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Sustenpass (2224 m)

malerisches, vergletschertes Gwächtenhorn (3402m), 23.9.08

Auffahrten

Die Westrampe zum Sustenpass nimmt ihren Ausgang in Innertkirchen im Kanton Bern. Auf den vollen 27 km zählt diese Auffahrt zu den landschaftlich schönsten der Alpen und ist dabei sehr angenehm zu fahren. Nur kurz vor der Passhöhe erreicht die Steigung kurzfristig 10 %, auf dem Großteil der restlichen Auffahrt liegt die Steigung deutlich darunter.
In Innertkirchen folgt man den Wegweisern zum Susten, dessen Steigung schon im Ort beginnt. Bevor man diese angeht, lohnt sich jedoch ein Blick zurück auf den wuchtigen Fels, an dem Innertkirchen im Westen Schutz sucht. Auch ein Blick nach Süden lohnt sich, dem schneespitzenumsäumten Grimselpass entgegen.
Aus Innertkirchen heraus folgt man der Rampe dem Gadmental entlang. Der Anstieg zum Sustenpass kann in drei Abschnitte unterteilt werden: Der erste ist 10 km lang und weist deutliche Steigung mit bis zu 10 % auf. Hat man diesen absolviert, kann man sich 4,5 km auf einer Art Hochebene über die Orte Nessental und Gadmen ausruhen, bis das dritte Teilstück beginnt, das 12,5 km lange, serpentinenreiche Endstück, das neben grandioser Ausblicke auch schöne Straßenbaukunst birgt.
Das erste Teilstück liegt noch komplett im Wald, dennoch kann man hin und wieder ein Ausblick nach Norden erhaschen auf die Wendenstöcke und den Fünffingerstock, deren wilde Felsgrate sich messerscharf gegen den Himmel abheben.
Während der ersten 15 km bleibt einem der Blick ins Tal auf Innertkirchen erhalten, über dem majestätisch der bereits erwähnte Fels ruht. Bei Kilometer 4 zweigt links die lohnenswerte Straße zur Engstlenalp ab.
Nach 10 km verlässt man den Wald und lässt mit diesem auch die Steigung zunächst hinter sich. Auf dem Weg durch Gadmen kann man so frei die Aussicht nach Süden und Norden genießen, rechts das Radlefshorn, links die oben bereits erwähnten mächtigen Felsklüfte.
Nach 14,5 km wird der letzte Teilabschnitt mit einer Brücke eingeläutet, die in einer Rechtskurve auf die ersten drei Serpentinen zufährt, in deren Mitte sich bei Kilometer 16 ein kurzer Tunnel befindet.
Hier ändert sich jetzt die Aussicht. Der Blick zurück ins Tal ist verstellt, dafür öffnet sich der Blick auf den Steingletscher unterhalb des Susten, nach dem auch der dort liegende Ort benannt ist, bei dem eine Kehre den Endspurt auf den Pass einläutet, der hier allerdings noch 5 km entfernt liegt. Man wird hier sehr weit zurückgeführt, bis die Straße sich durch mehrere Tunnels hindurch wieder dem Sustenpass zuwendet, und hierbei nicht mit fulminanten Ausblicken auf das Tal geizt, von denen einer schöner ist als der andere. Diese Aussichten sollte man nutzen, denn wenn man nach 27 km den Sustenpass erreicht, so sieht man ihn in einem sehr engen Taleinschnitt liegen, von dem man nicht mehr soviel sieht wie zuvor. Der eigentliche Scheitelpunkt liegt in einem Tunnel. Dahinter führt uns eine rasante Abfahrt in das und durch das Meiental nach Wassen hinunter.
712 Befahrungen Befahrung eintragen
Schnellste Zeit
01:18:18 | 20.05.2022
Bergziege81
Mittlere Zeit
02:12:42 | 10.08.2010
roadrunner06
Dolce Vita
03:27:43 | 11.08.2023
Nici Berner
Ostrampe von Wassen
17,7 km | 1308 Hm | 7,4 %  Strava
Der Anstieg zum Sustenpass ist lediglich wegen der geringeren Länge aus Wassen zu empfehlen. Die Westrampe aus Innertkirchen ist allerdings deutlich abwechslungsreicher. Direkt in Wassen beginnt die Steigung, und es wird über zahlreiche Brücken und Tunnels eine enge Schlucht überwunden. Danach geht es immer stetig bergan auf einer langen, fast kurvenlosen Geraden, wo man wenigstens unten noch von Nadelwald umgeben ist.
Nach 11 km passiert man die Ortschaft Färningen, und nun hat auch der schattenspendende Wald ein Ende. Doch die endlose Gerade, die an der rechten Bergkette des Tals entlangführt, hört noch lange nicht auf. Ist man jedoch am Sustli-Haus vorbeigefahren, beginnt (endlich) ein interessanterer Abschnitt mit schönen Serpentinen, die die Straße hinauf zum Gebirgsübergang führen sollen. Dieser Teil des Susten erinnert straßenbautechnisch an die anderen Schweizer Pässe Nufenen, Furka, Grimsel und Klausen.
Die Passhöhe erreicht man über einen kurzen Tunnel, an dessen Ausgang sogar im Hochsommer dicke Eisblöcke ruhen. Außer einem kleinen See ist an der Passhöhe nichts Anziehendes für den Radler zu finden, und folglich stürzt man sich wieder ins Tal hinunter. Die Abfahrt nach Innertkirchen ist sehr lang, was spürbar auf die Arme und Hände geht, und außerdem ist sie mit Tunnels verziert, die den Spaß deutlich bremsen.

Für viele gehört der Sustenpass zu den schönsten Alpenpässen, was man allerdings stark anzweifeln muss. Die endlosen Geraden drücken die Stimmung im Anstieg enorm, denn es fehlt einfach die Abwechslung. Im oberen Teil jedoch ist er zweifelsfrei ein sehr schöner Alpenübergang, und wer Geschmack an langen mittelschwer ansteigenden Geraden hat, für den ist der Susten wohl einer der schönsten Pässe. Die Steigung liegt auf der Westrampe meist zwischen 7 und 9 % und ist daher nicht allzu anspruchsvoll.

Anm.: In der Abfahrt nach Meiringen sollte die kurze Gegensteigung „Aareschlucht” keinesfalls unbeachtet bleiben.
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00:01:32 | 03.09.2022
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