Juf (2126 m)

Auffahrten
Nordwestanfahrt von Andeer
28 km | 1147 Hm | 4,1 %

Nach der Ortschaft Innerferrera steigt die Straße erst einmal stärker an (14 % laut Karte) und führt durch einige (schlecht) beleuchtete Tunnels und über 2 Brücken (gewaltige Tiefblicke!). Hier waren wir froh, dass wir unsere Rücklichter montiert hatten, denn die Tunnels sind nicht nur steil und schwach beleuchtet, sondern teilweise auch gewunden. Wer Angst vor Tunnels hat, sollte sich hier trotzdem nicht bange machen lassen, denn es ist hier fast kein Autoverkehr, es ist schon etwas Besonderes, wenn überhaupt mal ein Auto vorbei fährt. Ein Rücklicht ist dennoch empfohlen – es schützt uns und die Autofahrer.
Kurz nach den Tunnels kommen wir an dem Abzweig (1672 m Höhe) zum Valle di Lei, bzw. Lago di Lei (1931 m Höhe) vorbei. Das ist eine kleine Sackgasse nach Süden zu einem Stausee der Kraftwerke Hinterrhein AG. Länge 4 km mit einem 950 m langen Scheiteltunnel. Der Abstecher lohnt sich, wenn man noch etwas Zeit und Körner übrig hat. Der Stausee liegt auf italienischem Staatsgebiet, nur die Staumauer gehört noch zur Schweiz. Hier gehört Italien zum Einzugsgebiet des Rheins! Wer in der Schule Italien zum Einzugsgebiet des Rheins erklärt, fällt vielleicht in Geografie durch…
Wichtig: Lago di Lei ist für Rennradfahrer definitiv Sackgasse, eine Weiterfahrt über den Passo di Angeloga (2390 m Höhe) nach Campodolcina an der Splügen-Pass-Südrampe ist nicht möglich!
Ab diesem Abzweig nennt sich unser Tal Averser-Rheintal und ist deutschsprachig. Es geht für kurze Zeit etwas flach weiter bis zum Ort Avers-Campsut, wo es dann in der Ortsdurchfahrt allmählich wieder steiler wird, bis es anfängt weh zu tun. Hier greifen die echten Bergfahrer an und können sich vom Rest der Welt absetzen! Wir kommen nach Avers-Cröt, wo wieder ein interessanter Streckenabschnitt beginnt mit 5 Kehren und 2 hohen Talbrücken, wo wir 2-mal die Talseite wechseln (Tiefblicke, Fotostopp bei der Abfahrt). Anschließend verläuft die Straße weiter auf der rechten Talseite imposant an den Fels geklebt nach Avers-Cresta (1959 m Höhe). Ab dort wird die Vegetation ärmer und der Tritt mühsamer. Zwischendurch ist die Straße mal steil, mal wieder fast flach, es geht sogar einmal wieder abwärts. Kurzum ein Gelände, wo man völlig aus dem Takt kommt. Irgendwann muss das Ende der Welt doch einmal erreicht sein! Avers-Pürt, Avers-Am Bach, Avers-Juppa, Avers-Podestatenhaus, es nimmt kein Ende… Doch, endlich das richtige Ortsschild: Avers-Juf, 2126 m Höhe!
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