Von tobsi – Als Startort dieser zweitägigen Runde, die somit problemlos an einem Wochenende bewältigt werden kann, ist die oberfränkische Stadt Bayreuth, die kulturell einiges zu bieten hat. Die Wagner-Stadt ist bekannt für die Richard-Wagner-Festspiele, die jährlich tausende Zuschauer in das Festspielhaus auf dem Grünen Hügel treiben. Daneben hat Bayreuth es der Markgräfin Wilhelmine zu verdanken, dass weitere Schätze aus dem Barock Touristen anziehen. Das Neue Schloss, das markgräfliche Opernhaus, die Eremitage sind auf jeden Fall einen Besuch wert und sollten vor oder nach der Tour besichtigt werden.
Weiterhin punktet Bayreuth mit seiner Verkehrsanbindung. Die A9 zwischen Nürnberg und Berlin führt direkt an Bayreuth vorbei und auch per Bahn ist Bayreuth sehr gut anfahrbar.
Neben dem Startort brilliert die Runde durch das Fichtelgebirge durch abwechslungsreiche Landschaft, einsame Straßen und weite Fernblicke auf den Gipfeln des Fichtelgebirges. Hier finden sich mit dem Schneeberg und dem Ochsenkopf, die einzigen 1000er Frankens. Sie dürften nicht weit von Bayreuth schon in den Blick des Radlers kommen.
Auf den zwei Tagen werden das Fichtelgebirgs-Hufeisen und das Sechsämterland rund um Selb befahren. Von waldreichen Gipfeln, über Moorlandschaften zwischen Selb und Schirnding, Weihern bei Mitterteich und schönen Flusstälern ist alles dabei. Diese Tour wird euch den einsamen und unterschätzten Osten Frankens zeigen, der durch Abwechslung der Landschaft zu überzeigen weiß. Hand drauf.
Einziger Wermutstropfen dieser Tour sind die Abschnitte auf feinem Schotterbelag. Diese lassen sich aber problemlos fahren und sollten keine Abschreckung sein, diese Tour nicht in Angriff zu nehmen. Zwei dieser Schotterabschnitte führen hinauf zur Kösseine und zum Ochsenkopf und sind somit problemlos zu umgehen. Und für Abenteurer sind die Schotterabschnitte ohnehin kein Hindernis.
Von tobsi – Nur unweit der Fußgängerzone von Bayreuth starten wir unsere Runde am Hauptbahnhof von Bayreuth. Kerzengerade führt eine Art Allee hinauf zum Grünen Hügel und dem Festspielhaus und bereits hier befinden wir uns in den Randbezirken von Bayreuth, die vorbei am Klinikum hinauf zur ersten Kuppe verlassen werden. Nochmals kurz hinunter nach Bindlach und die erste kurze Rampe bringt uns langsam in das aufziehende Fichtelgebirge, das spätestens in Bad Berneck erreicht wird. Die knackige Rampe hinauf nach Bärnreuth katapultiert uns in die Einsamkeit des Fichtelgebirges. Nur wenige Kilometer bleiben nur zur Erholung bis die nächste Rampe hinauf nach Wülfersreuth in Angriff zu nehmen ist. Die Abfahrt ins Tal des Weißen Mains ist nur kurz und bietet nur wenig Zeit zur Erholung, die vielleicht notwendig wäre, denn nach Bischofsgrün nimmt man den steilen Anstieg hinauf zum Schneeberg in Angriff. Am Ende der Sackgasse sollte die Aussicht vom Aussichtsturm genossen werden, wenn Ochsenkopf, Großer Waldstein oder die Gipfel an der Grenze zu Tschechien zum Greifen nahe sind. Über den Schneebergpass folgen einige flache Kilometer bis nach Weissenstadt, das schön an einem See gelegen ist. Nach Weissenstadt bleibt nicht viel Zeit zum Verschnaufen bis es der Anstieg zum Großen Waldstein startet. Durch schönen Wald geht es recht steil auf den letzten Metern auf einer Sackgassenstraße hinauf zur Roten Burg. Auch hier bietet sich die Möglichkeit, die Aussicht zu genießen oder sich in einem Gasthof zu stärken. Über Sparneck und einem langgezogenen Anstieg erreichen wir kurz darauf Kirchenlamitz. Bis Schwarzenbach an der Saale werden einige Höhenmeter verloren, bevor in Martinlamitz einer der schönsten Abschnitte dieser Etappe beginnt. Die sogenannte Turmallee führt kerzengerade durch dichten Wald auf den Großen Kornberg, wo mit der Schönburgwarte eine weitere Aussichtsmöglichkeit wartet. Nach einer kurzen Abfahrt muss scharf nach rechts abgebogen werden und auf einem Forstweg steuern wir die Vorsuchhütte an, wo uns wieder Asphalt empfängt. Die nächsten Kilometer bis zur Porzellanstadt Selb sind ideal zum Rollen. Nach Selb durchfährt man den wunderschönen Selber und Hohenberger Forst, wo sogar kurz ein Moor durchfahren wird. Kurz vor Hohenberg am Eger fährt man direkt an der deutsch-tschechischen Grenze entlang. In Hohenberg wartet eine kurze Rampe, bevor es hinunter nach Schirnding geht. Nach langen, einsamen Waldstücken erreicht man nach einer weiteren Kuppe die Wallfahrtskirche Kappl, oberhalb von Waldsassen, dem Ende dieser Etappe. Mitten im nirgendwo steht die sehenswerte Wallfahrtskirche. Ein abfallende Gerade durch dichten Wald trennt uns noch von Waldsassen und beendet eindrucksvoll einen tolle Etappe. Die Klosterstadt Waldsassen mit ihren eindrucksvollen Basilika bietet die ideale Basis für eine Übernachtung und zum Auffüllen der Speicher in einer der vielen urigen Gaststätten.
Von tobsi – An Tag 2 verlassen wir die Klosterstadt Waldsassen zunächst auf sehr welligem Terrain bis Mitterteich, wo ein Teilstück durch eine ganz andere Landschaft führt. Flach geht es an Wiesen und einigen Teichen vorbei in Richtung Steinwald, dem ersten richtigen Anstieg des Tages. In einem dichten Waldstück schlängelt sich die Straße bei moderater Steigung hinauf zum Hochpunkt in der Nähe des Marktredwitzer Hauses. Wer diese Auffahrt schon schön fand, wird mit Herausfahrt aus dem Waldstück richtig geflasht werden, wenn er den tollen Blick genießen kann. Die nähere Umgebung wird umrahmt von Ochsenkopf und Schneeberg. Einfach traumhaft. Viel zu schnell sorgt die Abfahrt hinunter nach Poppenreuth dafür, dass nur noch die Erinnerung an diesen Anblick bleibt. An einem schönen Wiesengrund entlang geht es anschließend nach Waldershof, dem Sitz von Cube, und nach Marktredwitz. Eine kurze Kuppe und wir sind bereits in der Festspielstadt Wunsiedel angekommen, nicht ohne den Anstiege zur Freilichtbühne an der Luisenburg in Angriff zu nehmen. In der Festspielsaison kann es hier schon einmal etwas hektischer zugehen. Über Wunsiedel und Tröstau nehmen wir die sanfte Auffahrt hinauf zum Wurmlohpass, um von dort die Sackgasse zur Kösseine zu befahren. Zwar geht es auf den letzten zwei Drittel auf Waldwegen hinauf zum Basaltturm, aber auch Schotterresistente werden sich meiner Meinung anschließen, dass die Wege wunderbar zu befahren sind. Oben wartet ein Unterkunftshaus auf hungrige Ausflügler und zudem bietet der erwähnte Turm eine tolle Aussicht auf das nächste Ziel, dem Ochsenkopf. Um dort hin zu kommen, nehmen wir die Abfahrt und die recht flachen Kilometer bis nach Fichtelberg. Am Parkplatz des Schaubergwerks nach Neubau darf der etwas schmalere Forstweg hinauf zum Ochsenkopf nicht verpasst werden. Parallel zu den Strecken für Skiroller führt der gut fahrbare Forstweg mal flacher, mal etwas steiler zum zweithöchsten Berg des Ochsenkopfs. Am Gipfel können entkräftete Radler einkehren und den Blick vom Aussichtsturm genießen, bevor es wieder hinunter zum Parkplatz geht. Eine schnelle Abfahrt bringt uns ins Tal der Warmen Steinach, das wir aber nicht bergab folgen. Stattdessen nehmen wir die Auffahrt durch das idyllische Moosbaches hinauf zur Schwedenlohe. Hier ist der Ochsenkopf teilweise im Blick. Eine kurze Abfahrt hinunter ins Tal des Weißen Tals läutet einen der schönsten Abschnitte dieser Etappe ein, wenn kein Verkehr herrscht. Entlang des Weißen Mains führt ein Radweg auf einer ehemaligen Bahntrasse in Richtung Goldmühl. Neben einem plätschert der Bach und man fliegt nur so dahin, sofern nicht auf andere Radler geachet werden muss. In Windeseile ist man so in Goldmühl und Goldkronach. Ein paar letzte Wellen trennen uns dann nur noch von Bayreuth, wo zwei wundervolle Etappen zu Ende gehen. Wer noch etwas Zeit hat, sollte vor Einfahrt nach Bayreuht der Eremitage einen Besuch abstatten, einem Sommerschloss mit wunderschönem Garten.