Von
gws – Der Monte di Ragogna ist ein 512 Meter hoher und ca. 4 Kilometer langer Bergrücken gut 5 km nördlich von San Daniele del Friuli also in der italienischen Region Friuli Venezia Guilia. An seiner Nordseite grenzt er an das Bett des Tagliamento, der ihn von den restlichen Ausläufern der karnischen Alpen hin zur Ebene rund um Udine abtrennt. Aus dieser Ebene sticht der Höhenzug markant gut 300 Höhenmeter heraus.
Man könnte also meinen ein Berg wie viele andere auch in der Region Friaul. Auch die Tatsache, dass man den Berg in nahezu voller Breite von West nach Ost oder auch umgekehrt überfahren kann stellt noch keine herausstechende Eigenschaft dar.
Aber gerade die Ostrampe von Muris hinauf zum höchsten Straßenpunkt nahe der kleinen Kapelle von San Giovanni Eremita stellt dann doch eine Besonderheit dar, die auf dieser Anfahrt auch allgegenwärtig ist.
Vielfach auf der Steilstrecke mit eigenem Logo markiert ist diese Anfahrt wohl auch überregional unter dem Namen il Muro di Ragonga bekannt, man könnte meinen berüchtigt. Und so sprechen die technischen Daten dann auch eine eindeutige Sprache, über 10 % Durchschnittssteigung bei einer Länge von 2,7 Kilometern oder knapp 300 Höhenmetern. Der Maximalwert liegt bei ca. 16 %. Und auch die insgesamt sieben Kehren, teilweise in kurzer Folge und ohne jede Abflachung heben diesen Anstieg deutlich von vielen anderen in der Region ab.
Kein Wunder also, dass diese Strecke sogar den Giro dItalia angezogen hat, so zuletzt bei der 16. Etappe der Austragung im Coronajahr 2020 geschehen.
Für all jene, die sich etwas weniger anstrengen wollen – wie auch der Autor dieser Zeilen – bietet sich der Anstieg von Westen her an. Aber auch der ist mit gut 8 % Durchschnittssteigung und Spitzen jenseits der 10 % Marke auf den ersten 2,5 km nicht wirklich flach.
Wie in der Region leider häufig geschehen, so wurde auch der Monte di Ragonga in einer der dunkelsten Zeiten des 20. Jahrhunderts – während des ersten Weltkriegs – stark befestigt. Heute sind diese Stellungen überall beschildert und im Rahmen des
Museo della Grande Guerra di Ragogna zugängig.
Die Kombinationsmöglichkeiten mit den Pässen in unmittelbarer Nähe wie
Cuel di Forcja,
Orton und
Piani di Clauzetto sind offensichtlich. Aber selbst die Anstiege zu
Forcella di Pala Barzana,
Forcella di Monte Rest,
Sella Chiampon oder
Sella Chianzutan sind durchaus in Reichweite.