Von robert89 – Kanarischer Rennradfrühling statt Winter in Mitteleuropa?! Auf Teneriffa starten wir 2023 bereits im Januar in die Rennradsaison.
Wir befahren auf unserer Reise nahezu die gesamte Insel, die landschaftlich und topografisch ihresgleichen sucht. Die magischen Kraterlandschaften der Cañadas, das Anaga-Gebirge mit dem immergrünen Mercedes-Wald im Norden der Insel und das schroffe Tenogebirge im Westen Teneriffas. Landschaftlich können wir aus dem Vollen schöpfen. Unser Hotel liegt im Valle de La Orotava im Norden, das laut Alexander von Humboldt einen der schönsten Blicke der Welt freigibt und ideal ist, um alle Gebirge der Insel zu erfahren!
Viele Straßen führen zum Teide...
Auf den bis zu 40 Kilometer langen Anstiegen in die Vulkan-Caldera Las Cañadas sammeln wir über 2000 Höhenmeter ein. In luftigen Höhen angekommen, genießen wir in der Sonne Café und Kuchen. Dreimal bezwingen wir den Teide von unterschiedlichen Seiten und Auffahrten!
quäldich-Reise Kanarischer Rennradfrühling auf Teneriffa
Von robert89 – Nach erfolgreicher Anreise wartet am Samstag ein optionaler Prolog auf uns. Im Norden Teneriffas fahren wir grob Richtung Südwesten. Über Realejo Alto geht es reichlich 300 Höhenmeter hinauf bis zum Mirador El Lance, einem Aussichtspunkt in ca. 550 m Höhe und mit fantastischem Blick über das gesamte Orotava-Tal und die wilde Atlantikküste. Ein paar Minuten länger darf man hier gern verweilen, denn der meist abfallende Rückweg zum Hotel ist recht schnell erledigt und die ersten Kilometer und vorallem Höhenmeter auf Tenriffa sind in unseren Beinen.
Das ideale Warm Up für die kommenden sechs Tage auf Teneriffa!
Von climbing chaiser – Rennrad fahren auf über 2000 Meter Seehöhe im Sonnenschein und das im Januar ? Unmöglich ? Nein natürlich nicht ! Wir von Quäldich ermöglichen das schon im Januar und so beginnen wir die Saison auf Teneriffa mit unserem kanarischen Rennradfrühling.
Der Prolog am Vortag führt uns zum El Mirador, einen Aussichtspunkt der die Schönheit der Insel bereits erahnen lässt. Doch nicht alle Gäste können den El Mirador in Augenschein nehmen dank verspäteter Flieger und Busse. Also schnell noch eine Alternative zum Leuchtturm von Purto de la Cruz damit auch die letzten Ankömmlinge noch die Beine lockern können. Ein Anreisetag mit verschiedenen Prologen. Wann gab es das schon mal ?
Am Morgen begrüßt er uns dann, er, der El Teide. Anmutig angestrahlt von der aufgehenden Sonne. Heute kommen wir den Gipfel so nah wie kein zweites Mal auf unserer Tour. Voller Vorfreude auf satte 1800 Höhenmeter am Stück und gut gelaunt starten alle. Die Gruppen finden sich schnell und so verfliegt die Zeit im Anstieg. Immer wieder bieten sich atemberaubende Blicke über das Meer und vor allen auf ihn, den El Teide.
Bevor wir den höchsten Punkt heute erreichen stärken wir uns am Buffet von Silvia das keinen Wunsch offen lässt. Wir nehmen noch die letzten Höhenmeter unter die Räder und schon ist es geschafft. Cima Coppi. Episch führt die Abfahrt über 40 km hinab durch Wolken und mit Raureif bedeckte Straßen. Es ist Winter in Spanien. Gruppe 1 hält das nicht auf. Es wird gefahren und sich mit Kurbeln wieder aufgewärmt. Gruppe 3 ist da deutlich entspannter und nutzt zum Aufwärmen lieber Kaffee und einen Kamin. Es ist Winter in Spanien.
Der letzte Teil führt vorbei am Humboldtblick ins Hotel.
Beim Schmutzbier sind dann alle geschafft vom Tag aber glücklich ! Morgen gehts weiter….
Ursprünglicher Etappenbericht:
Nach unserem kurzem Einrollern am Vortag geht es heute das erste mal in die Cañadas. Wir nehmen die Teide-Nordauffahrt von La Orotava. Je höher wir uns schrauben, desto geringer wird der Verkehr. Ab etwa 1000 m Höhe führt die Straße nur noch außerhalb von Ortschaften durch die bewaldetete Corona. Bei 1980 m üNN und knapp 40 Kilometern Auffahrt haben wir das Hochplateau und die beeindruckend Landschaft der Cañadas erreicht. Nach der Verpflegung biegen wir nach Osten ab. Die Nordostabfahrt führt auf schönem Asphalt hinab bis La Esparanza. Über Santa Ursula und vorbei am Humboldtblick geht es nun bis zum Hotel tendenziell bergab. Jedoch wären wir nicht auf Teneriffa, wenn uns nicht noch der ein odere andere Gegenanstieg auf dem Heimweg überraschen würde.
Von robert89 – Kleiner Extraabstecher zum Observatorium Izaña, das mit fast 2400 m Höhe auch gleich das absolute Dach unserer gesamten Teneriffa-Tour ist!
Von climbing chaiser – Ab in den Süden heißt es heute, wobei, sind wir das nicht schon ? Zumindest von Deutschland aus gesehen sind wir das aber hier auf Teneriffa noch nicht.
Also ab in den Süden. Pünktlich stehen alle Gäste 9 Uhr vorm Hotel. Die Sonne lacht, es ist angenehm warm, was will man mehr ? Der Nordostwind trägt uns angenehm die ersten 35 km bis nach Buenavista und in den ersten Berg des Tages. Die atemberaubenden Aussichten lassen jede Anstrengung vergessen und selbst Thibaut Pinot, der uns entgegen kommt, übersehen wir fast. Am Gipfel eröffnet sich dann schon der Ausblick in die Maskaschlucht und rüber nach la Gomera. Ein Traum.
Apropos Traum. Traumhaft ist wieder das Mittagsbuffet mit Aussicht auf Masca. Ein kleines Bergdorf auf einen Vulkan. Spektakulär.
So toll das Buffet auch ist, wir wollen weiter und schnaufen den Anstieg auf den Degollada de Cherfe. Ach hätten wir doch nicht so viel gegessen dann wären die steilen Rampen wohl leichter gewesen. Egal wir meistern auch diese Herausforderung und können ab jetzt die Abfahrt bis zum Meer genießen. Ein kleiner 600 Höhenmeterhügel noch und die letzte schnelle Abfahrt des Tages beginnt.
Im La Caleta erreichen wir unser heutiges Ziel. Direkt am Meer bei 25° schmeckt der Kaffee am besten.
ursprünglicher Etappenbericht
An der Nordküste schlängeln wir uns die wellige Küstenstraße über Icod, der Drachenbaumstadt, bis nach Buenavista del Norte. Hier beginnt der längste Tagesanstieg - harmonisch mit wunderschönen Kehren. Bevor man aber die Aussicht ganz oben genießen kann, wartet eine Rampe, die Alex Steiner bei seiner ersten Befahrung vor Anstrengung die Tränen aus den Augen drückte. Im kurvigen Auf und Ab gibt es immer wieder traumhafte Blicke u.a. auf die Mascaschlucht und das gleichnamige Piratendorf, die für die Anstrengungen entschädigen. Nach dem finalen und extrem steilen Anstieg aus dem Teno-Gebirge kann man über Santiago del Teide quasi fast ins Etappenziel rollen. In Puerto de Santiago sollte man unbedingt rechter Hand ein Blick auf Europas höchste Steilküste (400 m) von Los Gigantes werfen. Der südwestlichen Küstenstraße folgend, erreichen wir unser Etappenziel in La Caleta. Zu unserem Hotel werden wir heute zurück geshuttelt.
Von robert89 – Alle, die vom steilen Auf und Ab rund um Masca noch nicht genug haben, können einen der möglichen unteren Teile der "Teide-Westauffahrt" unter die Räder nehmen. Reichlich 500 Höhenmeter zusätzlich sind dies im Tagesprogramm. Auf der Straße von Guia del Isora Richtung La Caleta hat man ein guten Blick auf La Gomera - Teneriffas kleiner
Nachbarinsel.
Von climbing chaiser – Unterschiedlicher als heute kann es kaum sein aber erstmal unserer tägliche Routine. Der Teide begrüßt uns heute ausnahmsweise nicht. Graue Wolken verschleiern ihn aber das ist uns (vorerst) egal.
Mit dem Bus shutteln wir nach La Caleta und starten bei warmen Temperaturen in Richtung El Teide. Heute fahren wir direkt an ihm vorbei und könnten mit der Seilbahn fast bis zum Gipfel fahren. Könnten wir aber wir wollen Rad fahren.
So geht es hinauf. 2100 Höhenmeter am Stück hinauf die nur durch das Buffet bei Silvia unterbrochen werden. Ewig könnten wir hier bleiben.
Langsam wird es in der Auffahrt kühler und Moment, da war ja was. Der Teide war ja heute Morgen in Wolken gehüllt und auf eben diese treffen wir gerade. Das war es dann wohl mit der Aussicht auf die atemberaubende Landschaft der Caldera. Egal, wir fahren weiter. Über den Berg müssen wir ja sowieso.
Am Alto del Retamar legen wir einen kurzen Stop ein und gut einen Kilometer gleich nochmal. Diesmal aber ungewollt. Der gerissene Schaltzug wird gleich zur Lehrvorführung genutzt. Wir bei Quäldich haben auch so etwas im Programm.
Keine 10 Minuten später geht es weiter und wie auf Bestellung, klart der Himmel auf als sich die Mondlandschaft der Caldera öffnet. Was nun folg lässt sich selbst mit allen epischen Superlativen nicht beschreiben. Eine derartig schöne Landschaft muss man mit eigenen Augen gesehen haben. Staunend und mit breiten Lächeln fahren wir durch die Lavafelder und vorbei am Finger Gottes immer mit stahlblauen Himmel und strahlenden Sonnenschein.
Aber es heißt ja nicht umsonst ein Tag der Gegensätze. Die Wolken die wir am Morgen sahen sind ja nicht verschwunden. Nein, wir sind nur über ihnen und da wir ja doch irgendwann wieder hinab fahren müssen wir noch einmal durch sie hindurch. So gut es der Wettergott vorher mit uns auch gemeint hat desto schlechter ist es jetzt. 8° Und Regen auf 40 km Abfahrt können uns aber trotzdem nicht aufhalten und erst recht nicht unsere gute Laune vermiesen.
Am späten Nachmittag kommen alle zwar durchgefroren aber mit breiten Grinsen im Hotel an. Ein wahrlich epischer Tag. Ein Tag der Gegensätze.
ursprünglicher Etappenbericht:
Um nahezu ganz Teneriffa kennen zu lernen, starten wir heute im Süden. Wir werden per Bus zu unserem Startort geshuttelt. Nach kurzem Einrollen durch Playa de las Americas beginnt die südliche Auffahrt in die Cañadas. Schneller als im Norden haben wir die dicht besiedelten Gebiete des Südens verlassen. Kegelberge und traumhaften Serpentinen begleiten uns die erste Hälfte des Anstieges. Die Berge, die vor einer halben Stunde noch mächtig erschienen, können wir auf einmal von oben betrachten. Vilaflor, wo Teneriffas Mineralwasser abgefüllt wird, ist das letzte kleine Dorf, bevor wir durch Kiefernwälder ganz nach oben fahren und die Luft immer dünner wird. In den Cañadas folgt eine absolute Traumlandschaft. Durch die mächtigen Lavafelder, vorbei an den Los Roques und am Teide. Nun warten bis zum Etappenziel "nur" noch 45 Abfahrtskilometer.
Von robert89 – "Coast to coast" - Die Plusoption führt am Ende der Etappe bis Puerto de la Cruz hinab ans Meer. Dort lässt sich die Etappe bei einem Café auf der Promenade ausklingen.
Von kristin – Endlich ausschlafen! Nachdem es gestern angesichts des anstehenden morgigen Bustransfers in den Süden schon um 8:00 Uhr losging, ist die heutige Abfahrt erst um 10:00 Uhr. So geniessen wir das lange und späte Frühstück, was Jürgen und Martin jedoch gleich derart in den Ruhemodus versetzt, dass sie den angesagten rund 75km mit rund 1700 Höhenmetern der Gruppe 2 – über die Definition von «Ruhetag» bei Quäldich wollen wir uns hier nicht weiter auslassen – entsagen und sich der Gruppe 3 anschliessen. Diese startet sogar erst um 11:00.
Die ersten rund 30km der Küste entlang kennen wir schon von Etappe 3. Nach eindringlicher Erinnerung an den «Ruhetag» wird heute ein gemässigteres Tempo angeschlagen, so dass wir bis zum ersten längeren Anstieg entspannt in der Gruppe zusammen fahren. Allerdings stellt sich nach Verlassen der Küstenstrasse in Icod de los Vinos die Original-Etappenbeschreibung «kurz und fern von steilen Rampen» als dreiste Lüge heraus, geht’s durch den Ort doch mit 20% Steigung hoch. Wieder zu Atem gekommen, gilt es, Gunnar mit weiteren Fragen zu Land und Leuten seine Ortskenntnisse unter Beweis stellen zu lassen. Nachdem er uns an den Vortagen mit sämtlichen Daten und Fakten zu Geschichte und Geographie weitergebildet hat, scheitert er jedoch an der einfachen Frage, wie sich die Einwohner Teneriffas nennen. Teneriffen? Tenerafisten? Teneriffianer? Weit gefehlt! Gunnar lässt sich nicht lumpen und bereits in der nächsten Abfahrt sind wir informiert, dass die ursprüngliche Bevölkerung Teneriffas die Guanchen waren. (Anschliessende Google-Suche bringt zu Tage, dass die heutigen Einwohner als tinerfeños bekannt sind und umgangssprachlich – nach den von ihnen ehemals gefangenen Chicharri-Fischen – als chicharreros bezeichnet werden.) Die kulturelle Bildung geht weiter mit einem Stopp beim angeblich 1.000 Jahre alten Drachenbaum, den gefühlt gleichzeitig auch noch 1.000 andere Touristen ansehen möchten. Inspiriert durch die anwesenden englischen Reiseführer schafft es Kristina mit einem beherzten «My group here» uns allen einen freien Platz für eine Aufnahme von uns allem vor dem Baum zu erringen.
Doch letztendlich sind wir hier auf keiner Bildungsreise, im Vordergrund stehen vielmehr Leib und Seele. Also geht’s in entspannter Abfahrt runter am Strand vorbei bis zum Hafen von Puerto de la Cruz, wo die Gruppe 3 sich schon längstens zum Ruhetag würdigen Mittagessen eingefunden hat. Zum Glück gibt es einen fliegenden Wechsel, denn der Kellner gelangt schon mit einer Gruppe an sein Limit. Wir verzeihen es ihm, beläuft sich die Rechnung für Essen und Getränke für fünf Personen in Summe nur auf € 22,50 (!!!), die Siggi dankenswerterweise ausgibt.
Ursprünglicher Etappenbericht:
Lange Anstiege und steile Anstiege begleiteten uns auf den ersten drei Etappen und sie forderten uns! Deswegen legen wir heute eine aktiven Erholungstag ein und halten die Etappe eher kurz und fern von steilen Rampen. Für einige Kilometer nutzen wir wieder die Küstenstraße, um bis Garachico zu gelangen. Hier biegen wir links ab und befahren einen der schönsten Anstiege auf Teneriffa. Der Alto del Mirador de Garachico! Mit Blick auf die schwarzen Lavafelder und den blauen Atlantik vergessen wir die Anstrengungen bergauf. Auf dem Rückweg halten wir in Icod de los Vinos am Drago Milenario, dem angeblich tausendjährigen Drachenbaum. Egal wie alt der Baum nun wirklich sein mag, eine Attraktion ist er auf jeden Fall!
Von robert89 – Wer immer noch nicht genug hat, kann auf dem Rückweg unseres Ruhetages den Abstecher zum Mirador de la Corona unter die Räder mitnehmen. Hier oben offenbart sich ein toller Ausblick über Puerto de la Cruz und das Valle de la Orotava.
Von climbing chaiser – Ja die Königsetappe sollte es heute werden. Wir wollten den verwunschenen und vielleicht im Nebel liegenden Mercedeswald erkunden. Im Nebel beziehungsweise in den Wolken hat er sicher gelegen allerdings in Regenwolken.
Schon am Vorabend regnete es und die Aussichten für den heutigen Tag waren, vorsichtig gesagt, durchwachsen. Gespannt schauen wir am Morgen alle nach draußen. Was wir sehen verheisst nichts gutes. Immer wieder ziehen so kräftige Schauer die Küste entlang von denen bereits ein einziger ausreichen würde um uns komplett zu durchnässen. Kurzerhand verschieben wir die lange Etappe auf morgen und fahren heute nur ein kleine Runde in Hotelnähe. Ein paar Gäste wollen allerdings dann heute garnicht aufs Rad. Sie finden sich spontan zum „Team Teide“ zusammen und wollen mit dem Auto nochmals die Caldera erkunden und mit der Seilbahn bis ganz nach oben auf den El Teide.
Wir versuchen ein kleines Zeitfenster zu erwischen in dem es nicht regnet was auch bis Km 15 gut funktioniert. Doch das unvermeidliche bleibt nicht aus. Der Himmel öffnet seine Schleusen und es wird richtig ungemütlich. Spontan verkürzen wir die Tour denn die kleinen schmalen und steilen Straßen Teneriffas sind recht schmierig und glatt.
Auf dem Rückweg zum Hotel stoppen wir verkehrsbedingt direkt vor dem Lager eines Orangenbauers dessen Mitarbeiter uns spontan mit frisch geernteten Orangen versorgen. Wunderbar diese Gastfreundlichkeit die uns hier widerfährt.
Wieder im Hotel angekommen lassen wir den Tag individuell in Puerto de la Cruz ausklingen und genießen das Leben außerhalb des Radelns. Am späten Nachmittag erreicht auch „Team Teide“ das Hotel und berichtet, mit breitem Grinsen im Gesicht, von Sonnenschein und faszinierenden Ausblicken am Höchsten Punkt von Teneriffa.
Spanische Lebensart und das Gefühl weit über den Wolken zu sein. Trotz Regen ein gelungener Tag.
Ursprünglicher Etappenbericht:
Heute entdecken wir die grüne Nordostspitze Teneriffas! Das schroffe Anaga-Gebirge und den immergrünen Mercedes-Wald. Unsere Etappe führt über die alte Inselhauptstadt La Laguna bis in den Mercedes-Wald und hinauf zum Pico del Ingles. Dem mit knapp 1000 m höchsten befahrbaren Punkt von Teneriffas Nordostspitze. Wir stärken uns am Buffet am Cruz del Carmen und steuern kurvenreich durch grüne Lorbeerwälder hinab nach Tejina. Der Rückweg verläuft auf welliger Route entlang der Nordküste. Zum Abschluss geht es noch einmal über den Humboldtblick.
Von robert89 – Die etwas längere Standardversion der Etappe führt über die alte Inselhauptstadt La Laguna hinab nach Santa Cruz. Der viele Verkehr in der Stadt lässt sich nicht meiden, in San Andres bekommen wir aber die Entlohnung. Der 12 km lange Anstieg nach El Bailadero. Auf den Bergrücken des Anaga-Gebirges rollen wir rüber zum Pico del Ingles und genießen das Buffet am Cruz del Carmen. Kurvenreich durch grüne Lorbeerwälder steuern wir hinab nach Tejina. Der Rückweg verläuft auf welliger Route. Zum Abschluss geht es noch einmal über den Humboldtblick.
Von robert89 – Bis km 57 Identisch zu E5. Kurz vor dem Gipfel des 12 km langen Anstiegs von San Andres nach El Bailadero zweigen wir rechts ab und tunneln die Passhöhe des Bailaderos. Begeisternd ist die Abfahrt hinab durch Teneriffas ursprünglichster Landschaft. An der Playa de Benijo halten wir inne, wenden und fahren nun auf gleicher Straße wieder hinauf Richtung El Bailadero. Oben angekommen zweigen wir rechts auf die Kammstraße ab, die uns auf der Route der E5 zum Pico del Ingles und wieder zurück zum Hotel bringt.
Von kristin – Eigentlich stünde heute die dritte Auffahrt auf den Teide auf dem Programm. Die Begeisterung der Gruppe, erneut die ersten gut 50km nur bergauf und anschliessend die letzten gut 50km nur bergab zu fahren, hält sich jedoch in Grenzen. Und so freuen sich alle, dass das Guide Team beschliesst, stattdessen die gestern ausgefallene fünfte Etappe in den Nordosten Teneriffas nachzuholen. Dies gilt erst recht, als Jan diese mit 117km in der «Standardvariante» längste Tour der Reise bereits vorgestern Abend als unvergessliche «Königsetappe» angepriesen hat, die wir natürlich nicht verpassen möchten.So finden sich pünktlich um 9:00 alle Teilnehmenden gut gelaunt – und vom gestrigen unverhofft bezogenem echten (!!!) Ruhetag gut erholt – zum Start ein. Melli kommt wie immer in Turnschuhen, womit sie sich definitiv den ersten Preis in der Kategorie «Ankommen unter schwersten Bedingungen» verdient!
Während der Fahrt bleibt die Stimmung beschwingt (abgesehen von den Momenten, in denen es erneut einige längere 20%-Rampen zu bewältigen gilt). Am Flughafen Teneriffa Nord schmettert Jürgen, passend zum sich laufend verbessernden Wetter, ein spontan inspiriertes «Flieger, grüss mir die Sonne». Seine Textsicherheit reicht zwar nur bis zum Ende der ersten Zeile, aber diese bleibt uns als Ohrwurm noch eine Weile erhalten. Trotz aller Warnungen bzgl. Verkehr und Ampeln wissen wir kurz darauf selbst die längere Durchfahrung von Santa Cruz zu schätzen, zeigt sich Teneriffa hier doch noch einmal von einer ganz anderen, auf sympathische Art urbanen Seite. Weiter geht’s runter an den Hafen von Santa Cruz, wo uns angesichts der gigantischen Kreuzfahrtschiffe kurz der Atem stockt. Wir sind uns einig, dass eine Radreise niemals so quälend werden kann, dass wir einer Kreuzfahrt den Vorzug geben würden!
Sechs Kilometer weiter entlang der hier industriell geprägten Küste haben wir uns einen Café-Besuch verdient und geniessen in San Andrés die entspannte Stimmung mit Blick aufs Meer bei angenehmen 24 Grad. Es folgt der längste Aufstieg des Tages, der sich leider als je länger je nebeliger und nasser darstellt. Gunnar steuert mit seiner Gruppe 2 trotzdem tapfer jeden Aussichtspunkt an. Bei einer Sichtweite von einem Meter ist das spektakulärste daran allerdings der Pfad zur Aussichtsplattform mit seinen knöcheltiefen Pfützen. Immerhin passt die Stimmung zum zu durchfahrenden Mercedeswald, dessen mystische Stimmung mit seinen bemoosten Baumstämmen uns alle in seinen Bann zieht.Mystik hin oder her, eines der Highlights des Tages bleibt bei km 72 wie gehabt der Anblick von Silvia. Die bricht am letzten Tag noch mal ihren eigenen, bereits sehr hoch liegenden Rekord, nachdem sie u. a. offensichtlich den besten Bäcker Teneriffas ausfindig gemacht hat! Zum Glück sind wir nach der Pause somit gut gestärkt, denn die anschliessende Abfahrt hält erneut Regen und Kälte mit abgestorbenen Händen und Füssen bereit (nur Marian scheint extraterrestrische Gene zu haben – ja nun, Leipziger Jung). Zurück an der Nordküste werden wir dafür mit spektakulären Ausblicken belohnt. Plötzlich ist es auch wieder sommerlich warm und sonnig, was Kristina zu einem erneuten ihrer allseits geliebten «mega!»-Ausrufe verleitet. Martin möchte ihn am liebsten aufnehmen, um sich damit ab Montag im Büro bei Bedarf einen Motivationsschub verabreichen zu können. Kristina, wir werden dich vermissen!
Am abschliessenden Hotelberg gibt es heute mal keine Kraftdemonstrationen, vielmehr bewältigen wir ihn in schönster geschlossener Formation. Nach gebührender Tour-Abschluss-Zeremonie vor dem Hotel heisst es «abtakeln» und Abschied nehmen von unseren Rädern, die uns über die Woche beste Dienste geleistet und ohne nennenswerte Defekte über die Insel transportiert haben.
Am Abend löst das Hotelbuffet auch zum Finale keine Begeisterungsstürme aus, aber was könnte heute unwichtiger sein. Dafür bringen wir später Leben in die Hotelbar, wo sich die erstaunlich tollen live Sängerinnen offensichtlich freuen, ein anderes Publikum als die in ihren Stühlen offensichtlich zu Statuen erstarrten All Inclusive Gästen unterhalten zu dürfen. Statt Drama-Balladen ertönen jedenfalls plötzlich «Dancing Queen» (der vor allem Kristina und Melli alle Ehre machen) und andere Dance Classics.
Gleichzeitig ist dieser Abend in der Bar leider auch die Abschiedsparty unserer mittelgrossen Familie, zu der wir hier gefühlt in der letzten Woche zusammengewachsen sind. Morgen früh heisst es «ade» sagen. Und wenn es den meisten auch mit Radfahren erst mal reichen dürfte (Zitat Christian: «Ich war überrascht, wie hart die Woche war!») - zuhause wird sich bei den meisten sicherlich ein gewisses Heimweh einstellen. Ja nun, die ersten privaten Verabredungen oder Pläne für die nächsten gemeinsamen Quäldich Reisen sind zum Glück schon getroffen.
Vielen Dank an Jan, der seine Premiere als Reiseleiter mit seiner unaufgeregten und angenehmen Art mit Bravour bestanden und seine Gruppe 1 jederzeit spielend im Griff hatte!
Vielen Dank an Gunnar, unserem stets um all seine Schäfchen besorgten und allzeit bestens vorbereiteten Navigationsgenie, der sich geduldig am Ende der Quasseleinheit der Gruppe 2 ein gereiht hat und niemals müde wurde, uns (erfolglos) zum Fahren unterhalb der Dreierreihe zu ermahnen.
Vielen Dank an Roberto, der uns dank seiner Landes- und Sprachkenntnisse so manchen Weg geebnet und auf der Suche nach Haralds Fahrrad unermüdlich selbst den hintersten Winkel des Flughafens Teneriffa Süd erkundet hat.
Und natürlich herzlichen Dank an Silvia, unserem täglichen Fixstern, die jeden unserer Wünsche auf ihrem sensationellen Buffet in die Tat umgesetzt hat!
Ursprünglicher Etappenbericht:
Die Nordostauffahrt Richtung Teide steht zum Abschluss unserer Reise auf dem Tagesmenü. Doch zunächst rollen wir durch Santa Ursula Richtung Osten. Bis nach Ravelo führt die Straße durchaus unrythmisch bergauf, die ganz steilen Rampen umfahren wir aber geschickt. Denn die Kräfte gilt es zu schonen - für die folgenden 1600 Höhenmeter! Ein gigantischer Anstieg durch grünen Nadelwald, der uns im oberen Bereich immer wieder mit tollen Aussichten auf die Nordküste Teneriffas belohnt. Unterhalb des Obseravtorium sind wir oberhalb der Baumgrenze und haben freien Blick in nahezu alle Richtungen. Die lange Abfahrt ab El Portillo hinab nach La Orotava kennen wir schon von der dritten Etappe. Voller Abfahrtsgenuss zum Abschluss der Reise!
Von robert89 – Bei sonnigem Wetter und noch willigen Oberschenkeln lässt sich die Etappe 6 noch verlängern. Noch einmal Richtung Teide und die einzigartige Vulkanlandschaft in der Caldera genießen. Hoch zum Tabonal Negro und vielleicht sogar nochmal bis zu den Roques. Rennradfahren am Teide. Monumental und erhaben. Einfach besonders!