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CarstenA – Nicht nur wegen seiner Höhe von fast 500 m, sondern auch Dank des Sendeturms, der wie eine fliegende Untertasse von der Kuppe abhebt, ist der Dünsberg im Gießener Umland weithin sichtbar und nicht zu verfehlen.
Er liegt am südöstlichen Rand des Lahn-Dill-Berglands, das wiederum als Teil des Gladenbacher Berglandes dem Naturraum Westerwald zugerechnet wird.
Der einzeln stehende, kegelförmige Berg wirkt wie eine Miniaturausgabe des Puy de Dome, obwohl er nicht vulkanischen Ursprungs ist. Wenn auch auf ihm noch keine dramatischen Etappen großer Rundfahrten entschieden wurden und auch seine Höhe vergleichsweise recht bescheiden ist, so teilt er mit dem legendären französischen Pendant die Art der Anfahrt: die einzige, für den Autoverkehr gesperrte und knapp 3 m breite Straße führt auf einem spiralförmigen Kurs nach oben.
Bis auf mehrere kurze Abschnitte mit Straßenschäden ist der Asphalt in Ordnung. Die Abfahrt kann man trotzdem leider nicht ganz unbeschwert mit Kette rechts angehen, da an mehreren Stellen Schotter vom Hang ausgeschwemmt worden sein kann, in den sich die Rennradreifen tief eingraben. Außerdem ist bei gutem Wetter hinter jeder Kurve mit Gegenverkehr zu rechnen, seien es Fußgänger, andere Radler oder vereinzelte Autos, die wohl Zulieferer der Gaststätte sind. Den Weg säumen einige hölzerne Skulpturen von Phantasiefiguren, die ihn zum Kunstweg Dünsberg machen.
Oben auf der Kuppe lädt ein großer Rastplatz mit Gaststätte am Wochenende zum Aufladen der Flüssigkeitsreserven ein. Gleich neben dem Fernmeldeturm steht ein kleiner Aussichtsturm, mit einer angegliederten Gaststätte. Von ihm hat man dann auch den Ausblick auf die Umgebung, der während der Auffahrt wegen der dichten Bewaldung verwehrt bleibt. Die Aussicht reicht über das Lahntal bis in Wetterau und
Taunus, sowie über Westerwald und das mittelhessische Bergland.
Auch historisch ist der Dünsberg nicht uninteressant, denn auf der Südseite gibt es Ausgrabungen einer keltischen Siedlung, die etwa im 3. Jahrhundert vor Christus ihre Blütezeit erreichte und bis zu 2000 Einwohner beherbergte. Von diesem Oppidum zeugen noch die Reste konzentrischer Ringwälle. Der Dünsberg-Verein hat außerdem neben einem Keltentor weitere typische Bauten errichtet, um das Leben der Kelten etwas näher zu bringen. Während der Auffahrt (auf der Abfahrt ist man wohl zu schnell), kann man sich auch an mehreren Informationstafeln über die Siedlung informieren. Mehr Informationen zum Dünsberg:
Wikipedia
Kombinieren lässt sich der Dünsberg gut mit benachbarten Hochpunkten im mittelhessischen Bergland, z.B. Hohensolms oder Bad Endbacher Platte.