Reinsberg (433 m)

Das rund 120 Einwohner zählende Dörfchen Reinsberg ist ein Ortsteil von Wolpertshausen und liegt auf einem vielfach landwirtschaftlich geprägten Plateau oberhalb des tief eingeschnitenen Bühlertals. Östlich des Ortes fließt die Schmerach, ein rechter Zufluss der Bühler, mit 14 Kilometern zugleich der längste, unter anderem durch die gleichnamige Klinge und ist daher sicher interessant für Wanderungen.
Doch hier soll es ja ums Radfahren gehen, und so ist der Ort deshalb interessant für uns, weil er von zwei attraktiven, steilen Steigen erschlossen wird. Sportlich, aber nicht hochprozentig ist die Straße von Unterscheffach, äußerst steil das schmale Sträßchen von Hopfach, ehe der anschließende Wirtschaftsweg nur noch äußerst moderat weiter hinauf zur Passmarke führt. Diese und die Marke von Wolpertshausen trennen gerade mal 1,8 Kilometer, doch da zwischen den beiden kaum Höhe gewonnen wird, lediglich ein paar Meter dank einer Senke, lohnt ein eigener Eintrag ins Pässelexikon.
Neben dem Weg über Reinsberg und der Cröffelbacher Steige gibt es mit dem Hergershof noch eine dritte Möglichkeit, um aus dem Tal, in diesem Fall das Kochertal mit der imposanten Kochertalbrücke der A6, die im Verlaufe der Steigung unterquert wird, hinauf nach Wolpertshausen zu gelangen. Ebenso kann man den hier beschriebenen Hubbel mit der Otterbacher Steige, die sich gleich an die Abfahrt von Reinsberg nach Unterscheffach anschließt, sowie mit Bühlerzimmern verbinden, das wiederum automatisch erklommen wird, wenn man von Wolpertshausen nach Cröffelbach hinunterrollt und einfach auf der Landesstraße bleibt. Ebenso sind die Gaisdorfer Höhe, Arnsdorf, Orlach und die wundervolle Steige zum Schaalhof nicht weit weg.
Zu guter Letzt noch ein paar Worte zu Reinsberg. Erstmals urkundlich erwähnt wurde es als Reinwoltsberg im Jahre 1168. Erste Siedler wurden hier aber vermutlich schon zwischen 800 und 900 nach Christus sesshaft. Die evangelische Kirche und das heutige Pfarrhaus, welches mit Backhaus, Badstube und Stall im Jahre 1491 neu erbaut wurde und heute eines der ältesten erhaltenen Gebäude der Gemeinde Wolpertshausen ist, prägen das Ortsbild. 
Zum Schluss noch ein lustiges, vielsagendes Zitat: Wenn kleine Rivalitäten zwischen Hauptort und den Ortsteilen ausgetragen werden, hört man oft am Ende des Dialogs die schelmische Aussage: "Omol  muss jedr riebr nach Roaschberch!" (Mundart: Einmal muss jeder nach Reinsberg") (Quelle).