Junggesellenabschied im Thüringer Wald 146,5 km / 2799 Hm
Redaktionell bestätigte Tour von Reinhard
Von Reinhard –
Was wird erwartet von der letzten Radtour eines jungen Gesellen, der gedenkt, sich ins aufregende Eheleben zu stürzen? Ein paar Kriterien sollen die geographischen Eckpunkte der hier vorgestellten Strecke erläutern:
Allem vorangestellt ist natürlich der landschaftliche Reiz, für dessen Auswahl es keiner Sekunde Bedenkzeit bedarf. Hier kommt per se nur die Heimat der Braut, das Lieblingsnaherholungsgebiet des Bräutigams in Frage. Alternativ wäre aus logistischen Gründen die Umgebung der Hochzeitsfeier geeignet, die aber mit derselben Begründung mit obigem Naturraum zusammenfällt. Damit ist wohl hinreichend dargelegt, dass es sich bei dieser Junggesellenabschiedsveranstaltung um eine Tour durch den mittleren Thüringer Wald handeln muss.
Ein geeigneter Ausgangs- und Endpunkt ist mit dem Goldenen Hirsch in Suhl, wo tags darauf die Feierlichkeiten stattfinden sollen, schnell gefunden.
Bevor weitere, konkrete Eckpunkte in die Planung mit einbezogen werden können, ist der sportliche Leistungsanspruch der radfahrenden Junggesellengesellschaft zu prüfen, und hier wird schnell klar, dass man mit einer Dolce-Vita-Runde über 100 horizontale und 2 vertikale Kilometer dem Gros der Carbon-Gladiatoren bestenfalls ein müdes Lächeln auf die Lippen zu zaubern vermag. Schneller, weiter und vor allem höher (und steiler!) scheint die Devise, der wir uns mit Rücksicht auf den werdenden Bräutigam, der am Folgetag eine fast noch bessere Figur als auf seinem Fahrrad abgeben soll, leider nicht uneingeschränkt hingeben können. An dieser Stelle soll trotzdem eine ansprechende Tour präsentiert werden, die mit unter 150 km und nicht einmal 3.000 Hm sicher im Bereich des Möglichen liegt.
Gestartet wird, wie bereits geschrieben, am Hotel Goldener Hirsch im Suhler Neundorf. Auf den ersten 9 km lässt sich eine landschaftlich weniger ansprechende Strecke durch Suhl und Zella-Mehlis leider nicht verhindern, doch ab dann kennt mit dem Eintauchen in den Thüringer Wald die Idylle keine Grenzen mehr. Unmittelbar nach Passieren der BAB-Anschlussstelle Oberhof werden die breite nach Oberhof führende L3247 verlassen und auf schmaler Straße und traumhaftem Radweg entlang des Lubenbachs und vorbei am Bahnhof Oberhof bis zum Rondell fleißig Höhenmeter gesammelt.
Der Rennsteig ist hier erreicht und gibt für die nächsten 32 km die Richtung vor. Zunächst wird zwischen Großem Beerberg und Schneekopf die mit bis zu 942 m höchste asphaltierte Straße Thüringens befahren, die noch von der 1. Etappe der 1. quaeldich.de-Deutschland-Rundfahrt (in Gegenrichtung) in Erinnerung ist. Über Schmücke, Kreuzung Rennsteig und den Großen Dreiherrenstein führt uns der Rennsteig weiter nach Neustadt und zum Triniusstein vor Masserberg.
Hier muss sich entscheiden, ob Kräfte und Zeit die geplante Strecke zulassen. Wenn nicht, lässt sie sich durch direkte Fahrt nach Schnett um 38 km und 950 Hm verkürzen. Das komplette Programm gibt es hingegen beim Verlassen des Rennsteigs in östliche Richtung ins Massetal. Bevor der Rennsteig in Limbach wieder erreicht werden kann, gilt es, die breite und steile, deshalb psychisch zermürbende Straße am Großen Farmdenkopf vorbei zu bezwingen. Da “vorbei am Berg” wohl aber kaum die richtige Pedaleurseinstellung widerspiegelt, lassen wir es uns nicht nehmen, die inzwischen durch das Oberbecken des Pumpspeicherwerks Goldisthal gekappte Spitze des Farmdenkopfes zu erklimmen, wenngleich der grobe Schotter auf den letzten wenigen hundert Metern die Auffahrt nicht erleichtert. Wie so oft entschädigt der freie Blick über den Thüringer Wald hier oben für einiges. Unnötig Zeit wollen wir aber auch hier nicht verlieren und begeben uns in die Abfahrt nach Scheibe-Alsbach, wo uns ein knackiger Gegenanstieg zurück auf den Rennsteig führt. Bis zum Rattelsberg geht es noch etwas bergauf, dann folgt endlich die lange Abfahrt nach Sachsenbrunn auf die Südseite des Thüringer Waldes. Selbstverständlich gäbe es von hier angenehm flache Straßen zurück nach Suhl, doch die stehen nicht auf unserem Plan. Mit Waffenrod und dem Kohlberg bei Schnett stehen nun zwei Anstiege mittleren Kalibers in puncto Härte, doch der Hors Catégorie in puncto Schönheit an. Die praktisch verkehrsfreie Abfahrt vom Kohlberg endet in Schönbrunn, wo die Fahrt nach links Richtung Waldau fortgesetzt wird.
Kräfte und Zeit entscheiden hier ein zweites Mal über den weiteren Streckenverlauf: In der kurzen Variante wird Hinternah direkt über den Waldauer Berg angesteuert, was eine Einsparung von 24 km und 350 Hm bedeutet. Die ungekürzte Variante sieht einen nochmaligen Aufstieg zum Rennsteig über Steinbach und Frauenwald vor und führt ein kurzes Stück am Bahnhof Rennsteig vorbei entgegengesetzt zur Stunden zuvor bereits gefahrenen Strecke. An der Rennsteig-Kreuzung nach links beginnt die Abfahrt durch Schmiedefeld und Schleusingerneundorf, wo gerüchteweise eine üppige Verpflegungsstelle eingerichtet sein soll.
Wer sich von Bier und Bratwurst nach der absolvierten Höchstleistung nicht in die Knie zwingen lässt, schafft es vielleicht noch bis zum Einbruch der Dunkelheit auf kürzester Strecke zurück zum Hotel in Suhler Neundorf (nochmals 20 km und 270 Hm), um sich dort endgültig erschöpft für den aufregenden Folgetag zu erholen.
Allem vorangestellt ist natürlich der landschaftliche Reiz, für dessen Auswahl es keiner Sekunde Bedenkzeit bedarf. Hier kommt per se nur die Heimat der Braut, das Lieblingsnaherholungsgebiet des Bräutigams in Frage. Alternativ wäre aus logistischen Gründen die Umgebung der Hochzeitsfeier geeignet, die aber mit derselben Begründung mit obigem Naturraum zusammenfällt. Damit ist wohl hinreichend dargelegt, dass es sich bei dieser Junggesellenabschiedsveranstaltung um eine Tour durch den mittleren Thüringer Wald handeln muss.
Ein geeigneter Ausgangs- und Endpunkt ist mit dem Goldenen Hirsch in Suhl, wo tags darauf die Feierlichkeiten stattfinden sollen, schnell gefunden.
Bevor weitere, konkrete Eckpunkte in die Planung mit einbezogen werden können, ist der sportliche Leistungsanspruch der radfahrenden Junggesellengesellschaft zu prüfen, und hier wird schnell klar, dass man mit einer Dolce-Vita-Runde über 100 horizontale und 2 vertikale Kilometer dem Gros der Carbon-Gladiatoren bestenfalls ein müdes Lächeln auf die Lippen zu zaubern vermag. Schneller, weiter und vor allem höher (und steiler!) scheint die Devise, der wir uns mit Rücksicht auf den werdenden Bräutigam, der am Folgetag eine fast noch bessere Figur als auf seinem Fahrrad abgeben soll, leider nicht uneingeschränkt hingeben können. An dieser Stelle soll trotzdem eine ansprechende Tour präsentiert werden, die mit unter 150 km und nicht einmal 3.000 Hm sicher im Bereich des Möglichen liegt.
Gestartet wird, wie bereits geschrieben, am Hotel Goldener Hirsch im Suhler Neundorf. Auf den ersten 9 km lässt sich eine landschaftlich weniger ansprechende Strecke durch Suhl und Zella-Mehlis leider nicht verhindern, doch ab dann kennt mit dem Eintauchen in den Thüringer Wald die Idylle keine Grenzen mehr. Unmittelbar nach Passieren der BAB-Anschlussstelle Oberhof werden die breite nach Oberhof führende L3247 verlassen und auf schmaler Straße und traumhaftem Radweg entlang des Lubenbachs und vorbei am Bahnhof Oberhof bis zum Rondell fleißig Höhenmeter gesammelt.
Der Rennsteig ist hier erreicht und gibt für die nächsten 32 km die Richtung vor. Zunächst wird zwischen Großem Beerberg und Schneekopf die mit bis zu 942 m höchste asphaltierte Straße Thüringens befahren, die noch von der 1. Etappe der 1. quaeldich.de-Deutschland-Rundfahrt (in Gegenrichtung) in Erinnerung ist. Über Schmücke, Kreuzung Rennsteig und den Großen Dreiherrenstein führt uns der Rennsteig weiter nach Neustadt und zum Triniusstein vor Masserberg.
Hier muss sich entscheiden, ob Kräfte und Zeit die geplante Strecke zulassen. Wenn nicht, lässt sie sich durch direkte Fahrt nach Schnett um 38 km und 950 Hm verkürzen. Das komplette Programm gibt es hingegen beim Verlassen des Rennsteigs in östliche Richtung ins Massetal. Bevor der Rennsteig in Limbach wieder erreicht werden kann, gilt es, die breite und steile, deshalb psychisch zermürbende Straße am Großen Farmdenkopf vorbei zu bezwingen. Da “vorbei am Berg” wohl aber kaum die richtige Pedaleurseinstellung widerspiegelt, lassen wir es uns nicht nehmen, die inzwischen durch das Oberbecken des Pumpspeicherwerks Goldisthal gekappte Spitze des Farmdenkopfes zu erklimmen, wenngleich der grobe Schotter auf den letzten wenigen hundert Metern die Auffahrt nicht erleichtert. Wie so oft entschädigt der freie Blick über den Thüringer Wald hier oben für einiges. Unnötig Zeit wollen wir aber auch hier nicht verlieren und begeben uns in die Abfahrt nach Scheibe-Alsbach, wo uns ein knackiger Gegenanstieg zurück auf den Rennsteig führt. Bis zum Rattelsberg geht es noch etwas bergauf, dann folgt endlich die lange Abfahrt nach Sachsenbrunn auf die Südseite des Thüringer Waldes. Selbstverständlich gäbe es von hier angenehm flache Straßen zurück nach Suhl, doch die stehen nicht auf unserem Plan. Mit Waffenrod und dem Kohlberg bei Schnett stehen nun zwei Anstiege mittleren Kalibers in puncto Härte, doch der Hors Catégorie in puncto Schönheit an. Die praktisch verkehrsfreie Abfahrt vom Kohlberg endet in Schönbrunn, wo die Fahrt nach links Richtung Waldau fortgesetzt wird.
Kräfte und Zeit entscheiden hier ein zweites Mal über den weiteren Streckenverlauf: In der kurzen Variante wird Hinternah direkt über den Waldauer Berg angesteuert, was eine Einsparung von 24 km und 350 Hm bedeutet. Die ungekürzte Variante sieht einen nochmaligen Aufstieg zum Rennsteig über Steinbach und Frauenwald vor und führt ein kurzes Stück am Bahnhof Rennsteig vorbei entgegengesetzt zur Stunden zuvor bereits gefahrenen Strecke. An der Rennsteig-Kreuzung nach links beginnt die Abfahrt durch Schmiedefeld und Schleusingerneundorf, wo gerüchteweise eine üppige Verpflegungsstelle eingerichtet sein soll.
Wer sich von Bier und Bratwurst nach der absolvierten Höchstleistung nicht in die Knie zwingen lässt, schafft es vielleicht noch bis zum Einbruch der Dunkelheit auf kürzester Strecke zurück zum Hotel in Suhler Neundorf (nochmals 20 km und 270 Hm), um sich dort endgültig erschöpft für den aufregenden Folgetag zu erholen.
11 gefahrene Pässe
Großer Beerberg, Großer Farmdenkopf, Kreuzung Rennsteig, Großer Dreiherrenstein, Waffenrod, Fünfarmiger Wegweiser, Limbach, Allzunah, Rattelsberg, Kahlert, Kohlberg (Thüringer Wald)Strecke
Ich bin diese Etappe gefahren und möchte die befahrenen Pässe in mein Palmares eintragen
Ich bin diese Etappe gefahren
am