Von Bergtex – Unsere Tour in Savoyen führt in sieben Etappen durch den nördlichen Teil der französischen Alpen. Sie startet und endet in Annemasse bei Genf und führt uns sowohl auf die namhaften Pässe der Hochalpen – wie Col du Galibier, Col de l'Iséran oder Col de la Madeleine – als auch durch die nicht weniger spektakulären Pässe der Savoyer Voralpen. Eine Rennradwoche deluxe.
Von majortom – Die Auftaktetappe führt uns von Annemasse über drei Pässe in die Olympiastadt Albertville. Es sind noch nicht die ganz hohen Alpenpässe, die wir heute unter die Räder nehmen, schließlich steht heute das Einrollen und Kennenlernen im Vordergrund. Landschaftlich bekommen wir jedoch auch heute jede Menge geboten. In Annemasse befinden wir uns auch gleich schon am Fuß unseres ersten Anstiegs, des Genfer Hausbergs Mont Salève. Diesen Berg überqueren wir auf einer Kammstraße in Nord-Süd-Richtung und können nacheinander die Ausblicke auf Genf und den See, in die Hochalpen bis zum Montblanc und schließlich zum Lac d’Annecy genießen. Eine Tour des deux lacs, eine Zwei-Seen-Runde also. Annecy ist das nächste Zwischenziel, das „Venedig der Alpen“, wo es aufgrund des Stadtverkehrs wohl heißt, einen Gang zurück zu schalten und stattdessen lieber die herrliche Seepromenade zu genießen. Der Col de la Forclaz führt uns dann hoch über den See hinaus bis fast auf den Gipfel der Tournette, grandioses Panorama erneut inklusive. Den Abschluss des heutigen Pässetrios bildet dann der Collet de Tamié, der dank sehr moderater Steigungsprozente auch mit müden Beinen noch erradelt werden kann. Von der Passhöhe führt uns eine rasante Abfahrt auf einsamer Straße direkt in den Etappenort Alberville, wo wir im Hotel abends noch eine entspannte Runde durch den Pool ziehen können.
Variante: Da man am ersten Tag vielleicht noch nicht alle Körner verbraten will, können alle drei Pässe auch problemlos im Tal umfahren werden. Am besten lässt man jedoch den Tamié aus und fährt stattdessen im Tal über Ugine – dank gut ausgebautem Radweg fast verkehrsfrei.
Von majortom – Die zweite Etappe führt uns nun mitten in die Hochalpen, über zwei Pässe bis in den Wintersportort Valloire. Mit dem Col de la Madeleine und dem Col du Télégraphe stehen zwei bekannte Tour-de-France-Pässe auf dem Programm, die aus dem heutigen Abschnitt mit fast 3000 Höhenmetern eine heimliche Königsetappe machen. Es beginnt jedoch erstmal ganz harmlos mit Einrollen im oberen Isèretal. Bereits hier sehen wir, dass die umgebenden Berge höher sind als gestern und wir in den Hochalpen angekommen sind. Dann steht mit dem Col de la Madeleine der erste Riese der Tour auf dem Programm. Wir verfehlen zwar die 2000er-Marke denkbar knapp, aber mit 1500 Hm am Stück spielt der Madeleine eindeutig in der ersten Pässeliga. Für die Strapazen entschädigt uns ein tolles Montblanc-Panorama. Wir genießen die lange Abfahrt in die Maurienne und bekommen es dann wieder mit einem leicht ansteigenden Abschnitt durchs Arc-Tal zu tun. Der zweite Anstieg des Tages zum Col du Télégraphe ist nicht ganz so anspruchsvoll, er paar Körner sollte man sich jedoch noch aufgespart haben. Der Zielort Valloire, ein typisches Wintersportzentrum, liegt dann in einem Talkessel auf etwa 1400 m Höhe – am Fuß des am nächsten Tag zu bezwingenden Col du Galibier.
Variante: Auf dem Weg kann man noch die Montvernier-Serpentinenstraße mitnehmen, aufgrund der vielen Kehren ein lohnenswertes Kuriosum, und erhöht die Ausbeute heute auf 110 km / 3300 Hm.
Von Abfahrtsluder – Vorab 1: Die verspätete Berichterstattung tut uns ausgesprochen leid, wir wissen ja, dass die Quäldich-Gemeinde sehnlichst darauf wartet. Daher gibt es heute einen komprimierten, längeren Bericht über die ersten 3 Tage.
Vorab 2: Die Gruppe 3 ist die stärkste Gruppe, die ich je hatte. Wenn ich mit einer Steiggeschwindigkeit von 650 hm / h die Alpe d’Huez hochkurble, dann bin ich eigentlich fast die langsamste. Trotzdem sind wir mittlerweile bei einer Gruppenstärke von 15 (!) Personen angelangt, und es klappt super mit der Truppe. CHAPEAU an alle und Danke für die tolle Stimmung und das Miteinander.
Aber nun der Reihe nach.
Am ersten Tag starten wir bei schönstem Wetter von Annemasse auf den Mont Salève, mit weniger Verkehr als erwartet und tollem Ausblick. Auch unser ältester Teilnehmer (71 Jahre) kurbelt sich gleichmäßig gen oben. Super!!
Mit einer rauschenden Abfahrt und einem kleinen Gegenanstieg gibt es den Col de la Croisette sozusagen geschenkt, und wir rauschen nach Annecy runter. Sehr touristischer Ort - wir machen das beste draus und lassen und von der Police sogar auf den vielbefahrenen Radweg schicken. Eine kleine Stärkung am Kiosk und Flaschen auffüllen, dann geht es Richtung Col de Forclaz. Jeder dachte, na die 600 Höhenmeter fahren wir auf der linken Arschbacke hoch, aber da hatten wir den Pass gewaltig unterschätzt. Die letzten Meter taten doch weh. Aber auch Peppie, unser Ältester, hat’s geschafft. Nochmals Kompliment.
Zurück Richtung Hotel in Albertville hat es einige von uns mit dem ersten Regenschauer erwischt. Egal, warmer Regen macht schön!
Schmutzbier, leckeres Essen und dann früh ins Bett. Tag 2 hat es in sich. Und wie, wie wir erfahren sollten!
Als Reiseleiter oder Guide muss man eine Entscheidung treffen. Ob es die richtige ist oder die andere besser gewesen wäre, weiß man nie. Wir entscheiden, über den Col de Madeleine zu fahren, obwohl die Wettervorhersage Regen und Kälte bringt. Aber wenn wir es einfach wollten, dann hätten wir uns zum Hallenhalma angemeldet und nicht zu einer Quäldich-Reise.
Nach ungefähr der Hälfte des Anstiegs erwischt uns der Regen. Das obligatorische Pass-Foto wird von den meisten ausgelassen, nur die ganz harten bleiben stehen und machen Selfies oder Zweierfotos. An der Verpflegung nach dem Pass ist es soooo kalt, und jeder kämpft eigentlich (gefühlt) nur noch ums Überleben: Wäsche wechseln, alle Klamotten anziehen, die man dabei hat, irgendwie was Essen und Trinken, und sich dann in die Abfahrt stürzen. Vor lauter Zähneklappern hat mein Rad auch gezittert, und ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so gefroren habe. Kaum unten, kommt der erste Sonnenstrahl raus. Juhu, und ein Café haben wir direkt vor der Nase. Weiter geht’s nach einem wärmenden Cafè au lait, immer wieder droht Regen, aber es wird besser und besser. Einige Tapfere ziehen noch die Schnürsenkel (Lacets de Montvernier) hoch, einige fahren direkt zum Col de Telegraph. Ich bin mit 2 Mädels aus meiner Gruppe gerade oben am Pass, da beginnt wieder die Waschküche. Durchgefroren, aber irgendwie happy kommen wir am Hotel an. Der Charme und die Freundlichkeit der Gastgeber dieses süßen Alpenhotels entschädigen für alle Strapazen des Tages. Und außerdem: Ab morgen wird es besser!
In der Nacht regnet es noch, und auch Morgen vor dem Frühstück. Wir entscheiden, eine halbe Stunde später zu starten, da es ja besser werden sollte. Und das war in jedem Fall eine prima Idee. Schließlich hatten wir alle den Schnee am Galibier gesehen, wenn die Wolkendecke grad mal aufgerissen ist. Aber es wird eine super Auffahrt: es ist kühl, aber trocken! Überall sieht man zufriedene Gesichter! Am Pass oben ist es extrem windig und dadurch kalt, so dass die Passfotos wieder etwas kurz kommen. Daher schnell runter zum Lautaret zur Verpflegung und wieder alles Anziehen, was geht.
Nach der letzten Abfahrt wird es aber nun wirklich nicht nur schön, sondern auch warm. Die meisten fahren über die Höhenstrasse „Balcon d’Auris“, einige von Gruppe 1-2-3 fahren nach Bourg d’Oisans runter und Alpe d’Huez hoch, andere fahren direkt, und eine kleine Gruppe mit Gunnar nimmt den Col de Sarenne nach Alpe d’Huez hoch. Jeder ist happy mit seiner Wahl. Und außerdem: es scheint die Sonne, und die Wettervorhersage ist und bleibt gut für den Rest der Woche!
So wünschen wir uns alle für den Rest der Woche „Bon courage“, wie die Franzosen uns gerne zurufen! Frankreich, du bist ein tolles Radfahrer-Land!
Von Abfahrtsluder – Lachen, Strahlen, glückliche Gesichter, Abklatschen (coronagerecht mit Handschuhen natürlich)!! Das ist die Zusammenfassung des heutigen Tages. Und das nicht nur, weil wir endlich, nach zwei eher als Schlechtwettertage zu bezeichnenden Radtagen nur Sonne hatten.
Aber der Reihe nach: Morgens in Alpe d’Huez weckt uns strahlender Sonnenschein und blauer Himmel. Entsprechend frisch ist es, so dass wir uns für die lange Abfahrt warm anziehen. Wir organisieren, dass Norbert mit dem Begleitfahrzeug unten am See auf uns wartet und wir ablegen können. Sozusagen mit leichtem Gepäck und vollen Wasserflaschen starten wir in den Anstieg des Col de Croix de Fer. Ein langer Anstieg mit 1520 Höhenmetern, der aber bei perfekten Wetterbedingungen gar nicht weh tut. Oben nehmen die meisten den Abstecher zum Col de Glandon mit, und endlich können wir in Ruhe Passfotos machen! Dann eine kurze Abfahrt, und unten an einem wunderschönen See wartet Norbert mit seiner Mittagsverpflegung auf uns. Bei Norbert ist für alle gesorgt, auch für Vegetarier und Veganer. Seine Olivenbutter, die Chilibutter und der Humus sind der Hammer! Am liebsten würden wir alle an diesem tollen Platz bleiben, aber dann stürzen wir uns wieder in die lange Abfahrt.
Mittlerweile ist die Größe der Gruppe 3 aus stolze 18 Teilnehmer, inkl. Guides, angelangt, und Torsten und ich guiden die Gruppe zusammen. Erst unten im Tal teilen wir die Gruppe auf, damit wir kein zu großes Verkehrshindernis an der Hauptstrasse werden. Der Anstieg durchs Maurienne Tal ist eher eine Pflicht als Kür, aber der Anstieg nach Aussois zum Hotel ist dann wieder sehr schön.
Gruppe 1 mit André und 2 mit Gunnar nehmen als Zusatzsschleife noch den Col du Mollard mit, mit einer schönen Auffahrt und unzähligen Serpentinen im Abstieg.
Jetzt heißt es: Abendessen und den wunderschönen Tag ausklingen lassen!
Das vierte Teilstück führt uns aus dem Oisans wieder in die Maurienne zurück und somit nach einem kurzen Dauphiné-Abstecher zurück nach Savoyen. Mit der gestrigen Bergankunft in den Beinen können wir den heutigen Tag recht locker angehen lassen. Von Alpe d’Huez geht es zunächst auf einer wunderschönen Kammstraße über Villard-Reculas oberhalb des Oisans entlang, so dass wir nach einer moderaten Abfahrt auf die Südrampe des Col de la Croix de Fer stoßen. Dann geht es jedoch wieder bergauf, zunächst überwinden wir eine Geländestufe bis zu einem malerischen Stausee, dann folgt der Schlussanstieg zum Croix de Fer. Insgesamt macht das immerhin über 1600 Hm traumhafte Passstraße. Beinahe geschenkt bekommt man hingegen optional den Col du Glandon – die beiden Passhöhen liegen nur wenige Kilometer auseinander. Vom Croix de Fer führt uns eine schöne Abfahrt nach St. Jean-de-Maurienne, wo wir auf der zweiten Etappe schon durch gekommen sind. Es geht nun das Arc-Tal aufwärts – leider muss man hier auch mit einigem Durchgangsverkehr rechnen. Die schöne Kulisse des Vanoise-Massivs sollte dafür jedoch teilweise entschädigen. Der Zielort ist dann der Skiort Aussois, der einen lockeren 400-Hm-Schlussanstieg mit sich bringt.
Variante: Eine schöne Alternative, die erlaubt, die Hauptstraße im Tal teilweise zu umgehen, führt über den Col du Mollard. Die serpentinenreiche Abfahrt erfordert jedoch auch zusätzliche 300 Hm bergauf...
Von andre81 – Nun mal auch einen Bericht aus Gruppe 1. Wir starteten bei angenehmen 13 Grad von Aussois in eine kurze Abfahrt die dank der angenehmen Temperatur nur mit Windweste bestritten werden konnte. Im Tal wanderte diese umgehend in die Trikottasche um den ersten Anstieg des Tages den Col de la Madeleine hochzukurbeln. Nach 4 absolvierten Touren brauchten die Beine nun doch um einiges länger um warm zu werden und so fühlte sich der für Alpenverhältniswe eher als Schwunghügel zu bezeichneten Anstieg doch recht zäh an. Spätestens als ein Ebiker an uns vorbei fuhr war Schluss mit der Träumerei. Dieser wurde für das Reststück gleich als Pacemaker genutzt. Funktionierte sehr gut und die Beine waren nun endlich auf Betriebstemperatur.
Nach einer kurzen Abfahrt kamen wir zu einem zubringende Flachstück zum eigentlich Pass hinauf zum Col de I‘Iseran. Die Augen leuchteten durch den Anblick der in den Fels gehauen Passstrasse. Die Temperatur so um die 25 Grad und der nicht vorhandene Wind ließ die Vorfreude ins unermessliche steigern. Der Einstieg in den Pass ist dann doch recht steil (der Germin zeigte sofort 10 - 12 %) und die restlichen 12 km sollten sich bis auf 3 km auch im 10% Bereich abspielen. Mein Frühstück war leider schon verwertet und die beiden Pacemaker Jürgen und Stefan waren somit schon nach 2 km nicht mehr in sichtweite. Egal, jeder fährt sein Tempo so das es ihm Spass macht. Fast meditativ vergingen so die verbleibenden 1000 hm, eins mit der Landschaft dank erträglichen Verkehr auf einem der schönsten Pässe der Savoyer Alpen.
Nach Plünderung des vorzüglichen Buffets von Norbert am Gipfel und somit erfolgreicher Auffüllung der Glygokenspeicher ging es in eine klasse Abfahrt und nahtlos in den Anstieg zum Col du Petit St. Bernard. Der Anstieg zum Petit St. Bernard ist erstmal steil (über 10%) doch das hatten wir heute bereits trainiert. Nach ca. 6 km wurden wir erlöst und es ging mit durchschnittlich 5% Steigung die restlichen 14 km zum Gipfel. Der „geschenkte“ Gipfel! Nach den vergangen Anstiegen fühlte es sich an wie flach fahren und die Landschaft konnte verbunden mit einem netten Gespräch mit Uwe auf einer schmalen Passstrasse genossen werden. Oben angekommen ein sensationeller Blick auf den Mont Blanc und natürlich ließen wir uns den Abstecher nach Italien nicht entgehen. Lecker Kaffee und Kuchen auf 2000 Meter Höhe bei angenehmenen 23 Grad. Urlaubsfeeling ala Quäldich. Nach erfolgreicher Stärkung erfolgte eine ebenso rasante wie auch gemütliche Abfahrt, da das bereits erwähnte moderate Gefälle sich auch in der Abfahrt bemerkbar macht.
Nun bleiben nur noch 2 Touren auf unserer Reise wobei die morgige Variante mit der Plus Plus Variante 137 Km mit 3700 HM beinhaltet die zum jetzigen Stand von Gruppe 1 gewünscht wird zu fahren. Ein dickes Brett mit sehr vielen tollen Pässen die das quäldich Herz höher schlagen lassen.
<span style="caret-color: #000000; color: #000000; font-family: -webkit-standard; font-size: medium; -webkit-text-size-adjust: auto;">Wiederum nur ein Pass steht heute auf dem Programm, doch der hat es so richtig in sich, denn der Col de l'Iséran ist mit 2764 m der höchste echte Alpenpass. Doch zunächst beginnt die fünfte Etappe, wie die vierte aufgehört hat – weiter befahren wir das Arc-Tal bergauf. Bis Bonneval-sur-Arc steigt das Tal weiter nur gemächlich an, so dass wir heute genügend Zeit zum Einrollen haben. Die Abzweigung zum Col de Mont Cenis in Lanslebourg macht uns dann bewusst, dass über die Bergkette zur Rechten die Grenze nach Italien verläuft. Dann, in Bonneval, wird aus dem Bergaufrollen ein richtiges Klettern, denn die eigentliche Auffahrt zum Col de l'Iséran beginnt. Bis auf 2764 m führt uns die höchste echte Passstraße der Alpen hinauf – denn die Cime de la Bonette in den Seealpen ist schließlich kein richtiger Pass. Nach etwa 50 km An- und Auffahrt folgen 50 km Abfahrt, und schon sind wir in Bourg-Saint-Maurice, dem Zielort der Etappe. Ein echtes Pässemekka übrigens, denn neben dem Iséran starten hier noch zwei andere Passstraßen – der Petit St. Bernard, und der Cormet de Roselend, der morgen auf dem Programm steht. Kurz gesagt also: einmal rauf, einmal runter, fertig. Variante: Ein lohnenswerter Abstecher führt zum Lac de Tignes. So kommt man heute auf 112 km und 2200 Hm.</span>
Von majortom – Mit 126 km handelt es sich heute um die längste Etappe, und mit 2.800 Höhenmetern kann man sie getrost als zweite Königsetappe bezeichnen. Drei Pässe werden dabei bezwungen, der Cormet de Roselend, der Col des Saisies und der Col des Aravis. Der Cormet de Roselend ist – wenn man nicht die verschäfte Version der morgigen Schlussetappe wählt – der letzte hors catégorie-Riese unserer Savoyen-Rundfahrt. Gleichzeitig setzt er nochmal ein landschaftliches Ausrufezeichen, denn der türkisgrün schimmernde Roselend-Stausee auf der Westseite bietet sicherlich eine der schönsten Kulissen der französischen Alpen. Nach der Abfahrt nach Beaufort folgt die zweite Auffahrt auf dem Fuße, der Col des Saisies führt uns ins junge Arly-Tal. Hier könnten wir über Megève relativ höhenmeterarm in den heutigen Zielort Cluses fahren, doch statt der Hauptverbindungsroute überqueren wir noch das Voralpenmassiv Chaîne des Aravis über den gleichnamigen Pass Col des Aravis, inklusive erneut schöner Ausblicke in Richtung Montblanc. Von dort aus geht es dann lange bergab, und die Gorges de Bornes stellt nochmal ein kleines landschaftliches Highlight dar. Die letzten Kilometer der Etappe führen dann flach durchs Arve-Tal nach Cluses.
Variante: Man kann mit dem Col de la Colombière noch einen vierten Pass dazu nehmen und so eine wahre Königsetappe bestreiten: mit 124 km und 3500 Hm.
Von majortom – Die Schlussetappe ist zum Ausrollen da, eine tour d’honneur, so dass wir uns ohne größere Strapazen von den Savoyer Alpen verabschieden können. Dabei nehmen wir jedoch noch einige kleinere Pässe des Chablais mit und beschließen die Rundfahrt mit einem herrlichen Blick über den Genfersee. Von Cluses aus rollen wir zunächst ein Stück das Giffre-Tal hinauf bis St.-Jeoire. Hätten wir es eilig, könnten wir nun auch flach ins Ziel rollen, doch wir wären nicht quaeldich.de, wenn wir nicht auch in den Voralpen noch ein paar Highlights in petto hätten. Eindrucksvoll ist sicher die Gorges de Risse, die wir als nächstes durchfahren – mit steil neben der Straße abfallendem Abhang. Der moderate Anstieg durch die Schlucht geht nahtlos über in den schon etwas fordernderen Anstieg auf das Plateau de Plaine-Joux, eine versteckte Passstraße mit kaum Verkehr und dem möglicherweise letzten Blick auf das Montblanc-Massiv. Hier streuen wir noch die Stichstraße zum Col d'Ajon ein, die uns ein letztes herrliches Montblanc-Panorama beschert. Der Col de Saxel ist dann kein wirklich erstzunehmendes Hindernis mehr, und man die Auffahrt bei sehr moderater Steigung dazu nutzen, die Höhepunkte der Savoyen-Woche nochmals Revue passieren zu lassen. Spätestens bei der Abfahrt in Richtung Genfersee mit abermals hübschen Ausblicken wird sich dann vielleicht auch etwas Wehmut bemerkbar machen – denn jetzt fehlt nur noch ein Flachstück zwischen Alpen und See, und wir sind wieder am Ausgangspunkt in Annemasse bei Genf angekommen.
Variante: Wer auch am letzten Tag noch eine vollwertige Etappe fahren möchte, kann über den Col de Joux-Plane fahren und dort nochmal traumhafte Montblanc-Panoramen genießen.