Julierpass (2284 m) Passo dal Güglia
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Zum Beispiel Monumente der Zentralalpen vom 12.07. bis 19.07.2025
Auffahrten
Südrampe von Silvaplana
7 km | 469 Hm | 6,7 %
Die 6 km lange Anfahrt von Silvaplana zum Julierpass ist den Zahlen nach sicherlich eine der einfachsten Möglichkeiten, einen veritablen Alpenpass dieser Höhe zu erklimmen. Der Weg hinauf hat jedoch einen ganz eigenen Charakter und macht einem den Gipfelsieg nicht zu einfach.
Von der Hauptstraße Maloja-St. Moritz biegt die Julierpass-Straße in Silvaplana nach links ab. Da der Tunnel dem Autoverkehr vorbehalten ist, folgen wir für die ersten 350 m der historischen Passstraße durch das kleine Dorf Silvaplana, welches über dem malerischen Silvaplaner See an den Hang gebaut ist. Nach einer 90° Rechtskurve am Ausgang des Dorfes geht es dann gleich mit dem härtesten Teil der Strecke los. Die nächsten 2,5 km sind auf 4 Kehren in der Dimension einer Autobahn verteilt, haben aber mit ca. 250 Hm eine kontinuierliche Steigung von etwa 10%, die gut in die Beine geht.
Durch die breite Straße und den vielen Verkehr hat man das Gefühl, man rührt sich nicht vom Fleck. Sind die Serpentinen überwunden, muss man unbedingt einen Blick zurück auf den Silvaplanasee und das obere Engadin werfen, bevor man in das Seitental zum Julierpass einbiegt und die Berghänge den Blick verstellen.
Die Passstraße führt nun mehr oder weniger schurgerade bis zur Passhöhe. Diese 4 km sind eine mentale Herausforderung. Der Grund dafür ist die schleichende Steigung von ca. 6 %. Durch das breite Tal, die ausgebaute Straße und die endlose Sicht hat man das Gefühl, man komme überhaupt nicht vorwärts. Meistens gibt es zusätzlich Gegenwind, der einen am zügigen Fahren hindert. Diverse kleine Rampen in der Strecke lassen einem immer wieder hoffen, dass gleich dahinter die Passhöhe erscheint, was natürlich nie der Fall ist.
Wenn man bereits nicht mehr daran glaubt, taucht plötzlich die Passhöhe unverhofft vor einem auf. Die Landschaft ist relativ karg, eintönig und in meinen Augen wenig begeisterungsfähig. Die Stromleitungen tun ihr Übriges hinzu.
Mein Tipp ist, diese Auffahrt zu umgehen und über den nächstgelegenen Albula oder den weiter entfernten Flüelapass zu fahren. Als Alternative würde im Westen auch der Splügenpass in Frage kommen, welches sicherlich die spektakulärste Auffahrt dieser vier Südrampen ist.
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Nordwestrampe von Tiefencastel
35 km | 1397 Hm | 4,0 %
Direkt hinter dem Ort Tiefencastel geht es in einer langgezogenen Kurve eine satte Steigung hinauf. Dann klettern wir mit der Straße am Berghang hinauf durch einen lichten Wald, ehe wir hinter einem längeren Tunnel (mit Steigung!) schon die ersten 300 m Höhendifferenz hinter uns gebracht haben (6.1%). Danach verlieren wir aber - wie im Verlaufe des ganzen Anstiegs immer wieder - ein paar Höhenmeter.
Es folgen einige sehr flache Kilometer bis Tinizong zur Erholung. Nach 11.5 km haben wir jetzt 370 Hm erreicht. Und die Straße steigt wieder geradewegs an: Auf den nächsten 2.5 km mit durchschnittlich 6.6%!
Wir folgen hier auf der B 3 dem Flußtal der Gelgia. Es ist durchaus nett und öfter auch bewaldet. Nach jetzt 20 km erreichen wir den Ort Furnatsch, wonach die Straße diesmal in Serpentinen steil ansteigt. Die Steigung läßt auch bei der Passage des Lago da Marmorera nicht nach und mit durchschnittlich 6.6% erreichen wir Bivio auf 1800 m.
Die Straße führt jetzt geradewegs auf nochmals zwei Serpentinenetappen mit jeweils rund 240 Hm zu.
Nach den zermürbenden Steigungs- und Flachetappen sehnen wir uns nach der Passhütte. Doch damit verhält es sich auch anders als vermutet: Das eigentliche Ospizio samt Restaurant und Sonnenterasse steht links von der Straße zwar mit toller Aussicht aber einige Serpentinen vor der eigentlichen Passhöhe! Dort oben befindet sich eine kleine Raststation mit Toiletten, die seit ca 2019 den vorherigen bewirtschafteten spartanischen Container ersetzt.
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