Von majortom – Rund um den höchsten Gipfel der Alpen. Wir kommen zwar nicht rauf auf 4810 m Höhe, aber wir kommen dem weißen Berg ziemlich nahe. Auf einsamen Pfaden durchqueren wir die Alpen Savoyens, des Wallis, des Aostatal. Monumente und Geheimtipps.
Streckenänderungen vorbehalten.
quäldich-Reise Montblanc-Umrundung
Dies ist die offizielle Strecke der quäldich-Reise Montblanc-Umrundung vom 14. bis 21. August 2021.
Von tortentom – Ah wie das duftet! Montblanc Umrundung mit quaeldich! Sommer! Hitze! Radfahren! Was gibt's geileres?! Wir starten heute früh von Martigny eine Rundtour über Sanetsch, Col du Pillon und optional noch den Col de la Croix. Ein straffes Programm für den Auftakt bei 36 Grad. 12Kilometer einrollen an der Rhone, dann den ersten Hügel mit 1400Hm/h drüber drücken. Quäl Mich feeling! Der Sanetsch gleich am Morgen mit seinen unrhythmischen Rampen verteilt seine 1770hm am Stück auf 25Kilometer. Ein echtes Brett in der Sonne. Ich bin froh, dass wir mit Gruppe 1 relativ gediegen in diesen Berg fahren und ich nicht abgehängt werde. Wolfgang unser Erdkundelehrer, erkennt am Anstieg das Matterhorn. Schöne Blicke auch in Richtung Mont-Blanc! Nach der Passhöhe am Lac du Sanetsch bereitet Manfred das erste Buffet seiner Quaeldich Karriere! Er setzt die Messlatte für seine kommenden Buffets sehr hoch, es ist excellent, auch fürs Auge! Danke! Gruppe 2 um Karsten kommt auch schon. Ich tanke noch ca. 2l Cola in mich rein und dann begeben wir uns zur Seilbahn. Der Sanetsch ist nämlich eine Sackgasse und wir fahren mit der Seilbahn runter Richtung Gsteig. Unsere Räder hängen außen (wir wollten ja zuerst bei fremden Radlern schauen ob da was abfällt, müssen aber dann doch selbst unsere erste Erfahrung damit machen, ob die Räder auch hängen bleiben) an der Gondel und mit nur maximal 5 Radlern in der Gondel dauert es etwas bis alle unten sind! Aber das Wetter ist schön und dann warten wir eben! Alle Räder bleiben hängen und unsere Bedenken waren hinfällig! Danach ein kurzer gleichmäßiger Anstieg zum Col du Pillon. Mit knapp 1500m Passhöhe leider oben nicht sonderlich kühl. Wir nehmen als Option auch noch den Col de la Croix mit, inzwischen richtig hart bei der Hitze. Jeder hat eine aus Salz gezeichnete Landkarte auf seinem Trikot. Mit 1773m ist auch dieser Pass ziemlich warm. Man kann aber auf der Passhöhe wunderbar den Mont Blanc sehen und sich vorstellen, wie man relativ nackt auf dem Gletscher liegen könnte! Es folgt eine 25 Kilometer lange Abfahrt nach Bex! Wolfgang schafft es irgendwie in der Abfahrt sein Hinterrad durch ein Schlagloch, Bodenwelle irgendwas, fast zu Schrotten. Die Felge ist so verzogen, dass ich schon das Handy in der Hand habe und Manfred informiere ihn abzuholen. Ralf hat allerdings einen Nippelspanner dabei und Wolfgang ein Talent beim Felgen zentrieren. Irgendwie schaffen sie es das Rad wieder zum laufen zu bekommen. Wir können doch alle gemeinsam weiter abfahren. Jedoch streikt dann Axels Shimano Di2. Glücklicherweise in einem, für den Rest der Etappe, günstigen Gang. Wir rollen locker ins Hotel. Hier beheben wir alle Defekte und morgen kann wieder jeder ohne Probleme fahren, hoffentlich! Dagmar in Gruppe 3 muss auch noch 2 Platten beheben und kommt dementsprechend knapp zum Abendessen. Kein Sturz, alle gesund da, das ist das wichtigste! Da schmeckt sogar das Carpaccio mit Pommes!!!! das uns hier im Hotel aufgetischt wird! Diese Kombination kannte ich noch nicht, werde ich aber in meinen Foodblog mit aufnehmen! Jetzt heißt es schlafen und abkühlen, morgen wartet mit dem großen St. Bernard ein Brocken! Bon Nuit!
****** ursprüngliche Etappenbeschreibung *****
Der Col du Sanetsch, Übergang von Sion im Wallis in Richtung Berner Oberland, fristet trotz seiner imposanten Höhe von 2252 m ein absolutes Schattendasein. Der Grund dafür ist, dass die Passstraße nur einseitig, nämlich aus dem Wallis befahrbar ist. Für uns jedoch kein Grund, auf dieses Kleinod zu verzichten. Und so cruisen wir zum Auftakt unserer Montblanc-Umrundung das Wallis hinauf nach Sion und nehmen den langen Anstieg zum Sanetsch in Angriff - inklusive eines atemberaubenden Panoramas auf die Viertausender der Walliser Alpen auf der anderen Seite des Tals. Um auf der anderen Seite ins Tal nach Gsteig zu kommen, behelfen wir uns eines simplen Tricks: der Gondelbahn, die auch unsere Räder mitnimmt. Dann ist noch der Col du Pillon zu überwinden, bevor wir wieder das Rhonetal erreichen und die Etappe bis Martigny gemütlich ausklingen lassen können.
Von tortentom – Das Gewitter zieht in der Nacht durch und in der Früh hängen, abgesehen von meinen Augenringen, nur noch die Wolken tief! Die blauen fetzen am Himmel lassen mich optimistisch gestimmt die Variante über den Col du Lein einleiten! Schließlich fahren wir heute nach Italien, da ist das Wetter doch immer schön?! Nach demokratischer Abstimmung, ganz quaeldich untypisch, fährt Gruppe eins mit Gastfahrer Philip von Gruppe 2 los. Wir umgehen mit dieser Variante die ersten 14km der Bernard-Straße. Es erinnert uns an Südtirol, das Rhonetal entlang einrollen zwischen Apfelplantagen und Weinbergen. Etwas höher dann Aprikosen. Die Schnapsbrennerei lassen wir aber rechts liegen. Fast ohne Verkehr hoch zur Passhöhe, im Nebel und langsam auch von der Temperatur für mich erträglich. Eine schöne Stimmung, über die Passhöhe etwas Naturstrasse, aber fest und gut zu fahren. Wir fahren über einige Serpentinen ab nach Sembrancher wo dann die Grand St. Bernard Straße auf uns wartet. Ab jetzt geht es hoch! Dieser Pass hat mich 2017 an meine Grenzen gebracht, wie kein anderer jemals danach! Ich mache nicht den Fehler und Kehre in der Gaststätte ein wie damals! Es rollt bei allen gut! Die Gruppe entzerrt sich nicht allzu viel und Wolfgang lotse ich telefonisch zurück zum Essen, dass man aufgrund erheblichen Nebels nicht erkennen konnte auf 20m Entfernung! Heute bleibt die Küche kalt, im wahrsten Sinne! Der Wind treibt uns weiter und wir machen uns auf die letzten 7km zur Passhöhe! Leider sieht man Null von der schönen hochalpinen Landschaft bergauf. Schnell ein paar Passfotos und dann bergab. Gleich ein paar hundert Meter bergab nach der italienischen Grenze hinter der ersten Galerie reißt der Himmel auf! Blau! Sonne! Geil! Italien eben, da ist immer schönes Wetter! Ralf und Wolfgang stehen am Straßenrand mit breitem Grinsen und Daumen hoch! Ebenso geht es mir. Ich liebe diese Abfahrt! Lange, nicht zu steil, Kurven ohne bremsen. Unten frischer Asphalt! Fast schon episch. Es wird mit jedem Meter runter heißer. Wir rollen entspannt nach Aosta ein. Dolce Vita! Birra! Cafe! Pizza! Italien eben, da ist das Wetter immer schön!
****ursprüngliche Etappenbeschreibung****
Rauf. Runter. So die Dramaturgie der heutigen Etappe, die uns von Martigny nach Aosta führt. So weit, so gut - wenn dabei nicht der 2473 m hohe Col du Grand Saint Bernard zu überwinden wäre, der ab Martingny mit sage und schreibe 2000 Höhenmetern am Stück zu Buche schlägt. Allerdings auf über 50 Kilometer verteilt. Die Anfahrt ist als verkehrsreiche Transitstrecke verschrien, doch wie so oft stellt es sich am Ende als halb so wild heraus. Zumal die finalen Kilometer zum Pass, wenn die Hauptstraße im Tunnel verschwunden ist, in absolut idyllischer Hochalpenkulisse verlaufen. Die Etappe endet mit einer langen Abfahrt nach Aosta. Variante: Wer noch den schönen Col du Lein zum Auftakt mitnimmt (und sich damit auch einige Kilometer auf der Bernard-Passstraße spart), kommt auf ca. 102 km und 3100 Hm. Vorsicht: kurzer Naturstraßenabschnitt, der aber absolut rennradtauglich ist.
Von tortentom – Buon Giorno aus Aosta! Strahlender Himmel und schneebedeckte Gipfel einiger 3000er wecken mich am Morgen. Ein perfekter Start. Ich begebe mich auf den kleinen Fußmarsch zum Haupthotel um mir das Frühstück zu gönnen! Endlich wieder Kuchen am Morgen. Sogar Nudelsalat serviert uns das exzellente Duca d'Aosta Hotel. Hier könnt ich noch ein paar Tage bleiben! Wir treffen uns am OMAMA Hotel, wo wir unsere Räder geparkt haben, zur Abfahrt. Ein Anruf in Abwesenheit von Thäddy?! Komisch! Ein paar Minuten später erfahre ich, dass sich das Garagentor zu schnell geschlossen hat und er noch mit Rad eingesperrt war! Er wird befreit und kann mitfahren! Perfekt. Wäre auch schade wenn er die super Route des Salasses heute verpassen würde. Immer wieder ein herrliches Sträßchen oberhalb des Aostatals, ohne Verkehr und durch kleine Dörfer. Runter dann einige enge Serpentinen. Traumhaft! Nach einem Tunnel auf der Bundesstraße dann der erste Massive Mont-Blanc Blick heute! Dieser Berg ist einfach imposant, meint auch Ralf. Wir suchen gierig nach dem Mittagessen bei Manfred, ehe wir die Variante über den Colle San Carlo nehmen. Da ich die Standart Auffahrt vom Kleinen St. Bernard schon kenne, auch für mich als Guide eine schöne Abwechslung, da wir bei dieser Variante oberhalb von La Thuile in die Bernard-Straße einbiegen und 500hm on Top bekommen! Ich führe bei Gruppe 1 einen der wenigen Kaffeestops der Geschichte von Gruppe eins ein und wir genießen noch einen ehe es dann die letzten 12km relativ angenehm hoch auf die Passhöhe des kleinen St. Bernard geht. Wind lässt die durchschnittlich 6% Steigung allerdings wie 10% anfühlen und wir leiden am Ende etwas. Aggressive Autofahrer lassen Thomas und mich im Kopfkino schwelgen, wie wir mit solchen Leuten umgehen würden, sollten wir mal einen erwischen! Aber von solchen Individuen lassen wir uns unseren Tag nicht versauen! Einfach herrlich oben! Trotz Wind ziemlich warm. Wir passieren die Grenze zu Frankreich auf der Passhöhe und müssen nur noch abfahren in unser Hotel nach Seez. Hier etwas Verwirrung mit den Zimmern und nicht vorhandenen Schlüsseln. Das klärt sich Gott sei dank schnell und jeder kann noch ein Getränk genießen, nachdem der Zapfhahn wieder geht. Der arme hatte wohl auch Corona-Pause! Von alldem bekommen Ralf, Wolfgang und Johannes nichts mit. Die drei verrückten fahren noch die Sackgasse zum Lac Tignes und machen zusätzliche 1000hm. Mit ihrer Option C machen sie 140km und 4000hm heute! Respekt! Wolfgang sucht schon nach einem Lieferservice um seine Kalorien wieder reinzubekommen. Der Döner soll hier günstig sein!
****ursprüngliche Etappenbeschreibung****
Wir könnten flach das Aostatal hinauf fahren. Doch es gibt noch ein heimliches Highlicht dieser Etappe. Und zwar die Route des Salasses, eine Höhenstraße oberhalb des Aostatals, mit der wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Zum einen entgehen wir so größtenteils dem Verkehrsinfarkt im Tal unten, zum anderen genießen wir auf schmaler Straße wunderschöne Blicke auf das Gran Paradiso-Massiv im Süden und das Montblanc-Massiv im Osten. Über den Col du Petit Saint Bernard fahren wir dann vom Aostatal ins französische Savoyen. Variante: Mit etwa 500 Höhenmetern zusätzlich schlägt der Colle San Carlo zu Buche.
Von tortentom – Bonjour! Wieder mal lacht die Sonne! Ein herrlicher Tag mit einer epischen Streckenplanung steht bevor! Wir fahren erstmal 5km bergab nach Bourg St.Maurice um dann gleich rechts Weg den langen Anstieg zum Cormet de Roselend auf uns zu nehmen. Von der anderen Seite dieses Jahr auch Tour de France befahren. Ein Mega Pass durch ein enges Tal, dass je weiter man vorwärts kommt immer mehr aufmacht und einen grandiosen Mont-Blanc Blick beschert. Johannes meint: ,,Schweiz Rundfahrt war ja schon geil und das da was schöneres kommt dachte ich nicht, bis heute!"
Ich muss zugeben, das Wetter und dieser Pass in Kombi machen richtig Bock! Wir drücken nochmal drüber mit ordentlich Gegenwind. Oben an der Passhöhe Würste und Käse. Verlockend, aber angesichts meiner Bergperformance nicht förderlich. Wir machen Passschildfotos und begeben uns in die Abfahrt zum Stausee. Herrlich wie er da liegt, grün-blau-türkies schimmernd. Gestern bei der Etappenbesprechung merke ich noch an, dass unbedingt über den Col du Pre gefahren werden MUSS. Alleine die Fahrt über die Staumauer ist schon ein Genuss. Gruppe eins verweilt hier ungewöhnlich lange und wir müssen uns fast losreißen weiterzufahren. Kurz hoch zum Pre und den Blick zurück über den Stausee genießen, bevor wir uns in die schöne, aber enge Abfahrt nach Beaufort zu Manfred begeben! Der Mann hat wieder gezaubert! Das Auge isst mit und das Brot ist vorzüglich! Ich esse wie immer zu viel und komme auf dem Weg zum Col des Saisies nicht richtig in Schwung. Auch ein herrlicher Pass den man schön hochkurbeln kann. Oben halt Skitouristisch verbaut. Getreu dem Motto des großen Philosophen Dragan V. : ,,Warum in die Ferne schauen wenn das Nahe besser ist!" fahren wir ab nach Flumet. Der Letzte Anstieg für heute beginnt wieder gleich nach dieser Abfahrt! Hoch zum Col des Aravis! Ein gnädiger und gleichmäßiger letzter Berg. Oben ein Rummelplatz von Autofahrern. Warum kann sich von uns keiner erklären. Wir entgehen dem Trubel und fahren ab in unseren Etappenort La Clusaz. Dort sollen wir angeblich bis 17 Uhr auf unsere Zimmer warten. Dies geht Gottseidank schneller. Schmutzbier hatten wir trotzdem schon! Santé!
****ursprüngliche Etappenbeschreibung***
Wir sind wieder in den Savoyer Alpen angekommen, wo wir eine schöne Etappe zwischen Seez und La Clusaz mit drei Pässen genießen werden. Es beginnt nach kurzer Abfahrt nach Bourg-Saint-Maurice mit dem Cormet de Roselend. In dessen Abfahrt können wir optional mit dem Col du Pré noch einen kleinen Zusatz-Abstecher einstreuen, der uns schöne Blicke über den Roselend-Stausee bietet. Nahtlos geht es über in den zweiten Anstieg, den Col des Saisies, und auch der Col des Aravis als dritter Pass folgt auf dem Fuße. Im Wintersportort La Clusaz schlagen wir dann unser Quartier auf.
Von tortentom – Endlich mal gut geschlafen auf einer harten Matraze! Benni schläft lieber auf dem Balkon weil drinnen unser Geburtstagskind einen ganzen Wald abholzt! Frühstück in Anbetracht unseres ersten Anstieges kurz gehalten. Die Etappe beginnt wie gestern, erstmal 5km bergab rollen und dann gleich in den Anstieg zum Col de la Colombiere. Lange und mit einigen unrhythmischen Passagen, flach, steil, geil! Der Abstand oben ist nicht allzu groß und wir fahren zügig eine wundervolle Abfahrt nach Le Pissoir (franz. Le Reposoir) ab. Dort fahren wir nicht weiter bergab nach Cluses sondern nehmen rechts weg noch den Col de Rommes mit. Die Profis sind dieses Jahr genau andersrum wie wir heute bis hoch zum Columbiere gefahren. Davon zeugen auch noch einige Schriften auf dem Asphalt. Also nehmen wir den auch noch mit! Liegt auf dem Weg und ist nicht zu hart! Dann von Cluses hoch über eine kleine Asphaltblase zum Châtillon, wo Manfred mit neuer Haarpracht auf uns wartet. In weiser Voraussicht esse ich wieder nicht allzu viel. 12km gediegenes Tempo auf flacher Strecke bis zum Einstieg zum Col du Schuhplattler (franz. Col du Joux Plane) .
Banana Joe aka Ralf muss ich kurz vorm Einstieg zum Berg etwas bremsen!
Dann gehts los! Nochmal fast 1000hm am Stück auf 13km verteilt! Im Gegensatz zu Lance Armstrong im Jahre 2000 bekommen wir keinen Hungerast, aber die deutlich über 12% in manchen Passagen machen doch was her. Oben nochmal Gas geben und dann war's das! Leider verdecken die Wolken den Mont Blanc. Aber die Runde Espresso und Limo am Ranfolly, die uns Thomas spendiert, schmeckt trotzdem! Nur noch die Abfahrt runter nach Morzine dann liegen wir schon fast am Pool. Nicht alle, eine kleine Gruppe unbeugsamer Passkrieger fährt schon den C-Berg von morgen, damit wir morgen ,,nur" die B-Variante fahren dürfen und es vllt auf die Mont-Blanc Bergstation mit der Seilbahn schaffen! Vielen Dank dafür! Reiseleiter Torte genießt das harte Leben im Outdooroffice am Pool. Das Hotel ist mega! Bis morgen!
****ursprüngliche Etappenbeschreibung****
Heute befahren wir den einzigen Pass, der jemals Lance Armstrong in die Knie gezwungen hat. Bei der Tour de France 2000 war es, und der Pass heißt Col du Joux-Plane. Und auch wenn er ein paar steilere Abschnitte aufweist, ist das Montblanc-Panorama von hier fast das beste, das man rund um den höchsten Berg der Alpen hat. Zuvor steht noch der Col de la Colombière auf dem Programm, auch Dauergast bei der Tour de France, und ein hübscher Aufgalopp. Variante: Gleich zu Beginn kann man noch die Stichstraße auf den Col des Annes mitnehmen (plus 800 Höhenmeter). Den Montblanc sieht man von hier zwar nicht, aber der Aravis-Kette kommt man so nah wie sonst nirgends.
Von tortentom – Wir sind über eine schöne sonnig Etappe direkt am Mont-Blanc angekommen! Alle gesund und glücklich und einige hatten sogar das Glück, auf die Aiguille du Midi auf 3842m mit der Seilbahn zu fahren!
Leider kann auch ich, als Vater von 2 Töchtern, nicht immer auf heile Welt machen, wenn in Kabul Eltern ihre Kinder am Flughafen verzweifelt in die Hände von US Soldaten geben, weil dort einfach so viel schief läuft! Dementsprechend kurz ist mein heutiger Bericht! Es gibt wichtigere Dinge als Radfahren. Uns geht es gut und man kann sich nur schwer in die Lage hineinversetzen, wenn man surreal mit Mont-Blanc blick beim Essen sitzt! Berge und Radfahren bedeuten für mich Freiheit, etwas das für uns selbstverständlich ist aber leider nicht für jeden Menschen gilt! Genießt das Leben, seid froh was ihr habt und helft anderen wenn ihr könnt.
****ursprüngliche Etappenbeschreibung****
Vorletzte Etappe. Wir bleiben in Savoyen und tasten uns weiter an den Montblanc heran, um heute im weltbekannten Wintersportort Chamonix am Fuß des Montblanc zu übernachten. Wir beginnen mit einer Schleife, die auf dem Papier überflüssig aussieht. Es geht den schönen Kehrenhang nach Morzine-Avoriaz hinauf, denn vom Col de Joux-Verte auf einsamer Straße zurück. Und über den Col de l'Encrenaz ins Arve-Tal. Die zweite Tageshälfte geht es dann peu à peu hinauf nach Chamonix, größtenteils auf schmalen einsamen Wegen parallel zur Schnellstraße zum Montblanc-Tunnel.
Von tortentom – Mit 3 Tagen Verspätung unzähligen Wäschebergen später und einem blankgeputztem Rad komme ich nun endlich dazu die letzte Etappe zu resümieren.
Es ist ein schöner Tag, der Mont-Blanc strahlt vor unserem Hotel. Einige machen noch Fotos von sich mit dem höchsten Berg der Alpen. Wir alle machen noch ein Gruppenbild. Dann starten wir zur letzten Etappe zurück nach Martigny. Der erste kleine Pass ist der Col des Montets. Nicht sonderlich schwierig, bis auf den Verkehr am frühen Morgen! Jede Gruppe fährt zügig rauf und wir sind fast alle zeitgleich oben! Ein paar letzte Fotos mit Passschild und dem weißen Riesen, dann weiter Richtung Schweizer Grenze und links weg zum Lac d'Emosson bzw. Col de la Gueulaz. Eine Stichstrasse die sich wahrlich lohnt. Konstant steigend ohne große Rampen. Unten den richtigen Gang eingelegt brauchst du bis oben eigentlich nicht mehr schalten! Ralf knipst fleißig Fotos. Ich habe das Glück ihm auch öfters vor die Linse zu fahren. Die letzten Serpentinen vor der Passhöhe erlauben nochmals Atemberaubende Blicke auf das Montblac-Massiv. Ein Traum! Ich steige ab und mache noch ein paar Fotos. Vielleicht lasse ich davon eines auf Leinwand drucken, denke ich so vor mich hin! So eine schöne Straße bin ich nicht oft gefahren. Fast ohne Verkehr und oben dann angekommen mit ein paar kleinen Restaurants. Wir gönnen uns eine Kleinigkeit und Johannes lädt uns alle ein. Danke! Wir machen noch Fotos mit Dinosaurier und auf der Terrasse als Gruppe 1! Dann rollen wir ab und fahren hoch zum Forclaz. Der aller letzte Pass der Tour. Uns überholen Motorradfahrer die ihre Eier anscheinend schon vor langer Zeit verloren haben und deswegen nervös am Gashahn spielen müssen. Verständlich, können sie ja mit sonst nichts mehr spielen und sind neidisch auf unsere tolle Tour! Oben am Forclaz angekommen trennen sich die Wege von der Varianten-Gruppe um Wolfgang, Johannes, Ralf, Dragan, Axel und dem Rest bestehend aus Thomas, Philip und mir! Wir verabschieden uns. Ich bin wehmütig und fahre weiter! Die lange Abfahrt nach Martigny lässt ein letztes mal Flow aufkommen! Die restlichen 3 Kilometer zum Ziel dann ganz ruhig und ausrollen! Angekommen. Am Ziel und am Start wo vor 7 Tagen alles begann! Wo 27 Radfahrer und ein Manfred eine geile Zeit hatten. 700km radgefahren sind mit über 18.000HM. Ich brauche Zeit um das alles zu verarbeiten! Die tollen Erlebnisse, die lustigen Gespräche und Dinge die man so erlebt! Danke, dass ihr so viel Spaß versteht und mir so oft ein Lächeln geschenkt habt! Danke, dass ihr dabei wart und eine tolle Zeit hattet! Danke, dass wir alle gesund angekommen sind in einer Zeit in der es nicht immer selbstverständlich ist! Wir brauchen nicht viel, aber wir brauchen ein Rennrad und ein bisschen Sonne. Vielleicht auch noch ein paar Berge. Ganz sicher aber Gleichgesinnte die die gleiche Leidenschaft verbindet! Bis bald und bleibt positiv wie ihr seid!
Euer Tom
***ursprüngliche Etappenbeschreibung***
Nun müssen wir nur noch über den Col de la Forclaz zurück nach Martigny. Allerdings wäre es eine Schande, den schönen Abstecher zum Emosson-Stausee links liegen zu lassen...