Von hagen306 – Asturien und Kantabrien. Die wilden Schönen. Und noch ein wenig mehr von Nordspanien. Einmal rund um die Picos de Europa? - Bitteschön! Durch die einsam-entrückte kantabrische Kordillere kurbeln?- Gern doch. Den "Koloss" Angliru bezwingen? - Unbedingt! zu den Lagos de Covadonga klettern? - Na was denn sonst! - Selten haben wir uns so schnell in eine Region verliebt wie im Falle Asturiens und Kantabriens. Und das nicht nur wegen der rund 20 Pässe (die wir sukzessive noch in unser Pässelexikon aufnehmen werden), sondern auch wegen der Wildheit der Landschaft, dem robusten Charme vieler Örtchen. Glanz und Gloria von Santander, Oviedo und Bilbao. Wegen sidra und Eintopf. Wegen unglaublich gelassenen Autofahrern. Wegen so vieler netter Eindrücke eines nahen und doch so unbekannten Rennradreviers.
quäldich-Reise Asturien-Rundfahrt – Picos de Europa, Lagos de Covadonga
Von hagen306 – Die Räder sind fertig, die Sonne scheint oder auch nicht - in jedem Falle gibt es heute die ersten leckeren Kostproben der baskischen Hügel. Wir könnten auch direkt vom Hotel hinein in den ersten Stieg, aber wir machen erst noch ein wenig Sightseeing und fahren entlang vom Nervión am Guggenheim vorbei, bevor wir uns dann auch allmählich ins Hinterland von Bilbao vortasten. Kleine Hügel, größere Hügel, selten 400m hoch. Allerdings starten wir ja auch bei fast 0. ujnd steil wird es gelegentlich auch hier. Genau richtig, um noch einmal in uns hineinzuhören: Ist Gruppe 2 die richtige für mich? Welche Gruppe macht die meisten "pintxo-Stops"? Und schon sind wir nach kurzer Schussfahrt wieder im Zentrum von Bilbao. Jetzt aber pintxos, oder?? Wer heute noch nicht so weit fahren möchte, fährt einfach nach der Strandpause in Gorliz der BI2120 nach und spart sich bis Erbara somit ca. 12km.
Von hagen306 – Wir starten heute ganz gemach und verlassen Bilbao auf kürzestem Wege gen Westen. Unsere Strecke führt uns auf einer der klassischen Rennradausfallstraßen hinaus aus der City, also das Grüßen nicht vergessen und bloß nicht schon heute provozieren lassen von diesen unverschämt gut trainierten Basken! Nachdem wir die Industriezonen verlassen haben, wird es allmählich grün und irgendwann auch sehr ruhig. Den Alto de la Escrita nehmen wir als kleinen Aufgalopp mit, bevor es dann kurz vor Schluss über den Alto de Ubal geht. Abfahrt bis kurz hinter Ramales - und schon sind wir in unserem Palast (ja: wirklich!). Wir hoffen auf gutes Wetter, einfach der Aussichten in die kantabrische Bergwelt wegen oder aber um noch einmal zum Puerto de Alisas oder ein anderes Pässlein nahebei zu fahren. Und morgen wird es dann etwas bergiger - versprochen!
Von hagen306 – Wir tun es also wieder: Die Grand Tour zu, um und in die Picos de Europa in Spaniens Norden ist gestartet. Selbstverständlich könnten wir täglich von Bergen, Prozenten, schönem Wetter (mal sehen...) schreiben. Wir können uns aber auch den Gesichtern dieser Tour widmen. Ganz gleich ob Team oder Teilnehmer. Typen gibt es immer - und davon leben auch unsere Touren. In loser Folge werden in den kommenden 9 Tagen also einige qualitativ hochwertige (ah ... ja ...) Porträts aus Asturien und Kantabrien erscheinen. Hin und wieder mit Wahrheit und Information angereichert, ebenso nie ganz ernst gemeint.
Beginnen wir heute mit dem Blick in unser Gepäckfahrzeug. Geöffnet höchstpersönlich von Jakub, unserem Fahrer, Verpfleger und Mechaniker. Und ein wahres Multitalent.
Warum haben wir hier in Nordspanien eigentlich nicht unsere schicken rennrademotionslackierten Quäldich-Boliden am Start? Nun: Spanien ist doch ein wenig weiter vom heimischen Van-Quartier entfernt - und außerdem muss es ja auch in die Gesamtlogistik passen: Welche Reise ist vorher und nachher - wie können wir die Fahrten des Vans so effizient wie möglich kombinieren? Ebenso ist die nordspanische Radverleiherlandschaft doch eher steppenartig, 20 oder 30 Rennräder zu leihen, ist derzeit nicht möglich. Ein völliges Paradox zur Radsportleidenschaft gerade rund um unseren Startort Bilbao. Also nutzen wir unsere bewährte Kooperation mit bike2malaga, mieten einen Transporter in üblicher Größe und shutteln die Räder nach Nordspanien. Nur, dass wir vom Verleiher nur eine Größe kleiner erhalten.
Und nun schlägt Jakubs Stunde: Als passionierter Bikepacker versteht er es perfekt, in die kleine Kiste all unsere Räder, Ersatzteile und Co einzuladen. Unsere Gruppe ist diesmal ja etwas kleiner - da geht das prima.
Natürlich wollen wir aber auch einen weiteren Aspekt nicht vergessen: Spanische Gassen und Hotel-Parkhäuser sind eng und niedrig - Nur flache Karossen passieren ohne Schrammen die nächtliche Bleibe.
Jakub ist aber nicht nur der Packmann, sondern auch der Mechaniker: Die wahre Schrauberleidenschaft trieft ihm aus jeder Pore, wenn er vom Guide-Rad den nicht benötigten Minipumpenhalter abschraubt (dem Guide wäre es ja wurscht) oder Sattelhöhen, Lenker und Co einstellt. Alles ganz geräuschlos - und perfekt.
Auch der Verpflegung wird er sich auf dieser Tour widmen - als Organisator von Kinder- und Teeny-MTB-Events weiß er genau, welche Köstlichkeiten wir präferieren. Wir glauben ihm, wenn er sagt: "My life is picnic". Und morgen soll es wohl sobaos geben. Sagt die Gerüchteküche. Jakub - wir wünschen Dir eine gute Tour als gute Seele im "Unterwegs-Backoffice"!
Und was war sonst so los heute? Auf kürzestem Weg raus aus Bilbao, über 3 immer größer werdende Berge schon einmal an der Kantabrischen Kordillere geschnuppert. Kein Schauer - erst in der Pinte nach der Tour. Gute Laune. Vorfreude auf die kommenden Tage. Zu Recht!
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Nach dem Alto de Ubal nehmen wir hier direkten Kurs auf die "grüne Wand" - so präsentiert sich die kantabrische Kordillere auf unserem Extrastieg zum Alto de los Tornos. Wirklich schöne Panoramen all die Zeit. Oben schlagen wir an, kehren um und zweigen auf die wohlverdienete Sahneabfahrt auf Nebenstraßen nach Ramales und zum Tagesziel Valle am Asón ab.
Von hagen306 – Wenn eines unter Radportfreunden sicher ist, dann dies: Keine Deiner Taten bleibt unkommentiert. Denn die große Klappe stirbt erst ab 22% - und somit haben alle in Gruppe 2 noch bis zum Angliru Luft, M´s Tun verbal zu würdigen oder auch zu verreißen. Selbstverständlich erfolgen die Kommentare auch in umgekehrter Richtung - es herrscht absolute Waffengleichheit aller Beteiligten.
Fakt ist: Wir haben ordentlich Spaß miteinander. Wenngleich das Zotenverbot tagsüber nicht immer eingehalten wird. Ab morgen sollte also nicht M, der meist zuerst am Passe oben ist, die nächste Kafferunde zahlen müssen, sondern der Zotenkönig. Und am Passe beginnen auch die Leiden unseres jungen M:
1. Die nagelneue Schaltung am Boliden will partout nicht auf das kleine Kettenblatt - aber eigentlich braucht M das auch nicht. Dennoch konnten wir ihm bislang noch kein Schnupperabo für Gruppe 1 andrehen. Viel schlimmer aber bei der Bergaufbolzerei: Die Anzahl der Gesprächs- und Lästerpartner sinkt stetig. Wohl auch deshalb wartet M vorbildich oben am Pass. Das übrigens war heute gar nicht so einfach: Der Matalena/Magdalena-Pass hat insgesamt 4 Passchilder. Ist uns egal. Irgendwann geht es auch wieder runter.
2. Niemand hat Verständnis für den morgendlichen Radputz. Er wird jedoch meist ohne Kommentar toleriert. Allenfalls schüttelt der eine oder andere den Kopf wird und fängt sich den nächsten Verbalkonter von M ein.
3. Während andere beim Bergauffahren schwitzen, ist dies beim jungen M eher beim Suchen nach dem optimalen Abstellplatz für das Rad der Fall. Hinterrücks haben wir nun zusammengelegt und einen mobilen Rennradfahrradständer bestellt - der passt sogar in die Trikottasche.
4. Es gibt kein Entrinnen vor den gezückten Kameras - Landschaft ohne Rannradfahrer? Ist wie Pizza ohne Rucola. Folglich muss - wie alle anderen - auch M dran glauben. Natürlich haben wir ihn vorteilhaft getroffen.
5. Nach all unseren Pässen heute feuern wir im Formationsflug entlang des Ebro-Stausees unserem Tagesziel entgegen. M. muss mehr Führungsarbeit verrichten als gedacht, denn erst schwächelt der Zotenkönig, dann ist der Guide entsaftet, die anderen halten sich wacker - freuen sich aber auch ob des Windschattens bei 1,85m hühnenhafter Statur. Wir sind uns jedoch sicher, dass M hier am wenigsten litt von allen - also lassen wir ihn gewähren. Dankeschön!!
6. Keine Chance für M beim Abendessen, das Dessert von Jakub zu ergattern - der Reiseleiter sitzt dazwischen. Und mag nun einmal den Süßkram.
Und sonst so? Die Kantabrischen Pässe-Knaller Asón, Sía, Estacas de Trueba im gleißenden Sonnenschein, mystische Nebelfetzen über dem Ebro-Stausee (so sagt uns unsere entspannte Gruppe), trocken geblieben. Kein Defekt. Ein fein gestyltes Landhotel mit leckerem Abendessen. Ein ganz normaler Tag in Gruppe 2. Ebenso wie in Gruppe 3 und 1.
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Bienvenidos a Cantabria! Heute nun geht es richtig los, und zwar spektakulär und einsam über den Doppelhammer aus Puerto de Ason und Puerto de la Sía. Heldenhaft geht es über den von der Südseite moderaten Pto. de Estacas de Trueba, superflowig rauschen wir nach Vega - Verpflegung und auch nette sidrerías! Und weil es so schön ist, bezwingen wir gleich noch den Magdalena-Pass. Nunmehr sind wir auch in der Hochebene - recht flach rollt es entlang des Ebro-Stausees nach Reinosa. Dort schwenken wir wieder nach Norden, wo uns in der Anfahrt zum Palomberas-Pass das Tagesziel erwartet. Beine hoch!
Von hagen306 – Diese Variante nimmt korrekterweise noch den kurzen Stich auf der Nacional 623 zum Puerto del Escudo mit. Natürlich wegen des Panoramas.Nach alter Faustregel sind die Abschnitte auf den Nationalstraßen etwas schlechter asphaltiert, aber es sind ja auch nur wenige km bis zum Gipfel. Anschlagen uund zurück zur Normalroute entlang des Ebro.Stausees!
Von hagen306 – Die Quizaufgabe: Wo ist Carlos auf diesem Foto (oder einem der anderen - KLick unten!)? Wer ist Carlos überhaupt? Und warum heute Carlos als Gesicht des spanischen Nordens?
Die Auflösung: Ohne Carlos gäbe es unsere Reise zu den Picos de Europa nicht. Denn er betreibt zusammen mit seiner Frau dieses wunderbar renovierte alte Landhaus mit den herrlichen verglasten Veranden mitten im Off auf dem Weg von Reinosa zurück in die Kantabrische Kordillere. Drumherum nur ein 50-Seelen-Dorf und die gerade am Morgen so herrlich beruhigende Szenerie des Palombera-Passes.
Carlos ist ein Kantabrier, wie er im Buche steht: Ein Endfünfziger, tiefenentspannt managt er sein Hotel und Restaurant. Kennt man ihn nicht, mag er ein wenig mürrisch wirken - aber da wir hier nun nicht mehr das erste Mal auftauchen, huscht doch tatsächlich ein Lächeln über sein Gesicht. aber nie würde er sich fotografieren lassen. Es ist wie so oft in Nordspanien: Der Tonmacht die Musik - Bescheidenheit im Umgang, keine Frontalforderungen - und es öffnen sich die Türen und Herzen (auch das meine). Dieses Mal müssen wir ihn leider mit ein wenig Extra-Stress konfrontieren, da ein wenig Magenursel die Runde macht und drei von uns heute mal einen Taxitransfer zum Tagesziel Potes benötigen. Taxis zu besorgen ist hier fast unmöglich (gestern abend wollten zwei spät ankommende Bikepacker noch eines - sie mussten dann doch bei Carlos übernachten). Aber Carlos weiß, in welchen Dörfern es Taxis gibt und schon nach 30 min am morgen können unsere Versehrten einsteigen.
Währenddessen bespreche ich mit Ana, seiner Frau, unsere Pläne für kommendes Jahr. Dann werden wir nämlich Ende August zu den Picos de Europa aufbrechen - und trotz Hochsaison werden wir vermutlich ganz geräuschlos unsere Zimmer hier bekommen. Ich bin durchaus ein wenig gerührt. Weiß ich doch, wie schwierig die Hotelsuche in dieser Gegend ist.
Daher muss ich meine Gruppe auch noch ein paar Minütchen warten lassen - eine persönliche Verabschiedung ist nun einmal auch ein Zeichen von Wertschätzung.
Dann aber geht es los: Durchs meditative Nichts des Palombera-Passes. Diverse Kuhfladen in Auf- und Abfahrt (die nicht zu enden scheint). Kurzer Zwischenstopp 1000hm tiefer in einer Bar. So herrlich ruhig hier, bis der alte Spanier mit der zur Box umgebauten Trinkflasche im Rahmen einkehrt. Wir bekommen sie leider nicht ausgeschaltet und fliehen vor den Schnulzen - hinein in die Trilogie aus 3 x 400m Anstieg. Mal sanft, mal zornig, aber landschaftlich ein Traum. Die ersten von uns erhaschen noch die unbewölkten Blicke ins Picos-Massiv, wir begnügen uns mit bewundernden Blicken zu den jovenes jinetas ("junge Reiterinnen") - ein Juniorinnenteam lässt den Asphalt glühen und enteilt uns dann doch recht fix.
Das aber auch nur, weil wir noch in die Dorfpinte rein gehen. Faszinierend: Ein Likörchen um 11:00, sei es patxarán oder doch ein fino, und der Tag ist Dein. Wahrscheinlich ließ sich die Boule-Übertragung im TV auch nicht anders ertragen.
Zwei Hügel später kommt dann der große Moment: Wir tauchen förmlich hinab in die Deva-Schlucht - bis zu 1000m tief hat sich der Fluss ins Kalkgestein gegraben. Gruppen 2 und 3 fusionieren nun für den Rest des Tages - wir cruisen die 15km bis kurz vor Potes hinauf. Kurrvorher waren wir tatsächlich nass geworden - am Horizont sieht es auch dunkelgrau aus - keiner hat heute das dringende Bedürfnis auf die Verlängerungsoption in den Talkessel von Fuente De. Ist uns recht, denn somit liegen die Beine nun sehr hoch im Hotelzimmer. Schließlich wartet ja noch eine letzte BHerausforderung: Heute essen wir im Restaurant auswärts - es soll wieder mal feiste Suppen geben ;-).
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Bereits hier haben wir uns auf unserer Erkundungstour hoffnungslos verliebt: Berge in der Einsamkeit. Sidra in den Bars. Sanft rollen wir aus der Hochebene auf den Palomberas-Pass, bevor es gefühlt ewig bergab geht bis Sopena. Es folgt die "Grüne Trilogie" aus Carmona, Ozalba und Hoz. Allesamt "nur"Vorpässe" rund um die Picos de Europa. - Unser Augenmerk richtet sich nun auf die Deva-Schlucht, der wir bis ins charmante Potes folgen. Hier brummt zwar touristisch der Bär, aber es ist zum Glück nicht zu vergleichen mit dem täglichen Zirkus an manch Alpenort. Irgendwo müssen wir uns heute noch eine dieser feisten Erbsen-Bohne-Linsen-Suppen ziehen - die Feuertaufe sozusagen, ob wir Nordspanien gewachsen sind... P.S.: bewusst hat die heutige Etappe ein paar Höhenmeter weniger - schaut mal auf die E5 morgen :-)
Von hagen306 – Hier hängen wir nach passieren des Zielorts Potes noch die Fahrt entlang des Deva bis in den spekatkulären Talkessel von Fuente Dé an. Nunmehr sind wir unmittelbar an den Picos dran! Gleicher weg zurück.
Von hagen306 – Geschichten für die Ewigkeit - das ist es, was den heutigen Tag ausmacht. Natürlich ist es eine der Königsetappen und (natürlich) erwischen uns genau heute Regen und Gewitter. Die Picos de Europa als Kindergeburtstag? - Einfach nicht vorstellbar.
Wir starten mit der Kletterorgie im Sonnenschein zum Glorio hinauf - von 300 auf 1600m. Bei allen läuft´s königlich, der Reiseleitung macht der Magen einen Strich durch die Rechnung - So hat Jakub ab Pause 1 neue Begleitung im tiny van. Das Unheil naht derweil von oben, noch lässt es sich rollen durch diese Landschaft irgendwo zwischen Dolomiten und Patagonien.
Die eigentlichen Geschichten werden jedoch erst ab Pause 2 geschrieben: Ein Sturzregen hält mich in der Dorfkneipe fest, wo ich doch eigentlich nur schnell einen Kaffee für Jakub ziehen wollte. Die Luft wird likörschwanger, denn die immer offene Tür muss mit roher Gewalt als Schutz vor den Fluten geschlossen werden. Das halbe Dorf sitzt einträchtig beieinander.
Wieder zurück, machen sich die Schnellen auf den Weg - ein Wolkenlock steigert bei unseren Schönwetterfröschen die Motivation weiterzufahren. Wir widmen uns gleich weiter ihrem Schicksal. Zunächst ereilt uns der Hilferuf der anderen Fahrgemeinschaft: Sie sitzen 5km vor der Pause im Gewitter fest - unterm Bardach. Also alles rein in den Van und die Pause zurückverlegt.
Derweil wird es vorn kurz vor dem nächsten Pässlein gaaanz schwarz: Schnurstracks rollt die erste Truppe in eine Garage. Der Eigentümer kommt herbeigeeilt. Aber kein Anpfiff, nein: Einladung ins Wohnzimmer! Emilio und Nieves versorgen unsere Rennpferde mit Kaffee, mehr Kaffee, noch mehr Kaffee und Plätzchen. Irgendwann muss aber eine Entscheidung her: Wie weiter? Und wie - des Spanischen nicht mächtig - den Wunsch äußern, ein Taxi zu rufen, um halbwegs trocken ins Ziel zuu kommen? - Es gelingt. Auch die Taxifahrerin wird fast genötigt, Kaffee einzufüllen, bevor sie losfahren darf. Doch halten es Heißdüsen nur einen Pass lang im Taxi aus, ein wenig blauer Himmel führt zum Beschluss, doch schon eher auszeusteiugen. Reaktion der Fahrerin: "Estáis loco?" - Yo, sind wir ("blöde") und ab geht es auf dem Rad über den Isidro-Pass hinab nach Felechosa.
Und kurz darauf sind alle im Minihotel im Dorfe. Die Räder parken stilvoll gleich neben unseren Tischen im Restaurant. Unten im Hotel gibt´s nen Minimarkt mit "Suspiros" (eine Plätzchenart) aus Felechosa. Und heite abend steht Forelle auf dem Programm.
Wir können hier heute nur eine Geschichte für die Ewigkeit erzählen - aber der Blick in die Gesichter bei aller Ankunft zeigt: Jeder hat heute seine ganz eigene ewige Geschichte erlebt. Werden, besser: können wir diesen Tag vergessen? Nein!
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Dieser Tag ist einer, an dem Legenden geschrieben werden - Nennen wir ihn ruhig Königsetappe Nr. 1! Wir starten mit meditativer Kletterei zum San Glorio auf 1600m - welch ein Thron!! Nach kurzer Abfahrt sind wir in die Hochebene auf der Pico-Südseite hinabgerollt, immer wieder lugen die hohen Berge im Hintergrund hervor und zeigen uns, warum es hier im Regenschatten ein wenig trockener ist. Herrliches Hinterland-Feeling! Das anstehende Flachstück erstreckt sich nun fast bis km 80. Genug Zeit zum Plaudern und auch, um sich dem Speed-Dating on der Zweierreihe zu widmen. Aber Vorsicht: Nicht die 2. Pause in Lario abseits der Hauptstraße verpassen! Damit die Beine nun noch ein wenig Arbeit bekommen, legen sich uns noch der Tarna und Senales als Doppelspitze in den Weg. Über den Isidro geht es final und speltakulär hinab ins deutlich grünere Tal des Río Ayer und schon haben wir Felechosa erreicht. Ein königlicher Tag!
Von hagen306 – Und auch die Langvariante schreibt heute Legenden: Nach der Auffahrt zum ersten Hammer des Tages mit dem Glorio auf 1600m zweigen wir alsbald ins Nichts nach Norden ab: Auf recht rauher Kleinststraße erwartet uns am Pandetrave ein Picos-Panorama in der Nahansicht! Kaffestop in Valdeón und schon schwingen wir uns durch die Bergwiesen zum Panderrueda und alsbald den Stich zum Porton hinauf. Welch Kulisse, welch Einsamkeit, welch Erhabenheit! Wir rollen hinab in die Hochebene im Regenschatten der Kordillere - herrliches Hinterland-Feeling bei der 2. Pause in Lario abseits der Hauptstraße. Weiter geht es sanft über den Tarna und Senales als Doppelspitze sowie den Isidro - und schon wartet die Abfahrt ins deutlich grünere Tal des Río Ayer. Ein letztes Mal heißt es nun "Hoch..." - und zwar die Amphoren! Lasst uns auf diesen königlichen Tag anstoßen!
Von hagen306 – Wie sagten wir gestern abend so blumig: "Heute habt Ihr Eure Geschichten für die Ewigkeit geschrieben. Morgen folgen die für die Unendlichkeit." Und natürlich kommt es genau so.
Wir hatten für heute gebucht: 30km Bergabrollen, 1x kurz stramm bergauf zum Cordal, 1x die Vuelta-Legende Angliru bezwingen, 1x trocken bleiben und 1x königlich auf Schleichwegen nach Oviedo einrollen.
Wir bekommen: 30km Bergabrollen, 1x trockene Bergaufentsaftung am Alto de Cordal. 1x Abfahrt im Regen, 1x bewährte Pause unter dem Kirchdach mit anschließendem Aussitzen des asturischen Sturzregens im social club (Seniorenclub), 1x Angliru im Trockenen (nur Christoph war zu schnell und ist im strömenden Regen hoch), 1x königliches Einrollen in Oviedo auf dem Radweg auf der alten Bahnstrecke und nur 1km Stadtverkehr in Asturiens Hauptstadt.
Nun zu Stefan (links im Bild): Natürlich mussten wir noch ein wenig Überzeugungsarbeit leisten, dass wir eine reale, trockene Angliru-Chance haben, doch er zieht mit einigen weiteren mit - während das weitere Peloton nach Oviedo rollt (wir hörten, dass man erst noch einen netten Bahnübergang bezwingen musste, um auf den Bahnradweg zu kommen - siehe Bilder).
Stefan hatte sich akribisch vorbereitet: In jedem seiner Schuhe steckt der Fuß in einer selbstverständlich nicht atmungsaktiven Plastiktüte - die Treter sind schlicht von gestern noch nicht trocken (Merke: Ein Schuhtrockner ist in Asturien ein nützliches Utensil - hat natürlich keiner dabei.). Zunächst wird es angenehm warm an den Füßen, doch bereits am Cordal meinen wir, etwas Dampf nach oben entweichen zu sehen. Aber in der nassen Abfahrt wird es ja wieder (un)angenehm kühl. Logische Konsequenz: Der Fuß muss wieder warm werden - und Stefan auf den Angliru: Zarte 10% Durchschnittsteigung auf 11km, 1100hm Differenz, aber eben auch die berüchtigten Steilstücke wie Cuena de les Cabres, Resviso usw: In den Spitzen 23%. Stefan kämpft - wie alle hier - bergauf, nur dass er nicht so viel Grip im Schuh hat - aber die Tüte hält (dicht). Wie alle ist er froh, dass wir die letzten 3km hinauf zum "Koloss" dann doch noch einmal in die Wolken fahren - denn somit sieht er das Elend der mörderischen Steigung vor uns nicht. Zwischendurch mache ich an den wenigen Stellen mit unter 12% ein paar Fotos - aber eigentlich sagt der Wille: Einfach weiter.
Ist es ein Vorteil, den Angliru schon einmal gefahren zu sein? Oder eben noch nicht wie Stefan? So wie er hochzieht, scheint die Jungfernfahrt doch der bessere Weg zu sein.
Irgendwann ist es geschafft: High Five oben auf knapp 1570m. Eine anschließende, sich sehr kurz anfühlende Abfahrt und irgendwie mit nicht mehr funktionierendem Garmin nach Oviedo gegondelt. YA ESTÁ! - Der Angliru steht im Palmarès. Ende für heute (na gut: gerade ist noch Waschsalon angesagt...)
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Zeit für die Vuelta - wir folgen dem Ruf des Angliru! [ "Sicherheits" - Hinweis vorab: Dieser ist eine extrem fordernde Stichstraße und kann als solche im unwahrscheinlichen Fall schwerer Beine ausgelassen werden. ] Genüsslich rollen wir am Morgen das Tal des Rio Ayer hinab. Es wird wieder belebter und gelegentlich auch "industriell". Stört uns aber nicht, denn alsbald stellen sich uns unsere beiden Finalgegner in den Weg. Ehrlich und hart geht es zunächst mit strammen 10% zum Alto Cordal hinauf. Nicht provozieren lassen von den locals - der Hammer des Tages kommt noch! Und zwar ab Pontialta: Die eigentlich völlig überflüssige und in den 1990ern von der Vuelta entdeckte ca. 11km lange Stichstraße hinauf auf 1570m darf getrost als "Koloss", "Bestie" oder "Miststück" liebkost werden. Die berüchtigte 500m lange 23%-Rampe ganz oben ist ein regelrechter Entsafter. Königliches Abrollen über ein paar letzte Hügelchen - und dann zum sidra (ein Hoch auf die Kelten!) nach Oviedo!. P.S.: wer den Stich zum Angliru hochfährt, muss ihn auch wieder auf gleichem Weg hinabfahren (das Gepäckfahrzeug darf nicht nach ganz oben!)
Von hagen306 – ...nur für den Fall, dass sich heute jemand massiv unterfordert fühlt, darf er individuell nach dem Angliru sich noch den bitteren Abgang durch die Hügel rund um Oviedo gönnen. Viele kleine Nebenstraßen mit giftigem Profil. Denn die pure Vernunft darf niemals siegen ;-)!
Von hagen306 – Jede ordentliche Grand Tour braucht auch eine Überführungsetappe. Ein wenig hügelig und recht kurz geht es heute im Schongang von Asturiens Hauptstadt nach Cangas de Onis am Fuße des Anstiegs zu den Lagos de Covadonga, denen wir uns morgen widmen. Heute heißt es daher wirklich: Nicht übertreiben!
Von hagen306 – Heute nun ein also ein Tag ganz im Dienste der Schönheit in Asturien. Von Oviedo an den Atlantik. Über den Mirador de Fitu nach Cangas de Onís.
Da gestern alle Angliru-Wünsche erfüllt wurden und sich heute alle nach Sonne und sportlichem Nixtun sehnen, zücken wir die schönere, wenngleich etwas längere der beiden Etappenvarianten an den Fuß der Picos de Europa. Selbstverständlich wird es nicht ganz was mit "Rollen", denn die kleinen Hügel hinter Oviedo verleiten zum Drüberdrücken. Doch hat der eine oder andere "heute nicht die Beine". Wir müssen uns also etwas einfallen lassen, irgendwie in den Entspannungsmodus zu finden, um sich wie ein Tag Pause zu fühlen und doch 100km im Sattel zu sitzen.
Maßnahme 1: Im einzigen größeren Hügel vor der Pause platzieren wir einen Rasenmähtrupp. Die rote Stopkelle ist viel besser als ein aggressiver "Kürzer"-Ruf.
Maßnahme 2: In Llastres wählen wir den wirklich schönsten Pausenplatz aus - oben am Aussichtspunkt über dem pittoresken Dörfchen am Meer kehren wir in unserem "englischen Garten" zur Rast ein. Auch die Räder könnten nicht besser an die Eukalyptusbäume und Kapellen drapiert werden. Bequeme Bänke zum Rumlümmeln lassen uns gleich noch einen Moment länger verweilen.
Maßnahme 3: Bei eben jener Pause klären wir noch die Unterschiede zwischen Dom, Basilika, Kathedrale und Münster. Die schweren Beine sind durchaus vergessen.
Maßnahme 4: Wir bauen genau einen größeren Hügel ein, versehen den Fitu jedoch mit Premiumpanorama hinunter zur Küste. Entspannende Fotostopps sind somit unvermeidlich.
Maßnahme 5: Oben am Fitu haben wir schnell noch einen kleinen Fußweg zu einer Aussichtskanzel angelegt, obendrein wiederum einen sehr pittoresken Bike-Abstellplatz arrangiert. Wieder etwas Pausenzeit gewonnen.
Maßnahme 6: Natürlich machen wir das Ganze nur bei Sonnenschein.
Maßnahme 7: Zieleinfahrt nach Cangas natürlich flach. Warum nur ermahnt uns Stefan, es nur rollen zu lassen?
Maßnahme 8: Wir platzieren Cangas direkt am Sella-Fluss, überspannen diesen mit alten rönischen Steinbrücken und sorgen für die Anwesenheit eines Cafés.
Maßnahme 9: Wir legen das Abendessen heute erst auf 20:15, so dass jeder nach Gusto noch durch die Stadt schlendern, dem Sidra fröhnen, Eis essen oder einfach nur ein Bad im Fluss nehmen kann.
Maßnahme 10: Wir begrenzen das Pausenfeeling von vornherein auf heute, machen es sozusagen exklusiv und stimmen schon beim Feierabendgetränk auf den morgigen Legenden-Premium-Vuelta-Doppelhammer aus Lagos de Covadonga und Jitu de Escarandi ein.
Jakub, unser Mann im tiny van, würde sagen: "We are picnic." Dem ist nichts weiter hinzuzufügen.
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Die Ausfahrt aus Oviedo zieht sich ein wenig - doch bald sind wir im pittoresken Llastre am Meer zur Pause. Wir nehmen nun nach ein wenig Hügelei Kurs auf den Mirador del Fito: Kurz und unerbittlich legt er sich uns in den Weg. Kurze Abfahrt zum Tagesziel Cangas und schon sind wir da. Jetzt heißt es: Regenieren für morgen!,
Von hagen306 – Der Knaller des heutigen Tages wartet gleich am Morgen: Die spektakuläre, sportlich anspruchsvolle, vueltaschwangere Auffahrt zu den Covadonga-Seen wollen wir uns nicht nehmen lassen! Noch recht weit unten passieren wir die Covadonga-Wallfahrtskirche - hier begann einst mit einem Sieg Don Pelayos über ein arabisches Heer die reconquista. Im Anschluss gibt es bis zu Lago Enol und Ercina eigentlich nur Anstieg, Picos-Panorama und sportlichen Genuss! Oben schlagen wir am Lokal an, kehren um und rollen nun recht entspannt entlang der Picos-Nordflanke nach Arenas de Cabrales. Da wir natürlich noch die ikonische Felsnadel des Uriellu sehen wollen, nehmen wir noch den Stich hinter Poncebos hinauf zum Mirador von Carmamena mit. Unglaubliche Berge hier! Triumphal rollen wir nach dieser Herldentat hinab nach Cabrales.
Von hagen306 – Gibt es ein Asturien ohne die Vuelta-Legende der Lagos de Covadonga? Nein. Und gibt es ein Kantabrien ohne die Perle der Einsamkeit des Jitu de Escarandi? Nein. Gibt es Schöneres, als beide Anstiege an einem Tag zu bezwingen? Nein.
Aber gibt es in Nordspanien auch so richtigen Sonnenschein? Ja. Und zwar heute. Und geöffnete Bars in jedem der abgelegenen Bergdörfer? Ja. Und zwar immer.
Eine Woche nun haben wir auf diesen Tag hingearbeitet, uns durch Gewitter der Picos-Südseite und den Regen am Angliru gekämpft, der Schwüle am Sía ein Schnippchen geschlagen und dem Kantenwind am Ebro-Stausee getrotzt. Alles für diesen einen Tag. Denn wir wussten - nein, wir hofften, dass heute das ideale Wetterfenster sein würde, die beiden Kracher im Herzen der Picos de Europa zu bezwingen.
Mit dem Wettergott haben wir dabei folgende Dramaturgie ausgehandelt (er hält sich übrigens dran): Kühler Start zu den Lagos bei bedecktem Himmel in Cangas, wolkiger Blindflug durch die 15%-Rampen kurz vor dem Mirador de la Reina und dort: Vorhang auf! Freie Sicht in die bizarre Schönheit der Berge mit den beiden Seen Enol und Ercina. Sonnenschein für den Rest des Tages - schließlich wollen wir die zerklüfteten Kalkfelsen auch am Jitu mit seiner strammen Bergauforgie in voller Pracht sehen, ebenso wie die Felsnadel de Uriellu. Aber klar: Diese göttliche Gande haben wir uns wirklich hart erarbeitet.
Und nun sind wir überwältigt, es ist unser perfekter Tag. Und wir wollen nicht durch schnöde weltliche Worte über unser Leiden oder den Klettergenuss die Göttlichkeit dieser Radsportikonen schmälern. Wir schwelgen. Wir schweigen respektvoll. Und schauen in die Fotos dieses Tages...
official:
Wollen wir die Etappe als "Königsetappe Nr. 2 XL" betiteln? Aber ja! Zuerst widmen wir uns in epischer Gänze der sportlichen Historienschlacht hinauf zu den Covadonga-Seen. Ein strammer Sahne-Anstieg mit Panorama satt. Vorbei an der Covadonga-Höhle als einer der Wallfahrtsorte in Asturien, vorbei am unglaublichen Mirador de la Reina. Erst oben an Lago Enol und Lago Encina geben wir Ruhe. Königliche Abfahrt zurück, ein paar km rollen und in Cabrales ist es dann soweit: Wir lassen unser Tagesziel heute links liegen und erobern eine Perle der Einsamkeit: Der Jitu de Escarandi mitten in den Picos - diese Sackgasse ist es wirklich wert: Picos, Natur, Stille, Panorama, Prozente. Must have!!.
Und nun: sidra oder clara im Dorf des Höhlenkäses??!?
Von hagen306 – Ein kurzer Gruß aus Santander - mehr wollen wir heute nicht verzapfen. Wir machen Urlaub. Sind am Strand, futtern Kuchen, braten in der Sonne. Die Etappe von vorhin ist eigentlich schon vergessen. Lediglich unser Jakob hat sich heute nicht lumpen lassen und frischen Salat zubereitet - diese Salatpause auf der Mauer am Strand in Comillas auf halber Strecke bleibt dann doch im Gedächtnis hängen. Relax!
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Heute lassen wir die Berge ein wenig Berge sein, denn es ruft die Bizkaya. Im leicht hügeligen Gelände kommen wir gut voran, bis wir kurz vor Comillas vielleicht schon die erste Badepause einlegen. Doch wir wollen noch weiter: Am herausgeputzten Santillanas vorbei erreichen wir Santander. Die Großstadt entern wir durch die Hintertür, bevor es auch hier heißt: Strandzeit - denn Kantabriens Hauptstadt verfügt über diverse Sandstrände. So viel Zeit muss sein!
Von hagen306 – Einen haben wir noch: Einen letzten Fahrtag von Santander nach Bilbao. Selbstverständlich geht´s abends zu Angela ins Restaurant. Wir haben heute die XXLecker-Variante des Hausmenüs bestellt - Grand Tours enden ja nicht alle Tage.
Zunächst tuckern wir mit der Fähre direkt vom Hotel in Santander ans Ostufer der Hafenbucht. Wegen der Romantik und kleinerer Straßen im Anschluss. Und dannn geht es natürlich noch einmal in die Vollen - zaghafte Versuche, das 4er Bergmenü um eine Zacke zu entschärfen, scheitern kläglich an noch immer höchster Motivation. Nun gut - Tortilla-Zwischenstopp und weiter geht´s (später stellt sich heraus, dass das scheinbar keine so gute Idee war - aber alle sind wieder fit!):
Zacke 1 - der Alisas: oben schätzen wir den Hüftumfang eines Movistar-Replika-Riders (und wissen, dass wir heute abend nach Besuch bei Angela den doppelten haben werden)
Zacke 2 - der Ubal: oben ist nichts, also wieder runter (manche Auffahrten macht man doch nur wegen der Abfahrt)!
Zacke 3 - Escrita: Oben ist Pause - die letzte dieser Tour
Zacke 4 - Metzealda: Oben ist Gewitter - aber dann doch nicht mehr, als wir oben ankommen.
Und schon grüßt Bilbao - nach 9 fordernden und immer wieder verschiedenen Etappen sind wir wieder da. Also noch fix die Ehrenrunde gedreht: Mit der Schwebefähre gondeln wirüber den Nervion, rollen die letzten 10km FLACH in die Stadt. Manch einer auch auf der letzten Rille (Plattfuß 500m vor dem Ziel - wenigstens zischt´s mit Blick auf das Guggenheim-Museum) - y ya está. Wir sind da. Siegergetränke, frisch machen und dann...warten die kulinarischen Festspiele bei Angela im Restaurant. Wir kehren hier immer wieder gern ein, denn eines ist sicher: "Lo hacemos como zu quieras" ("Wir machen das sol, wie auch immer Du das möchtest"), sagt Angela - alle Wünsche werden erfüllt, und zwar bevor wir sie geäußert haben. So ist Angela. Ein Herz von Gastronomin und Mensch.
Lasset uns also einen kleinen Einblick nehmen in das Menü des Abends - denn was wären unsere heldenhaften Etappen durch die unglaubliche nordspanische Bergwelt ohne eben genau dieses nordspanische Essen (und schließlich hahben wir uns das ja auch verdient)? Wir wollen es hier jedoch kurz machen, um keine Neidattacken auszulösen:
Einer Auswahl kalter Vorspeisen von Spargel bis natürlich Cecina- und Serrano-Schinken folgen die warmen Vorspeisen von Kroketten (gefüllt mit Kabeljau oder auch Schinken) bis Muscheln. Selbstverständlich alles in der Mitte des Tisches zum Teilen.
Wir machen weiter mit dem ersten Hauptgang nach Wahl: Ob nun Meeresgetier in eigener Tinte oder gefüllte Paprika in Bizkaina-Soße. Wir geben alles, die Teller leerzubekommen.
Zwischendurch ein kleines Limonensorbet. Und weiter geht´s mit dem zweiten Gang nach Wahl. Ob nun Steak oder Lamm(magen) oder doch was ganz anderes - wir geben alles! Es folgen Dessert und cafelitos zum Absacken.
Und was sagt Angela dazu: "Wann seid Ihr nächstes Jahr hier?" - Selbstverständlich Ende August zu unserem neuen Reisetermin für unsere Grand Tour zu den Picos de Europa!
official:
Zwar müssen wir erst noch Santanders Vororte verlassen, kürzen dies aber gekonnt mit einer Fährüberfahrt auf die Ostseite der Bucht ab. Und dann wird es auch schon wieder recht schnell recht ruhig!
Lediglich der Puerto de las Alisas mit phänomenalen Tieflblicken und der Alto de Ubal stellen sich uns zunächst in den Weg. Wir bleiben uns treu und klettern dann doch noch ein letztes Mal und krönen die Fahrt nach Bilbao mit der Fahrt über die "kleine Königin", die Reineta. Dann gehts in Schussfahrt hinunter zur weltbekannten "Puente Colgante" und dem finalen Ausrollen am Nervión entlang zum Hotel. Ach so: Heute gibt´s Pintxos!!!!
Von hagen306 – Man kann den heutigen Tag zu einer wirklich entspannten Tour d´honneur machen: Wir lassen gekonnt den Alto de Ubal aus, ebenso wie die Reineta und fahren über phänomenale Radwege völlig frei vom Verkehrsmoloch zur Hängebrücke bei Getxo. Und ab da heißt es wirklich: Ausrollen lassen!
Von hagen306 – Duese Variante spart sich die morgendliche Fährüberfahrt in Santander und startet sofort am Hotel in der City. Samstags morgens sind nämlich die großen Straßen seeehr leer. Das nutzen wir und erreichen nach etwa 25km die Normalstrecke. Jetzt nur noch dieser nach Bilbao folgen ... y ya está! Finale furioso - Grand Tour finished!