Alpe di Gesero (1774 m)

Auffahrten
Das schmale, jedoch recht gut asphaltierte Sträßchen steigt sofort steil an. Die anfänglichen 11 % Steigung gehen bald auf 8–9 % zurück. Die Straße bietet Platz für ein Auto und ein Fahrrad, nicht mehr (glücklicherweise trifft man unterwegs nur ein paar Bauern). Danach steigt die Straße bei überraschend konstanten Steigungswerten weiter an; diese gehen nur bei der Durchfahrt eines unbeleuchteten, jedoch kurzen Tunnels kurz zurück.
Die fast nur im Wald verlaufende Straße gewinnt stetig an Höhe. Je höher man ist, um so mehr Laub und Steine liegen auf der Straße; Vorsicht insbesondere bei der Abfahrt! Zementiertes Kopfsteinpflaster gibt es bei der Überquerung von zwei oder drei Bächen (das Tessin ist berüchtigt für intensive Niederschläge).
Auf rund 1430 m Höhe biegt ein Forstweg nach rechts ab, und hier geht die Straße erstmals in die Offensive: es folgt eine längere Rampe bei gut 15 % Steigung. Auf 1610 m Höhe kann man nach rechts fahren zu einem Bauernhof, von wo aus es tolle Ausblicke gibt.
Der Winter 2006 war in der Südschweiz gemäß Schweizer Wetterdienst unterdurchschnittlich schneereich, aber lang und recht kalt – leider war noch Ende April ab hier die Weiterfahrt wegen Altschneeresten nicht möglich. Durch die Löcher in den Schneemassen war die Straße jedoch sichtbar: sie war offenbar einst asphaltiert, wird aber anscheinend nicht mehr instand gehalten, und ist anders gesagt nur noch ein Forstweg. Nach einer halbstündigen Tragepassage war die Weiterfahrt dann durch einen Lawinenkegel definitiv zu Ende.
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Von Roveredo sind es weitere 43 km bis zum Passo San Bernardino.
Roveredo wurde in den siebziger Jahren vom Bau der Schnellstraße A13 zum San-Bernardino-Tunnel entzweit. Pläne gibt es seit langem, die Ortschaft endlich mit einer Umfahrung zu versehen.
Die Auffahrt ist mit Monte Laura beschildert; zuerst fährt man unter der Autobahn und der Trasse der einstigen, heute als Touristenbahn betriebene Eisenbahnstrecke, welche früher bis nach Mesocco reichte, hindurch. Ein wenig ausserhalb von Roveredo passiert man eine Art Sportzentrum, kurz danach beginnt der Anstieg. Die Strasse gewinnt mit einer recht konstanten Steigung von 9–10 % rasch an Höhe. Wie auf der anderen Seite der Alpe ist die Straße schmal, es gibt auch etwas Verkehr.
Mit zunehmender Höhe gewinnt man Ausblicke in das trogartige Valle Mesolcina. Unterhalb von Monte Laura auf 1200 m Höhe erreicht man einen einspurigen unbeleuchteten Tunnel. Hier muss man einen Knopf drücken, um eine Verkehrsampel am anderen Ende des Tunnels auf Rot zu stellen.
Monte Laura besitzt ein Hotel, sonst nicht viel von Interesse. Dahinter gewinnt die Strasse mittels dreier Kurven weiter an Höhe. Die Steigung wird etwas weniger konstant.
Auf 1814 m Höhe erreicht man den Scheiteltunnel; er wurde im Jahre 1940 vom Schweizer Militär gebaut. Er ist einspurig, unbeleuchtet und ungeteert, fordert deshalb Vorsicht vom Radfahrer. Zudem war er an diesem Oktobertag bereits vereist.
Nach dem Tunnel hat man die Nordseite des Valle Mesolcina hinter sich, dort war es recht sonnig und viel wärmer. Nur der Eingang zum Tunnel ist asphaltiert, dann wird der Radfahrer mit einem nicht erfolgsversprechend aussehenden Bauernsträßchen konfrontiert.
Das Stück ist allerdings recht kurz. Nach kleinem Höhengewinn sind zumindest die Fahrspuren urasphaltiert. Zuerst verliert man kurz, aber heftig an Höhe, dann folgt ein kräftiger Gegenanstieg. Die mittlere Spur ist zugewachsen: Vorsicht...
Dann ist die Strasse bis zur Alpe del Gesero auf 1774 m Höhe geteert. Danach ist sie wieder asphaltfrei und verlangt viel Vorsicht. Ab der Alpe della Costa, auf 1609 m Höhe gelegen, beginnt die steile Abfahrt hinunter nach Arbedo.
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