Von tandem_click –
Beschreibung der zweiten Etappe St.-Jean-Pied-de-Port - Pamplona:
Nach einigen Stunden im Bus - die Muskulatur war zwischen Entspannen, Regenerieren, Einschlafen oder mentales Vorbereiten - geht es am frühen Morgen weiter. Wir nehmen ziemlich am Ortsausgang von St. Jean-Pied-de-Port die Pyrenäen direkt in den Angriff.
Am Rande der Pyrenäen erwartet uns durch die Höhenlage ein anderes, fahrradfreundlicheres Klima.
Unter Beifall von einigen Campingteilnehmern verlassen wir den Busparkplatz und begeben uns unter den Rufen von „buen camino“ auf die Reise.
Vorher noch kurzes Briefing.
Es geht gleich an einen leichten Anstieg über eine Departemantstraße im Grenzgebiet der Pyrenäen.
Hier in der Gegend hat das Rolandslied gespielt, welches wichtige geschichtliche Episoden für Frankreich und Spanien für die Zeit der Reconquista im 11. Und 12. Jahrhundert überliefert.
Laubbäume, kleine Dörfer, Gehöfte, Callas vor den Hausmauern, Fingerhut, Akelei, Ginster werden von uns am Straßenrand bemerkt.
Wir hören einen Bach im Tal rauschen, der alsbald überquert wird. Ab nun befinden wir uns in Spanien!
Der Anstieg zum Ibañeta zieht sich ziemlich lange hin.
Nach etwa der Hälfte der Höhenmeter legen wir am Rande der Straße eine wohlverdiente Pause ein und nehmen dann frisch gestärkt den Rest der Strecke erfolgreich unter die Räder.
Etwa im letzten Drittel des Anstiegs können manche noch eine für uns seltene Variante von gelben Mohnblumen entdecken.
Der Anstieg wendet sich in Serpentinen hoch und gibt immer wieder Ausblicke auf das tiefer liegende Land frei und uns somit einen Überblick über die erbrachten Leistungen und das Bevorstehende. Am Rande der Straße hören öfters kleine Bäche oder Wasserfälle, die der eine oder andere beim Anstieg zu einer willkommenen Erfrischung nutzt und die uns daran erinnern, wie wichtig die Versorgung mit Wasser insbesondere für die wandernden Pilger ist. Uns begegnen beim Anstieg immer wieder Gruppen von wandernden oder radfahrenden Pilgern mit schwerem Gepäck. Wir wünschten uns gegenseitig alles Gute mit „buen camino“. Dasselbe natürlich auch mit den Dorfbewohnern und Autofahrern, die uns Respekt zollten und Freude entgegen brachten.
Ab der Passhöhe werden wir durch die spanische Polizei "Guardia Civil Trafico" begleitet. In wechselnden Teams und Stärke sorgt die Guardia Civil Trafico dafür, dass wir bestens behütet über das Land und durch die Städte bis nach Santiago de Compostela geleitet werden. Dafür ein herzliches Dankeschön.
Nach dem Anstieg erwartet uns eine reißende kurvenreiche Abfahrt, die den Fahrern alles abverlangt.
Nach etwa einem Drittel der Abfahrt genießen wir unser wohlverdientes Mittagessen in der „Casa Sabina“ auf der Terrasse in der Sonne.
Einige Wellen, unterbrochen von rasanten Abfahrten, führen uns in Richtung Pamplona.
Mit großer Polizeibegleitung fahren wir in Pamplona ein. Auf „kurzem Dienstweg“ befahren wir Straßen, die sonst für Fahrradfahrer absolut tabu sind, benutzen Autobahnen, Tunnel und Schnellstraßen, damit der Feierabendverkehr nicht zu sehr gestört wird.
Die Fahrt durch Pamplona verlangt noch einmal unsere letzten Konzentrationsreserven (zum Fotografieren blieb leider keine Zeit).
Die vorzügliche Führung und Sperrung der Kreuzungen durch die Polizei hat es uns dabei ermöglicht, zügig und ohne Stopp bis vor unser Hotel zu fahren.
Überglücklich treffen wir spätnachmittags ein.
Bald darauf trafen unsere spanischen Freunde des ONCE (spanischer Blindenverband), unterstützt durch Arcelor-Mittal (Projekt: Vacaciónes Soledarias) , ein. Nach der freudigen Begrüßung fand ein Fototermin für die spanische Presse vor dem Hotel statt und anschließend eine Pressekonferenz.
Den Abend nutzen wir zu einem Stadtbummel.
Unsere Unterkunft in St.-Jean-Pied-de-Port:
Hotel Mendy **
www.hotel-mendy.com
Hotel Ramuntxo **
http://hotel-ramuntcho.com
Unsere Unterkunft in Pamplona:
Hotel Maisonnave ***
Pamplona
www.hotelmaisonnave.es
Ich bin diese Etappe gefahren und möchte die befahrenen Pässe in mein Palmares eintragen
Ich bin diese Etappe gefahren