder auch unter Eules "Knethaken" - das Guideferienhaus unterm Hotel duftet jedenfalls gerade schön nach Massageöl.
Derweils warte ich noch auf ein paar Ersatzteile und auch ein Rad werden wir noch einmal im Sinne der optimalen Größe austauschen: Denn nur wenn Du das richtige Rad hast, legst Du auch einen perfekten Le Mans-Start hin!
Ursprüngliche Beschreibung:
Warm up: Von Alcaucin aus stürzen wir uns zunächst hinunter in Richtung Viñuela, um dann allmählich ansteigend auf der A356 dem Südwestufer des Viñuela-Stausees zu folgen. Unmittelbar vor Ríogordo ("der dicke Fluss") zweigen wir dann auf die A7204 nach Norden ab. Die Landschaft wechselt ganz allmählich von grün auf karg
Leicht geht es bergauf, bald biegen wir auf die kleine Provinzstraße MA4102 ab und....endlich dürfen wir die Berggänge auflegen. Zunächst gehen wir etwas steiler, dann wieder moderat über Alfarnate. Im Westen und Norden lugen die ersten karstigen Felsmassive hervor. Auf offiziellen 1085 m und 47km haben wir dann den Puerto del Sol erreicht. Ab jetzt wartet eine Panoramabfahrt bald mit Blick auf den Stausee und nach Osten zur Sierra Tejeda. Wir passieren Periana und rollen weiter bis Viñuela. Ab hier wartet dann der kurze Schlussanstieg hinauf nach Alcaucín.
Von hagen306 – Andalusische Tage können manchmal doch mehr als 24 Stunden haben. Aber nun haben wir alles geschafft. Die Uhr schlägt 1:30. Ist es wirklich so lange hell im Süden?
Nein, aber die Verzögerungen im Betriebsablauf haben uns doch nun etwas erschlagen.
Der Express startet zunächst pünktlich. Schnell wollen wir die erste Abfahrt hinter uns bringen, denn es wartet der Anstieg auf den "Balkon" der Sierra Tejeda, dem wir in Wellen bis nach Competa folgen wollen. Dumm nur, dass ausgerechnet gleich jetzt ein Plattfuß zur Pause zwingt. Und so komfortabel 28mm breite Reifen auch sein mögen - man muss doch verdammt lang pumpen. Auch mit der Ministandpumpe. Zwei, drei Wellen später haben wir eine ganz besondere Gemeinheit vorbereitet: Steile Abfahrt und gleich wieder noch viel steiler hinauf mitten durch Archez. Die örtlichen Hausfrauen werfen uns bewundernde Blicke zu, doch zum Handkuss reicht die Kraft hier nicht bei uns. Bloss rauf hier, denn oben wartet das weiße Dörfchen Cómpeta und obendrüber am Pass unsere Stammkneipe mit hübschen Getränken und Co.
Nunmehr geht es hinab zum Meer. Meinen wir. Nach einer scharf angefahrenen Kurve wechseln zwei von uns allerdings das Transportmittel und fahren mit Lieferwagen und Taxi nach Motril. Die weitere Versorgung gestaltet sich zum Glück recht einfach. Währenddesseen beschließt der Rest, dass der Balcon de Europa mit Kultur und vielen "Normaltouris" dann doch nix ist für uns. Folglich werden wir den kleinen Abstecher für kommendes Jahr wieder aus der Strecke streichen.
Nach dem finalen Auf und Ab an der Küstenstraße bis ins Ziel nach Motril gönnen sich natürlich noch einige das Schmutzbier im "Blauen Hecht". Andere belohnen sich mit einer Extrarunde auf den Alto de Moral, unserem Hausberg beim Bergtraining in Andalusien im Frühjahr. Und wiederum andere verlegen den "Blauen Hecht" in die Hotelbar - seit neuestem mit sage und schreibe 0,4l-Gläsern. Steter Tropfen füllt sich ein...oder so.
Derweil hält die Radlogistik noch einmal das Team auf Trab: Wir wollen für jeden das wirklich 1000% passende Rad auftreiben. Und zu guter Letzt darf ich mir noch ein neues Telefon kaufen, da dem meinen dieser Tag wohl etwas zu viel war. Smartphones sind auch nicht mehr, was sie mal waren.
Insofern: Nur noch 9 Stunden bis zur Carretera de la Cabra auf dem Weg nach Granda und dem Veleta!!!
Ursprüngliche Beschreibung
Die Etappenfahrt startet! Zunächst die "Balkonstraße" entlang der Sierra de Almijara mit ihren "Unterabteilungen" Sierra Tejeda, Sierra Játar, Sierra de Enmedio, Cerros del Puerto... hübsch garniert mit einigen kleinen Stichen und weißen Dörfern wie z.B. Cómpeta. Anschließend geht es hinab bis fast nach Torox. Heldenhaft nehmen wir aber am Kreisel den Abzweig in Richtung Frigiliana. Zunächst noch durch ein kleines Tal, schraubt sich das Sträßchen in Richtung Frigiliana, unserem Verpflegungspunkt. Teils ist der Asphalt hier etwas rauher.
Es folgt die zweite Abfahrt hinunter zur Costa Tropical, der wir nun auf der alten, durchaus mal welligen Nationalstraße bis zum Tagesziel folgen. Zwischendurch bietet sich u.a. die Bucht von La Herradura oder aber der historische Stadtkern von Almuñécar für einen café con leche an. Ab Salobreña geht es dann topfeben und hoffentlich mit einer ordentlichen Ladung Rückenwind ans Meer nach Playa Granada.
Von hagen306 – Cabra mía - was ein perfekter Rennradtag. 93km, schlanke 2300 Höhenmeter Carretera de la Cabra. Schier endloser Spaß vom Bersprint bis zur "Schmutzclara"
10:45 Alto de Ítrabo. Die Beine sind endlich warm, Knie knarzen, der Schweiß rinnt in Strömen.
11:00 In Otívar 20 cent für die Wasserflasche. Auf die Magdalenas für die Trikottaschen verzichten wir.
12:00 Einfahrt in die ikonische Felslandschaft weit über den grünen Tälern. Das Herz der Cabra. Genießen. Schlappe 8%. Breitestes Grinsen allerorten.
12:45 Leberwurst und Hühnerpastete bei der Pause. Wo sind aber die Gewürzgurken? Eule will eh das Essen rationieren, zu hoch sei bei einigen das Risiko, die aerodynamische Tropfenform zu bekommen.
13:30 Zaghafte Bergsprints auf dem letzten Berg das Tages - sind da etwa Ermüdungserscheinungen festzustellen?
13:35 Flow in der Abfahrt. Unsere Zwei-Meter-Riesen schlagen in Sachen Windschattenspender jede Schrankwand.
14:00 Die böse Schwiegermutter wartet am Suspiro del Moro. Mehr wird nicht verraten.
14:30 Tour d´honneur und Einfahrt nach Granada, Königliche Schmutzbiere. Ungezählt.
16:47 Schnell geduscht und auf den Stadtspaziergang durch Granada - Quien no ha visto a Granada no ha visto nada. Genau so ist es. Ikone Andalusiens. Endlich wieder zu Hause!
20:00 Kohlenhydrate
22:00ff "Éste es un lugar especial". Tapas-Schinkenenergie aufladen - Genau deswegen lieben wir die Taberna Gamboa
Y ya está!
Ursprüngliche Beschreibung
Heute wartet ein absolutes Sahnestückchen für den 34er "Teller". Von Motril aus schwenken wir nordwestlich in die Bergwelt. Erst durch die Mispelplantagen über den Alto de Ítrabo, nach kurzer Abfahrt dann die "Cabra" hinauf. Eigentlich ist die Straße aber nicht "zickig", sondern nur unglaublich schön, spektakulär von grün bis felsig-monumental-schroff. Ihren Namen im Rennfahrerjargon verdankt sie einem Aussichtspunkt (Mirador de Cabra Montés)
Nach satten 30 Kletterkilometern haben wir mit dem Doppelgipfel am Cruze de Jayena den höchsten Punkt erreicht. Über den Suspiro del Moro geht es bergab mit ein paar Wellen nach Granada. Erstmals sehen wir heute den Kulimantionspunkt unserer Tour: Östlich von uns baut sich der Pico del Veleta auf. - Anschließend gehört der Abend in Andalusiens legendärer Stadt uns. Für morgen sollten wir uns daher noch mit der einen oder anderen tapa stärken!
Von hagen306 – Leider oder glücklicherweise sind einige gestern Abend doch noch schwach geworden im "lugar especial", der Taberna Gamboa. Denn die Beine laufen trotz wenig Schlaf infolge akuter "Überclarisierung" (Radler halt) doch recht flüssig. Zwei Gruppen nehmen heute die Romantik-Variante hinauf zum Pico del Veleta: Liebliche 23% hinter Güéjar, verkehrsfrei. Radlerherz, was willst Du mehr? Natürlich haben wir diese Variante gestern bei der Tourbesprechung als die Hammerhärte angepriesen. Und die Rampen im Steinbruch hinter Monachil damit exklusiv für Torstens Gruppe reserviert. Aber es ist eigentlich so egal, denn alle kurbeln wie die Weltmeister hoch zum Pico del Sol, äh Veleta: Sonne satt und angenehme 15 Grad beflügeln uns bei der Hatz hinauf auf Europas Rennraddach. Vor allem auch Christian, der sich für heute vorgenommen hat, mit seinen Bärenkräften hinter sich eine aalglatte Spur in den miesen Asphalt ganz oben am Gipfel zu brennen. Hat er aber irgendwie vergessen.
50km bergauf, Hauptsache bergauf. Und nichts weiter!
Den Gipfel auf 3.396m müssen wir uns zwar mit einer invasiven spanischen Damencombo teilen, aber unser Charlie wischt sie einfach beiseite, um auf dem Gipfelpfosten artistische Turneinlagen zu zaubern. Respektvoll spritzt somit das Publikum zur Seite.
Die Abfahrt gestaltet sich, sobald der Asphalt wieder fahrbar wird, zum Superflow XL. Vor allem Torstens Gruppe cruist förmlich die 40km bis hinunter zum Genil. 2.500 Höhenmeter am Stück einfach so vernichtet. YEAH! Zwischenzeitlich hoffe ich noch auf einen stillen Moment an der Virgen de las Nieves, Granadas Schutzpatronin, auf 2600m, aber eine italienische Busgruppe konfisziert schlicht sofort mein Rad, um sich damit in Siegerposen abzubilden. Da ist dann doch mal eine Durchsage fällig! Aber bald sind sie weg und die Virgen hat ihre Würde wieder.
Und was macht man im Anschluss unten in Granada? Richtig: in die Cafetería einkehren und Kuchen schlemmen. Den Extrawunsch eines Cinzano bekommen wir zwar mit Kopfschütteln quittiert, aber das ist auch egal. Der Pico del Veleta ist unser. Schnell noch die alten Rennradschuhe (extra für diesen Tag reaktiviert) weggehauen und dann ab zum Ausflug in die Granadiner Lokale!
Ursprüngliche Beschreibung
Das Rennraddach Europas wartet. 50km, die nur ein Attribut kennen: BERGAUF! Wir schlängeln uns über Monachil aus Granada hinaus. Nun heißt es: Klettermodus einlegen für die ersten 9km hinauf zum Purche. Mit kurzer Gegenwelle geht es weiter zur Hauptstraße hinauf in die Sierra. Der sanftere Anstieg bis zum Naturparkzentrum auf 1650m sorgt für den berüchtigten Bergauf-Flow.
Weiter geht es auf der alten Passtraße durch den Pinienkranz bis auf 2200m und über dem Skidorf zur Schranke. Ab hier gilt: Keine Autos!. Die Straße durch das Skigebiet ist teils sehr schlecht. Ganz oben noch einige Meter Schotterpiste und dann ist es geschafft: 3396m ü. NN.
Abwärts bis zum NP-Zentrum den selben Weg, dann warten ein paar Varianten auf Nebenstraßen hinunter nach Granada: Vamos de fiesta!
Von hagen306 – Gegenüber der "Normalvariante" geht es hier noch etwas kerniger zur Sache. Wir folgen dem Genil bis Pinos del Valle, zweigen links hinauf nach Güéjar-Sierra, kreuzen im Anschluss den Genil, um auf einem einsamen und teils böse steilen Sträßchen bis zum Naturparkzentrum zu klettern. Hier treffen wir auf die Normalvariante bis zum Gipfel und wieder hinunter.
In der Abfahrt nehmen wir ab dem NP-Zentrum für besonderen Flow die Hauptstraße, genießen die gigantischen Tiefblicke und das Panorama der Sierra de Huetor im Norden, bevor wir auf etwa 1000hm nach Pinos Genil abzweigen. Spätestens ab jetzt sollte es wieder kuschelig warm werden :-). Entspanntes Ausrollen über Cenes hinab nach Granada. Der Veleta steht im Palmarés!
Von hagen306 – Ein sanfter Tag: Nur der "smoothe" Puerto de los Blancares stellt sich uns in den Weg. Leicht wellige 86km, zunächst durch bunten Mischwald, nach der Passabfahrt und dem Talkessel von La Peza queren wir die Canyonlands: es wird trocken und löchrig im Gestein um uns herum - die Höhlenwohnungen von Guadix sind nicht mehr weit. Schauen wir uns natürlich an! Auf kleinen Wirtschaftswegen fahren wir dann leicht bergan weiter auf die Sierra zu, nach scharfem Ostknick in Jeres del Marquesado geht es dann schnurstracks auf unser Tagesziel zu: Calahorra mit seiner mythischen Burg, der wir auch gern einen Besuch abstatten - wenn der Hausmeister da ist. Ansonsten heißt es heute aber: Beine hoch!
Von hagen306 – Ein jeder weiß: Etappen unter 100km sind Ruhetage. Wir fahren heute nur maximal 93km. Schön.
Es geht von Granada nach Calahorra. Viel Gegend. Ein paar Hügel. Der Puerto de los Blancares. Die Sonne funktioniert heute wieder. Schön.
In Guadix gibt´s entweder Kaffee oder Eis. Mo hat heute kein Eis bekommen. Augen auf bei der Gruppenwahl. Trotzdem satt geworden. Schön.
Die Steigungsprozente an den kleinen Laktatwellen werden brüderlich festgelegt: Es gilt der höchste von einem der vielen Garmins in der Gruppe angezeigte Wert. Schön.
Esmeralda, die Steinsuse heult. Die Felsskulptur neben der Straße scheint etwas dicker geworden zu sein. Von der Hexe wegen ihrer Liebe zu Juan nebst selbigem versteinert und trotzdem schwanger?! Schön.
Die Kameras knipsen heute den ganzen Tag. Ein Dank auch an Christian, der einige der heutigen Fotos beigesteuert hat. Schön!
Trotz Eules Verriss vorab (" Ooch, ich war da mal drinn, det is nüscht!") gehen wir ins Castillo de Calahorra am Tagesziel und lauschen den Erzählungen des alten Hausverwalters über die Mendozas, natürlich getränkt mit diversen Frauengeschichten der Mendozas. Schön.
Gerade beim Schreiben dieses Berichts stellen wir fest, das unser Fahrer Ricardo wirklich tschechische Füße hat. Keine weiteren Details. Schön.
Morgen wollen fast alle auf die Langversion der zweiten Königsetappe über den Ragua und den Venta del Chaleco gehen. Really SCHÖÖN!
Ursprüngliche Beschreibung
Den eigentlich sanften Tag nach Calahorra haben wir für die Nimmermüden ein wenig angefettet: Natürlich nur des Panoramas auf Alhambra und Sierra wegen fahren wir nördllich und gleich bergauf am Albayzín vorbei zum Puerto Lobo auf etwa 1100m. Kurz darauf zweigen wir von der A403 auf ein kleines Giftstück ab: Nach Beas de Granada folgt ein kleiner Stich - oben natürlich wieder Panorama - diesmal nur auf Sierra. Nach kurzer Abfahrt kommen wir wieder auf die Normalvariante und folgen dieser bis Calahorra.
Von hagen306 – Die Kurzvariante ist heute ausnahmsweise nicht die Normalvariante - obwohl es eine traumhafte Tour ist! Dennoch stellt sich nicht nur der Ragua in den Weg nach Trevélez, sondern auch das stete Auf und Ab nach dem Einbiegen in die Alpujarras-Flanke ab Laroles fordert ordentlich. Ein weißes Dorf folgt auf das nächste. Angenehme Temperaturen im klimatisch begünstigten Quertal machen das Fahren zu einer wahren Wonne. Empfohlener Café-Stopp: Válor. Aber eigentlich gibt es hier überall Top-Lokalitäten. Gut gestärkt biegen wir ins Trevélez-Tal ein und spüren die schiere Größe der Landschaft. Auch für uns heißt es nun: Bergankunft im Schinken-Oberdorf!
Von hagen306 – Die Mission: Auf die Südseite der Sierra Nevada in die Alpujarras einreiten. Ergebnis: Accomplished. Und zwar so gut wie alle. Hat der positive Gruppendruck wohl wieder gewirkt.
Kurz nach 9 geht es los. Scharfer Start: sofort hinein in den Puerto de la Ragua. Weil er sich so flüssig fährt, beschließt eine Glasscherbe, den Schwierigkeitsgrad ein wenig zu erhöhen. Pffff, aber fix ist der Schlauch getauscht und es ist auch nur ein Reifen der alten Schule: 23er, und nur 7 bar müssen drauf, da das Fahrergewicht während der letzten Tage schon ordentlich gesunken ist.
Unsere wilden Tiere Christian und Robert bleiben von solcherlei Missgeschick verschont. Ergebnis: Vermutlich wieder irgendeine Strava-Rekordzeit für die Nordauffahrt des Ragua.
Oben am Pass merken wir: Verdammt, einer hat die Regenjacke vergessen heute. Ob das wohl gut geht? Es sollen ja nur wieder 24 Grad und Sonnenschein werden heute.
Es folgt: Krasse Höhenmetervernichtung am Stück von 2000 auf 400. Um im Anschluss gleich wiederdie nächsten 1000 zum Chaleco zu prügeln. Treten und beten, dass keiner explodiert. Tut natürlich keiner.
Oben Futter, diesmal gaaaanz sanft über die Ausreißerstrecke auf der Contraviesa und mit Schmackes wiederum auf 500m runter nach Cádiar: Zumo de naranja fresco.
Nun der Nachbrenner: rauf auf die Alpujarra-Schulter. Wir sind in herrlich zügigem Plaudertempo unterwegs. Dabei vergesse ich, dass NIco doch nicht den Track auf dem Garmin hat. Somit heißt es: Leider ein paar Extra-Höhenmeter auf dem falschen Weg. In der Zwischenzeit sinnieren wir völlg sinnlosen Entschleunigungstourismus. Egentlich wollen doch alle nur Rennrad fahren, oder??
Und dann ist es endlich geschafft: Trévelez grüßt. Wir sind da. Und hübsch geplättet. SO soll es sein. Jetzt Chill Out über den Dächern von Spaniens Schinkendorf. Salud!
Ursprüngliche Beschreibung
Diese Etappe ist EPISCH! In der Morgenkühle stellt sich uns sofort der Puerto de Ragua auf 2000m in den Weg. Nach schneller Abfahrt von der zugigen Passhöhe ist der "point of no return" heute Laroles: Wer schwere Beine hat, fährt ab hier im "Gruppetto" auf der Kurzvariante direkt nach Trevélez, Spaniens Schinkendorf Nr. 1.
Für alle anderen gilt: Hinunter ins staubtrockene Niemandsland, ab dem Benínar-Stausee die Berggänge auflegen und sich dem Venta del Chaleco hingeben! Außer ein paar Oliven und Weinstöcken gibt es hier nur diese herrlich unrhythmische Passtraße mit mehr als 23km Länge.
Oben dann Wellen, bevor wir die Senke von Cadiar passieren, den Alpujarra-Hang erklimmen und durch weiße Dörfer nach Trevélez fahren. Das Ziel: der Barrio Alto über dem Dorf. Darauf eine Clara!
Von hagen306 – Wie jetzt, Stahlfelgen?!? Hätte ich solche drauf gehabt heute, dann wäre alles nach Plan verlaufen: Nämlich eine tolle Fahrt entlang der Alpujarra-Schulter, hinunter fast bis ans Meer und natürlich noch einmal hinauf, scharf gewürzt mit der von den Andalusienveteranen unter uns innig geliebten Mauer von Albuñuelas.
Soweit zu einem schönen Traum, der zunächst nach keinen 20km jäh von einem dumpfen Krachen unterbrochen wird: Ein Stein hat sich auf die Straße verirrt und während vor mir alle noch ausweichen können, ich selbiges mit einer wegfliegenden Flasche versuche, fahre ich auch schon mit beiden Rädern über das Ungetüm. Doppelplatten, na gut, wenn es weiter nix ist. Doch auch beide Felgen sind de facto nicht mehr zu gebrauchen. Und so gibt es für diesen Tag für mich keine Wahl, als meine Gruppe ziehen zu lassen und statt dessen kurz darauf in den Besenwagen zu steigen. Zu groß das Risiko, dass die Laufräder vollends kollabieren. So einsam können die Arbeitstage eines Guides sein :-(
Doch kein Grund für Trübsal, denn natürlich ist es für alle anderen ein super Tag. Meine Gruppe füllt etikettengerecht noch einmal die Flaschen mit Original-Lanjaron-Wasser aus der Quelle, bevor wir es uns im Café unter festlich geschmückten Baldachinen gut gehn lassen. Fiesta de la Virgen del Rosario. Wer das ist? "Irgendeine Jungfrau", meint der Wirt.
Kurz darauf übergebe ich den Staffelstab an meine Co-Guides aus der Gruppe - habt ihr Klasse gemacht. Vor allem seid ihr wohl die einzige disziplinierte Gruppe, die am Pausenpunkt am Stausee nicht die Abkürzung (über eine Mauer und Leitplanke klettern) nimmt, sindern regulär die Straße runterrollt und auf der andern Talseite zur Staumauer klettert.
Aus den beiden anderen Gruppen höre ich, dass der Guájares-Anstieg nur so weggedrückt wird. Stilvoll wird zudem in der Venezia-Bar eingekehrt. Da aber heute ein Geburtstag zu feiern ist, werden ausnahmsweise nicht die Albóndigas aufgefahren, sondern die drohende "Unterclarisierung" bekämpft. Insofern schmerzt dann auch besagte und geliebte steile Mauer am Ende der Tour nicht mehr so sehr :-)
MIttlerweile waren hoffentlich alle im Pool unserer kleinen Bodega. Auch die Räder sind für morgen wieder alle gerichtet (ich selbst hab jetzt ein neues Ersatzrad). Schauen wir nun also, ob der rote oder weiße Wein besser mundet. Salud!
Originaltext:
in zauberhafter Tag: Von Trevélez rollen wir immer schön durch die Alpujarras über Pitres, Pampaneira und weitere der kleinen pueblos blancos und dann runter nach Órgiva. Moderat geht es nach Lanjarón hinauf, dem Ort des magischen Wassers.
Es folgt das Valle de Lecrín, der Granadiner Obstgarten. Herrlich stramme Abfahrten und Pause auf der Staumauer. Weiter geht es über Los Guájares: 14km Kletterei mit atemberaubenden Blicken hinunter zum Meer und hinüber zur Sierra.
Nun wartet schon die Bar "Venecia" in Pinos del Valle - Kraft tanken für die Muro de Albuñuelas: 3 oder 4 - je nach Schwere der Beine - kurze steile Stiche, dann geht es "zum Ausrollen" (Zitat Hagen) weitere 5 km hinauf. Nur ein kleiner Strich auf der Straße mit dem Wörtchen "cima" sagt uns, dass hier auch Radrennen stattfinden. Die Ersten hier oben müssen heute abend in der Bodega im Hotel den Wein bezahlen - salud!
Von hagen306 – Die lange Variante macht noch einen Ausflug hinauf nach Bubión und Capileira, weiteren weißen Dörfern. Hier können wir uns auch trefflich mit den Kopfsteinpflastergassen messen. Anschließend folgt die Strecke der Normalvariante.
Von hagen306 – Heute morgen ist der rote Teppich der Hoteleinfahrt zu unserer Bodega im Lecrín-Tal wieder eingerollt. Warum eigentlich, wir wollen unser Domizil doch auch wieder würdevoll verlassen?!
Während ich noch am neuen Rad herumbummele, sehe ich schon an Guide Nr.1 Torstens verschmitztem Blick, dass er heute wieder was im Schilde führt. Wahrscheinlich nur Gutes. Ich lasse ihn erst einmal mit seiner Gruppe davonziehen. Irgendwann kommt schon der legendäre "Kürzeler-Hügel" (dieser Code wird nur vor Ort erklärt), wo wir ihn wieder erwischen.
Aber eigentlich ist alles entspannt. Wir donnern die Sierra-Nevada-Umrundung 2018 heute mit gerade einmal 2 Hügeln auf 100km aus. Langsam den Zug auf Fahrt bringen und dann "Rock´n´Roll" ist angesagt. Grupo 2 erwischt die 3 dann auch schon kurz nach Padul. Die SPD-Hufe scharren, die Schaltungen wiehern freudig. Teil 1 der MIssion erfüllt: Reisegeschwindigkeit. Da kann ich mich mal fix rausfallen lassen und die doch etwas "sofaeske" Sitzposition meines Ersatzrads sportifizieren. Und schwupps kommt Tante Torsten mit den Seinen vorbeigehuscht. Nu pagadi, sajez! Hinterher!
Die Beine sind warm, heute wäre eigentlich ein Wildschwein-Tag: Rhythmuswechsel im Berg, Attacken, bis das Laktat spritzt. Ich entschließe mich für die moderate Variante und fahre stattdessen durch Torstens Gruppe hindurch, während er mich gönnerhaft ziehen lässt (er spielt wohl nur mit mir...). Interessante Eindrücke nehme ich aus dieser Überholaktion mit: Da wird schon mal gesungen und gepfiffen, auch ein Knie ist leise zu hören. Werner nutzt die Chance und lässt sich im Windschatten bis an den Gruppenkopf ziehen, auch noch ein, zwei andere vergrößern den Zug.
Ich drehe mich noch einmal um: Torsten tänzelt förmlich auf dem Rad, er fährt teils einbeinig. Ist er unter- oder überclarisiert? Egal, weiter zu den meinen und hinauf zum Cruze de Jayena. Damit ist das Tagewerk schon geschafft und der Blick wendet sich von der Sierra Nevada im Osten nun nach Westen ins weite Olivenland bis zur schroffen Sierra Tejeda und Almijara. Abfahrt, yeah!
Zwischenzeitlich höre ich aus der schnellen Gruppe, dass im Lokal bei der ersten Pause zuckerfreie Fanta mit Extra-Zucker angereichert wird. Ähem, ja. Dinge gibt´s :-)
Nunmehr wartet mit dem Navazo nur noch ein kleiner Hügel. Doch der Fluch, den Ricardo gestern über mich bannte ("Pannenhagen"), schlägt wieder zu: Plattfuß, nicht bei mir, aber ich pumpe. Tante Torsten nutzt das gnadenlos aus: wusch, vorbei und ausgetanzt hat er mich. Schnell fahren macht halt keinen Sinn, wie schon Guidekollege Paul in den Pyrenäen feststellte. Aber Spaß, und so nehmen wir die Verfolgung dankend auf. Derweil verbläst es (im Wortsinne) so manche Gruppe. Mehrheitlich findet man aber wieder im nächsten Lokal zusammen.Der frische Orangensaft eint halt doch.
Torsten kehrt später in der "Hühnerbar" ein, denn von dort aus hat er den Logenplatz auf den letzten Bergsprint des Tages am ikonischen Felseinschnitt des Boquete de Zafarraya, den Team Dubai heute für sich entscheidet. Ich bin halt der Pannenhagen. Die Revanche für morgen ist aber schon angekündigt und kartiert. Aber vielleicht schlage ich auch einfach nur mit der Wildschweintaktik zurück im Giftstieg von Comares oder auch ganz woanders morgen...Spannend wird´s!
Und so rollen wir königliche finale 10km hinunter nach Vinuela, aus dem Talkessel bläst uns die Heißluft wie mit einem Föhn entgegen. Schnell in den Pool und ein Schmutzbier!
Währenddessen kämpfen andere mit den Balkontüren und schrauben sicherheitshalber mit dem Multitool erst einmal den Rahmen auf. Oder hätte man doch einfach nur den anderen Türflügel öffnen müssen? Wir verbuchen das unter natürlichen Verschleißerscheinungen nach 8 Tagen in Andalusien.
Ein paar Stunden später ist nun auch der letzte Tanz durch die Anekdoten der Tour mit Tante Torsten fröhlich getanzt. Misson accomplished: X Clara. Die morgige Ausrollrunde kann kommen.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Heute endet die eigentliche Rundfahrt. Den Stieg bis Pádul merken wir kaum. Gemeinerweise geht es weiter durch Oliven, Mandeln, Wald und Weideland hinauf bis zum "Doppelpass" am Cruze de Jayena. Oben zweigen wir nach Westen ab. Es wartet eine noch einmal völlig andere Landschaft, geprägt von Oliven und den Blicken auf die kahlen Gipfel der Sierra Tejeda und ihrer Schwestern am Horizont.
Vorbei am türkis lockenden Bermejales-Stausee steuern wir Alhama de Granada an, einen jener Orte, die in der Reconquista arg umkämpft waren. Durch moderates Terrain geht es bis Ventas de Zafarraya - nach der legendären Grillhähnchenbar startet hier die Schussfahrt ins Ziel in Viñuela direkt am gleichnamigen Stausee.
Geschafft, Beine hoch oder ins Wasser, Chillomat an der Hotelbar, Wohlsein beim Betrachten des Sonnenuntergangs hinter den umgebenden Bergen sind angesagt!
Von hagen306 – Wer wirklich noch nicht genug hat, darf heute noch einmal eine neue Folge des lustigen Lichterlöschens in Angriff nehmen: Am Bermejales Stausee geht es nicht nur entlang, sondern drumherum (nebst ein paar Höhenmetern), ab Ventas de Zafarraya geht es noch einmal westwärts über den Puerto del Sol hinunter nach Vinuela.
Königsetappe Nr. 3!
Von hagen306 – Heute gilt es: Die Bestie von Comares wartet. Schlaue und Radaffine Köpfe bauten dereinst das Dörfchen auf den höchsten Berg der Umgebung. Eigentlich haben wir die ganze Woche rund um die Sierra Nevada nur auf diesen einen Tag hingearbeitet. Denn wer hier nicht oben war, der war gar nicht hier. So sprachen wir gestern bei der Tourbesprechung. Die logische Konsequenz: Volle Hütte in allen drei Gruppen.
Schnell geht es erst hinab. dann langsam ab Trapiche wieder hinauf. Waren da nicht irgendwo Mangos? Egal. Es zählt heute nur Aspalt, prozentegierender Asphalt in den Montes de Málaga. Man hört förmlich das respektvolle Schlottern der Knie vor dem Stieg. Und dann haben gewisse Leute auch noch Attacken für diese Rampe angekündigt.
Und da ist er auch schon, der 7km lange Anstieg rauf ins Bergdörfchen. Die Frage des Tages lautet: Bis wieviel Prozent Steigung kann man freihändig noch Fotos schießen? (Ich habe meine Kamera heute wohlweislich daheim gelassen und überlasse das Knipsen Daniel - danke für die Bilder!). Recht schnell (im Wortsinne) ist der Zug auf Fahrt. Leiden wir etwa? NEIIIIIN! Natürlich nicht. Schließlich wartet oben der erste Kaffe des Tages. Mit Mühe quetschen sich einige "Einser" an uns vorbei, während wir schon "Oh Champs Élysées" anstimmen. Real style never dies :-)!
Nach dem Gnadenbrot oben im Dörfchen geht die Sause nun richtig los: Kurze Zwischenabfahrt und es wird Zeit, etwas für die Laktattoleranz zu tun. Bergintervalle den eigentlich recht hübschen Balkon hinauf. Fix sind wir in Colmenar. Sportlergerecht ernähren wir und von Milchreis, "Tanques" mit frisch gepresstem Orangensaft und der schon sehr in Richtung Alpujarreno-Teller gehenden Pizza. Blutwurst, Chorizo... - fehlt nur noch das Spiegelei drauf. Aber das ist auch nötig, denn wir müssen noch vor der einzigen Regenwolke des Tages fliehen auf dem Heimweg. Also: Im Zug die letzten Wellen entlang des Stausees nach Vinuela weggedrückt. Nix Formation Schildkröte! Das gilt ausdrücklich für alle Gruppen. O-Ton Lars: "Ich dachte, das wäre hier Gruppe 3" Sicher, aber eine von quaeldich.de.
Und die hat wie ihre Pendants 1 und 2 nunmehr die Sierra-Nevada-Umrundung 2018 souverän gemeistert. Yeah, yeah, yeah!!!
Einmal noch heißt es nun: "Salud!! und dann beschließen wir auch diese Saison. Es ist genug. Aber nur für 2018. Hasta la próxima, querida Sierra.
Ursprüngliche Beschreibung:
Heute wagen wir uns noch einmal weit nach Westen bis in die Montes de Málaga.
Kleine Straßen, erst böses Klettern nach Comares, dann moderater Bergaufflow, Kaffee in Colménar, Heldengeschichten den ganzen Tag, Ausrollen entlang des Viñuela-Stausee. Y ya está! Hasta la próxima!