Von Italienradler –
Um 7:30 riss mich mein Wecker aus dem Bett, und ich hatte keine lust aufzustehen, da der Wetterbericht am Vorabend Regen angesagt hatte und dadurch die Motivation nicht die Beste war.
Als ich dann aber aus dem Fenster schaute um das Grauen zu begutachten konnte ich meinen Augen nicht trauen, es war keine Wolke am Himmel, und ich sprang schnell unter die Dusche packte meine Sachen und ging in den Speisesaal um das Frühstück in Empfang zu nehmen.
Das Buffet war seht gut und reichlich, wie schon bei der Dreiländertour.
Ich ging schnell zur Rezeption um meine Rechnungen zu begleichen, die sich auf 58€ Mit Halbpension belief, was ich einen guten Preis für ein solch gutes Abendessen und Frühstück in einem 4 Sternehotel finde.
Nun schnell das Fahrrad holen nochmal Reifen aufpumpen und los ging es, solang dass Wetter noch gut war.
Der heutige Tag sollte mich über das Stilfser Joch führen, was ich so toll bei der Dreiländertour fand, was aber nicht geklappt hat. Aber dazu später mehr.
Zunächst ging es am Reschensee entlang, wo man eines der Wahrzeichen Südtirols betrachten kann; ich rede von dem Kirchturm der überfluteten Stadt im Reschensee, der noch heute aus dem Wasser ragt.
Weiter ging es durch ein Fischerdorf am Reschensee, und nicht den Reschenpass runter, sondern einen Weg (den Jan bei der Dreiländertour entdeckt hat) durch Weinfelder in ein sehr schönes Dorf.
Noch war das Wetter schön und ich machte mich, weiterhin frohgemut, auf in Richtung Stilfser Joch.
Nach ein paar Kilometern kam dann langsam aber sicher das Ortlermassiv zum Vorschein, und meine Befürchtung bestätigte sich: eine pechschwarze Gewitterfront hing am Ortler fest, und ich beschloss schweren Herzens, das Stilfser Joch nicht zu bezwingen.
Also ging es weiter in Richtung Meran im Vinschgau an der Etsch entlang.
Dieser Radweg ist tödlich, da er sich topfeben und wie mit einem Lineal gezogen an der Etsch entlangzieht, es scheint als nähme er kein Ende. Zur linken Seite hin Apfelplantagen, zur rechten die Etsch, und von vorne ein heftiger Gegenwind, der mich daran hinderte, zügig zu fahren. Ansonsten ist der Weg aber bis auf ein nicht asphaltiertes Stück zwischen Laas und Schlanders in einem ausgezeichneten Zustand und lässt sich ganz gut fahren.
Hier untem im Tal war das Wetter noch gut und ich erfreute mich an der Sonne.
Endlich in Meran angekommen machte ich meine Mittagspause und begnügte mich mit einem Teller Spaghetti.
Mein nächstes Ziel war Bozen, wieder an der Etsch entlang, aber dieses Teilstück des Etschradweges war wesentlich schöner zu fahren, da er ab und an einen Abstecher in die Wein- und Apfelfelder macht und man durch urige, alte Dörfer kommt, welche sehr schön anzusehen sind.
Ich bin dann nicht direkt nach Bozen gefahren, sondern hab die landschaftlich schönere Variante über Eppan gewählt, wo es dann weiter Richtung Trento ging.
Leider hat mir auch an diesem Tag ein saftiges Gewitter den Spass verdorben, und ich bin dann die letzten 30km von Mezzolombardo nach Trento mit dem Zug gefahren, da es richtig satt gehagelt hat, und mir bei dem Wetter die Lust verging.
In Trento angekommen hieß es wieder Hotel suchen und finden, was auch gut geklappt hat.
Bin dann in ein 3 Sternehotel abgestiegen, und nach dem alle Formalitäten gegessen waren (alles auf englisch, was ganz gut ging) übergab mir der Herr an der Rezeption den Zimmerschlüssel.
Als ich die Zimmertür öffnete, stand ich schon fast wieder am Ende des Raumes.
Das Zimmer war so klein (2,5m auf 4,5m und einem winzigem Bad), dass ich mir das Lachen echt verkneifen musste.
Naja trotz allem stellte ich mich unter die Dusche und versuchte, mir unter allen möglichen Jogastellungen in dieser kleinen Dusche die Beine zu rasieren, was blutig endete, da ich mich tierisch in der Kniekele geschnitten habe.
Nach der Körperpflege ging es dann in die Stadt zum Abendessen. Die Restaurantsuche gestaltete sich schwerer als gedacht; da ich kein italienisch konnte, wusste ich nicht, dass das Restaurant, in das ich als erstes ging, nur Selbstbedienung hatte, so dass ich eine halbe Stunde am Tisch gesessen habe und vergeblich auf den Kellner wartete. Nachdem ich dann doch festgestellt habe, dass hier wohl keiner kommen würde, bin ich zügig mit dem Blick zum Boden aus dem Restaurant gegangen, um mir ein anderes zu suchen. Nach 20minütiger Suche hatte ich Erfolg, und ich ergötzte mich wieder an einem Teller Spaghetti.
Wieder im Hotel angekommen fragte ich noch nach dem Wetter und wie sollte es auch anders kommen, sagte mir der Herr an der Rezeption dass es morgen wohl auch regnen sollte.
So ging auch dieser Tag mit schlechter Aussicht auf den morgigen zu Ende.
Ich bin diese Etappe gefahren und möchte die befahrenen Pässe in mein Palmares eintragen
Ich bin diese Etappe gefahren