Furnerberg (1763 m) Wiesli
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Wie am benachbarten Heuberg machen die Einsamkeit, das herrliche kleine Bergsträßchen und die zahlreichen Ausblicke auf das Prättigau und die Silvretta das Ganze vielleicht eine Spur leichter, als die nackten Zahlen befürchten lassen. Da ich die Schwierigkeit aber etwas höher als bei erstgenanntem Anstieg ansetzen würde, gibt’s hier mal 5 Härtesterne.
Nach einigen wenigen Metern mit moderater Steigung führt die Straße rechts aus dem Dorf, und es wird sehr schnell steil. Einstellige Steigungsprozente sucht man auf den ersten 5 Kilometern vergebens. Kurze Spitzen bis 17 % und lange Abschnitte zwischen 13 und 14 % machen es dem Pedaleur recht schwer. Glücklicherweise ist der Belag meistens gut und die Straßenführung kehrenreich und niemals langweilig. Die ersten Serpentinen fahren wir meistens im freien Gelände, und die Sonne kann einem hier schwer zusetzten. Nach ungefähr der Hälfte des ersten Abschnitts geht es vermehrt durch lichten Bergwald. Leider sind hier (Stand Oktober 2007) für einige hundert Meter Straßenbauarbeiten im Gange, d.h. ein gutes Stück muss man auf dem Schotter des Straßenunterbaus zurücklegen, was bei diesen Steigungen nicht ganz einfach, aber machbar ist. Danach bleiben wir von solchen Behinderungen aber zum Glück verschont (kann sich natürlich ändern – die Schweizer scheinen in der Gegend gerne Straße zu sanieren). Hat man Furna erreicht, wird es endlich mal flach, und man kann durchatmen. Unsere Straße führt geradeaus durch den Ort, im Zweifelsfall rechts halten – herauszufinden, wo die links abbiegende Strecke hinführt, wäre sicher auch einen Versuch wert.
Hinter Furna bleibt es noch ein Stück etwas flacher. Es wird schmaler, und nachdem man wieder einige Häuser passiert hat, zieht die Steigung für die nächsten 2 bis 3 km wieder deutlich an. Dieser Abschnitt endet nach einer kürzeren Serpentinenpassage. Ab hier schlängelt sich die Straße zwischen begrasten Hügeln auf dem Furnerberg entlang. Viele kleine Chalets sind hier weiträumig verteilt (es gibt sogar eine einsame Liftanlage hier oben). Die Aussichten sind wie immer in der Gegend ein Genuss. Nach zwei weiten Linkskurven folgt noch einmmal für einige hundert Meter ein flaches Stück, bevor die Schlussgerade, einem Holzzaun entlang, noch mal etwas steiler wird. Am höchsten Punkt auf ca. 1763 m gibt es kein Hinweisschild. Wenn man aber noch ein Stück bergab bis ans Ende der Asphaltstraße fährt, kann man sich laut einem Schild freuen, das Wiesli auf 1742 m Höhe bezwungen zu haben. Das lohnt sich, weil man von hier auch eine sehr schöne Aussicht in Richtung Osten zum Calandastock und zu den Glarner Alpen hat.
Die hier weiterführenden Schotterstraßen sehen nicht sehr einladend aus, d.h. die Abfahrt geht auf gleicher Strecke wieder zurück ins Prättigau – hohe Geschwindigkeiten sind wie immer bei solchen Straßen natürlich nicht drin, besonders bei der Baustelle ist Vorsicht geboten, auch durch das eine oder andere Baustellenfahrzeug.
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