Von majortom –
Mit etwas Verspätung melden wir uns nun aus der erweiterten Guide-Loft im Stadt-Hotel zu Lörrach, um von der ersten Etappe der 3. quaeldich.de Ländle-Rundfahrt 2014 zu berichten.
Freiburg, 7. Juni, 10 Uhr morgens. Treffpunkt auf einem Parkplatz am Sportpark West. Wolkenloser Himmel und Sahara-Luft verheißen für die heutige Etappe eine ziemliche Hitzeschlacht. Aber nach dem Wetterpech im letzten Jahr haben wir ein sonniges Wochenende wohl mehr als verdient. Das sensationelle Helfer-Team managt das Gepäckladen routiniert und souverän, die Verspätung ist allein dem Organisator und seiner ausschweifenden Begrüßungsansprache geschuldet.
Egal. Die drei Gruppen machen sich auf den Weg, zunächst noch durchs Freiburger Stadtgebiet, doch beinahe sofort sind wir schon im ersten Anstieg des Tages, dem Schauinsland. Als ehemaligem Freiburger, der diesen Berg früher mindestens zwei Mal pro Woche gefahren ist, kommt sofort große Euphorie auf, und auch meine Dolce-Vita-Gruppe scheint gut gelaunt die Kletterpartie in Angriff zu nehmen. Fast 1000 Höhenmeter später stehen wir am Gipfel, wo schon die erste Verpfegung auf uns wartet. Als Sonder-Entertainment gibt es noch einen Platten am Begleitfahrzeug, der jedoch von Besenwagenfahrer Gereon sofort behoben wird.
Mit Platten geht es es gleich weiter, gleich zwei Schläuche quittieren in der Abfahrt ins Münstertal ihren Dienst, dazu gibt es noch eine heiß gebremste und verzogene Carbonfelge. Heute scheinen wir wohl einen Defekt-Tag erwischt zu haben. Doch auch das kann uns nicht davon abhalten, den zweiten Anstieg zum Kreuzweg, landschaftlich wunderschön, zu genießen, auch wenn inzwischen die Sonne brennt und der Schweiß literweise fließt.
Mittagspause ist heute in Badenweiler im Gasthof Blume, und uns erwartet ein sensationelles Salatbuffet und leckere Pasta in dreierlei Varianten. Verpflegungsorganisator Rainer bekommt weitere Bonuspunkte.
Zum Beginn des dritten Anstieg erwartet uns erstmal eine ungeplante Steilrampe - sehr schön mit vollem Bauch. Das führt selbstverständlich zu einer Bonuspunktreduktion beim Streckenplaner. Doch im Anstieg zum Hochblauen heben sich dann auch wieder die Mundwinkel, auch wenn die Beine deutlich signalisieren, dass sie eigentlich schon genug haben. Die Stichstraße zum Gipfel wird nur von einem Teil der Gruppe in Angriff genommen, die Aussicht ins Rheintal bis Basel sowie über den Südschwarzwald entschädigt jedoch für die Strapazen.
Ein Nupsi zum LIpple führt uns zur finalen Verpflegung, die aufgrund der fortgeschrittenen Zeit jedoch eher kurz ausfällt. Währenddessen hat das sensationelle Helfer-Team im übrigen auch die Plattenkrise gelöst und in Freiburg neue Ersatzräder besorgt. Bonuspunkte für das Helfer-Team!
Dann fehlen noch knapp 30 km, tendenziell abwärts, ins Ziel nach Lörrach. Unter Führung des unverwüstlichen Team Garmin gleiten wir mit massig Flow (schönen Gruß an Jan) durchs kleine Wiesental, später sekundiert dann der noch unverwüstlichere Rudolf sowie der doch recht verwüstliche Autor. Und so kommen wir gerade noch rechtzeitig zum Abendessen in Lörrach an.
Eine wunderschöne Etappe trotz Hitzeschlacht, überall glückliche Gesichter - was will man mehr. Und somit geben wir zum wiederholten Male in Gedenken an den Wellfleischgasthof Schmölzer zu Rothenburg (nochmal schönen Gruß an Jan) zurück in die angeschlossenen Funkhäuser.
ursprüngliche Etappenbeschreibung
1. Etappe
Samstag, 7. Juni 2014
ca. 102 km, 2.600 Hm
Die Auftaktetappe ist kurz, aber davon sollte man sich nicht täuschen lassen, denn mit drei direkt aufeinander folgenden Anstiegen von Beginn weg werden hier schon ordentlich Höhenmeter gesammelt. Am Ende kann man dann jedoch durchs Wiesental gemütlich ausrollen.
Die 3. quaeldich.de-Ländle-Rundfahrt beginnt direkt von null auf tausend – zumindest was die Höhenmeter betrifft. Rasch lassen wir die Münsterstadt im Breisgau hinter uns und können uns auf die lange Auffahrt zum Schauinsland freuen, einer der bekanntesten Rennradberge Deutschlands. Der Höhenunterschied ist zwar nicht ohne, aber größtenteils sind die Steigungswerte eher moderat, so dass man sich recht locker ans Klettern gewöhnen kann. Nach der steilen Abfahrt ins idyllische Münstertal wartet dann mit dem Kreuzweg der zweite lange Anstieg, der in unmittelbarer Nähe zu Belchen, Schauinsland und Feldberg ein bisschen Geheimtipp-Status hat. Das Pässetrio vollendet mit dem Blauen einer der schönsten Aussichtspunkte des Schwarzwalds, der eine herausragende Fernsicht über den Südschwarzwald, die Vogesen, den Schweizer Jura und vielleicht sogar die Schweizer Alpen bietet. Der Schlussteil der Etappe geht dann weitestgehend bergab. Im kleinen Wiesental kommen nochmal die Rouleure auf ihre Kosten, und im Windschatten der Gruppe können wir unserem ersten Etappenziel in Lörrach entgegen fliegen.
Ich bin diese Etappe gefahren und möchte die befahrenen Pässe in mein Palmares eintragen
Ich bin diese Etappe gefahren