Kaien (967 m)

Auffahrten
Nordrampe: Thal, Tobelmühle, Wolfhalden, Heiden
8,7 km | 550 Hm | 6,3 %

Schon bald sehen wir den Ort unter uns, den gegenüberliegenden Rebhang und auch schon bald den Bodensee dahinter. Wer hier das Radfahren nicht genießt, dem kann nicht mehr geholfen werden (oder er kann Steigungen nicht ausstehen). Nach knappen drei Kilometern biegen wir nach rechts in eine größere Straße ein, die uns weiter dem Hang entlang nach Wolfhalden bringt. Hier flacht die Straße nun etwas ab, und wir folgen ihr nach Heiden. Dieser Kurort liegt wunderbar über dem Bodensee, und bei gutem Wetter kann man ein Panorama genießen, das vom Vorarlberg bis tief ins Baden-Württembergische reicht. Oder man kann es machen wie wir, und einfach durchfahren.
Sobald wir zum Dorf kommen, halten wir uns links und fahren dem Bach entlang durch das Tal, bis wir im Dorfzentrum auf eine Straße kommen, bei der wir nur links oder rechts abbiegen können. Wir fahren nach links, wo nach dem flachen Intermezzo die Steigung wieder anzieht.
Allerdings wird es jetzt nicht mehr so steil wie zuvor (maximal 10 % vor dem Dorfende). Danach flacht es auf gute 7 % ab. Am Dorfende wechselt auch der sanfte Asphalt-Belag auf Betonplatten mit Dehnrillen. Aber man kann nicht alles haben, denn auch hier ist die Landschaft des Hochtals wieder wunderschön, und die recht niedrigen Steigungsprozente erlauben es einem hier, richtig mit Kraft zu fahren, bis man die Passhöhe erreicht, auf der praktischerweise gleich zwei Restaurants zur Verfügung stehen.
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Westrampe: St. Gallen, Speicherschwendi, Rehetobel
13,5 km | 400 Hm | 3,0 %

Ein paar harmlose Rämpchen bringen einen fast unmerklich höher. Schließlich stehen nur noch ein paar Bauernhöfe an der Straße, die nun wieder flach durch Weiden und Wälder führt. Der Hang links neben der Straße fällt immer tiefer in das Tal hinab, je weiter wir kommen.
Nach fünfeinhalb Kilometern kommen wir ins Dörfchen Speicherschwendi, bei dem die Steigung richtig beginnen wird... mit einer Abfahrt. Denn hier stürzen wir uns in einer steilen Abfahrt in das schon vorher gesehene Tal hinunter, wo wir in einer felsigen Schlucht die Goldach überqueren. Dann, nach zwei Brücken und zwei 90-Grad-Kurven, beginnt die Steigung.
Zuerst noch im Wald und dann durch saftige Wiesen hindurch klettern wir die andere Seite des Tales auf einer breiten Straße hinauf. In der zweiten Spitzkehre zweigt ein kleines Sträßchen nach rechts in den Wald hinein ab, dem wir im weiteren folgen werden. Besonders im Sommer ist diese Variante sehr angenehm, führt sie doch durch einen dichten Laubwald, bis die Bäume wieder Weiden und einer schönen Aussicht über die Hügel und Dörfer des Appenzellerlandes Platz macht. Die Steigung geht hier schon mal mit an die 15 % hoch, aber es lohnt sich – Aussicht, Luft und die fast vollständige Abwesenheit von Verkehr ergeben eine Art Radlerparadies im Kleinen.
Die Steigung wird bis Rehetobel nur einmal kurz durch eine kleine Ebene und eine kurze Zwischenabfahrt unterbrochen, bevor noch eine recht gemeine Rampe kommt. Man befindet sich bei dieser Rampe schon zwischen den ersten Häusern des Dorfes – daher nicht absteigen, auch wenn es an die 20 % steil wird. Am Ende der Rampe könnte man nach links zur Hauptstraße hinauf. Wir fahren aber auf der alten Landstraße weiter gerdadeaus, die sich am Talrand entlang windet. Bauernhöfe und Waldstücke wechseln sich nun ab, bis man, kurz vor dem Kaien, doch noch auf die auch nicht stark befahrene Hauptstraße gelangt, der wir, die Richtung beibehaltend, den letzten fast flachen Kilometer folgen.
Man kann natürlich auch der schön ausgebauten Hauptstraße folgen (1 Härtestern weniger), aber wenn man schon mal da ist, sollte man das Nebensträßchen ausnutzen.
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Ostrampe von Altstätten via Mohren
13,7 km | 520 Hm | 3,8 %

Die Straße führt durch Rebhänge hindurch und man ist versucht, vielleicht doch noch etwas vom lokalen Wein vor Ort verkosten zu gehen... aber ehrlich, die Steigung ist besser als der Wein.
Nach knapp zwei Kilometern kommen wir zum ersten Mal in den Wald hinein. Besonders an heißen Sommertagen eine Wohltat, brennt doch die Sonne recht gnadenlos auf diesen Osthang hinunter. Leider hört der Wald nach einem Weilchen wieder auf. Doch dafür haben wir hier, im kleinen Örtchen Mohren, einen schönen Ausblick auf die Österreichischen Alpen. Und die Steigung? Ja, die ist immer irgendwo zwischen sieben und neun Prozent, nicht schlimm und auch nicht schlaff. Es ist eine sehr angenehme Trainingssteigung, wo man selbst bestimmen kann, wie hart es geht. Nach Mohren wird es dann ein ganz klein wenig steiler, und zwei Spitzkehren bringen einen schnell weiter hinauf. Nach der zweiten Kurve verschwindet die Straße wieder in einem Wald, der kurz vor dem Ende dieser Steigung wieder endet.
Dafür wurde hier ein Rastplatz für Radfahrer eingerichtet. Doch den lassen wir rechts liegen. Stattdessen fahren wir auf einer kurzen Ebene zu einem kleinen Weiler weiter. Es sind wirklich nur ein paar Häuser und eine Bäckerei. Hier müssen wir scharf nach links abbiegen. Nur ein Radweg-Wegweiser (dunkelrot in der Schweiz) deutet darauf hin. Wenn ihr glaubt, das sei zu steil, seid ihr richtig. Die Rampe ist knappe 20 % steil – aber sehr kurz. Wer ein drittes Kettenblatt hat, freut sich nun darüber. Alle anderen sind sowieso gut genug in Form. Nach einem Restaurant am Straßenrand wird es kurz wieder flacher, bevor eine zweite Rampe nochmals etwas Kraft fordert.
Das Mini-Örtchen ist nun schon lang hinter uns, und wir fahren wieder inmitten saftiger Wiesen bergan, bis in einem Wäldchen eine kurze Gegenabfahrt die soeben geleisteten Anstrengungen wieder zunichte macht. Die Landschaft ist allerdings so hübsch, dass sich niemand daran stören dürfte. Wir folgen dem Sträßchen, bis es nach einer weiteren Rampe in eine größere Straße einmündet.
Hier biegen wir nach links ab und befinden uns nun im Dörfchen Oberegg. Wir fahren durch den Ort hindurch, bis die Hauptstraße eine Biegung nach rechts macht. Wir behalten aber unsere Richtung bei und nehmen die aufwärts geradeaus führende Nebenstraße nach Wald und Rehetobel. Wir haben nun schon fast die Höhe des Passes erreicht, und nach knapp 300 Metern flacht die Straße ab und kurvt nun, nur noch leicht steigend, durch Wäldchen und Wiesen hindurch, bis sie auf dem Kaien auf die bei der Nordrampe erwähnte Straße von Heiden her trifft. Bis dorthin kann man aber noch den wunderschönen Ausblick über Heiden und den Bodensee genießen.
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Nord-Ost-Rampe von Berneck über Schachen
12,8 km | 665 Hm | 5,2 %

Wir starten am östlichen Ortsrand von Berneck und rollen flach in das Dorf hinein, wo die Steigung recht schnell anzieht und gegen 10 % erreicht. Kurz nach dem Dorf kommen zwei Spitzkehren. Aus der zweiten zweigt eine Straße nach rechts ab, der wir nun durch die rebenbestandenen Hänge den Berg hoch folgen, bis wir ins Örtchen Büriswilen kommen. Dort biegen wir in ein noch kleineres und verkehrsfreieres Sträßchen nach links ab und folgen diesem durch Weiden und kleine Wäldchen weiter den Berg hinauf. Auch hier sind die Steigungen nicht allzu heftig, obwohl durchaus mal 10 % anstehen können. Kurz vor Schachen verlieren wir einige der gewonnen Höhenmeter in einer kurzen Abfahrt.
In Schachen mündet unsere Nebenstraße in die Hauptstraße nach Oberegg ein, der wir praktisch ohne Richtungswechsel bergauf folgen. In Oberegg flacht die Straße für einen Moment ab, und wir fahren von nun an auf der gleichen Strecke wie der der Ost-Rampe und behalten auch unsere Richtung bei, während die Hauptstraße nach rechts abbiegt. Hier genießen wir auf dem Rest der Steigung die Aussicht nach Heiden und auf den Bodensee.
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Nord-Nord-Ost: Rheineck,Wolfhalden, Lachen,Oberegg
15,1 km | 710 Hm | 4,7 %

Wem das klotzige Kurhotel missfällt, das in Walzenhausen steht – tröstet euch, das Ding hat sowohl Bauherren als auch die finanzierende Bank ruiniert. Nach den ersten Häusern Walzenhausens biegen wir nach rechts ab, dem Schild nach Lachen folgend. Wir folgen nun der Dorfstrasse für ein paar Meter, rollen am Bahnhof vorbei und biegen in die mit „Wolfhalden über Lachen“ beschilderte Straße nach links ein. Hier wird es zum ersten mal so richtig steil, aber dafür sind Wiesen, Wälder und Aussicht erste Sahne. Und wem es zu heiß wird, dem sei geraten, eine Runde in das an der Steigung liegende Freibad schwimmen zu gehen. Danach durchqueren wir das Dörfchen Lachen auf recht flacher Straße, um dann in einer Zwischenabfahrt 100 Höhenmeter wieder abzugeben.
Dort, wo die Abfahrt endet, biegen wir nach links Richtung Schachen ab. Wer einen kleinen Gang hat, den er sonst nie benutzt: Jetzt ist der Moment gekommen, ihn einzuweihen. Auf den nächsten fünfhundert Metern geht es mit bis zu 20 % aufwärts. Danach verlässt man den Wald und rollt durch ein flaches Hochmoor.
Knappe 800 Meter nach dem Waldrand biegt eine unbeschilderte Straße nach rechts ab. Wir folgen dieser, die praktisch verkehrsfrei den Hang hinauf führt, auch wenn hier noch einige Meter mit über 10 % anstehen. Schließlich mündet das Sträßchen in eine größere Straße ein, der wir nach links folgen. Nach einigen flachen Metern kommen wir nach Oberegg, wo eine kurze Abfahrt beginnt. Bei deren erster Kurve biegen wir nach rechts Richtung Rehetobel ab, wo wir die letzten 4 km und 80 Höhenmeter durch Wiesen und Wälder hindurch zum Kaien zurücklegen.
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Nord-Ost-Variante: Berneck via Eschenmoos-Schachen
10 km | 557 Hm | 5,6 %

Startpunkt ist das Rathaus in Berneck. Statt auf der Hauptstraße (Obereggerstrasse) fahren wir links am Rathaus vorbei in die Taastrasse, die unmittelbar danach an einem schmucken Holzhaus vorbeiführend gleich steil ansteigt. Das für den allgemeinen Kfz-Verkehr gesperrte Sträßchen kürzt zwei Serpentinen der Hauptstraße kompromisslos geradeaus ab, wodurch wir eine Rampe mit 16 bis 20 % Steigung genießen dürfen, bis wir in Taa nach 800 m wieder auf die Oberegger Straße treffen. Wer Schotter liebt, kann geradeaus die Straße überqueren und der ab hier nicht mehr geteerten Taastrasse weiter folgen. Alle anderen biegen bergwärts links auf die Hauptstraße ein, verlassen sie jedoch schon nach 300 m wieder scharf rechts (Hostetstrasse) Richtung Sulzbach-Eschenmoos. Diese Straße ist eine Nebenauffahrt nach Berneck-Oberegg und außerhalb des Berufsverkehrs schwach befahren. Rechts ab kann man den beträchtlichen Höhenunterschied zum nun tief im Talkessel liegenden Berneck betrachten.
Es folgt die Gegenkehre, und bis Eschenmoos bleiben wir nicht mehr unter 9 %. In der Ortsdurchfahrt Eschenmoos können wir einen 500 m langen Flachabschnitt genießen, ehe es bis zur zentralen Kreuzung in Schachen (815 m) noch einmal mit durchschnittlich 10 % zur Sache geht. Auf den bisherigen 5 km haben wir immerhin schon 395 m zurückgelegt.
Ab Schachen folgen wir der schon beschriebenen Auffahrt zum Kaien.
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Südwestanfahrt von Bleichi (Trogen) Goldachbrücke-
4,6 km | 184 Hm | 4,0 %

Diese Kaien-Auffahrt beginnt eigentlich schon in Trogen, an einer unübersichtlichen Fächerkreuzung, wie sie in Appenzeller Dörfern häufig zu finden ist. Wir nehmen hier die zweite Straße von rechts (Beschilderung nach Heiden), auf der wir allerdings erst einmal gut 100 hm verlieren auf dem Weg in die Goldachschlucht. Diese überquert man kurz hinter dem Weiler Bleichi. Das Gefälle geht nach Passieren der Brücke fast nahtlos in einen 7 %-Anstieg über. Mit nahezu gleichbleibender Steigung arbeiten wir uns nun auf den folgenden 2,5 km mittels fünf Serpentinen hoch nach Wald. Die Straße ist trotz ihres für hiesige Verhältnisse breiten Ausbaus mäßig befahren. Bergwärts ist netterweise auch ein Schutzstreifen für Velos abmarkiert.
In Wald ist das Werk mit Erreichen des Abzweiges nach St. Anton schon fast vollendet. Wir fahren auf der Hauptstraße geradeaus. Links am Gegenhang grüßt das etwas größere Dorf Rehetobel. Auf den restlichen 2 km bis zum Kaien sind dann nur noch wenige hm zu erarbeiten. Zu empfehlen ist auf diesem letzten Abschnitt, nach ca 1 km in einer weiten Linkskehre nach rechts abzuzweigen in die "Nasenstraße", die uns über den Weiler Nasen auf der direttissima zur Kaienkreuzung führt.
Wie an anderen Pässen im Appenzell auch täuschen die relativ bescheidenen hm dieser Auffahrt darüber, dass man auf dem Weg nach Trogen aus allen Richtungen schon mal etliche hm ansammeln muss - es sei denn man nimmt zu diesem Zweck die freundliche Hilfe der Appenzeller Bahnen in Anspruch, hier in Form der Trogener Bahn.
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