Von majortom – In acht Etappen fahren wir vom Breisgau an die Côte d'Azur. Nachdem wir Schwarzwald und Jura durchquert haben, wartet mit der Bergankunft auf dem Col du Grand-Saint-Bernard das erste alpine Highlight. Anschließend folgen wir weitgehend der Route des Grandes Alpes und überqueren so prestigeträchtige Pässe der französischen Alpen wie Col de l'Iséran, Col du Galibier, Col d'Izoard und Cime de la Bonette.
Streckenänderungen vorbehalten!
quäldich-Reise Fernfahrt Freiburg-Nizza
Dies ist die offizielle Strecke der quäldich-Reise Fernfahrt Freiburg-Nizza vom 19. bis 28. August 2022.
Von majortom – Erwartungsfroh aber auch schon bisweilen aufgeregt, erwarten knapp 30 Gäste am Fuße des Schwarzwaldes sehnsuechtig den Start zu der prestigetraechtigen Fernfahrt Freiburg Nizza.
Nach wochenlanger Dürre ueber dem ganzen Land, sind ausgerechnet zum Start die Reste des Alpentiefs mit heftigen Niederschlägen auch ueber Freiburg spürbar. Die Verschiebung der Startzeit um 60 Minuten heilt jedoch das Groebste und beschert uns eine trockene Auffahrt zum Schauinsland, der mit seinen 1000 Hoehenmetern jeden auf Touren kommen lässt.
Verkehrsarme, landschaftlich traumhafte Nebenstrecken durch den Schwarzwald führen uns dann an die Dreilaenderbruecke ueber den Rhein, wo sich die geballte Frauenpower der Reise, dem Fotographen für das Bild des Tages präsentiert.
Durch das leicht hügelige Elsass erreichen wir nach 134 km unser Etappenziel Delémont. Eine gelungene Startetappe der Grand Tour.
"Ursprüngliche Etappenbeschreibung"
Noch ist Nizza weit weg... Wir starten in der hübschen Universitätsstadt Freiburg am Rande des Schwarzwalds. Und wir starten mit dem Hausberg Freiburgs, gleichzeitig dem wohl bekanntesten Anstieg des Schwarzwalds, dem Schauinsland. Dieser hat mit etwa 1000 Höhenmetern zwar quasi-alpine Ausmaße, ist aber nicht so schwer und sollte sich in der Morgeneuphorie gut wegdrücken lassen. Wir genießen die Panoramastraße zum Notschrei mit tollen Ausblicken auf das Feldbergmassiv. Die Abfahrt führt uns nach Todtnau im Wiesental, dem wir einige Kilometer folgen, bevor wir über eine wunderschöne, einsame Nebenstrecke nach Tegernau ins kleine Wiesental wechseln. Dieses führt uns fast bis vor die Tore von Basel. Wir überqueren den Rhein und erreichen das Elsass. Zunächst flach, dann deutlich hügeliger fahren wir entlang der französisch-schweizerischen Grenze, die wir erst mit dem finalen Anstieg nach Movelier überqueren. Danach folgt nur noch die Abfahrt in den Zielort Delémont.
Von majortom – Ein paar Flachkilometer zum Auftakt, dann geht es in den Jura hinein, jenes zerklüftete Mittelgebirge, wo es über die Jurafalten hinweg ständig auf und ab geht. Der Jura empfängt uns mit der wildromantischen Pichoux-Schlucht, dann haben wir die hügelige Hochfläche erreicht. Unser Weg führt uns weiter nach Süden, und mit dem Col du Mont Crosin und dem Col de Chasseral folgen die Pässe nun Schlag auf Schlag. Insbesondere der Chasseral weiß mit grandioser Landschaft zu gefallen, und der Blick von der Passhöhe in Richtung Alpen kann bei schönem Wetter absolut atemberaubend sein. Die östlichste Jurafalte fällt steil ins Schweizer Mittelland ab, und so haben wir eine lange Abfahrt in Richtung des Bieler und des Neuenburger Sees vor uns. Auf der zweiten Etappenhälfte ist das Profil zunächst flach, wir fahren entlang des Lac de Neuchâtel. Am Schluss geht es jedoch schon in Richtung der Voralpen, und auf welligem bis hügeligem Terrain ist einiges an Durchhaltevermögen gefragt. Die Etappe endet in Bulle im Kanton Fribourg.
Von Mamalisa – Nach ausgiebiger Stärkung bei einem reichhaltigen Frühstücksbuffet ging es für uns heute bereits auf die 3. Etappe unserer Fernfahrt Freiburg-Nizza. Pünktlich um 9 ging es los. Zunächst konnten wir auf flacher Strecke durch das Gruyère unsere Beine lockern und bei Kaiserwetter die Bergkulisse genießen. Doch schon nach den ersten 17 Kilometern hatten wir in Montbovon die erste Panne zu verzeichnen - mit der Diagnose "gebrochenes Schaltauge" war eine Weiterfahrt erstmal nicht möglich. Zum Glück rückte Louis mitsamt Transporter an, so konnte auch zügig für Ersatzmaterial gesorgt werden. Der Rest der Gruppe machte sich derweil auf den in Montbovon beginnenden Anstieg zum Stausee Lac de l'Hongrin. Die landschaftlich wunderschöne Strecke durch an Heidi-Filme erinnernde Kulissen ließ sich bis auf ein kleines Stückchen schlechten Asphalt auch sehr gut fahren - hier gab es prompt die nächste Panne zu verzeichnen. Der Schlauch wurde aber schnell gewechselt und so ging es auf Kuh-reicher Strecke zügig weiter. Erzählungen nach wurde Gruppe 1 sogar einige Zeit durch ebensolche Wegelagerer an der Weiterfahrt gehindert! Nach dem Stausee war die erste Passhöhe des Tages schnell erreicht: der Col des Mosses. Nach schneller Abfahrt wurde in Aigle zur Mittagspause erstmal ein Restaurant aufgesucht und die Speicher mit reichlich Nudeln für reichlich Schweizer Franken vollgemacht. Diese zu füllen war essentiell, denn vor uns lag nicht nur eine längere Flachetappe durch das Rhône-Tal (mit erneutem Platten) sondern auch der berüchtigte Anstieg zum Col du Grand St. Bernard! Hier galt es, 2.000 Höhenmeter auf einer Länge von 45 Kilometern zu überwinden. Für alle Beteiligten eine ganz schön kräftezehrende Angelegenheit, zumal die Sonne ordentlich Kraft hatte und die Straße mit vielen anderen Verkehrsteilnehmern (die nicht immer besonders rücksichtsvoll unterwegs waren) geteilt werden musste. Zum Glück konnte der Schlussanstieg landschaftlich wieder Punkten: die letzten Kilometer zu unserem heutigen Etappenziel, die direkt auf Passhöhe gelegene Auberge der l'Hospice, waren wiederum verkehrsarm und von einer beeindruckenden hochalpinen Landschaft bei tollen Lichtverhältnissen geprägt. Das leckere und vor allem auch reichliche Abendessen auf 2.473 Metern Höhe haben wir uns heute redlich verdient!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Fast bis nach Italien geht es auf der dritten Etappe. Nach dem Etappenstart in Bulle geht es zunächst durch das Gruyère, der Heimat des vermutlich zweitbekanntesten Schweizer Käses (nach dem Emmentaler). Auf einer herrlich einsamen, abenteuerlichen Nebenstrecke entlang des Hongrin-Stausees steuern wir den Col des Mosses an und haben die Waadtländer Voralpen erreicht. Eine lange Abfahrt führt uns nach Aigle im Rhonetal, wo einige Flachkilometer auf uns warten. Zu sehr sollten wir im Flachen jedoch nicht auf die Tube drücken, denn der Schlussanstieg wird uns heute alles abverlangen. Ab Martigny geht es hinauf zum Col du Grand Saint Bernard, 45 km und 2000 Hm bergauf. Es handelt sich um den wohl höhenmeterreichsten Pass der Alpen. Bis zum Nordportal des Tunnels müssen wir uns die gut ausgebaute Straße zwar noch mit vielen motorisierten Verkehrsteilnehmern teilen, dafür gehört das felsige Schlussstück zu den schönsten Eindrücken, die die Alpen zu bieten haben. Die Etappe ist am Pass zuende - wir übernachten heute auf 2473 m Höhe. Sicher ein eindrückliches Erlebnis, wenn die Sonne untergeht, die Sterne herauskommen, und man die Lichter weit unten im Tal nur noch erahnen kann...
Von bergauf beschleunigen – Auf dieser Tour sollte der Fotospeicher eurer Handy's leer sein!
Noch warm eingepackt geht es nach der Nacht im Auberge de I'Hospice 25 km bergab! Die tags zuvor mühsam erklommenen Hoehenmeter werden rasant schnell um 1500 HM reduziert. Der Blick zurück in die Berge ist atemberaubend.
Wieder zurück im Tal entledigen wir uns der nun überflüssigen warmen Bekleidung.
Weiter geht es auf der beeindruckenden Hoehenstrasse Route des Salasses, die spektakuläre Blicke in das tief liegende Aosta Tal ermöglicht.
Die nächste voller Freude erwartete Etappe führt uns direkt zum Verpflegungswagen, wo Louis mit seinen Köstlichkeiten auf uns wartet! Das Essen genießen wir mit einem tollen Ausblick auf den Mont Blanc, der majestätisch ueber der Alpenkulisse thront.
Gut gestärkt setzen wir unsere Etappe Richtung dem kleinen St. Bernard fort! Die Strecke führt uns durch kleine malerische Orte. Auf der Serpentinenstraße hoch zum Kleinen St. Bernard lohnt sich jeder Blick ins Tal.
Wir erreichen nach 27 km Aufstieg den St. Bernard! Hier belohnen wir uns mit einem leckeren Heißgetränk! Und falls man im Auberge de I'Hospice noch kein Souvenir (z. B. einen Stoff Bernhardiner) gekauft hat, so sollte man es vor der Abfahrt nachholen!
Noch vor der Gruppe 1, die mit 4 Reifenpannen gesegnet wurde, erreichen die Gruppen 2 + 3 den Zielort Bourg St. Maurice und bescheren dem Koch der amerikanisch anmutenden Base Camp Lodge Schweißperlen auf die Stirn mit ihrem Appetit.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Nach der schweren Bergankunft gestern ist die heutige Etappe deutlich leichter. Sie ist zwar lang, aber die ersten etwa 25 km sind rauschende Abfahrt - am frühen Morgen natürlich entsprechend warm angezogen. Allzu unaufmerksam sollte man allerdings nicht ins Tal jagen, denn sonst verpasst man den Abzweig auf die Route des Salasses, die oberhalb des Aostatals am Hang entlang führt und uns einige Kilometer auf der viel befahrenen Hauptstraße erspart. Und zudem noch hübsche Ausblicke auf die umliegende Bergwelt serviert. Ein Stück Hauptstraße bis Pré-Saint-Didier bleibt uns dann jedoch nicht erspart. Ab hier allerdings geht es wieder in die Berge, der kleine Bruder des Grand Saint Bernard steht auf dem Programm. Auch der Col du Petit Saint Bernard ist lang, und man muss sich die Kräfte gut einteilen, dafür hat man von oben einen der schönsten Blicke auf den Montblanc. Die Abfahrt vom Pass führt uns bis ins savoyardische Seez, oberhalb von Bourg-Saint-Maurice gelegen, wo wir die Nacht verbringen.
Von Mamalisa – Nach einem ganz vernünftigen Frühstück - diesmal mit zwei Kaffeevollautomaten und zusätzlichem Filterkaffee - waren wir wieder pünktlich um 9 auf der Straße! Heute stand mit dem Col de l'Iséran (2.770m) der höchste befahrbare Gebirgspass der Alpen auf dem Programm. Nach anfänglichem Einrollen ging es dann ab Kilometer 10 bereits zur Sache. Leider mussten wir auch heute die erste Hälfte des Anstiegs mit jeder Menge motorisierten Verkehrsteilnehmern teilen. Bis zu Louis' Verpflegung in Val d'Isère haben wir zum Glück nicht nur bereits die halbe Passauffahrt, sondern auch etliche Tunnels und Galerien hinter uns gelassen. Wie wir aber bei der Mittagspause feststellen durften, sind nicht nur diese gefährlich - mitunter sollte man mindestens ebenso umsichtig mit höllisch scharfen Victorinox-Wellenschliffmessern umgehen! Allen Warnungen zum Trotz wurde ebensolches Messer dem ein oder anderen beim Baguette-, Käse- oder Apfelschneiden zum Verhängnis! Gut gestärkt ging es für unsere Gruppen weiter in den Kampf und nach den folgenden 17 Kilometern erreichten schließlich alle den Iséran, auf dem sich das Wetter heute von seiner besten Seite zeigte. Nach ausgiebiger Fotosession auf Passhöhe musste nun leider der Verlust eines Geldbeutels beklagt werden! Ein aufgeregtes Telefonat mit der örtlichen Polizei und ein paar zusätzliche Kilometer für Louis später, tauchte dieser glücklicherweise wieder auf. Große Erleichterung für Alle - denn das Gepäck war somit rechtzeitig nach rasanter Abfahrt und Einkehrschwung in Bonneval am Etappenziel in Lanslebourg. Der ein oder andere hat sich im super gelegenen 4**** Hotel dann gleich mal den Spa-Bereich aus der Nähe betrachtet und die vergleichsweise frühe Ankunft genossen! Auch Roland erzählte später freudestrahlend von seiner erfolgreichen Shopping-Tour, die so noch möglich war. Andere (wenige) wiederum hatten noch nicht genug und sind nicht nur weiter auf den Col du Mont Cenis gestrampelt, sondern kurzerhand auch noch am Lac Mont Cenis vorbei auf einem wunderschön-wildromantischen Sträßchen bis zum Stich am Col du Petit Mont Cenis. Bei gutem französischen Abendessen ließen wir den Abend ausklingen, Etappe 5 liegt nun bereits hinter uns. Unaufhaltsam nähern wir uns der Cote d'Azur!
Ursprünglicher Etappenbericht:
Nur ein Pass steht heute wiederum auf dem Programm, aber der hat es so richtig in sich, handelt es sich doch beim Col de l'Iséran um den höchsten echten Alpenpass. Die Cime de la Bonette, die uns am letzten Tag erwartet, ist zwar nochmal ein paar Meter höher, aber sie ist eben kein echter Pass, und der Superlativ gebührt dem Iséran. Und man spürt auch irgendwie, dass dieser Pass etwas besonderes ist - während man auf anderen Pässen immer noch von höheren Bergen umgeben ist, wähnt man sich hier mit ihnen auf Augenhöhe. Auf einen langen Anstieg folgt eine lange Abfahrt, zunächst nach Bonneval-sur-Arc und dann dem Arc-Tal entlang bis nach Lanslebourg.
Wer am Ende der vergleichsweise kurzen Etappe noch überschüssige Energie hat, kann noch auf den Col du Mont Cenis fahren und nochmal nach Italien hinunter winken.
Von bergauf beschleunigen – Nach einem wieder einmal leckerem und reichhaltigem Frühstück, welches keine Wünsche offen ließ radeln wir entspannt 40 km von Lanslebourg-Val-Cenis nach Saint Michel-de-Maurienne. Dort angekommen halten wir noch mal kurz für eine Energieriegellänge bevor wir zur ersten Bergetappe des Tages starten!
11 km bis zum Col de Telegraphe liegen vor uns. Leider teilen wir uns die Straße mit unzähligen motorisierten Verkehrsteilnehmern. Wie sich später rausstellt, ist in Valloire ein internationales Treffen von Gelaendefahrzeugbesitzern.
Endlich oben am Col de Telegraph angekommen, werden wir wieder mit den Leckereien, die Louis für uns bereit hält entschädigt und füllen unsere Energiereserven wieder auf. Denn nach einer kurzen Abfahrt beginnt in Valloire unser zweiter Anstieg zum Col du Galibier. Diesen Bergpass mit seinen 17 km Anfahrt teilen wir nur noch mit einigen wenigen motorisierten Teilnehmern.
Begleitet werden wir auf diesem Pass mit herrlichem Rückenwind und den anfeuernden Pfeifrufen der pelzigen Murmeltiere, die man hier und da im Grün der Berge herumhoppeln sieht. Auch ein Blick runter ins Tal lässt Häuser und Autos wie Spielzeuge aussehen.
Die letzten 2 km hoch zum Galibier tun am 6.Etappentag schon etwas weh, sind Sie doch fast durchgängig zweistellig. Aber es heißt ja auch ,, Quäldich" und so erreichen wir alle den Gipfel des heutigen Tages auf einer Höhe von 2646.
Schnell etwas Wärmendes angezogen und das Passchilbild nicht vergessen, geht es nun viel weniger kräftezehrend hinab. Sozusagen im Vorbeiflug nehmen wir den Col de Lautaret in unseren Palmares auf. Wir haben noch Zeit für einen kleinen Zwischenstopp in Lautaret und gönnen uns in einem Café noch eine Brause und / oder einen stärkenden Kaffee, bevor wir nach schneller Abfahrt unser Hotel in La Salle-les-Alpes erreichen.
Dort erleben wir dann eine Quael Dich Premiere. Zwei Quael Dich Reisen (Cottische Alpen mit dem Chef himself und unsere Freiburg Nizza Tour) treffen sich im selben Hotel und fahren am nächsten Tag die Etappe der anderen Reise vom Vortag in entgegengesetzte Richtung. Die Etappenvorstellung am Abend übernimmt folgerichtig der Reiseleiter der jeweils anderen Reise. Der Abend wir dann noch lang, treffen sich doch viele bekannte Teilnehmer aus beiden Reisen.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Die Etappe beginnt mit gemütlichem Einrollen die Maurienne hinab. Bis Saint-Michel-de-Maurienne haben wir dann ein stärker befahrenes Stück vor uns, können auf der leicht abfallenden Strecke aber hoffentlich ein hohes Tempo treten. Dann geht es als Vorgeschmack auf den Galibier hinauf auf den Col du Télégraphe - der jedoch nicht nur Vorgeplänkel ist, sondern auch landschaftlich zu gefallen weiß. Eine kurze Abfahrt in den Skiort Valloire, und dann wartet der Galibier auf uns. Hier ist Ausdauer und Zähigkeit gefragt, aber die grandiose Alpenkulisse und die Vorfreude auf ein herrliches Alpenpanorama an der Passhöhe sollte schon für ordentlich Motivation sorgen. Vom Galibier geht es dann zunächst bergab auf den Col du Lautaret, den wir sozusagen im Vorbeifliegen mitnehmen. Eine langgezogene Abfahrt später erreichen wir den Etappenort La-Salle-les-Alpes.
Von Mamalisa – Unser Start in den Tag beginnt erneut mit einem grandiosen Frühstücksbuffet. Trotz der nächtlichen Doppelbesetzung des Hotels unserer beider Gruppen gibt es hier keinerlei Rückstau: Der Kaffee läuft und wir werden in gewohnter Manier mit frischem Baguette, Croissants, Müsli in sämtlichen Variationen, Obstsalat... und allem was der Mensch sonst noch so zum Bergradeln braucht - verwöhnt. Jan verrät uns schliesslich noch seinen Geheimtipp und gibt den Standort der kleinen Boulangerie in Arvieux mit den preisgekrönten Himbeertörtchen preis. Diese seien sogar schon für unsere Gruppe vorbestellt, wie er uns wissen lässt. Wenn das mal keine perfekte Organisation ist! Voller Vorfreude auf die «Tartes aux framboises», die uns bei Kilometer 40 auf der Abfahrt des Col d'Izoard erwarten, machen sich unsere drei Gruppen auf den Weg zum heutigen Etappenziel in Jausiers. Der Izoard wartet mit grandioser mondartiger Landschaft auf, dessen Anblicke wir auf der angenehm verkehrsarmen Passstrasse in vollen Zügen geniessen können. Dank der detaillierten Wegbeschreibung finden wir die kleine Bäckerei sofort - Gruppe 3 musste jedoch feststellen, dass durch die Gefrässigkeit der Gruppen 1 und 2 geschuldet - bei der Ankunft nur noch sage und schreibe drei (!) Himbeertörtchen von Jan's Grossbestellung übrig geblieben sind. Frechheit! Nichtsdestotrotz wurde der Laden durch ausgehungerte Radlfahrer weitergeplündert: Es gab schliesslich noch landestypische Tartes in anderen Variationen! Einhelliges Resumèe: Délicieuse! Das Vorhaben von unseren beiden schnellen Schweizer Jungs aus Gruppe 1 Fabian und Lars, zwischen dem Izoard und dem Col de Vars auch noch den Col d'Agnel anzugreifen, wird angesichts der Wetterlage indes wieder verworfen: Für den Nachmittag haben sich Gewitter angekündigt. So lassen wir das schöne Guil-Tal und seine fotogene Schlucht möglichst schnell hinter uns und halten uns auch bei der anschliessenden Mittagspause in Guillestre nicht lange auf. Schnell auf zum Col de Vars, dem vielzitierten «hässlichen Entlein» der französischen Alpenpässe! Doch trotz des ein oder anderen architektonischen Faux-Pas lautet das Fazit der Gruppen: So schlimm war der Vars doch gar nicht! Auf Passhöhe angekommen, war die aufgekommene Gewitterfront nicht mehr zu übersehen und so ging es zügig in die Abfahrt. Der aufkommende Regen und eine durch diesen verursachte abgegangene Schlammlawine auf der Strasse konnte uns nur kurz ausbremsen und wir erreichten alle wohlbehalten das kleine authentische Hotel in Jausiers. Vor dem Abendessen wurden im geschmackvoll eingerichteten «Maison de Pays de l'Ubaye» im Ort entweder noch die ein oder anderen regionalen Urlaubsmitbringsel eingekauft oder auch das ein oder andere Schmutzbier zu sich genommen. Der vorletzte Tag unserer Reise neigt sich dem Ende.
Ursprünglicher Etappenbericht:
Zwei Pässe stehen heute auf dem Programm. Der Anstieg zum Col d'Izoard beginnt direkt in Briançon, so dass die Beine schnell auf Hochtouren kommen müssen. Dafür können wir nun spüren, dass wir so langsam in den Süden kommen, die Gegend wird trockener und mediterraner. Am Col d'Izoard sollte man sich dann nicht allzu schnell in die Abfahrt stürzen, denn die verwitterte Landschaft, die Casse Déserte, auf der Südseite will entsprechend gewürdigt werden. Die Abfahrt führt uns bis nach Guillestre, wo es nahtlos in den zweiten Anstieg des Tages über geht: den Col de Vars. Dieser wird auf der Route des Grandes Alpes immer nur als Übergangspass angesehen, da der Skiort Vars nicht gerade schön ist, doch mehr als 1000 Höhenmeter wollen überwunden werden, so dass man ihn nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. Dann erreichen wir das Ubaye-Tal und können bis zum Etappenort Jausiers gemütlich ausrollen lassen.
Von bergauf beschleunigen – Nachdem unter Zuhilfenahme der hoteleigenen Heissluftfoehne die Radtrikots und Rennradschuhe vom Gewitterschauer am Vorabend wieder getrocknet waren, machten wir uns bei bestem Wetter zum finalen Aufstieg auf den Col de la Bonette auf.
Mit der Zusatzschleife auf den Cime de la Bonette sollten wir mit 2808 Metern den höchsten Punkt unserer Reise erreichen.
Bis dahin waren jedoch noch 1600 HM und knapp 23 km zu absolvieren. Bei einigen waren an Tag 8 der Reise die Beine schon ein wenig schwer, so dass die Gruppen sich im Laufe des Aufstiegs bunt vermischten.
Uebergluecklich ueber das Erreichte und bisweilen überwältigt von der eigenen Leistung und den aufbrandenen Gefühlen, wurde am Gipfelkreuz auch die eine oder andere Träne weggedrueckt.
In den folgenden 118 km bis auf Meereshöhe in Nizza, in den 2800 HM zu vernichten waren, sollten für viele die Schnellsten ihrer Rennradkarriere sein, ging es, unterbrochen von der letzten Mittagspause bei Louis, doch stetig bergab. Über die Woche zu gut funktionierenden Einheiten zusammen gewachsen, wurden unter stetigem Führungswechsel in den Gruppen beeindruckende Durchschnittsgeschwindigkeiten erreicht.
Unmittelbar nach Zielankunft krönten wir unsere Reise mit dem obligatorischen Bad im warmen Mittelmeer und mehr als nur einem Schmutzbier am Strand.
Der Tag fand dann am Abend in einem Strandrestaurant seinen krönenden Abschluss. In stimmungsvollen Ambiente bescherte uns Nizza noch ein beeindruckendes Feuerwerk über dem Meer.
Eine wahrlich perfekte Woche, die noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung: Durchatmen, letzte Kräfte mobilisieren, denn heute Abend wartet das Mittelmeer auf uns. Ein Hindernis gilt es jedoch noch zu überwinden, und das ist nicht irgendein Hindernis, sondern der höchste Punkt der Woche. Der Col de la Bonette ist 2715 m hoch, was auf der Rangliste der Alpenpässe immerhin noch zu Platz vier reichen würde, doch das hat den Erbauern der Straße im Mercantour-Nationalpark wohl nicht gereicht. Und so musste es noch eine Panoramaschleife sein, die Cime de la Bonette, die die Marke von 2800 m Höhe überschreitet. Bei all dieser Diskussion um Höhensuperlative darf man jedoch nicht vergessen, was für ein grandioses landschaftliches Erlebnis der Pass ist. Die lange Abfahrt vom Pass führt uns dann sozusagen direkt bis nach Nizza. Sie führt zunächst ins Tinée-Tal, das ins Var-Tal mündet, und der Var mündet bei Nizza ins Mittelmeer. So können wir wahlweise nochmal richtig Tempo aufnehmen, oder aber unsere Fernfahrt gemütlich ausklingen lassen. So oder so, nach der Ankunft an der Promenade des Anglais in Nizza winkt ein Bad im azurblauen Meer. Und am nächsten Morgen optional der Rücktransport per Reisebus nach Freiburg.